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Books
Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
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Page 10 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
ihrer Durch führung. Die Herzogtümer waren Länder, ziemlich selbständige Glie der eines Bundesreiches. «Is welches das alte deutsche Reich wohl betrachtet werden kann. Die Herzogtümer und die Herzoge als Be zirke und Bezirksbeamte des fränkischen und deutschen Reiches zu be zeichnen. dürfte den wirklichen Verhältnissen wohl nicht entsprechen''. Die heutige Geschichtswissenschaft pflegt die damalige staatliche Ordnung in Baiern als Stammesher zogtum Zu bezeichnen, jene nach dem Ende

, es werden Wohl ihre äußern Geschicke im Abschnitte über die Gliederung des Reiches angedeutet, aber nicht betont, daß sie. was besonders für die Herzoge von Bayern gilt, bis ins 12. Jh. eine gleiche Stellung hatten wie in der fränkischen Zeit. Schwerin behandelt in > der letzten Ausgabe der Grundzüge zur deutschen Rechtsgeschichte (19U) die Herzogtümer S. 82 und 181 unter den Bezirken des fränkischen und des deut schen Reiches, S. 88 aber immerhin auch in einem eigenen Unterabschnitt unter dem Obertitel

..Innerstaatliche Sonderbildungen', aber eben auch wie der nur für die fränkische Zeit. In der ..Deutschen Versassungsgeschichte' von Alohs Meister (1907) werden die Herzogtümer in eigenen Absätzen für die fränkische Zeit unter dem Obertitel ..Gliederung des Staates und die Pro-- dinzialbeamten' S. HZ f. und für die deutsche Zeit unter dem Obertitel „Staatliche Gliederung. Fürsten und Beamte des Reiches' (S. 99 f.) be handelt und ihre Stellung als Herrfcher unter den Königen richtig gezeichnet

Stolz. Land und Landesfürst in Bayern und Tirol MM) ^Entwicklungsgeschichte Bàrns' von Michael Döberl (1V06ff.). zur Genüge bekannt. Hier möchte ich nur eines hervorheben. Diese Herzoge von Baiern waren, wenn auch in Antersrdnung unter den deutschen Königen und Kaisern, wirkliche Herrscher, und haben als solche eine oberste Gewalt über ihr Boll und Land ausgeübt, die sich im Grunde von der späteren Staatsgewalt und Souveränität nicht unterscheidet, sondern nur in der Art und den Mitteln

des 12. Ih. als TerritorialherAogtum oder Landesfürstentum. Deshalb darf man aber nicht meinen, daß der Stamm und sein Herzogtum in jener Frühzeit sich nicht auch über einen bestimmten Raum, über ein Land erstreckt hat, der Herzog war auch damals Herrscher über dieses Land. Dennoch ist es ein gewisser Anachronismus, wenn Mezler. Gesch. Baierns Bd. 1/1 S. 224 und 2W die Agilolfinger als „Landesfürsten von Baiern' bezeichnet, denn dieser Titel wurde erst seit dem 12. Ih. üblich. lo) Schröder-Künsberg, Lehrbuch der deutschen

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Books
Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
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Page 11 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
^ ^g42) Stolz, Land und Landesfürst in Bayern und Tirol 169 Weiters kann man auch nicht behaupten, daß die deutsche Ge schichte erst mit dem Jahre 911. dem Aussterben der Karolinger in Deutschland, beginne. Sie beginnt vielmehr mit der Geschichte der einzelnen deutschen Stämme, deren -Zusammenwachsen zu einem ge meinsamen deutschen Reiche und Volke doch schon in den langen Epochen des fränkischen Reiches unter den Merowmgern und Karo lingern sich angebahnt und vollzogen hat und mit dem Icchr

war die HerzogSgewatt in Baiern und Sachsen im Hause der Weifen durch Heinrich den Stolzen und seinen Sohn Heinrich den Lö wen in einer Hand vereinigt. Das lief zugleich dem Sinne des deutschen Stammesherzvgtums wie des deutschen Reiches zuwider, denn jenes ver langte für jeden Stamm einen eigenen Herzog und für dieses wuà durch die dynastische Bereinigung zweier Herzogtümer ein ständiges Gegen königtum geschaffen. Es wurde auch schon damals eine solche Bereinigung als widerrechtlich beurteilt

et iuàx provi nei se'. Fürst und oberster Richter des Landes Baiern bezeichnet wird (Spindler S. 177), so dürste sich hierin schon der neue Sprachgebrauch, wie er von da ab in Geltung blieb, ankündigen, daß nämlich nur die vom deutschen König mit Fahne oder Szepter direkt belehnten Herzoge und Bischöfe, sowie Mark- und Landgrafen als Fürsten galten, und zwar als Reichsfürsten in ihrer Stellung gegenüber dem Reiche, und als Landesfürsten gegenüber dem Lande und dessen Insassen. S eit 1137

. Aus dieser unhaltbaren Lage heraus hat Kaiser Friedrich I. mit dem Sturze Heinrichs des Löwen im Jahre UM auch den vernichtenden Schlag gegen die beiden Stammesherzogtümer. die damals in Deutschland noch bestanden, nämlich Baiern und Sachsen geführt. (Denn das Herzogtum Franken war bereits seit 938 zu Gunsten der Königsgewalt aufgehoben, Schwaben im Hausbesitz Johannes Haller Hai in seinem Buche ..Die Epochen der deutschen Geschichte', das dank seine? lebendigen Darstellung eine sehr starke Ver breitung gefunden

hat (neue Ausgabe 1939). jene Verkürzung der deutschen Geschichte nach vorne mit dem Jahre 911 in sehr bestimmter Weise ver treten. Mese Auffassung ist aber sicherlich abzulehnen, es sind ihr wohl auch kaum irgendwelche Lehrbücher der deutschen Geschichte gefolgt.

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Books
Category:
History
Year:
1928
Tirol unterm Beil
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Page 26 of 266
Author: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: 244 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Location mark: II 64.035
Intern ID: 162545
unbekannt. Der deutsche Bauer hat sich in Tirol bereits im frühesten Mittelalter als freier Berufs-- stand herausgebildet. Der Bauer war hier nicht hörig. Er bewohnte sein Einzelgehöft und arbeitete die ihm allein zu Eigen gehörige Scholle. Durch mehr als ein Jahrtausend bildete Tirol einen Bestandteil des deutschen Reiches und nahm an seiner Kultur oft bestimmenden Anteil. Alle sozialen, religiösen und geistigen Erschütterungen und Strömungen des deutschen Volkes durchdrangen auch die deutschen Täler

und, wie später noch ausgeführt werden wird, mit Deutschtirol ein einheitliches Ganzes gebildet hat und auch künftig bilden will. So war das Südtirol bis über Salurn hinaus seit mehr als einem Jahrtausend geschlossenes deutsches Sprachgebiet geworden, deutsch in seiner Sprache, deutsch in seinen Lebensgewohnheiten, deutsch in seiner Rechtsentwicklung, deutsch in seiner Kultur und Geistesrich- tung. — Der Großgrundbesitzer mit Kolonenwirtschaft des italienischen Gebietes ist dem deutschen Tirol

Tirols, die Reformationsbewegung und die größte deutsche soziale Erhebung der Vergangenheit, die Bauernrevolution des 16. Jahrhunderts, fanden besonders kräftigen Widerhall in um serem deutschen Berglande machten aber an der Grenze von Deutsch- und Welschtirol halt. — Die glänzendsten deutschen Minnesänger des Mittelalters hatten in dem sonnendurchleuchteten deutschen Südtirol ihre Heimat und der Nachwelt sind erhalten die Lieder eines Walther von der Vogeb Weid e, Leuth old von Gäben, Oswald

von Wolkenstein, Friedrich von Sonnenbmg und vieler anderer. Ja selbst das Nibelungenlied soll nach der jüngsten germanistischen Forschung in Deutsch-Süd- tirol entstanden sein. — Auch die bildende Kunst fand im deutschen Südtirol ihre glän- zende Heimstätte, Sterzing, Brixen, Bruneck, Klausen, Bozen, Kal-- tern, Meran und Glurns tragen selbst in ihrem neuzeitlichen Ge- wände die Spuren des deutschen mittelalterlichen Städtebaues an sich, ja haben diesen zum Teile noch rein erhalten. Das Überetsch

mit seinem so einzig schönen Baustile, die rebenumrankten Burgen und Schlösser geben dem deutschen Süden sein eigenartiges Ge-

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 169 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
nunmehr durch das Einheitsstreben der großen deutschen Nation bedroht, und obschon die ungeheuren wirtschaftlichen Vorteile, die es nach 1870/71 aus dem gewaltigen Aufschwung des neuen Reiches zog, allmählich zu einer ruhigeren Betrachtungsweise führten, so blieb doch ein starkes Mißtrauen gegen den mächtigen Nachbarn im Osten lebendig. Auch die inner- politischen Verhältnisse im Reich sagten ihm wenig zu, und die eigne demokratische Überzeugung erfüllte die große Mehrheit mit Sympathien

258 IV, Die mitteleuropäisehen Staaten. 2. Die Niederlande halbinsel und im skandinavischen Norden kennengelernt haben. Geographisch das Mündungsgebiet des Rheins und der Scheide, haben sie sich allmählich aus dem locker gewordenen Staatsverband des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gelöst und ein eignes staatliches Leben entwickelt, das in der sprachlichen und kulturellen Verselbständigung des Volkes seine Rechtfertigung hatte. Dank der Gunst seiner Lage und dank der Tüchtigkeit

und seines eignen nationalen Wesens bewußt, wünschte es nichts weiter als die friedliche Fort führung seines geschichtlich gewordenen Daseins. In vorsichtiger Zurückhaltung ging es seinen selbständigen Weg. Den großen Ein schnitt in der niederländischen Außenpolitik des 19. Jahrhunderts bildete die Aufrichtung der deutschen Reichseinheit in der Mitte Europas. Hatte vorher die preußische Großmacht die Rückendeckung gegenüber französischen Ausdehnungsbestrebungen geboten, so sah sich das niederländische Volk

für Westeuropa, namentlich für England. Freilich rief dann um die Jahrhundertwende die Abkehr des briti schen Reiches vom Grundsatz der Freiheit der Meere eine starke Enttäuschung hervor und fast mehr noch der Raubzug gegen die stammverwandten Buren in Südafrika. Die westeuropäische Stim- Niederiande. (In „Weltgeschichte der neuesten Zeit 1890-1925' herausgegeben von P. Hcrre, Berlin 1926.) - A. J. Barnouw, Holland under Queen Wilheltnina. New York- London 1923.

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Books
Category:
History
Year:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Page 351 of 446
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XI, 430 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Location mark: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern ID: 85060
. In der glei chen Richtung dürfte die Rede, die der Außenminister Dr. Strese- mann am i8. Mài im deutschen Reichstag über die Beziehungen des Reiches zum Auslanddeutschtum hielt, miigewirlct haben. 'Es war für faschistische Ohren doch eine unerfreuliche Spräche, wenn der Leiter der deutschen Außenpolitik die Tatsache begrüßte, daß deut sche Tü chti g keit und deut scher ..Heiß... Schritt für Schritt den ver lorenen Boden wiedergewännen, wenn er hinsichtlich der Millionen abgetremtef Völksgenössen

feststellte, daß sie durch die Bande des, Blutes und der'gemeinsamen Kultur mit dem deutschen Volke un zertrennbar verbunden seien und daß Deutschland ihr Schicksal mit ; Teilnahme verfolge, ja wenn er schließlich der Hoffnung Ausdruck > gab, , ,daß das Beispiel Estlands, in dem zuerst der mutige und kühne Schritt der Gewährung kultureller Autonomien an die Minderheiten ! getan wurde, in den andern national gemischten Ländern Europas Nachahmung finde'. Und diese Äußerungen erhielten dadurch

noch eine Unterstreichung, daß Dr. Stresemann drei Tage später bei der Eröffnung des Hauses des Deutschtums in Stuttgart ähnlichen Ge danken Ausdruck gab und daß wieder einige Tage später der Reichs tagsabgeordnete Lobe als Vorsitzender des österreichisch-deutschen Volksbundes unte'r ausdrücklicher Zurückweisung der „Einmisch ung Mussolinis in die Angelegenheit des deutschen Volkes' für dieses das Selbstbestimmungsrecht in Anspruch nahm. Vollends dié Küfsteiner Tagung der deutschen Schutzverbände, die in der Pfingst

- woche programmgemäß stattfand, schien den italienischen Befürch tungen recht zu geben. Es war vom nationalen Standpunkt begreif lich, politisch aber ein Fehlgriff, daß die Versammlung das Be kenntnis zur Einheit des deutschen Volkstums mit dem lauten Ein treten für die deutschen Südtiroler verknüpfte und auf diese Weise den Anschlußgedanken belastete. Mussolini selbst war zwar bemüht, die italienische Presse zu einer ruhigen Behandlung des Vorganges 22*

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Books
Category:
Literature
Year:
1876
¬Die¬ Sprüche Walther's von der Vogelweide über Kirche und Reich : Vortrag zum Besten der Errichtung des Walther-Denkmales in Bozen, gehalten am 20. Februar 1875 im Universitätssaale zu Innsbruck
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Page 24 of 34
Author: Thaner, Friedrich / von Friedrich Thaner
Place: Nördlingen
Publisher: Beck
Physical description: 27 S.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Walther <von der Vogelweide> ; s.Spruchdichtung
Location mark: II A-3.826
Intern ID: 154459
sie sich, und wenn er gar von Feindoshand falle, da lachten sie. So darf es fürder nicht sein. Des mannes muoi sol veste sin alsam ein stein üf trinkt sieht und eben als ein vii wol gemachter sein. „Des Mannes Sinn sei wandellos und fest wie Stein Wie ein Pfeilschaft schlecht und recht, soll seine Treue sein.“ Ja, die Treue war das Verfassungsprincip des deutschen Reiches, sie war der einzige Demant, der Waise,' 1 ) in der deutschen Königskrone, Es gah aber im Mittelalter eine besondere Treue, die Lehenstreue

Kraft seiner Beredsamkeit an das deutsche Gewissen, Altdeutsche Treue und Zucht rief er auf zum Schutze des Reiches; denn „der jungen Ritter Zucht ist schmal.“ Bald flehend, bald zürnend, wendet er sieb an Volk und Fürsten, in Zucht und Ehren zu verharren, und in der ernsten Zeit vor allem die Treue zu bewahren. Mit scharfen’ Worten züchtigt er jegliche Falschheit, geisselt er die Selbstsucht der Fürsten. Wenn der Kaiser tausend Meilen hinter Traili mit den Saracenen sich herumschlage, da freuten

, die zugleich Besitz und Ansehen verlieh. Hierin lag wohl der schwache Punkt des Reiches. Nicht das Ver- *) S. Pfeiffer S. 182.

6
Books
Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
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Page 54 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
212 Stvlz, Land und Landesfürst in Bayern und Tirol ZBLG. des 1?. bis 19. Jahrhunderts sich von jeder Rücksicht auf das Recht losgelöst betrachtet haben. Vielmehr Zeigen die angeführten im 14. Jh. selbst niedergeschriebenen Sätze, daß die österreichischen Landesfürsten sich damals bereits eine Herrschergewalt beigelegt haben, die in ihren Ländern mit der des deutschen Königs gleich gewesen ist. Zie Zuge hörigkeit Zum Deutschen Reiche und die Unterordnung unter dessen Oberhaupt war nur mehr

im Rame n des Reiches übertragen sei und eine gleiche Meinung hatten wohl auch seine Zeitgenossen von der Macht der andern Fürsten des Reiches. Auch in den Arkunden der nächstfolgenden Tiroler Landesfürsten finden wir ähnliche Anschauungen. So verlieh Herzog Friedrich 1414 August iz> seinem Kanzleibeamten Alrich Kahler zur Belohnung für dessen Dienste „aus fürstlicher Macht und besonderer Frei heit. die wir vom hl. römischen Reiche habe n', Wappen, Schild und Helm. Kahler bemühte sich aber offenbar

des Niedern Adels verbunden war, wird seit der Mitte des 14. Ih. mittelst Urkunden vom deutschen König und Kaiser vvrg^ nommen. Es galt als ein besonderes Ehrenvorrecht, das erst all mählich von den Fürsten und so auch von den Herzogen von Öster reich in Anspruch genommen wurde. Herzog Sigmund hat während seiner Auseinandersetzungen mit dem Bischof Nikolaus Kusanus vDir Brixen um 1460 auch öfters betont, daß er seine Gewalt über das Ivo) Stolz, Die UàndenfAschungen des U. Kahler in den Berösfents d. Mus

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Books
Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
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Page 91 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
Geschichtswissenschaft Bd. 19. 1930, S. 269 ff.) den Vor schlag, zwischen Landesherrlichkeit und Landeshoheit mit der Zeit wende um 1400 Zu unterscheiden, die Handbücher der Rechtsgeschichte sind aber hierin nicht gefolgt. Soferne man die Landeshoheit nur den Landesfürsten beimißt, trifft diese Unterscheidung mit jener zwischen Landesherr und Landesfürst, die quellenmäßig durchaus begründet ist, sinngemäß zusammen. Die Fürstentümer oder Länder des deutschen Reiches, wie sie sich seit dem 13. Ih. herausgebildet

bestätigt, als eben hier „land es fürstlich e Hoheit' oder „Obrigkeit' für Landeshoheit, welches Wort erst seit dem 1s. Jh. aufkommt, gesagt wird. Freilich über das Aufkommen der beiden Ausdrücke „Landesfürst' und „Landeshoheit' machen dieses und die andern Handbücher der deutschen Rechtsgeschichte keine nähe ren Angaben, vermutlich weil hiefür keine Forschungen für die ein zelnen Länder vorliegen. Cl. v. Schwerin erwähnt in seinen neuesten Grundzügen der deutschen Bechtsgeschichte (1941

) die Bezeichnung „Landesfürst' überhaupt nicht, sondern eben nur Landesherr und Landeshoheit, desgleichen Fritz Härtung in seiner deutschen Ver fassungsgeschichte (1914 und 3. Aufl. 1928). Dies ist wohl ein erheb licher Mangel, denn Landsfürst oder Landesfürst war gewiß ein typi scher Begriff des spätmittelalterlichen Staatsrechtes und eine Steige rung des Begriffes „Landesherr', die eben seit dem Ende des 13. Jh. eingetreten ist. Spangenberg machte (in den Jahresberichten ber deutschen

hat. Richtiger ist es, zwischen dem Lehens st aat und den Beamtenftaat mit der Zeitwende um 1300 zu unterscheiden (so Schwerin a. a. O. S. 203), in den deutschen Landesfürstentümern ist nämlich seither die innere

8
Books
Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
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Page 4 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
des 16. und 17. Jh. aus Tirol S. 2'à — Die Verwendung der Ausdrücke Landeshoheit. Landesfürst und Staat in den jetzigen Lehrbüchern der Geschichte S. 2Ä8. Die Bedeutung des Stammes- Herzogtums und des Landesfürstentum s für die Entwicklung der Staats gewalt in Deutschland S. 2W. — Nachtrag S. 251. Vorbemerkung. Zu. den Grund- und Hauptfragen der deutschen Geschichte gehört jene nach dem Hervorgang des deutschen Volkes aus den S käm men umd des deutschen Reiches aus den Ländern, ferner jene nach dem Alter der Begriffe Volk

bei den Philo sophen und Staatslehrern des 13.—-16. (3H. (respublica, Imperium, potesàs summa), für die Landeshoheit (jurisàtio territoriuIiL, jus superioritatis) S. 240. — Die deutschen Bezeichnungen h -iefür im 17. und 18. Äh., besoàrs bei Seckendorf. Landesobrigkeit, landesfürstliche Hoheit und Landeshoheit S. 242. — Staat im heutigen Sinne erst seit dem 18. Jh. S. 2T3. — Die Ausdrücke Herrschast, hohe Obrigkeit, Herrlichkeit und landsfürstliche Hoheit in amtlichen Schriften besonders

). dessen allgemeinen Auffassungen ich allerdings nicht beistimmen kann, hat mich zu, diesen Ausführungen angeregt'. i) Ich habe unter dem Titel „Das Wesen des Staates im deutschen Mittelalter' in der Zeitschrift sür Rechtsgeschichte, German. Abt. 1941 Bd. 61 S. 2R—2W, eine nähere Besprechung dieses Buches gegeben, und meine Be denken gegen seine allgemeinen Aufstellungen sowohl vom Standpunkte der quellenmäßigen Erkenntnis. wie der inneren völkischen Einheit der deutschen Geschichte dargelegt

9
Books
Category:
History
Year:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Page 369 of 446
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XI, 430 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Location mark: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern ID: 85060
gesprochen und auf die Gefähr dung des freundschaftlichen Verhältnisses durch einen deutschen Irredentismus hingewiesen. Er konnte recht haben, eine solche irre- dentistische Bewegung als eine politische Torheit zu bezeichnen; trotzdem begannen jetzt auch die Deutschen des Reiches, sich über die Behandlung ihrer Volksgenossen in Südtirol zu erregen, nicht weil sie die Beseitigung der Brennergrenze begehrten, wie Dino Grandi es hinstellte, sondern weil sie daran Anstoß nahmen, daß ihren Stammesbrüdern

zu tun war, und auch Mussolini wollte in Hinblick auf Frankreichs Machtstellung mit Deutschland auf gutem Fuße bleiben. Mitte September hatte Dino Grandi, der ganz von Mussolini abhängige neue Unterstaatssekretär im Außenministerium, in einem Interview für das Berliner Tage blatt dem Wunsche nach freundlichen Beziehungen zwischen dem deutschen und italienischen Volke Ausdruck gegeben, aber er hatte zugleich hinsichtlich der deutschen Minderheit in Südtirol wie der Brennergrenze warnende Worte

die Rechte einer nationalen Minderheit vor enthalten wurden. Es war eine Unwahrheit, wenp der faschistische Unterstaatssekretär erklärte, niemand in Italien würde etwas einzu wenden haben, daß die deutsche Bevölkerung die Merkmale ihrer deutschen Kultur bewahren wollte. Das Gegenteil traf zu, und eben dagegen richteten sich die deutschen Angriffe. Mochten in Wien

10
Books
Category:
History
Year:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Page 357 of 446
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XI, 430 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Location mark: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern ID: 85060
NEVER VORST OSS IN SÜDTIROL U. HALTUNG DER DT. BEVÖLKERUNG 345 konnte, da man den Zukunftskrieg vorwiegend mit Flugzeugen, Sprengstoffen und Gasen führen wird. Vor allem also aus mora lischen Gründen behalten wir das Etschland und werden es auch in Zukunft behalten müssen. Wird es aber leicht sein, es zu behaupten, wenn auf dem Brenner die Pickelhauben des Deutschen Reiches Wacht halten werden, wenn wir nicht mehr mit Wien zu tun haben werden, sondern mit Berlin?' Aus dem Hin und Her

eines schwan kenden Urteils erhob sich somit als der führende Gesichtspunkt schließlich der reine Prestigeanspruch, der alle bisher geltend ge machten Gründe plötzlich fallen ließ. Es ist von großer Bedeutung, welches Echo jene deutschen Kund gebungen bei der deutschen Bevölkerung Südtirols fanden. Zum ersten Male stellte sich ihnen eine offene Kritik entgegen. Zwar hiel ten sich die Blätter der Volkspartei in ihren Äußerungen vorsichtig zurück, aber die „Meraner Zeitung', die in der Politik der Verstän

digung noch das einzige Mittel sah, um das Dasein des deutschen Volkstums erträglich zu gestalten, trat den Übertreibungen der na tionalen Bewegung nördlich des Brenner deutlich entgegen. „Vor allem muß' — so äußerte sie sich nach der Kuf Steiner Tagung — „der Wahrheit gemäß festgestellt werden, daß vom Etschland aus gewiß keinerlei Einfluß auf die Abhaltung der Kuf Steiner Tagung genommen worden ist. Man weiß bei uns ja schon zu genau, daß die Demonstrationen, welche im kleinen Österreich

. Auf der anderen Seite war es un zweifelhaft das Recht und die Pflicht des großen deutschen Volks tums, sich schützend hinter die in ihrem nationalen Eigenleben be drohten Volksgenossen zu stellen. Das Problem schien unlöslich : sollte die Macht allein die Entscheidung geben? Das faschistische Italien hatte die Macht und handhabte sie rücksichtslos. Zwar wandte man sich in den eigenen Reihen gegen jene radikalen Elemente, die

11
Books
Year:
1872
¬Das¬ moderne Völkerrecht der civilisirten Staaten als Rechtsbuch dargestellt
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Page 112 of 547
Author: Bluntschli, Johann Caspar / von J. C. Bluntschli
Place: Nördlingen
Publisher: Beck
Physical description: XIV, 528 S.. - 2., mit Rücksicht auf die Ereignisse von 1868 bis 1872 erg. Aufl.
Language: Deutsch
Location mark: 1035
Intern ID: 184056
römische Kaiserthum zu erneuern. Napoleon I. wollte das Eeich Karls des Grossen in moderner Gewalt wieder aufrichten, als er 1804 den Kaisertitel sich aneignete. Das Oesterreichische Kaiserthum (seit 1804) und das zweite fran zösische (seit 1852) haben eine weniger universelle, aber doch nicht eine bloss nationale und einzelstatliche Bedeutung. Die Würde des deutschen Kaisers (seit 18. Jan. 1871) hat Bezug auf die grosse Statengemeinschaft des deutschen Reiches und erhebt sich dadurch

98 Zweites Buch. darf auch der Kaisertitel nicht von der anmasslichen Eitelkeit blosser Volks- und Landesfürsten missbraucht werden. Die fränkischen und die deutschen Könige des Mittelalters erhielten denselben als römische Kaiser und standen als Verwalter des Weltfriedens und der christlichen Weltordnung (damals imperium mundi genannt) an. der Spitze der abendländischen Christenheit. Der Russische Czar Peter der Grosse nahm den Kaisertitel 1701 in der Absicht an, die Erinnerung an das Ost

üb e r die Würde der Königslcronen, welche den deutschen Einzelstaten zugehören. 86. Der Kaiserliche Rang eines States ist nicht bedingt durch den Kaisertitel. Auch eine von Königen regierte Weltmacht hat Anspruch auf kaiserlichen Bang und ebenso eine weltm'ächtige Republik. Die Grossbrittanische Krone hat den Königsnamen aber den Kaiser lichen Rang. Keine andere steht ihr an universeller Bedeutung gleich. Nichts wird die Bundesrepublik der Vereinigten Staten von Nordamerika hindern, wenn sie sich als Weltmacht darstellen

14
Books
Category:
History
Year:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Page 374 of 446
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XI, 430 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Location mark: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern ID: 85060
362 XIV. VERWELSCHUNGSF AN ATISMUS U. ITAL .-'DT. ZUSAMMENSTOSS setzte sich in einer Zuschrift an den „Popolo d'Italia' für die Zwei sprachigkeit der deutschen Zeitungen Südtirols ein und richtete ge gen diese wegen der Vergiftung der öffentlichen Meinung heftige Angriffe. In der italienischen Presse regte sich kein Widerspruch mehr. Völlig unfrei, wie sie unter den scharfen Zcnsurdekreten Mus solinis geworden war, ließ sie die Dinge hingehen oder stimmte ihnen lebhaft

zu, so daß das italienische Volk über die wahren Vor gänge an der Nordgrenze in voller Unkenntnis blieb. In welchem Maße auch ruhige Blätter sich der intransigenten Richtung des Fa schismus einordneten, zeigte das Beispiel der „Stampa', die in einem ungewöhnlich gehässigen Briefe ihres Berliner Berichterstatters Mo nelli aus Meran gegen die deutschen Südtiroler wetterte, die noch immer mit Sammethandschuhen angefaßt würden, und zumal die „Preußen' mit böser Kritik bedachte, während sie die eleganten Österreicher

freundlich und die ,,sportstinkenden Bayern ironisch behandelte. So war der Weg für ein verschärftes Entdeutschungs- system frei, und hageldicht sausten nun die Schläge auf die betäubte Bevölkerung nieder. Von Verständigung und Entgegenkommen war keine Rede mehr; es galt nur noch krasse Unterdrückung und Ver gewaltigung. Die große Verwelschungsaktion begann mit der Ausmerzung der deutschen Sprache aus dem Gerichtswesen. Ein königliches Dekret vom i5. Oktober verfügte die einheitliche italienische

Gerichts sprache in allen Zivil- und Strafsachen, so daß den Deutschen fort an jede Möglichkeit genommen war, in der Muttersprache Eingaben zu machen und vor dem Gerichte zu sprechen. Den deutschen Rich tern wurde streng untersagt, deutschen Parteien in der Mutter sprache Auskunft zu erteilen, und sie wurden angewiesen, sich ge gebenenfalls eines Dolmetschers zu bedienen, weil nur diese Form deutschen Sprachverkehrs im Gerichte noch zugelassen war. Dazu wurde von den Geschworenen die Kenntnis

der italienischen Sprache gefordert, so daß — zumal in dem rein deutschen Sprachgebiet — die Deutschen von dem Amt des Geschworenen ausgeschlossen wurden. Ja, Anfang Dezember erhielten sämtliche deutsche Richter des Bozener Landgerichts die Aufforderung, einen Ort in Alt-Italien als weiteren Amtssitz zu wählen, auf den sie versetzt werden sollten. Das bedeutete die Italianisierung des Richterpersonals in Südtirol

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Books
Category:
History
Year:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Page 137 of 446
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XI, 430 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Location mark: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern ID: 85060
Nationalitäten; in dem gleichen Sinne nahm der bisherige Bozener Zivilkommissar Peter iongo Stellung, der sich wegen seiner versöhnlichen Haltung bei der deutschen Bevölkerung aufrichtige Sympathien erworben hatte und eben deswegen ins Generalkommissariat gezogen wurde. So fand eine Deputation der Meran er Deutschen in Trient ein williges Ohr, als sie gleich nach Credaros Amtsantritt die Öffnung der Sperre am Brenner, die staatliche Unterstützung der deutschen Mittelschulen und die Wahrung der im Gebrauch

befindlichen Selbstverwaltungs einrichtungen erbat. Ein Alpdruck fiel von der deutschen Bevölke rung, als der hermetische Abschluß ein Ende nahm, als Nordtiroler und andere Zeitungen wieder ins Land kamen und als in Südtirol selbst auch die deutsche Presse sich wieder frei und nahezu unbe schränkt äußern durfte. Den entscheidenden Schritt tat Credaro dann mit dem Entschluß, die italienischen Namen der Eisenbahn stationen zurückzuziehen und die alten deutschen Namen, wenn auch teilweise unter Hinzufügung

der italienischen Umbenennung, wieder einzusetzen. Auch sonst trat die deutsche Sprache in die frühere Geltung zurück. Das Generalkommissariat selbst bediente sich in seinen dienstlichen Schreiben und Weisungen an die Behörden im deutschen Sprachgebiet der deutschen Aufschrift. Die Post nahm wieder ein völlig deutsches Gesicht an und auch an dem deutschen

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Category:
History
Year:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Page 289 of 446
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XI, 430 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Location mark: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern ID: 85060
FORTGANG DER ENTNATIONALISIERUNG 277 sächlich wurden einige Gasthöfe den deutschen Besitzern fortge nommen, doch gelang es der deutschen Regierung, für die bereits angeordnete Überschreibung des reichsdeutschen Eigentums auf den italienischen Staat einen Aufschub zu erwirken. Demgemäß wurde eine Kundgebung, mit der die vier deutschen Abgeordneten Süd tirols auf der Basis der eingeleiteten Verständigungsaktion hervor traten, zu einer Handlung, die dem Deutschtum nicht nützte, son dern schadete

. Sie sprachen Mitte Februar dem deutschen Volke ihr Mitgefühl an der Bedrückung des Ruhrgebietes durch franzö sische Truppen aus und machten sich damit in den Augen der Ita- lianissimi zu geheimen Irredentisten. Mussolini selbst freilich rückte mit der zunehmenden Verschärfung des französischen Herrschafts systems im rheinisch-westfälischen Gebiet mehr und mehr von der Gewaltpolitik Poincarés ab und vollzog im Sommer eine Schwen kung von großer Tragweite. So nahm, durch keine äußere Einwirkung gehindert

, die Ent nationalisierungspolitik in Südtirol ihren Fortgang. In schnellerem Tempo als ursprünglich vorgesehen war erfolgten die weiteren Schläge gegen das deutsche Schulwesen im Unterland und in den deutschen Sprachinseln. Vergeblich wurden die deutschen Abgeord neten, die von der drohenden Gefahr Kunde erhalten hatten, beim Unterrichtsminister Gentile wegen der geplanten neuen Maßnahmen vorstellig, die mit den bestehenden Nationalitätsverhältnissen un verträglich seien. Der Minister schien überzeugt

und ließ sich die deutschen Einwendungen in einem Memorandum schriftlich vor- legen. Trotzdem kam der Erlaß Anfang März zustande und wurde Anfang April veröffentlicht, der die Verordnung vom io. Januar auf die unterländische Hauptgemeinde Neumarkt und die völlig deutschen Gemeinden Truden, Altrei, St. Felix, Unsere Frau im Walde, Laurin und Proveis ausdehnte. Den Trienter Stempel machte der fälschende Zusatz erkennbar, die Umwandlung der deut schen Schulen in italienische sei nur ein Akt nationaler

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Category:
History
Year:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Page 317 of 446
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: XI, 430 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Location mark: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern ID: 85060
Feststellung, wenn der mutige Mann dahin der Wahrheit die Ehre gab, daß Südtirol seit i3oo Jahren von Deut schen beherrscht und bevölkert sei, daß die vorangegangene römi sche Herrschaft wenig tiefe Spuren hinterlassen habe und daß Italien heute mit Deutschen in seinem Hause rechnen müsse. Die Brenner grenze erklärte auch Guerrini aus strategischen Gründen für erforder lich, aber dadurch würden völkisch-politische Fragen in keiner Weise berührt und noch weniger beseitigt. Wie sollten nun die im italieni

schen Hause eingeschlossenen Deutschen behandelt werden? Ein Ir- redentismus und eine Verbindung der deutschen Bevölkerung mit dem deutschen Reich sei nicht zu dulden. „Wenn aber diese Deut schen sich damit begnügen, ihre eigene Sprache, ihre Kultur, ihren deutschen Charakter, die eigenen Überlieferungen zu verteidigen, so kann und muß das ihnen zugebilligt werden, denn es ist in keiner Weise schlecht.' Mißtrauen in einen zukünftigen Irredentismus sei unangebracht und Unterdrückung

im österreichischen Sinne sei dem italienischen Ansehen schädlich. Er sage vielmehr : „Solange die Deutschen im Etschlande geistig und kulturell Deutsche bleiben, braucht Italien kriegerischen Angriff vom Brenner wenig zu fürch ten. An dem Tage jedoch, da diese Deutschen Italiener an Gesin nung, Herz und Willen werden, wird der Brenner uns gefährlicher, weil ein eventueller deutscher Einbruch durch jenes alte Einfalltor ein gewaltiges Hindernis weniger vorfände.' Im weiteren kam der General auf den Zusammenhang

von Volkstum und Politik zu spre chen, und er bestritt, daß insbesondere zwischen Sprache und Politik ein notwendiger Zusammenhang bestehe, wobei er auf das Beispiel Preußen contra Österreich und das Gegenbeispiel der Zuneigung der französischen Bewohner des Aostatales zu Italien hinwies. Daraus seien klare Schlußfolgerungen zu ziehen; „Nach meiner Auffassung wird die gegenüber den deutschen Etschländern einzuschlagende Po- Ii er re, Südtirol 20

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Category:
History
Year:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
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Page 93 of 96
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: S. 161 - 252
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Subject heading: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Location mark: II 268.079
Intern ID: 495618
in der staatlichen Organisation neuerdings zur Geltung gebracht. So haben diese T e r r i t o r i a l st a at e n — trotz ihrer Sonderbestrebungen und im Ganzen unbewußt, ja gegen die Absicht mancher ihrer Vertreter — die Bausteine zur politischen Erneuerung des Deutschen Reiches ge schaffen und bereitgestellt und daher sind sie aus der Geschichte des deutschen Volkes in ihrer Bedeutung nicht wegzudenken. Nachtrag zu oben S. 233. Don dem Schreiben, das Herzog Sigmund von Österreich Graf von Tirol an den GrMschof

mir als ein ziemlich wichtiges Ergebnis für die deutsche Verfassungsgeschichte im Allgemeinen. Darauf baut sich aber auch eine weitere noch allgemeinere Er kenntnis auf: Die deutschen Stämme und das aus ihnen zusam mengewachsene deutsche Volk sind seit den Anfängen ihrer Geschichte darauf ausgegangen, eine oberste Herrschaftsgewalt über ihr Volk und Zugleich über dessen Raum oder Land aufzurichten. Auch das bäuerische Stammesherzogtum war ein „Staat', der die Einheit des Blutes — den Stamm, die Einheit des Bodens

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