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Author:
Brandis, Clemens Wenzeslaus ¬zu¬ / Clemens Graf zu Brandis
Place:
Zürich [u.a.]
Publisher:
Amalthea-Verl.
Physical description:
XII, 199 S. : Kt.
Language:
Deutsch
Subject heading:
p.Habsburger;g.Ungarn;z.Geschichte
Location mark:
II 130.606
Intern ID:
66688
sucht. Zweimal mußte er um Wien kämpfen, das schon defini? tiv an Matthias verloren schien. Und welcher Aufschwung an Bedeutung und wirklicher Macht begegnet uns schon unter seinem Sohn Maximilian I.! Von den charakteristischen Zügen seines Geschlechtes finde ich an Friedrich nur das, allerdings fast bis zur Starrheit getriebene, zähe Festhalten an seinen Ab# sichten, Er hatte nicht die persönlichen Vorzüge im Verkehr, die seine nächsten Nachkommen menschlich so sympathisch
machen, während diesen wieder seine sparsame Veranlagung fehlte. Die Geschichte kennt wenig krassere Unterschiede, als den zwischen Friedrich III. und Maximilian I. Erstaunlich ist nur, daß der, seiner Zeit nach noch entschieden dem Mittelalter angehörende Vater einen fast modernen, nüch? ternen Eindruck macht, während sein Sohn, der doch bereits in die Neuzeit hineinragt, kostümartig mittelalterlich anmutet Ungarn hatte sich während der Gouverneurschaft Hunya« dis von dem Niedergang der Zeit Wladislavs erholt und auch in Böhmen
, wo ebenfalls ein Gouverneur, der tüchtige, be? deutende Georg Podjebrad für den unmündigen König regierte, setzte eine Zeit nationalen und wirtschaf tlich*kul tu* reilcn Aufschwungs ein. Der Türkenbesieger Hunyadi war aber auch ein ausgezeichneter Politiker und seine Gouverneur? schaft kam entschieden dem Lande — aber auch ihm selbst sehr zugute. Ein Beweis dafür ist der, zwischen Hunyadi und Friedrich am 22. Oktober 1450 geschlossene Vertrag 27 , laut welchem Hunyadi des Kaisers vormundschaftliche Gewalt