Hocheppan, seiner Grafen Trutz und Sturz : eine geschichtliche Erzählung.- (Erzählungen aus Tirols Geschichte ; Bd. 2)
nicht anders, als würde ihnen der Galgen gerüstet. Eilig gieng das Thor auf, der Königsbote ritt ein und versetzte finster: „Von königlicher Majestät gesandt, um die Herren längs der Heerstrabe zur Beschaffung von Speise und Trank aufzufordern, treffe ich euch als Brecher. des Land friedens. Grafen des heiligen Reiches, ich weiß, wer diesen Streit anhnb, wie er geführt wurde. Wehe Euch, wenn es nicht beliebt, den Span Zu schlichten, dm Gegner klaglos zu stellen. Zittert vor dem Herrscher
, der dieser Tage mit an sehnlicher Streitmacht vom Lechfelve bei Augsburg ausbricht." Scheidend fuhr er aus den Liechtenstein zu und von dort etschabwärts, als einer von den vielen Wegbereitern des Monarchen. Was er auf der Haselburg zurückließ, war Furcht und Ingrimm : Bei Heinrich, Entsetzen und Aechzen bei Fritz. Was kein Arnold und Hartmaun, kein Schlossbrand und Feldkawpf vermocht haue, bewirkte der Schatten, der dem deutschen König voran schwebte, — eine wunderbar rasche Bereitwilligkeit zum Frieden
mit Tirol. Jetzt fiel es wie Schuppen von den Augen der Trotzigen, sie erkannten ihre Schuld und wollten sie sühnen um jeden Preis, ehe der Gewaltige mit dem Heerbann des weiten Reiches an ihren Burgen vorüber zöge. In ohnmächtiger Wut schritt Heinrich durch den Ritter saal, indem er lästerte: „Zum Kuckuck mit dem König und seinem Romzug! Warum thut er • nicht lieber daheim einen Kaiserzug aus dem Weinkrug? Wozu kommt er, die Ruhe des Etschthales zu stören? Und auch der Herzog von Sachsen, das Haupt