19 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History
Year:
1937
¬Die¬ Habsburger und die Stephanskrone
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/66688/66688_21_object_4605447.png
Page 21 of 213
Author: Brandis, Clemens Wenzeslaus ¬zu¬ / Clemens Graf zu Brandis
Place: Zürich [u.a.]
Publisher: Amalthea-Verl.
Physical description: XII, 199 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Habsburger;g.Ungarn;z.Geschichte
Location mark: II 130.606
Intern ID: 66688
erkennung Ladislaus' endete, aber eine ziemlich ungeteilte Antipathie gegen die Dynastie offenbarte. Betrachten wir die Ereignisse etwas näher. Elisabeth über* gab sowohl ihren Sohn als auch die Krone Friedrich in Obhut, Der Landtagsbeschluß vom 7. Mai 1445 23 anerkannte Ladis* laus als König, ebenso der spätere Landtag vom Jahre 1446, nur wurde bis zur Auslieferung Ladislaus' und der Krone durch Friedrich III., Hunyadi zum Gouverneur gewählt, Andrässy erblickt darin, wie gesagt, einen Sieg

der Habs? burger über die Stände 24 . Von einer förmlichen Wahl ist also nach dem Tode Wladislavs I. (1444) 25 keine Rede und Ladis* laus' Anwartschaft auf den Thron wurde von niemandem be* zweifelt — nur wollte man sich des vormundschaftlichen Ein# flusses entledigen, den Friedrich sehr wahrscheinlich auszu* üben gewillt war. Friedrich III. ist eine ganz eigenartige Er* scheinung. Ein offener Kopf und nüchterner Erwäger reeller Möglichkeiten, fast bis zum Geiz sparsam, wie es besonders seine wenig

,, 66, 24 Andrässy : L, 288. 25 Huber: Geschichte Österreichs, III., 69. 2i Bei dieser Gelegenheit wurden zum Titel gewordene Reichs!eh cn gegen Geld verliehen. Näheres in Jakob Burckhardts „Kultur der Re naissance in Italien'. Doch ist Burckhardts sonst hervorragende Arbeit hier aus anderen, bekannten Motiven . ablehnend eingestellt. Allerdings war Friedrich gewiß keine blendende Renaissanceerscheinung nach Feinem Sinn.

1
Books
Category:
History
Year:
1937
¬Die¬ Habsburger und die Stephanskrone
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/66688/66688_31_object_4605457.png
Page 31 of 213
Author: Brandis, Clemens Wenzeslaus ¬zu¬ / Clemens Graf zu Brandis
Place: Zürich [u.a.]
Publisher: Amalthea-Verl.
Physical description: XII, 199 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Habsburger;g.Ungarn;z.Geschichte
Location mark: II 130.606
Intern ID: 66688
weil der Eid einerseits das Vorhandensein von groben Vers letzungen der Verfassung beweist, anderseits aber auch das Gefahrenmoment unterstreicht, welches das Auftreten der Oligarchien für die Herrschaft Matthlas bedeutete. Im Jahre 1463 schlössen Friedrich und Matthias den wichtigen Erbver* trag, laut welchem Friedrich die Krone und die besetzten Ge* biete Ungarns an Matthias ausliefert, aber zeitlebens den Titel eines Königs von Ungarn behält. Matthias verpflichtete sich, dem Kaiser

in allen seinen Kriegen beizustehen und, falls er kinderlos sterben sollte, Friedrich und seinen Nachkommen das Erbrecht in Ungarn zu sichern. Im selben Jahre geneh« migtc der ungarische Landtag den Vertrag, und die Ratifika* tion erfolgte in Wiener Neustadt, am 19. Juli 1463. Also erhielt der Vertrag auch im heutigen Sinne Gesetzeskraft. Dieser Vertrag setzt mit Recht in Erstaunen. Matthias er? kaufte verhältnismäßig teuer seine Krönung mit Stephans hei* ligem Symbol, denn eigentlich beinhaltete der Vertrag

für ihn nicht wesentlich mehr, während er Friedrich unverhältnis* mäßig große Dauererfolge brachte. Die Sache wird aber durch den Grazer Geheim vertrag vom selben Jahr vollauf geklärt, wie Fraköni 10 nachweist. Mit den heiklen Verhandlungen betraute Matthias seinen Erzieher und Vertrauten, den Bischof Vitéz, der mit allen Feinheiten der damaligen Diplomatenkunst seine Aufgabe, die so ganz seiner Zeit entsprach, löste. Der Vertrag beinhaltete die Adoption Matthias durch Friedrich und die Verpflichtung des letzteren

2
Books
Category:
History
Year:
1937
¬Die¬ Habsburger und die Stephanskrone
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/66688/66688_24_object_4605450.png
Page 24 of 213
Author: Brandis, Clemens Wenzeslaus ¬zu¬ / Clemens Graf zu Brandis
Place: Zürich [u.a.]
Publisher: Amalthea-Verl.
Physical description: XII, 199 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Habsburger;g.Ungarn;z.Geschichte
Location mark: II 130.606
Intern ID: 66688
keine Grundlagen für eine aktive Politik, auch wenn an Fried* richs Stelle ein Rudolf IV. gestanden wäre. Mit den Ständen der Erbländer war nicht zu rechnen und gerade diesen gegen? über, wie auch seinem Hause, hatte Friedrich die denkbar unglücklichste Hand. Ungarn und Böhmen betreffendbedauert zum Beispiel Andrässy, daß sich die Dynastie damals in Un* garn nicht gefestigt hatte und daß Ladislaus nicht im Lande selbst unter einer Vormundschaft aufgewachsen sei. Mit Hunvadi wäre die Frage

wahrscheinlich zu lösen gewesen, doch wäre diese Lösung einer Absage an die Erbländer und einer offiziellen Zurücksetzung Böhmens in die zweite Reihe gleichgekommen, was vom dynastischen Standpunkt aus un* durchführbar war. Das Vorschieben Cillis im letzten Moment wäre vielleicht der am leichtesten zu vermeidende Mißgriff gewesen. Doch konnte Friedrich, auch schon in Neustadt bedrängt, Cilli kaum übergehen. An ein Vormundschaftstriumvirat Hunvadi, Pod? jebrad und Eizing war vernünftigerweise überhaupt

nicht zu denken. Jedenfalls wurde Friedrich mit seinen Ideen nicht einmal in seinem eigenen Hause verstanden. Österreich war damals durchaus ein Ständestaat und blieb es noch gut zwei Jahr? hunderte, während man Ungarn und Böhmen bloß relativ als solche bezeichnen kann, weil die Herrschaft der Stände in Ungarn nebstbei auch nationale und in Böhmen sowohl natio? naie, als auch religiöse Sonderheiten aufwiesen. In beiden Län? dem wollte sieh der Legitimismus gleich des königlichen Kna? ben bemächtigen

3
Books
Category:
History
Year:
1937
¬Die¬ Habsburger und die Stephanskrone
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/66688/66688_22_object_4605448.png
Page 22 of 213
Author: Brandis, Clemens Wenzeslaus ¬zu¬ / Clemens Graf zu Brandis
Place: Zürich [u.a.]
Publisher: Amalthea-Verl.
Physical description: XII, 199 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Habsburger;g.Ungarn;z.Geschichte
Location mark: II 130.606
Intern ID: 66688
sucht. Zweimal mußte er um Wien kämpfen, das schon defini? tiv an Matthias verloren schien. Und welcher Aufschwung an Bedeutung und wirklicher Macht begegnet uns schon unter seinem Sohn Maximilian I.! Von den charakteristischen Zügen seines Geschlechtes finde ich an Friedrich nur das, allerdings fast bis zur Starrheit getriebene, zähe Festhalten an seinen Ab# sichten, Er hatte nicht die persönlichen Vorzüge im Verkehr, die seine nächsten Nachkommen menschlich so sympathisch

machen, während diesen wieder seine sparsame Veranlagung fehlte. Die Geschichte kennt wenig krassere Unterschiede, als den zwischen Friedrich III. und Maximilian I. Erstaunlich ist nur, daß der, seiner Zeit nach noch entschieden dem Mittelalter angehörende Vater einen fast modernen, nüch? ternen Eindruck macht, während sein Sohn, der doch bereits in die Neuzeit hineinragt, kostümartig mittelalterlich anmutet Ungarn hatte sich während der Gouverneurschaft Hunya« dis von dem Niedergang der Zeit Wladislavs erholt und auch in Böhmen

, wo ebenfalls ein Gouverneur, der tüchtige, be? deutende Georg Podjebrad für den unmündigen König regierte, setzte eine Zeit nationalen und wirtschaf tlich*kul tu* reilcn Aufschwungs ein. Der Türkenbesieger Hunyadi war aber auch ein ausgezeichneter Politiker und seine Gouverneur? schaft kam entschieden dem Lande — aber auch ihm selbst sehr zugute. Ein Beweis dafür ist der, zwischen Hunyadi und Friedrich am 22. Oktober 1450 geschlossene Vertrag 27 , laut welchem Hunyadi des Kaisers vormundschaftliche Gewalt

4