¬Ein¬ Streifzug durch die Lessinischen Alpen. - (Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins ; 20)
2D Julius Pock. nach einer guten Stunde den Kirchthurni vonLuserna und bald darauf war auch unsere heutige Nachtherberge, der Luserner Hof, erreicht. Der Wirth Virgil Nicolussi bemüht sich nach bestem Können, sein Haus einzurichten, una etwaigen deutschen Gästen den Aufenthalt möglichst angenehm zu machen, allein leider wartet er vergebens auf Besuch, und doch wäre es höchst wünschenswert!'), dass sich deutsche Touristen zahlreich einfänden, um diesen wackeren Lands leuten
, die mit bewunderungswürdiger Ausdauer ihr deutsches Volks thum und ihre Sprache zu bewahren wussten, den Beweis zu liefern, dass sie von ihren mächtigen und zahlreichen Stammesgenossen noch nicht vergessen sind. Luserna (Lusarn) hat 950 Einwohner, die eine deutsche, von jener der Sette Comuni wenig verschiedene Mundart sprechen. Es gibt da nicht eine einzige italienische Familie, nur drei Frauen, die aber auch schon verdeutscht sind. Die Lage Lusarns, 13 3 3 m, ist prächtig. Die Ausschau zum tief unten liegenden Astikthal
(Val Astico), auf den waldigen Sattel des Soaum (Saum), die deutsche Sprachinsel St. Sebastian, den Hornberg und Scanupia ist einzig schon. Jenseitig des Thaies, etwa 300 m über der Sohle, auf italienischem Gebiete gelegen, winkt das Dörfchen Ebenberg (Montepian), dessen Bewohner sich auch noch immer ihrer alten deutschen Muttersprache bedienen. Der sehr steile Hang gegen den Astik, die Brach genannt, ist übersäet mit den an den Karst erinnernden Steinmauerin, die dazu be stimmt