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Lienzer Nachrichten
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Page 21 of 28
Date: 19.12.1913
Physical description: 28
, in der sich die beiden Schwestern auf der Erde so nahe waren. „Kaum könnt' ich die Zeit erwarten, dich zu sehen", sagte das neue zum alten Jahr, das es liebkosend in die Arme schloß. „Und ich hätte nicht eher von der Welt schei den mögen, bevor ich nicht deinen Eingang ins Leben gesegnet h tte", er widerte das alte Jahr und wischte sich Tränen der Rührung aus den Augen. „Ja, ja, wenn man so 366 Tage alt geworden ist, dann hat man den Ernst des Lebens kennen gelernt, man ist grüblerisch geworden

und hat den jugendlichen Uebermut abgelegt. O, du glückliche Müchers KhellMe-gang dci Gmlx Jugend, du!" - • „Glaube nicht, Schwester, daß mir so leicht zu Mute ist", sprach ernst das neue Jahr. „Ich fühle, welch schwere Verantwortung ich mit meinem Eintritt ins Leben iibernehme! Bei dem Gedanken an dre vieren Menschen. die ich führen soll, und die sich jetzt so festlich zu meinem Em pfange rüsten, ergreift mich eine Bangigkeit. Die Manschen sind so ver schieden geartet, und ich weiß noch gar nicht recht

, wie ich sie verstehen soll! Durch die Wolken blickte ick) bereits eine Zeitlang ihren: Treiben zu. Da sah ich viele, viele, ernst imd feierlich zur Kirche wallen, wo der Geistliche ergreifende Worte an sie richtete. Er sprach viel von dir, Schwester, und von deinen Freuden und Leiden, durch die du alle Menschen nach dem Willen Gottes geführt hast. Frauen und Kin der weinten vor Rühr ung. Ehrbare Männer falteten die Hände; wir wissen nicht, was uns das neue Jahr bringen wird! sagten sie; segne Gott un fern Eingang

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 15.05.1914
Physical description: 20
-»-5 1 und ließ dasselbe einer Ordonnanz mit dem Befehle behän digen, den Zettel ungesäumt dem wachhabenden Offizier am Berliner Tor in Potsdam zu überbringen. Kurz vor Zehlendorf hörte Ernst einen Reiter hinter sich her trotten, es war das die Ordonnanz, die der König abgeschickt hatte. Ernst, der kein gutes Gewissen hatte, rief den Reiter an: „He, Kamerad, wohin so eilig in diesem Schneegestöber?' „Nach Potsdam, zur Wache am Berliner Tor!' Ernst ward es bei dieser Antwort, als schnüre

ihm jemand die Kehle zu. Er ermannte sich aber und sagte: „Wenn wir Krieg hätten, so würde ich glauben, du brächtest eine Friedensnachricht. „Ich weiß nicht, was ich bringe,' war die Antwort, „denn den Zettel da, den ich auf der Wache abgeben soll, kann ich nicht lesen, zumal da der König ihn selbst geschrieben und ihn mir übergeben hat.' Das Schwert schwebte über seinem Haupte, das sah Ernst ein. Er dachte: Zeit gewonnen, viel gewonnen und lud die Ordonnanz ein, in Zehlendorf ein Glas Punsch

mit ihm zu trinken. Das ließ sich die Ordonnanz nicht vergeblich anbieten, und wenige Minuten später saßen beide in der Gaststube, und beim zweiten Glase Punsch bekam Ernst bereits den Zettel des Königs in seine Hand, und er las die Worte: „ein Offizier, der über Nacht von Berlin einpassiert, ist zu strengem Arrest zu bringen.' Ernst saß da wie vom Donner gerührt. Die Ordonnanz fragt: „Hat's Eile? Was steht drin?' „Eile hat's nicht im geringsten,' antwortet Ernst, „es ist wohl ein Spaß, wie sich ihn der König

zuweilen erlaubt, wenn er bei guter Laune ist.' Ernst hatte aber schon entdeckt, wie er sich helfen könne, ein orthographischer Fehler des Königs half ihm in dieser Not, es war dies das Wörtchen „ein', das der König mit einem kleinen Anfangsbuchstaben geschrieben hatte. — Ernst bestellte das dritte Glas und rief gleich hinterher der Ordonnanz zu: „He, Kame rad, schnell, die Pserde reißen sich los!' Und Kopf über Hals stürzte die Ordonnanz hinaus, und ebenso schnell hatte Ernst mit dem Bleistift

seiner Briestasche vor das kleine „e' ein großes „K' geschrieben, so daß der Inhalt des Zettels nun lautete: „Kein Offizier' usw. Die Pferde stan den draußen natürlich so ruhig wie zuvor, die Ordonnanz kehrte beruhigt zurück, steckte den Zettel wieder in seine Briestasche, und da nun Ernst zur Eile trieb, tranken sie die Gläser leer und ritten ab. Als in Potsdam der wachthaltende Offizier den Zettel der Ordonnanz las, lachte er über den vermeintlichen Scherz, den der gutgelaunte König irgendeinem Geängstigten

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 01.05.1892
Physical description: 10
unglücklichen Speculationen zuzu schreiben war, welche Howard selbst unternommen. Eine kurze, entsetzliche Beschreibung von dessen Ver- zweiflung war beigefügt, in welcher er den festen Ent- schluß aussprach, sich das Leben zu nehmen.' Constanzes Traurigkeit über das unglückliche Schick sal ihres VaterS wurde nur von der Freude darüber ausgewogen, daß die Papiere vor der Vernichtung be wahrt worden waren. „Gott sei Dank!' rief sie,'„jetzt werde ich im Stande sein, Ernst zu befreien.' Sie eilte mit den guten

heit zurückgeben sollte. Constanze übergab Ernst's Bertheidiger die Papiere und dieser sah auf dem ersten Blick, daß sie Ernst's Freiheit sicherten. So kam denn der Tag deS Verhörs heran, und Ernst war beglückt, sich wieder frei und von jedem Verdachte gereinigt zu sehe». Die Begegnung zwischen Ernst, seiner Mutter und Constanze war voll Freude und Seligkeit. Der Kummer der Vergangenheit schien das Glück der Ge genwart zu erhöhen und die Zukunft hoffnungglänzend zu machen. Am Tage

seiner Freisprechung empfing Ernst einen Brief von Dick Crawsort, welcher ihm mittheilte, daß er sich nächstens mit Nelly verheirathe, und daß es ihrem Glücke die Krone aufsetzen würde, wenn er zu ihrer Hochzeit kommen würde. .Die lieben, braven Menschen' sagte Constanze. „Ich werde ihre Güte nie vergeben.' .Und ich will zu ihrer Hochzeit fahren', fügte Ernst hinzu. .Ich sehe Dich nicht gern noch einmal in jenes Land gehen', wandte seine Mutter ein. .Aber, Mutter, dort habe ich die treuesten Herzen gefunden

; unter diesen Bergleuten fand ich Schutz und Sicherheit und es liegt mir um so mehr daran, dieser Verbindung beizuwohnen, da ich ohne mein Wissen den armen Dick eine Zeit lang sehr eisersüchtig gemacht habe.' .Dann wäre es um so klüger, sortzubleiben', lächelte Constanze. „Nein. Es ist besser, wenn ich gehe und ihnen meine Glückwünsche überbringe — nnd die Ihrigen', erwiderte Ernst, und er hielt Wort. Constanze hatte Nelly Parks Freundschaft nicht vergessen und sandte durch Ernst ein schönes Hochzeits geschenk. Jubel

dnrchlönte des Bergmanns Hütte, als Ernst erschien und der enthusiastische Willkommengruß wollte kein Ende nehmen. „Ach, ich dachte mir es ja am ersten Tage, als Sie herkamen, daß Sie. kein gewöhnlicher Bergmann wären', sagte MrS. Parks, nachdem Ernst der Familie in Kurzem seine Schicksale mitgetheilt hatte. Am nächsten Tage war Nelly's Hochzeit und das ganze Dorf war infolge des feierlichen Ereignisses aufgeregt. Die Braut sah strahlend aus und Dick fühlte sich ordentlich unbehaglich vor Glück. Ernst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 18.02.1931
Physical description: 8
der Frühjahrstouven in der kräftigen Höhensonne beginnt, ist es die Pflicht, allen ohne Ausnahme zu danken, die in irgendeiner Weise beigetragen haben, daß den Veranstaltungen ein voller Erfolg beschieden war. Da durch tragen sie bei. daß immer mehr an unseren Wett kämpfen teilnehmen und langsam, aber unaufhaltsam der Arbeiter-Skisport an Mitgliedern gewinnt. Resultate: 1. Rang: ATV. Innsbruck I; Zeit: 1 Stunde 6 Min. 43 Sek. Läufer: Koster Franz, Gammrif Otto, Rortmayr Ernst, Hechen- blarkner Ludwig

. Michelmayr Oswald. Micheimayr Paul. Rampl Oswald. 3. Rang: Sportklub „Sparta"; 1 Stunde 11 Mm. 39 Sek. Lauser: Hofer Ernst, Oberleiter Rudolf. Streiter Fritz. Faeinelli Karl. Fischer Ernst. 4. Rang: ATV. Innsbruck. Wehrturner; 1 Stunde 18 Mm. 6 Sek. Läufer: Larl Josef, Hoppichler Heinz, Bayr Hans. Wioser Karl, Petrowitsch Rudolf. 5. Mng: ATV. Hall; 1 Stunde 13 Min. 43 Sek. Läufer: Bevern Ludwig. Streng Ferdinand, Schmarl Johann. Szamaital Willi, Seeber Ernst. 6. Rang: ATV. Hötting; 1 Stunde 15 Min

. Hechenblaikner Ludwig. 10. Rang: ATV. Innsbruck II; 1 Stunde 17 Min. 10 Sek. Läufer: Karrer Erwin, Muster Michael, Gaffer Hans, Oxanistch Rudolf. Kammerlander Franz. 11. Rang: Metallarbeiterklub; 1 Stunde 19 Min. 39 Sek. Läufer: Plattner Rudolf, Kamen Josef. Greinegger Josef. Grein- egget Richard. Schneider Joses. ■ Teilresultaie: 1. Abschnitt: Hoadl—Lizum—unteres Viertel Lirgitzköpfl. 1. Rang: Gasser Hans jun.. 14 Min. 15 Sek.; 2. Kofler Josef. 15.05; 3. Kofler Franz 15.55; 4. Hofer Ernst. 16.06; 5. Lack

Josef 16.20; 6. Stander Josef, 16.55. 2. Mschnitt: Aufftieg aufs Birgitzköpfl. 1. Rang: Jnnerhofer Rudolf. 20 Min. 37 Sek.; 2. Minatti Anton. 20.45 ; 3. Meier Heinz, 20.57; 4. Huemer Franz. 21.02; 5. Muster Michael. 21.15; 6. Oberleiter Rudolf. 21.22. 3. Mschnitt: Birgitzköpfl—Hasentol-Einfaihrt. 1. Rang: Roitmayr Ernst. 9 Min. 55 Sek.; 2 Gasser Hans. 10.15; 3. Fiedler Helmut, 10.40; 4. Bayr Hans. 10.48; 5. Streiter Fritz. 11.14; 6. Schmarl Johann. 11.49. 4. Mschnitt: Hafentvl-Einfahrt—Lärchenhof

. 1. Rang: Hechenblaikner Ludwig. 6 Min. 5 Sek.; 2. Obergolser Otto, 6.25; 3. Faciuelli Karl. 7.16; 4. Greinegger Richard, 8.00; 5. Fiedler Helmut. 8.15; 6. Neulinger Hans. 8.20. 6. Abschnitt: Lärchenhof—Ferrariwiese. 1. Rang: Seeber Ernst. 12 Mm. 28 Sek.; 2. Auer Anton. 12.37, 3. Rampl Oswald, 12.47; 4. Hechenblaikner Ludwig. 12.56; 5. Lau» lerer Josef, 13.10; 6. Klingenschmid Hans. 13.23. Es wird ersucht, ausständige Nummern mit den Sicherheits nadeln ehestens abzuliesevn. damit der Zeugwart

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 05.05.1931
Physical description: 8
jemand von d«n Leuten be merkt hätte,' hatte er ihr schnell «inen verstoh lenen Kuh gegeben. Siegesvorschußt — oder, nicht?- Nun über den Sieg entscheiden ja dl«. Redakteure und die Leser der „Mpenzeitung'. Ernst war ein schweigsamer Bursche. - Màdder F. Klasse des Technikums. Seln LiebUngsfach war Physika Stundenlang konnte er allein an einen der selbst fabrizierten Wer- suchsgegenMiide, Maschinen. Motoren, herum- nmil/piitteren. „Servus' rief Karl seinein Studiengenossen, Ernst zu. Ernst

hatte das Anklopfen und Ein», treten überhört. Heute funktioniert wieder der- kleine Motor nicht recht. Die Ladung ist zu schwach oder weih der Kukuk —- dachte sich Ernst als sein Freund ihm bereits die Hand zum Eriche bot. „Servus Karl'. , Und schon wieder an die Maschine. ..Geh, las) das', sagte Karl, gehen wir Ina Freiet heute ist schulfreier Nachmittag. Mein Vater lwt mir das Buch über den Flug Valbos gekaufte Sailen wir das ciememsnin auf der Promenade an- > Gesagt — getan. Schon beim Namen Balbö

eines Motors beide aufschauen machte. Ein Flieger, siehst du ihn, so nieder, zwei Leute sind darin und so acib ein Wort das andere. Herrlich mußte es m diesen freien Luftregionen sein. Aus , die Sladt herniederschauenl wahrlich Freiherr über die Welt zu sein! ' ' „Nur einmal fliegenl' rief etwas beklemmt Erpst aus! Nun das kostet ja nicht all.esl einmal über die Stadt fliegen. Erinnerst Du Dich nicht Ernst —.begann Karl darauf loszureden — daß es im Vorjahre in den Zeitungen hieß — ein Nnndslug

über Bolzano 30 Lire!' Ja, ich erinnere mich, aber woher LO Ar« nehmen.. Nun ein sinnen und denken. Beide Freund» kamen zu keinem Resultat. Nun lassen wir den Wunsch Wunsch bleiben, sagte Ernst und Karl erledigte das Thema nm den Worten: „Nun wer weiß!' Nun wurde der Flug Balbos besprochen. Karl wußte die interessantesten Stellen fast aus- wmdig, doch Ernst etivas genauer, brachte sei nen Freund dahin, ihm das Buch leihweise einige Tag« zu überlassen. Karl und Ernst waren sonst gute Freund

«. Doch in manchen Dingen das gerade Gegenteil. War Karl etwas lustiger, leichter Natur und erfreute er sich sein Heim eine gutstehende Bür- gersfamilie zu nennen, ^ so war Ernst mehr Denker und auch die häuslichen Verhältnisse drängten ihm allzufrüh den rauhen Kampf des Lebens auf. Er mußte mit Stundangeben zur Möglichkeit seines weiteren Studiums beitra gen. denn seine Mutter, eine arbeitsame brave Kleinhandelswitwe mnßte. schwer arbeiten um für Ernst und seine zwei noch jüngeren Ge schwistern das Leben zu verdienen

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Bozner Nachrichten
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Page 11 of 12
Date: 05.08.1913
Physical description: 12
Kr. StoLze Kerzen. Roman von H. Courth's-MöHIer. (41. Fortsetzung.) Ernst Heinzius lüftete den Hut. „Ich danke Ihnen, so lange kann ich nicht warten.' - „Natürlich nicht, Herr Doktor; aber ich werde bestellen, daß Sie hier waren.' > - „Ich bitte darum. Guten Abend.' Ernst trat zu Elise hinaus. ,>Du kommst allein,' fragte sie, angstvoll seine Hand fassend. Er teilte ihr mit, was er von dem Portier erfahren hatte. Sie stöhnte auf und wankte, so daß er sie stützen mußte. „Auf den See hinaus

jetzt — so spät — Ernst — um Gottes Willen — hilf mir — wir müssen hinaus auf den See, ihn suchen. Ich fühle es; er ist hinaus, um zu sterben.' „Elisa — welch' ein Wahn,' sagte er leise, aber er zwei felte kaum noch, daß sie recht hatte, mit ihrer Vermutung. ^ „Ein Wahn! Ach, Ernst — mein Herz sagt es mir. Komin schnell, ich bitte dich. Wir wollen dein Boot nehmen und hinausrudern. Im Mondenschein finden wir Wohl das seine. Es ist so still auf dem See. Ich muß hinaus; wenn du nicht mit kommst, fahre

ich allein.' „Ich komme mit dir,' sagte er ruhig. . Sie .',og ihn in rasender Eile wieder auf dem schmalen Fußpfad zurück nach dem Doktorhaüse. Als sie den Garten erreicht hatten, liefen sie zum Bootssteg, und in kurzer Zeit saßen sie ruderfertig: hintereinander. ... - - - - „Los,' kommandierte Ernst. Er hatte sich ohne Widerrede in alles gefügt, um sie nicht noch mehr aufzuregen. Elisa war wie im Fieber. Angstvoll flog! ihr Blick wie der und wieder über das Wasser. Es lag glitzernd und leicht

- bewegt.imWondenschein. - , .... : Nirgends erblickte sie ein Boot. Die Welt war wie aus gestorben, so ruhig. Teilweise lagen tiefe Schatten auf dem Wasser, von dem zerrissenen Gewolk am Himmel; das machte die Ausschau schwer. Klatschend senkten sich die Ruder in das Wasser, die ab stillenden. Tropfen. fielen wie glänzende Perlen zurück. So ruderten sie vorwärts, ohne ein Wort zu sprechen. Plötzlich richtete sich Elisa jäh empör und hielt einen Augenblick die Rudet still. ' „Dort! Dort, Ernst! Da löst sich ein Boot aus dem Schatten

hatten sie die Entfernung gekürzt, als Plötzlich ein scharfer leiser Knall von der Richtung, in der sie das Boot gesehen hatten, herübertönte. Elisa stöhnte auf, als sei sie selbst ins Herz getroffen worden. „Zu spät — zu spät,' wimmerte sie. Aber jetzt hielt sie Ernst aufrecht. „Vorwärts, Elisa — vielleicht retten wir ihn doch,' rief er, jetzt selbst mit allen Sinnen bei. dem Werke. Das erlebte ihre erschlafften Lebensgeister.' Wie ver zweifelt warf sie sich zurück und zog mit aller Kraft die Ruder auf und nieder

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Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 15.08.1942
Physical description: 4
occorre- reolle uo lrequende l°ipeui»re ct«> cleUa -»pporruoa clumsacta. perone ia ciiscra^wne pud causare cleils ?!<>r- asce aere: astia clUnearteat» ^escleo- ài una -sondisi«. «IIa »xlorusrs M ?ìca priva cisUe »vtduaU ziearetk« QwruaiÄ tra?ic:^ ?ens»re u>I-i n n mia oeit» ssoursloos io moara^us o ì una qiia io mare m ^>mp» ?r>là cU .ma clsiloà I ^ -»uà i»usdo s ch aromn ^ cri» nili Alarconikino. Heute letzter Tag des von Ernst Marischka inszenierten Films „Dreimal Hochzell' mit Marthe Harell, Willy

Spiegel. Mahago ni- iiud HartholMch. Via San Leonardo 1. von 12 bis 0 Uhr M 1499-1 Flaschen. Korbflaschen, Hadern verkäuflich. Via Manicar 3 M 1491-1 I Hühnerjutter i > zu haben bei « ! öpechtenhauser A A Lagundo g tiumuu von 1. Zi! ^jukiinsl komm' du alleili für deinen Leichtsinn auf. ' Karl-Ernst hatte ge- iviisjl: wenn der Vater so sprach, gab es keine Einwände. Der Vater hielt sein Wort. Doch wenn seine Verlobung ihn üavon überzeugte, dasz er einen bürgerli chen Lebensweg einschlagen

, man stürzte sich in die Arbeit Dann ver gingen einem die Gedanken. Es war nachmittags gegen S Uhr. als sich Karl-Ernst Karsten bei Frau Helene Rudow melden ließ. Frau Helene em pfing ihn freundlich. Sie hatte ihre Hoff nungen immer noch nicht ganz aufgege ben. Vielleicht, daß man mit Karl-Ernst zusammen gegen Lothar Greve siegen konnte. Mit ein paar ausgesucht schönen Nelken in der Hand betrat Karl-Ernst das elegante Empsangszimmer Frau Helenes. ..Verebrte. gnädige Frau,' er kijßte !'?>' die Hand

, „ich wollte mich doch ein finden erkundigen. Gestatten Sie,' er überreichte ihr die Blumen. Frau Helene dankte. „Danke. O, wie schön! Einen Augen blick,' sie klingelte, „die Blumen ins Wasser,' befahl sie dem Stubenmädchen, „und Tee. Sie trinken doch Tee mit mir, Karl-Ernst?' „Wenn sie gestatten, gern, gnädige Frau. Darf ich fragen, ob Ingrid da ist?' Frau Helene verneinte. Ingrid hätte heut' ihren Kinderhortnachmittag. Auch solch eine eigentümliche Marotte von ihr, für Kinder armer, unbekannter kleiner Leute sorgen

zu wollen. Nun, wenn sie einmal verheiratet sein würde, würde sie Besseres zu tun haben.' Das war das Stichwort für Karl-Ernst. Frau .Helene hatte es ihm ganz bewußt hingeworfen, und er griff es sofort auf. „Verehrte gnädige Frau', er sah sie bittend mit seinem leichtsinnigen, ver führerischen Lächeln an, „ich bin hierher gekommen, um Ihren Rat und Ihre Hil fe ,u erbitte». Darf ich sprechen?' Sie nickte. Er begann, ihr von seiner Liebe zu Ingrid w erzählen, und daß er es bis heute noch nicht gewagt hätte. In grid seine Neigung

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 18.11.1938
Physical description: 8
in der Rheinhalle. Düsseldorf. Der Strom des Volkes, der am Mitt woch bis in die späten Abendstunden an der Aufbahrunsstätte zur letzten Ehmng des ermordeten 'Ernst vom Rath in end loser Reihe vorbeizog, setzte sich auch am Donnerstag ovn den frühen Morgenstunden an fort. Vor der Rheinhalle war eine Ehrenkompagnie der Wehr macht angetreten. Am Eingang zur Halle standen Ehren posten der Standarte „Feldherrnhalle". Weihevolle Stim mung lag über der Trauerversammlung in der Halle. Von einem Meer von Kränzen

umgeben, stand auf hohem Katafalk der Sarg. Punkt 12 Uhr traf der Führer an der Rheinhalle ein. Als der Führer in Begleitung des Reichsaußenministers, der Eltem und Brüder Ernst vom Raths die Halle betrat, ehrte ihn die Trauerversammlung stehend mit erhobener Rechten. Mit erhobener Hand grüßte der Führer Ernst vom Rath und nahm dann zwischen den Eltem des Toten Platz. Der Trauerfeier wohnten weiter hohe und höchste Vertreter der Partei, des Staates, der Wehrmacht und der Behörden bei. Gauleiter Bohle

. Und wir können bestätigen, daß Deutschland hiedurch schwer getroffen wurde. Die Juden vergaßen aber eines: daß tote National sozialisten die Bewegung, die Deutschland wieder zur Welt macht erhob, niemals geschwächt, sondern diese Bewegung im mer nur stärker und zum Siege entschlossener gemacht haben. So wird auch das Opfer des Parteigenossen Ernst vom 'Rath das nationalsozialistische Auslandsdeutschtum noch mehr als bisher zusammenschließen." Hierauf sprach Reichsminister des Auswärtigen von Rib- bentrop: „Toter

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Neueste Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 03.08.1934
Physical description: 12
: «ka Rasin. — Ernst Krenek: Phantasie aus der Oper „Ionny M auf". — Leo Fall: Potpourri aus der Operette „Die ge- Wene Frau". — Melodien aus den bekanntesten Tonfilmen. 1Z Uhr: Zeitzeichen. Wetterbericht, Mittagsbericht. 1310 Uhr: Fortsetzung der Unterhaltungsmusik. — Keler Bela: Mansche Lustspielouverture. — Rumänisches Lied. — Karl Zeller: Maste aus der Operette „Der Vogelhändler". — Johansson: Mckswalzer. — Armandola: Mit Laute und Fiedel, Potpourri, ^ans und Karl May: Lisetta, Paso doble. — Drovetti

: Luana, ,ijei) - Julius Fucik: Einzug der Gladiatoren. Marsch. — Camillo Arena: Dividenden. Potpourri. '14 Uhr: Verlautbarungen. 15.30 Uhr: Zeitzeichen. 1550 Uhr: Stunde der Frau. 16.10 Uhr: Nachmittagsbericht. 16.15 Uhr: Jugendstunde. Junge Menschen erzählen. Nächte auf ler Landstraße. Fred Eggarter. 16.10 Uhr: Wir stellen vor: Lola Kratochvil (Sopran), Else Heß- Minger (Lieder zur Gitarre). Am Flügel: Ernst Gundacker. — on Lustgarten: Bilder aus der Slowakei: a) Vor dem Fenster: Der letzte Gast

. — My-Kaufmann: Ein Lied geht um die Welt, Iazzparaphrase. — faxt) Akst: What a perfect combination, Foxtrott. — Bernhard tat: Ich schreib' ein kleines Briefchen, Foxtrott. — Pedro Castrucho: Mos mi vida, Tango. — Ernst Martin: In 24 Stunden, Tango. ^ Franz Doelle: An einem Tag im Frühling, Foxtrott. — Al Dubin: 3oe got to fing a torch Song. Slowfox. — Hermann Leopolds: In Midling am Bach, Foxtrott. — Hans Carste: Roman einer Nacht, English Waltz. — Rudy Wiedoeff: 12th Street Rag. — Werner Wmann: Morgenwind

: Mittagskonzert. Dirigent: Max Schönherr. Funkorchester M Wiener Symphoniker. — Josef Klein: Sezessionsmarsch. — M Bayer: Walzer aus dem Ballett „Die Puppenfee". — Ernst Mt: Scenes rustiques, Suite. — Francis Thome: a) Madrid: ^ Gitarre. — Emil Waldteufel: Goldregen, Walzer. — Eduard wo: Ouvertüre zur Oper „Le roi d'Ps". )3 Uhr: Zeitzeichen, Wetterbericht. Mittagsbericht. ttlO Uhr: Fortsetzung des Miltagskonzertes. — Johann Schlüge!: Mifzug durch sämtliche Strauß-Operetten. — Karl Kapeller

: Bläsermusik. Ausführende: Willi Saliger (Flöte). Eduard Felser (Oboe), Franz Prem (Klarinette), Franz Stastny (Horn), Ernst Nemeth (Fagott). — Charles Fefebvre: Suite op. 57. — Theodor Blumer: Quintett op. 52. 22.15 Uhr: Tanzmusik. (Schallplatten.) — Karl Komzak: Fideles Wien, Walzer. — Hill: Dixie Lee. Foxtrott. — Szanto-Mihaly-Herz: Du und ich tanzen Tango. — Hill de Rose: Wagon Wheels. Fox trott. — Pola: Die Hochzeit des Mister Mickey Mouse. 22.30 Uhr: 2. Abendbericht. 22.50 Uhr: Fortsetzung

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 24.03.1892
Physical description: 8
ihm von glaubwürdiger Seite berichtet worden, daß Kardinal Melchers in Rom auch zu den Kostgängern des Welfenfonds gehört habe. Berliu, 21. März. Der Generaladjutant General der Kavallerie Gras von Brandenburg ist gestern Abends g e st o r b e n. Die Geheimnisse eines Irrenhauses. Roman nach dem Amerikanischen von August Leo« Nachdruck verboten. ihm (Fortsetzung) »Der Kerl ist ein blöder Jdeot, Bill', sagte San som. „Versuche einmal Deine Fäuste, ob er sich wehrt* Bill trat mitten in's Zimmer und nahm Ernst

gegenüber eine Boxerstelle an, doch dieser schien sich nicht darum zu kümmern. „Ich glaube nicht einmal, daß er eine Hand rühren würde, selbst wenn ich Ernst machte,' entgegnete Bill unmuthig. .Versuche esbesaht der Doctor. „Versetze ihm eines.' Bill nahm noch einmal seine Stellung und gab «ach kurzem Zögern Ernst einen scharfen Schlag unter daS linke Auge. DaS kam diesem überraschend und er beschloß, daß eS nicht »och einmal geschehen sollte. Bill grinste und zeigte seine großen Zähne und Doctor Sansom

lachte über Ernst's erstauntes Gesicht. Bill lächelte und wollte Ernst mit erneuter Kraft noch einmal schlagen, als dieser ihm einen Faustschlag aus den Mund versetzte, der ihn fast betäubte. Bill war erstaunt. „Teufel noch eins, der ist mir gewachsen» Doctor!' sagte er zu Sansom, der grinsend an der Thür stand. „Mit dem ist nicht gut Kirschen essen, glaube ich.' Ernst hatte wieder seine in sich versunkene Stellung angenommen und warf nur zuweilen einen verstohlenen Seitenblick auf Bill

sich gegenseitig der Veruntreuung und riefen sich das Wort „Dieb' zu. Die Skuptschina nahm eine gegen den Kriegsminister gerich tete Tagesordnung an, worauf der Kriegs minister sofort abdankte. Burschen. Führe den Menschen unter die Douche, Bill, damit sich sein Blut etwas abkühlt.' Für Ernst war die Aussicht auf die eisige Douche durchaus nicht verlockend, doch er wußte, daß er es erdulden müsse, und ertrug, all' seinen Muth zusammen nehmend, wie ein Märtyrer diese Unannehmlichkeit

, aus der er, an allen Gliedern zitternd, herauskam. „Wie gefällt Dir das, mein Junge?' fragte Bill, Ernst aus den Rücken klopsend, doch dieser gab keine Antwort. „Ihr seid der ungemüthlichste Kerl, der noch je hierherkam, gerade die Sorte, die Doctor Sansom am besten gefällt. Ihr werdet nicht viel über die Leitung der Anstalt sprechen. Hier, zieht die Lumpen an.' Bill half dem neu Angekommenen die Uniform der Anstalt anziehen, dann wurde Ernst unter die ruhigen Wahnsinnigen in eines der größten Zimmer deS Gebäudes geführt

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Alpenzeitung
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Page 16 of 16
Date: 20.09.1931
Physical description: 16
Ergebnis gekommen war, das ihr schon so ä^ chri^si^SH^^aZ ^ bààkNa^ viel Kopfzerbrechen'und' S'e^n '»t ki-lt li- »kr-, »k. behandelst, sagst du nicht, darum höre. Wenn hatte, atmete sie erleichtert auf. hielt sie zuerst mit aller List davon ab, und als das nichts nutzte, versprach er, die würdige Frau selbst aufzusuchen. Daran dachte Beate, während sie mit Ernst über das Eis lief und er ihr erzählte. Hans hatte ihr noch nichts über seinen Besuch mit geteilt; sie wußte nicht, ob er Frau Wilde

oder gar keine Ant wort — ich glaube, du hast gar nicht gehört, was ich dir erzähle', schalt Ernst in diesem Augenblick. ^ Beate erschrak und' zwang ein Lächeln in ihr ^Gesicht. Sie streichelte, stehen bleibend, dem Bruder liebevoll die Wangen und sagte: .LZerzeih, Ernst, aber ich war bei meinem französischen Aufsatz mit meinen Gedanken, den bringe ick mal wieder nicht fertig.' Diese Ausrede war keine Lüge, wenn auch diese Arbeit Beate jetzt Nebensache war. Ernst nickte mit dem Kopf und sagte traurig

nicht. Sie wußte selbst nicht, was sie wollte. „Soll ich dich zu Ernst führen oder willst du nachhause, Beate?' fragte er weiter höflich und kühl. Von neuem traten ihr die Tränen In die Augen. So sollte also ihr Beisammensein enden, auf das sie sich so gefreut hatte. Sie fuhr mit der Hand heimlich über das Gesicht, um die Tränen wegzuwischen, dann blickte sie 'Arbeiten viel schwerer; man konnte zu ihr mit allem kommen, sie wußte immer Rat. Du 'glaubst gar nicht, wie sie mir fehlt.' Beate nickte. „Meinst

du nicht auch mir? Es ist aber daran nichts zu ändern, Ernst. Wir müssen sehen, dah wir ohne sie fertig werden, und wenn es uns noch so schwer fällt. Hilde ,liebt halt die Musik natürlich mehr, wie ihre Verwandten -- na ja, der Vater war auch Künstler.' Ein weher Ton lag in ihrer Stimme, mit dem iste dies vorbrachte. Ernst beachtete oder verstand ihn nicht, denn Hans tauchte gerade auf und da jubelte er ihm entgegen. Beate wurde rot, als sie Hans unvermutet kommen sah, und während Ernst ihm fröhlich entgegen lief, vertiefte

sie sich scheinbar in ihre kunst vollen Figuren. Mit Ernst an der Hand kam Hans auf sie zu und rief sie lachend an. Sie tat ganz über rascht und als sehe sie ihn jetzt erst. „Na — endlich kommst du, das hat aber lange gedauert — ich wollte schon abschnallen und helmgehen', schalt sie ihn. Er sah ihr neckend in die Augen. „Nur Geduld, Beate — ich kann nicht so ohne weiteres von der Fabrik fort, oder glaubst du, das Arbeiten sei Nebensache?' „Gott, ich weiß — so seid ihr alle — du, Papa und Vollrat

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Meraner Zeitung
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Page 11 of 14
Date: 19.03.1892
Physical description: 14
Herzen herzu, um von der Ausdehnung des Unglücks zu erfahren. Nelly Parks war ebenfalls da und schlug vor Freude die Hände zusammen, als sie ihren Bater un verletzt sah, doch diese Freude schwand, als sie Ernst von vier Männern vorüberlragen sah. Das Blut rie selte ihm über die Stirn und sein Geficht war schmerzlich verzogen. Dick Crawsords Zustand ging ihr nicht so sehr zu Herzen, obwohl seine Verletzungen schlimmer waren. „Armer Ernst! — Armer Ernst!' flüsterte sie ihrer Mutter zu, die neben

ihr stand. „Er war so. gut und freundlich! Ach hätte er nur nicht in dem Bergwerke sein Leben gewagt!- „Und ist der arme Dick nicht noch mehr zu be klagen?' fragte Nelly's Mutter, welche sich über den Vorzug zu Gunsten des Fremden ärgerte. „Dick ist stark und kräftig und wird genesen', sagte das Mädchen fast unbewußt, „bei Ernst ist das ganz anders!' „Freilich, er ist noch größer als Dick,' sagte MrS. ParkL. „Hast Du denn nicht gesehen, daß er noch stärker und kräftiger ist?' „Aber Dick

ist an Bergwerksunsälle gewöhnt, und bei Ernst ist es der erste,' sagte das Mädchen, fast ohne zu wissen, was sie sprach. .Ich werde nie den Tag vergessen, an dem ich ihm im Walde begegnete.' „Hört nur das Mädchen an!' sagte Mrs. Parks. Sollte man nicht denken, sie liebe diesen Ernst?' „Jeder Mensch muß ihn lieben, Mutter.' „Und muß denn nicht auch jeder Mensch Dick lieb haben?' fragte die Mutter. „O ja, warum denn nicht?' war Nelly's gedanken lose Antwort; dann sügte sie seufzend hinzu: „Ich sürchte

, es ist mit Beiden aus!' Nach einer flüchtigen Untersuchung deS Dorsarztes brachte man die Verwundeten aus die Eisenbahn und transportirte sie in das Bergwerkshospital nach Ashby. Wenn Ernst nur gewußt hätte, wohin man ihn führte, so würde er de» Tod vorgezogen haben, doch erfragte nicht, und überließ es seinen Freunden, zu thun was ihnen am besten dünue. Er hotte im Hospitale gute Pflege und eine auf merksame Behandlung, doch war es ihm schrecklich» in einem großen Saale mit vielen anderen Kranken bei sammen

zu liegen. Für einen Menschen mit feineren und empfindli chen Gefühlen ist der Aufenthalt in einem Hospitale fast noch niederdrückender, als die Krankheit selbst und verzögert manchmal durch seinenZEinfluß auf^. tos Ge müth, die Genesung. ^ DA M Da Dick Crawsords Fall ernsterer Natur,;i.war, wurde dieser in einer andern Abtheilung untergebracht; man sprach sogar im Anfang von einer Amputation des Fußes, doch es kam nicht dazu. Wenn Ernst die Augen schloß, war ihm, als ob alle seine Erlebnisse

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Bozner Nachrichten
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Page 11 of 20
Date: 07.08.1913
Physical description: 20
«r 180 „Bozner Nachrichten'^ Donnerstag, 7. August 1913 11 Stolpe Kerzen . Roman von H. CourthS-Mahler. ! !- (42. .Fortsetzung.) - - ^ 'Mit zusammengebissenen- Zähnen folgte Elisa seiner - Weisung. ' Saschas nasser? Körper wurde langsam herüber geschafft. Elisa fing ihn aufschluchzend in ihren Armen auf und tußte sem blasses Gesicht. „Laß das zetzt es ist keine Zeit zu verlieren, wenn noch eme Rettung möglich sein soll. Rücke zur Seite — jetzt komme ich wieder hinüber,' sagte Ernst bestimmt

. - Und auch das gelang. Aufatmend fiel Ernst auf die Ruderbank zurück. Schnell löste er noch den Gürtel, der die Boote zusammenhielt und warf, ihn Elisa in den Schoß. Kann beugte er sich über Alexanders Brust und lauschte auf den Herzschlag. Dabei bemerkte er die kleine Wunde, die jetzt wieder blutete. ^ , . Nach einer Weile richtete er sich hoch. „Jetzt vorwärts — heim — er muß so schnell als mög- ! lich verbunden werden.' „Lebt er, Ernst?' fragte Elisa mit versagender Stimme. Kugel scheint durch die Schwankung

des Bootes die Richtung verfehlt zu haben — sonst wäre es schon vorbei. - Komm — nimm dein Taschentuch und presse es fest auf die Wunde. Ich rudere allein. Wir müssen eilen — sein Leben hängt an einem Haar.' . Elisa kniete neben Sascha nieder. Sie legte zärtlich seinen Kopf in ihren Schoß und Preßte ihr Tuch auf die Wunde. , ... «... Ernst legte sich in die Riemen und hielt auf das Doktor haus zu.-Mm das leere andere Boot kümmerten sie sich nicht mehr. Mochte es treiben. ' ' WieMO Weil.schoß das Boot

über das Wasser dahin. ^ie Riemen knirschten und. krachten> und Ernsts Atem kam - tief und schwer. Seine Hände bluteten ev achtete nicht darauf. Er iah nur Elisas bleiches Gesicht> das sich mit heißer Bitte ihm zuwandte. Und er wußte, daß er das Äußerste tun würde, i!lm diese stumme Bitte zu erfüllen. . Als. sie am Bootssteg landeten, sprang Ernst zuerst aus dey: Boot und machte es fest. . „Hast du noch Kraft,: ihn mit ins Haus zu tragen, Elisa?' Sie erhob sich und reckte ihre Arme empor. „Ich bin stark

sie, als sie die starre nasse Gestalt auf dem Divan erblickte. „Ein Unglücks Mutter— komm — hilf,' sagte Ernst ruhig, bereits mit seinem Besteck beschäftigt. Die,alte Dame zeigte daß sie die Frau und Mutter eines Arztes war. Sie ging ihrem Sohn ohne ein unnützes Wort 5ur Hand, während er Alexander untersuchte, die Kugel ent fernte, verband und belebende Tropfen einflößte.^ Viel Wa^er hatte dieser zum Glück nicht geschluckt/ . Nur einmal fragte die Mutter: „Soll ich Dörte wecken? Sie ist bereits zu Bett ge gangen

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Alpenzeitung
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Page 10 of 16
Date: 19.07.1931
Physical description: 16
war. Dann wählte sie noch ein anderes Kleid, das dem bleichen. Gesicht etwas niehr Farbe Mb. Nachdem sie damit fertig mar und sich noch einmal eingehend betrachtete, ging sie in ihren Salon, um dort iihren Gatten zu einem Plauderstündchen zu -erwarten. Währenddessen war Hilde in Beates Zim- nter .geeilt. Die Geschirister saßen an dein Tisch, der am Fenster stand, und fertigten ihre Schularbeiten an. Ernst hatte Hilde so fort erblickt und wollte sich erheben. aber Hilde legte warnend den Finger auf öen Mund

und schloß leise die Tür. Da Ernst ruhig sitze» blieb und Beate mit dem Rücken nach der Tür saß , so war ihr Hildes Ein treten entgangen. Hilde eilte in den neuen Schuhen mit den leichten Sohlen unhörbar zu ihr hin und be deckte ihr die Augen mit den Händen. „Rate, iver ist es?' rief sie mit verstellter Stimme, daß Beate sie nicht erkannte und glaubt« eine Mitschülerin sei es. Himmel, Grete, bist du.es, dann kömmst du gerade recht, der verflixte französische Aus satz will mir wieder einmal nicht gelingen

', rief sie. „Und ich bitte um Hilfe bei meinen Rech nungen'. sagte Ernst mit kläglicher Stimme. Hilde lachte fröhlich auf und ließ Beate los.-' »Wenn ich auch nicht die Grete bin. so scheint mir doch, daß ich recht komme, um euch von allen Nöten zu befreien.' Beate drehte sich um, und vor Erstaunen über Hildes äußere Erscheinung fiel sie Wie der in ihren Sessel zurück. ..Bombenelement, bist du es oder bist du es nicht, Hilde? Nun siehst du anders aus, m diesem stolzen. schönen Schwan erkennt

kein Mensch mehr das häßliche Monstrum. So gefällst du mir, und das muß gefeiert werden, da muß ich dir gleich mal einen mei ner besten Küsse geben.' Sie sprang auf. tanzte um Hilde herum und küßte sie schallend auf den Mund. Ernst stand daneben und wollte avch cineil von den besten. Lachend umschlang ihn Beate und küßte ihn ab. Das genügte ihm aber nicht, er trat auch zu Hilde und sah verlangend zu ihr auf. Da drückte Hilde ihren weichen Munö zum erstenmal aus des Kindes Lippen. Ein warmes Gefühl

durchrieselte sie. zu ihrem eigenen Erstaunen ward sie sich klar, >daß ihre Eifersucht auf Tante Melittas Kin der verschwunden war. Melitta hatte sie an >!hr Her.; genommen wie ihr 'eigenes'Kind. sie 'machte keinen Unterschied, und das sie mich tun. nicht nur Tante Melitta, sondern . auch Onkel Rud'lf und seine Kinder wollte «sie so recht von Herzen lieb haben. Als Beale und Ernst sich wieder an die Arbeit begaben, war es Hilde, die ihnen be hilflich war, und in kurzer Zeit hatten sie »ihre Aufgaben

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 04.05.1929
Physical description: 6
Dr. von Call, Appiano; Weihhaler Zeno, Naturno; Forcher Alois, Parcines; Gurschler Alois, Senates: Un- nericht Josef jun., Tiralo; Giovanett Anton, Cartaccia; Huber Mathias. Lagundo; Bosca rolli Ernst sen., Merano; Langer Anton. Bol zano: Zöggler Josef, Merano; Sonvi Simon, Tirolo: Z'ischg Hei»^ Bolzano; Bertoldi An gelo, Merano: 2947 Teiler. Nachleser Plank Franz, Bercino. Ehrenscheibe „Egger' Steinkeller Theodor, Ora. 721 Teiler; Meß- ner Ludwig, Gries; Camper Mathias, Sena- les: Bauer Karl. Tiralo

: Schmid Josef, Lana; Hofer Jgnaz, Losa; Unterlechner Karl. Gries: Waldner Paul, Merano; Làrner Anton, La gundo; Giovanett Anton, Cartaccia: Delle- niann v. Luis. Andriano: Niedermaier Franz. Slppiano; Pristinger Franz. Merano: Siller Johann. Laces; Guggen'berger Josef, Gries; Theiner Josef, Lagundo: Pranter Jakob, Me rano; Müller Franz Merano; Bacher Johann, Aillabassa; Boscarolli Ernst jun., Merano; Z5g- geler Luis. Merano; Kröß Karl, Merano; Her- renhoser Anton, Ealdaro: Kos le r Josef, Tirolo

; Priin- ster Hans, Rissi a no; Giovanett Alfons, Cortac cia; Bertoldi Angelo, Merano: Boscarolli Ernst sen., Merano: Strohschneider Artur, Bad Aussee; Lageder Mois. Bolzano; Gritsch Josef, Merano: Lafolger sind Bolzano; Aichner Anto«,, Aerano: Negcnsbnrger Franz, Appiano; Schwarz Johann, S. Martino: Wàier Hans, Merano: Wagger Georg. Lagundo; Tövgler Hans, Appiano: Verdovser Johann, S. Mar tino: Bariolini Franz. Merano: Theiner Jo sef sen. Lagundo: Pfeifer Alois, Gries; La durner Matthias, Lagundo

; Lochmanir Andreas Foiana: Gamper Josef, Certosa; Rei ner Sebastian. Senales; Gilli Luis. Merano; Dellemaim v. Luis, Aàiano; Bauer Johann. Lana: Spechteichauser Max, Senales; Meß- ner Ludwig Gries; Steinkeller Theodor, Ora; Äußerer Johann, Appiano; Ungericht Josef, Ti ralo; Cgger Josef sen., Merano; 308 Punkte. Jagd Aeftscheibc «Vad Gasiein' Klee Robert- Merano, 1835 Teiler: Schwär-. zcr Johann. Appiano;, Boscarolli Ernst jun., Merano, von Delle»,ani, Luis, Andriano; Hal ler Hans, Merano; Den,et; Leo

, Foiana; Bauer Johann, Lana: Stusleser Johann, Ortisei: Gamper Jo ses, Certosa; Giovanett Alsons, Cortaccia. 4748 Teiler. Iagdschleckerfcheibe delleinann v. Luis, 151 Teiler. Andriano: Lochmann Andreas. Foiana: Boscarolli Ernst jun., Merano: Alber Joses. Merano: Bario- lini Franz. Merano: HAlrigl Thomas, Merano; Weiß Giov. Batt. Merano; Egger Josef jun., Merano; Làrner An ton, Lagundo; Pecher Heinrich, Merano: Rauch Heinrich, Nalles: Un gericht Josef, Tirolo: Boscarolli Ernst sen.. Merano; G ri lisch

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Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 05.09.1942
Physical description: 4
sene H ,A ipea, ei, uay Samstag, den ö. September IN42-XX Sie ElitlviMllng der MM-SWA unà àie U-Boote àev Achse Lissabon, 4. — Die vom deutschen Oberkommando bekanntgegebenen Ver senkungszahlen für den Monat August von über 800.000 BRT. werden in por-- tugiesischen Schiffahrtskreise» als äußerst ernst für die Verbündete» bezeichnet. Im Lissaboner Marineministeriuni laufen fast täglich von den vielfachen Besitzungen Portugals, von den Azoren, von den Kappverden, von Madeira und in letzter Zeit

die Sprechstunde begann, war Ingrid aus dem Hause ge laufen. Manchmal mar ihr. als müßten die W.i.i)e sie ersticken, als wäre eine Atmosphäre der Feindseligkeiten gerade zu greifbar im ganzen Haufe. Aber auch der Spaziergang befreite sie nicht. Sie trug ja überallhin ihre wehen Gedanken mit sich. Da fuhr sie aus ihrem Sinnen auf. Sie hörte eine Stimme hinter sich! „Ingrid, Ingrid!' Sie drehte sich um. Das mar doch Karl-Ernst Karsten? So wenig Ingrid ihn sonst leiden mochte aber letzt freute sie sich beinahe

. Er war doch Verbindung zur Heimat und zu der glücklichen Mädchenzeit. „Guten Tag. Karl-Ernst.' Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Guten Tag, Ingrid.' Das etwa? verlebt-spöttische Gesich' Karl-Ernst Karstens drückte wirkliche Freude aus „Das ist aber ein glücklicher Zufall, daß ich dich hier treffe. Wie geh» es dir denn, Ingrid?' Er sah sie prüfend an. „Schmal siehs, du aus. Ingrid, und verteufelt blaß Bist du krank gewesen?' „Nein, nein', wehrte Ingrid hastig ab. Und dann ehe Karl-Ernst irgend etwas sagen konnte

, überschüttete sie ihn mit einer Unzahl Fragen, wann er ihre El tern gesehen hätte, mie es dem Vater ginge, wie den Freundinnen, wie seinem Vater .was er hier machte, ob er länge in München bliebe, ieit wann er schon aus der Heimat fort wäre, ihre Worte überstürzten sich. Karl-Ernst Karsten kam aus der Ver wunderung nicht heraus. Die schüchtern? kleine Ingrid aus einmal so überleben dig — Hollah, da stimmte etwas nicht. Sie schien ihn geradezu nicht zu Wjirte kommen lassen zu wollen. Elend sah sie aus, gar

nicht wie eine glückliche junge Frau. Sollte nielleicht diese Ehe mit dem famosen Professor Greve schon nicht mehr klappen? Das wäre interessant zu er fahren. Er schien kein besonderes Talent haben zum Ehemann, der gute V-eve. ?in hämisches Lächeln » .zog Kari-E'-iits Lippen. Aber er ließ sich von seinen Ge danken nichts merken. Lebhaft plau dernd ging er neben Ingrid her. „Wenn ich dich ein Stück begleiten darf Ingrid?' „Gern, ich bin zum Tee bei einer Freundin eingeladen, bei Freda Peru sius.' Karl-Ernst stutzte

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Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 18.04.1941
Physical description: 4
: 4M. g.4Z. 9 Uhr Danle-kino. ^Don Pasquale', nach der Äeichnamigen komischen Oper mit Armcmdo Falconi und Laura Solari. Musik nach Moti ven von Donizetti. — Eà des 18. Iahrhun derts lebte in Roma der durch seinen Reich« tum und Gei.z bekannte Don Pasquale. Nach- dem sein Neffe Ernst ihm durch seine Ausga ben Verdruß bereitete, wollte er ihn mit einer reichen Erbin verheiraten. Ernst erklärte je doch, daß er nur die Schauspielerin Norina heiraten werde, was den Alten so in Wut brachte, daß er Ernst enterben

wollte. Der No tar Malatesta überzeugt« aber den Don Pas quale, daß Ernst, als fern einziger Verwand ter den Anspruch aus sie Erbschaft hatte und nun wollte Don Pasquale selber heiraten und auf Nachkommenschaft hoffen. Malatesta bot ihm die eigene Schwester Sofronia als Braut a». Sofronia existierte aber nicht und wurde Norina als solche ausgegeben. Mit Hilfe eines Notars, der eingeweiht war, wurde ein Ehe vertrag aufgesetzt. Ernst sucht vergeblich No rina, er fand sie erst im Hause seines Onk

einen Maskenball. Dort traf sie. mit Ernst zusammen und es gab gro ßen Krach. Mittlerweile war auch Don Pas quale in Silche nach suner Frau auf den Ball gekommen. Er tröstete sich mit einer jungen Hamern?, die Folge war ein fürchterlicher Lausch. Tags darauf erhielt Don Pasquale den Besuch der Zeugen eines sogenannten Visconte, der ihn zum Duell gefordert hatte, weiter ihm sein Mädchen weggenommen hat te Da erbot sich Ernst für s«inen Onkel das Duell auszufechten. Don.Pasquale nahm an U'd es versöhnten

sich die beiden. Dann teilte lhm Norina mit, daß die Heirat nur ein Schwindel war und daß sie Ernst heiß liebe, von Pasquale war <inn damit einverstanden, daß aus Ernst und Norina ein glückliches Paar wurde. — Beginn: 5. 7, 9 Uhr kiaa Marconi. Heute Danielle Darrieiix mit IM schönen Mädels in Lein Film, den je- °er Mann sehen will und jede Fra» sehen soll 'ìlllàstehende Mädchen' (Ragazze sole). — Ae Großstadt Paris ist Anziehungspunkt für Mädchen aller Kategorien. Eine Stiftung soll dazu dienen, diesen Mädels

Unterkunft und Betreuung z» bieten und sie vor den Gesah- ein der Großstadt zu bewahren. Darum ist jedem Mann der Aiitritt i» die Stiftung ver- oottn. Aber'es genügt nicht, eine solche Zu» geom, lluchtssjatte z» schaffen, den» jedes Mädel träumt von Liebe und in das Haus, das dem Manne verboten ist, schleicht die Liebe durch das Fenster ein. So schmuggelt die Tänzerin ii-lara ihren Liebhaber als Mädchen oerklei» ?>t in die Stiftung. Kindlich und unschuldig ist ihre Liebe, doch aus dem Spiel wird Ernst

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 24.02.1892
Physical description: 8
, die ihn zu dem Verbrechen führte, da man wußte, daß William Howard ihre Verlobung rückgän gig machte und seine Tochter zwang, den Eifenbahn- und Kohlenkönig Robert Asch zu heirathen. .DaS ist eine Infamie,' rief Ernst halblaut, als er eilig diese Erdichtung überflog. „Was ist eine Infamie?' fragte ein scharf blicken der Mann, welcher im Schatten der Laterne neben ihm stand. Ernst warf dem Fremden einen schnellen, durch dringenden Blick zu, sagte dann: „Verzeihen Sie, ich kenne Sie nicht!' und eilte weiter. „Wer weiß

des Gesetzes, ohne den geringsten Beweis, auf den er sich stützen konnte, entgegenzutreten. Nein, seine einzige Sicherheit lag in der Flucht. In den Zeitungen stand, daß er einen Selbstmord begangen, und bis das Gegentheil bewiesen war, hatte er Zeit genug, seine Vorkehrungen zu treffen, um dem Gesetze aus zuweichen. Aber es war selbst gefährlich, dem Hause seiner Mutter nahe zu kommen, da dieS sicherlich genau bewacht war. Diese Gedanken veranlaßten Ernst Fulton, stehen zu bleiben

und dann wieder zurückzugeheu. Als er Constanze besuchte, hatte er sie gebeten, bei der ersten sich darbietenden Gelegenheit ihres Vaters Papiere zu durchsuchen, um sich zu überzeugen, ob der Bankier nicht irgend eine Erklärung hinterlassen habe, die seine Unschuld bewies. Dies versprach sie ihm, doch ehe sie das Versprechen erfüllen konnte, kam die entsetzliche Katastrophe, die sie zu der unglücklichen Gefangenen im Irrenhause machte. Doch Ernst wußte noch nicht, was sich in der ver- hängnißvollen Nacht in Ashby

» vor über, er hielt sich von Allen fern und wandte seine ganze Aufmerksamkeit der malerischen Gegend zu, an der der Zug vorüberbrauste. Auf einer kleinen Station stieg ein magerer Mann von mittlerem Alter in das Coupö, in dem sich Ernst befand, und blickte mit seinen durchdringenden, unru higen Augen einen der Passagiere nach dem andern scharf an, setzte sich dann neben Ernst, zog eine Zei tung heraus und begann zu lesen. Nach etwa einer Viertelstunde beugte er sich zu Ernst hinüber und sagte mit leiser

und melodischer Stimme: „Die Gegend ist hier sehr schön und bietet ein interessantes, geologisches Studium.' „Ja, ich habe sie immer bewundert', war die ruhige Antwort. .Sie wohnen wohl in der Umgegend?' „DaS nicht gerade', erwiderte Ernst, „aber Ge- schäftsangelegenheiten führen mich oft hierher.' „Sie sind wohl ein Newyorker Kaufmann?' «Ja', sagte Ernst kurz und anscheinend belästigt durch die vielen zudringlichen Fragen. „Haben Sie die heutige „Times' gelesen „Nein'. „Soll ich Ihnen die meine leihen

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 27.03.1892
Physical description: 8
auS den Händen läßt.' «Das ist seltsam. Und Sie haben keinen zweiten?' „ES giebt keinen zweiten, und wenn Sie mit Beatrice sprechen wollen, so kann es nur durch daS Gitter ihres Kerkers geschehen/ Das war eine neue Schwierigkeit. Wie konnte sie befreit werden, wenn der einzige Schlüssel ihrer Zelle in SansomS Besitze war? DaS war ein Räthsel, doch — Constanze zusehen, ihre Stimme zu hören, zu wissen, daß sie noch lebe, zu erfahren wo sie sei, war jetzt daS Nöthigste, und Ernst erwartete mit Ungeduld

den Abend, wo Bill, wie er versprochen hatte, mit der Verkleidung kommen sollte. Der weibliche Anzug war der größte, den man hatte, trotzdem war er Ernst um einige Zoll zu kurz. Er mußte sich bücken, um kleiner zu sein, so daß das Kleid den Boden berührte, und so folgte er Bill zu der Frauenabtheilung der Anstalt, neugierig, ob Bea trice King wirklich diese Constanze Howard war, die zuerst sein Herz mit süßer Liebe erfüllt hatte. 17. Capitel. Ernst und Constanze. „Constanze! Constanze!' flüsterte Ernst

mit klopsen» dem Herzen, indem er sein Gesicht an daS Gitter der Zelle drückte, die ihm Bill als daS Gesängniß der Beatrice King bezeichnet hatte. „Constanze! Constanze!' „Wer ruft?' fragte eine sanfte Stimme in der Zelle. „Ich bin es — Ernst!' „Ach, spotten Sie nicht!' Die Zelle war in einem entlegenen Winkel des Gebäudes und wurde nur in SansomS Beisei» ge öffnet. .Fürchten Sie nichts, Constanze! Ich bin es wirklich — kennen Sie meine Stimme nicht mehr?' „ES ist Ernst'S Stimme. Doch wie könnte Ernst

hier hereinkommen?' „Durch eine List, aber eS währte zu lange, um eS Ihnen zu erklären. Kommen Sie näher an's Gitter, damit ich Ihr Gesicht sehen kann. Sie sind doch Con stanze, nicht wahr?' „Ich bin Constanze'S Schatten, den man jetzt an diesem entsetzlichen Orte Beatrice King nennt.' Sie kam an'S Gitter, ihre Finger berührten sich durch dasselbe; sie konnte sein Gesicht, auf daS ein schwacher Lichtschein fiel, erkennen und sagte: „Gott sei Dank, Ernst, Sie find es I Jetzt werden Sie mich auch retten

!' „Ich werde Alles versuchen. Constanze, ich kam deßhatb hierher. Doch wir müssen klug und geduldig sein und die rechte Zeit abwarten. Ich wünschte, ich könnte Ihr Gesicht besser sehen, doch eS ist zu finster.' „Das ist mir lieb', erwiderte sie. „Ich möchte jetzt nicht von Ihnen gesehen sein, denn ich habe viel gelitten, und die Leiden stehen aus meinem Gesichte geschrieben. O, mein Schicksal ist entsetzlich und eS wäre Seligkeit für mich, wenn der Himmel Ihr Unter nehmen begünstigte! Aber, Ernst, haben Sie vielleicht

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