¬Die¬ Pestkapelle im Gaisthale : Original-Erzählung. - (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 2)
Der Mann war ein Wirth eines abgelegenen unwirth- schaftlichen Thales im Lodengewande; ihm gehorchte das Volk von Tirol, es zog ihm nach dem Berg Isel Zu, dort schien zu sein das Herz Tirols; dorthin mündeten alle Pulsadern. Die Männer mit den ledernen Kniehosen, den Loden joppen, den breiten Hüten und ihren gezogenen Stutzen auf dem Rücken, die Passeirer, stiegen schon am anderen Tage über den Jausen herab, lauter erprobte Kernschützen, ihnen folgten die Burggräfler und Untervintschgauer
des Badlwirthes von Bozen trat der Sand- wirth aus dem Posthause. „Jetzt liebe Leut'len', sprach er, „wollen wir in Gottes namen nach Sprugg aufbrechen, ös Psitscher und Sterzinger ruckts voran, vs seid's nit müd; nachher kömman wiar, nachher die Burggräfler und d'Etschländer, enk kommandirt der Badlwirth, habt's auf ihn z'acht'n, z'letzt kömman die Vinschger. Also marsch die Psitscher!' Und nun ging's den Brenner hinan. Als der Vortrapp auf der Brennerhöhe ankam, schauten die auf den dortigen Schanzen