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Notations: Bibliogr. H. Wopfner S. 317 - 332. Weingartner, Josef: Auf tirolischen Burgen : Bilder aus dem Leben ihrer mittelalterlichen Bewohner, S. 269 - 304. - Stolz, Otto: ¬Die¬ Begriffe Volk und Gemeinschaft in den Tiroler Urkunden, S. 246 - 268. - Richter-Santifaller, Berta: Urbariale Aufzeichnungen der Pfarrkirche von Sillian aus dem Jahre 1494, S. 204 - 228. - Neugebauer, Hugo: Alchymisten in Tirol, S. 181 - 203. - Mang, Hermann: Essen und Trinken als Gemeinschaftsförderung in Südtirol, S. 152 - 170. - Klier, Karl Magnus: Hochzeitslieder aus Osttirol, S. 112 - 130. - Geramb, Viktor ¬von¬: Wilhelm Heinrich Riehl in Tirol, S. 101 - 106. - Dörrer, Anton: Hochreligion und Volksglaube : der Tiroler Herz-Jesu-Bund (1796 - 1946) volkskundlich gesehen, S. 70 - 100. - Schuler, Heinrich: ¬Die¬ Verbreitung des Christentums in Veldidena

Subject heading: p.Wopfner, Hermann;f.Bibliographie g.Tirol;s.Volkskunde;f.Aufsatzsammlung g.Österreich;s.Volkskunde;f.Aufsatzsammlung

Volkskunde, dem Büchlein von Josef Rohrer „Uiber die Tiroler, ein Beitrag zur österreichischen Völkerkunde' (1796) wird nur gesagt, daß „das tir oli sehe Bergvolk aus Deutschen und Italienern zusammen? gesetzt sei' und in den einzelnen sachlichen Abschnitten beide zusammen behandelt. Auch Staffier faßt in seiner Landesbeschreibung im allgemeinen Bande (1839) „Das Volk' von Tirol und Vorarlberg als eine Einheit und be? merkt nur, daß es zwei Sprachen habe und demgemäß „d e r deutsche Tiroler

und Vorarlberger' und erklärt sie für „ein Volk, das sprachlich in zwei Hälften zerfalle, eine deutsche und eine romanische'. Der Band Tirol und Vorarlberg des Werkes „Die österr.?ungar. Mo? narchie in Wort und Bild' (1893) hat eigene Abschnitte unter dem Titel „Zur Volkskunde der Deutschen in Tirol, bezie? hungsweise der Romanen und zur Volkskunde von Vorarl? berg', also unterscheidet wohl innerhalb des Landes diese Volksarten'. Das Werk von CzÖrnig, Ethnographie von Österreich (1856), nimmt für das ganze

Während also Wolkenstein um 1600 zwischen einem deutschen und welschen Volk von Tirol be? wüßt unterscheidet, haben die späteren Landesbeschrei? bungen Tirols dies nicht so deutlich getan. Zwar wurde auf dem Tiroler Landtag von 1790 erklärt, daß „das welsche Tirol' betreffs der Vertretung bei diesem „nie jene Rechte beanspruchen könne wie das deutsche und eigentliche Tirol', damit hat man natürlich die Bevölkerung in den beiden Landesteilen gemeint. 60 ) Aber in der ältesten speziellen Tiroler

und der italienische Ti? r o I e r' in ihrem Charakter sich unterscheiden. Im allge? meinen Teile von Beda Weber „Das Land Tirol' (1837), S. 54, wird zwar von der Grenze zwischen „dem deutschen und wälschen Tirole' und von gewissen Unterschieden zwischen dem „Welschtiroler und seinem deutschen Nachbar', S. 79, gesprochen, aber sonst in keiner Weise eine volkliche Schei? dung zwischen diesen beiden betont. In der Sammlung „Die Völker Osterreich?Ungarns' behandelte 1880 in einem Bande Josef Egger „Die Tiroler

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 306 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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, des Begründers und Leiters der Volksliedsammlung für Tirol und Vorarlberg, gedacht Nach seinem 1920 erfolgten Tode kamen die ineisten vorarlbergischen Aufzeichnungen und Untersuchungen nach Bregenz, Die in Innsbruck verbliebene Sammlung wurde 1939 dem Standschützenverband übergeben und erlitt im Krieg und Zusammenbruch schwerste Einbußen, Darunter befanden sich auch kostbare Tänze und Spiele. -) Vgl. die Abbildung bei R. Wolfram, Schwerttanz und Männer- Jbund, Kassel, 1936, S. 163. 20 305

Alte Volkstanzmelodien aus Vorarlberg Von Raimund Zoder. Vorarlberg ist von seinen Nachbarländern viel stärker abgeschlossen als sonst irgendeines von unseren Bundes# ländern. Der Arlberg im Osten, der Rhein mit dem Boden? see im Westen, Alpenhöhen im Norden und Süden machen das Land dem Verkehr schwer zugänglich. Das hat wirt* schaftlich manchen Nachteil, in Bezug auf die Erhaltung der Volkskultur mag es aber von Vorteil sein. Um die Auf Sammlung der Volkstänze in Vorarlberg

hat sich der verstorbene Realschulprofessor August Schmitt in Wien, der in Vorarlberg aufgewachsen war, sehr verdient gemacht. Ihm ist es in erster Linie zu danken, daß unter den 'Volkstänzen in Österreich auch Tanzformen aus dem „Ländle' veröffentlicht werden konnten 1 ), die durch ihre besondere Anmut und Ruhe Tänzer wie Zuschauer gleicherweise entzücken, so z. B, der Bregenzer Sechsertanz, der Gschlööfte, der Ahitanz, der Siebentänzler u. a. m. Urs alte Tanzformen, wie sie der Schreittanz Gibelä, Gäbele .zeigt

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 282 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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von Tirol, Greifenstein, Eppan, Flavon, die Herren von Wangen und zahlreiche andere Edelleute mit dabei. Viel häufiger als man zunächst glauben möchte, halten sich tirolische Adelige auch außer Landes auf. Die Grafen von Eppan und Tirol, einmal auch die von Greifenstein und von Lechsgemünd (Matrei), die Herren von Taufers und Wangen finden wir hin und hin, sowohl in Deutschland als auch in Italien, z, B. in Venedig, Verona, Crema, Lodi, Lucca, in der unmittelbaren Umgebung der Kaiser Hein* rich

V., Friedrich Barbarossa, Heinrich VI. oder des Herzogs von Bayern und Schwaben, 17 ) und zwar meist in fürstlicher Gesellschaft. Ein paar Beispiele: Zu Hagenau im Elsaß, wo Kaiser Friedrich Barbarossa 1184 einen Streit des Bischofs von Trient und des Grafen von Tirol wegen des Burgen* baurechtes entscheidet, sind außer dem Bischof und dem Grafen Heinrich von Tirol noch zugegen die Grafen Heins rieh und Ulrich von Eppan, Adalbero von Burgus (Wangen), Rupert von Stilfes, Onto 'von ^^iontall3axi, Otto un.d

i^adal^ hoch von Weineck, Heinrich von Saleck und außerdem noch zahlreiche Herren aus dem Tridentinischen. 18 ) In einer Urkunde, die Kaiser Barbarossa 1177 in Ravenna ausstellt, erscheinen unter anderen Zeugen Graf Berchtold von Tirol, Graf Heinrich von Eppan, Albero von Burgus (Wangen) und Hugo von Taufers. 10 ) Am Reichstag zu Augsburg, 1214, waren unter anderen zugegen die Bischöfe von Trient und Brixen, Graf Albert von Tirol, Albero von Wangen und Hugo von Täufers. 20 ) Die Wangener begleiteten

den Trienter Bischof auch sonst überall hin, so z. B. auch auf dem Romzuge Friedrichs II., 21 ) wo unter anderen auch Bischof Berchtold von Brixen, Graf Heinrich von Eppan, Diet von Formigar dabei waren und wo der Trienter Bischof und Bertold von Wangen im Heere des Kaisers bis nach Sizilien kamen. Auf dem Turnier zu Friesach im Jahre 1224, wo wegen wichtiger politischer Händel viele Fürsten und Herren zugegen waren, trat Graf Albert von Tirol mit 40, Herr Hu go von Taufers aber mit 23 Rittern

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 259 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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und den Städten einen verfassungsmäßigen Anteil schon seit dem 14. Jahrhundert, ähnlich dann auch in Vorarlberg, nicht aber in den anderen österreichischen Ländern; dort gelangten die Bauern erst durch die konstitutionellen Ver? fassimgcn von 1848, beziehungsweise 1861 und 1867 eine solche Stellung. 4111 ) In der Zählung und Beschreibung der Leute der Herr* schalt in Tirol, also der direkten Untertanen des Landes? fürstcn von 1427, wird gesagt: „Summa totalis des Volkes in dem Gericht Thaur

von Verbrechern aufruft, Dienst zu leisten. „Die gemein Gerichtmenig' hat laut der Ordnung des Gerichtes Kufstein aus dem 16. Jahrhundert bei den Gerichtstagen an der Schramme anwesend zu sein und das Gerichts volk des Gerichtes Salern hat die Wege und Brücken zu erhalten. 43 ) Das reisige Aufgebot der Grafen von Tirol nennt die österreichische Reimchronik um 1300 „die Etschaer e', die Leute von der Etsch, Johann von Viktring bald hernach „Tirolenses', wie etwa die Österreicher „Australes' und die Steirer

„Stirenses'. 44 ) Auch ein italienischer Reisebericht von 1477 bemerkt ausdrücklich, daß die Einwohner des Etsch?, Eisack? und Inntales zusammen sich als „Tirolienses', eben die Tiroler bezeichnen. 45 ) Turmair oder Aventin, der um 1500 eine Geschichte der Bayern verfaßte, bezeichnet zwar die Österreicher, Steirer, Kärntner und Tiroler als- 41 ich Stolz, die Landstandschaft der Bauern in Tirol, in Histor. Vierteljahrschrift, Bd. 28 und 29 (1933), S. 716 ff. — Stolz, Die alte Tiroler Landesverfassung

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 330 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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). Hört nag] Hans, Ynnsprugg (Innsbruck 1932), NF. 9/10, S. 212/213 (1938). ( j ü r» t h e r Adolf, Südbayern und Westösterrcich zu Beginn des 19. Jahrhunderts (Innsbruck 1933), NF. 9/10, S. 214 (1938). Deutsche Literaturzeitung : W i mbersky Hubert, Eine obersteirisch e Baucrngcmcinde in wirt schaftlicher Entwicklung 1498—1898, I (Graz 1907), 30, Sp. 317/18 Zinjjcr/c Oswald von. Mittelalterliche Inventare aus Tirol und Vorarlberg (Innsbruck 1909), 31, Sp. 2730 (1910). •- Caro G., Beitrüge zur alteren

für 1927 ff. (Straßburg und Berlin 1919 Foto, NF. 7/8, S. 220 (1936). K l eb cJsberg Raimund von, Das Bozner Land (Wien 1930). NF. 7/8, S. 220 (1936). (ìsteu Hermann, Beiträge zur Anthropogeographie von Vorarlberg (Stuttgart 1932), NF. 7/8, S. 220 (1936), Mayer Matthias, Mariastein ini Unterinntal (Going 1933), Nl'. 9/10, S, 208 (1938). ; Stolz ()., Die Ausbreitung des Deutschtums, 4 (München 1934), NF., 9/10, S. 209/210 (1938). Sparber-Sehrot t, Aus der Neust if ter Klosterchronik (Brixen 1930

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 264 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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behandelt und ebenso sind im 18. Jahrhundert eigene Landes? beschreibungen über Tirol von auswärtigen Verfassern er? schienen, so von Beer, N ig r in us 1703, Pockh 1718 zu Augs? bürg. Diese fassen ebenfalls die Bewohner des Landes Tirol als ein eigenes „V o 1 k' oder auch „N a t i o n' auf und dies tun auch wiederum die später 1770 und 1790 erschienenen kleineren Bücher über Tirol und die Tiroler von Roschmann, Hauk und Rohrer. 57 ) Goethe sagt in seiner „Italienischen Reise' von den Tirolern

: „D ieNationist wacker und gerade vor sich hin.' E. M. A r n d t in seinem bekannten Gedichte „Was ist des Deutschen Vaterland' gibt als eine seiner Antworten: „Ists Tirol? Dies Land und Volk gefiel mir w o h 1,' was sich auf das Auftreten der Tiroler im Jahre 1809 und in den früheren Kriegen gegen Frankreich bezogen hat. Im Lande selbst sprach man besonders in der Zeit von 1790 bis 1848 von der „t i r o 1 i s c h e n Natio n', besonders im politischen Sinne, als Träger einer eigenen Landesverfas? sung

. 58 ) Als nach der Wiedervereinigung Tirols mit Österreich im Jahre 1818 der erste Landtag dortselbst eröffnet wurde, wies sein Vorsitzender darauf hin, wie die Haltung des Lan? des und seines Volkes in den vorausgegangenen langen Kriegsjahren „dem tirolischen Namen den Platz, der ihn unter den Völkern deutscher Abkunft ge? bühre', gesichert habe. 59 ) Natürlich hat auch Staffier im all? gemeinen Bande seiner eingehenden Landesbeschreibung von Tirol (1839 ff.) dem „V o 1 k' einen eigenen Abschnitt gewidmet. 57 h Näheres siehe

Stolz in Tiroler Heimat, Heft 3/4, S. 14 ff, 58 ) Zu den Belegen, die ich für diesen Sprachgebrauch an den in der vorigen und in der folgenden Anmerkung zitierten Stelle angegeben habe, ist noch auf die Eingabe zu verweisen, die Ende 1809 die Vertreter der Tiroler Emigranten an die englische Regierung zwecks Erhalt von Hilfs geldern überreicht hat und die J, H i r n, Englische Subsidien für Tirol 1809 (1912), S. 15 ff., in einem näheren Auszug mitteilt. Hier wird gesagt: „Das Tiroler Volk ist tapfer

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 266 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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den damals noch zu Österreich gehörigen Provinzen in Ve* netien und Lombardei an, demgemäß für den Bereich von Tirol eben auch zwei Volksstämme (doch ist mir der be* treffende Band dieses Werkes über Tirol augenblicklich nicht zur Hand). In den politischen Auseinandersetzungen, die be* züglich des Verhältnisses zwischen Deutsch? und Welsch « tirol seit 1860 geführt wurden, werden diese beiden Landes* teile demgemäß oder auch als „deutscher und italienischer Lande steil' 4 bezeichnet

der Ge* samtmonarchie wieder zurückgezogen wurde, enthält die Ausdrücke Volksstamm und Nationalität merkwürdiger Weise nicht, sondern nur „deutscher und italienischer Teil der Grafschaft Tirol' und die betreffenden Sprachen. 62 ) Der im Jahre 1906 gegründete „Tiroler V olksbund' hatte zum Ziele, die Treue zum Lande Tirol und zu dem ererbten Volkstum im deutschen und rätoromanischen oder ladini* sehen Sinne zu pflegen und faßte beide als zur Tiroler Volks* gemeinschaft gehörig auf und die italienische Mundart

in Welschtirol war nach seiner Meinung nur äußerlich den Ein* wohnern ursprünglich deutscher und rätischer Abstammung auferlegt. 63 ) Bei dieser Betrachtungsweise wurde also schließlich für Tirol jene von Einfluß, die über die nationalen und ethno* graphischen Verhältnisse für die ganze österreichische Mo* narchie herrschte und auch heute erscheint besonders aktuell und wichtig die Frage, wie verhält sich der Begriff Ti* role r V olkzumBegriff österreichische s V o 1 k und welche Bedeutung

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 317 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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der Liedmelodie sehr ähnliche Ländler teilt C. Rotter 39 ) auf Grund von Aufzeichnungen K. Liebleitners aus Tirol und Vorarlberg mit und auch im Egerland 4l0 – findet sieh diese Ländlermelodie. Den Liedtext, aber mit einer ganz anderen Melodie, bringt der Schweizer Komponist A. L. Gaßmann in seinem, Melodienalbum ..Am Waldrand''. 41 ) Die vorstehenden Bemerkungen zu einzelnen Volks* melodien aus Vorarlberg zeigen vor allem einen innigen Zusammenhang von Lied und Tanzmusik, der in den öster* reichischen

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 88 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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und umfassendster Macht in Tirol und in Europa überhaupt hervor, um Gottesgerichte im eigenen Land und Volk abzuwenden. Die eine, Giovanna Maria dalla Croce (Bernadina Floriani aus Rovereto, 1603 bis 1673), stand unmittelbar unter dem Einfluß des Innsbrucker Kapu* ziners. 18 ) Die andere, durch ihre Offenbarungen weitaus aus bekannter geworden, die Französin Marguerite Marie d 5 Alacoque (1647 bis 1690), trat mit ihren Sühneandachten vornehmlich dem Jansenismus ihres Landes gegenüber

. 19 ) Durch stärkste Hingabe erreichte ihr Kreis die Bestätigung, Festlegung und Ausbreitung des Herz=Jesu==Kultes in der katholischen Kirche. Mit dem Jahre 1705 setzten die ersten I Ierz* Jesu*Bruderschaften in Tirol ein. Seit 1765 verallge* melnerten die Jesuiten die Herz?Jcsu?Andachten im Volke, vorab in ihren Standesbündnissen und an ihren Einkehr? tagen. 20 ) An der Erneuerung des Volksbegriffes „Bund' nahmen sie regen Anteil. 1S ) Beda Weber beschäftigte sich in mehreren Schriften mit dieser Katharina

Emmerick des 17. Jahrhunderts (siehe Johanna Maria vom Kreuze und ihre Zeit, Regensburg 1846, 3 1877; Blüthen heiliger Liebe und Andacht . , . aus den Schriften der Giovanna Maria vom Kreuze, Inns bruck 1845; Tirol und die Reformation, Innsbruck 1841); vgl. dazu J. E. Wackerneil, Beda Weber 1798 bis 1858 und die tirolische Literatur 1800 bis 1846, Innsbruck 1903, S. 181 ff. Thomas v. Bergamo hatte die Malerstochter Floriani für den Ordensberuf und zur Gründung des Klarissenklosters begeistert

et la dévotion aus Sacré Coeur, Paris 1929; Jos. A. J u n g m a n n, Gewordene Liturgie, Innsbruck 1941, S. 310 ff. so ) Etliche jüngere Kultbezeugungen führt G. Schreiber, Passions mystik S. 112, an; vgl. dazu Erz. Hat tier, Missionsbilder aus Tirol, Innsbruck 1899, S. 267 ff. Eine der jüngsten Bauten zu Ehren des Herzens Jesu dürfte das Herz-Jesu-Kirchlein von Kreith im Stubaital sein. Die Pfarre Steinach am Brenner erhielt 1946 als größte eine Friedensglocke, die der Erzbischof Dr. A. Rohracher

von Salzburg dem Herzen Jesu weihte. Die Bauern Nordtirols erneuerten am 19. März 1946 feierlich das historische Treuegelöbnis zum hl. Herzen Jesu, die Pfarreien der Landes hauptstadt Innsbruck am 30. Juni 1946. Desgleichen fanden große Feier lichkeiten zum ISOjähr. Gedächtnis des Tiroler Herz- Jesu-Bundes in Süd tirol statt. Hatte sich zu Innsbruck vornehmlich die Jugend mit vielen Heimkehrern aus dem Kriege in einer würdigen kirchliehen Begehung des Gedenktages und der Erneuerung des geschichtlichen

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 142 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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auf, die zwar nicht immer volle Ubereinstimmungen sind, aber immerhin als deutliche Parallelerscheinungen nicht übersehen werden können. 1. Die von Rhamm für Tirol festgestellte Schwankung in der Namengebung — daß Ari und Pflug auch im Wort gegeneinander unsicher werden — gilt auch für Steiermark, nur der letzte Ausschlag ist hier und dort verschieden. In Tirol geht Ari gelegentlich auch auf den Pflug über, in Steiermark hingegen nehmen Spielarten der Ari den Namen Pflug an, der wirkliche Pflug aber erhält nie

den Namen Ari. 2. Die Reitarl, wie der Name sagt, ein Rodegerät zum Reuten, die Rhamm nur für Tirol feststellt, gibt es auch in Steiermark. In unserem Mittelstück fehlt sie. 3. Für das Mittelstück, vor allem in Kärnten, ist ferner bezeichnend die eine Handhabe, die in den Sterzenbaum eingesteckt ist, während in Tirol und Steiermark ihrer zwei, die Tiroler Horner und die steirischen habein oder hiedn zur Führung des Gerätes dienen. Daneben kennt Tirol wie Steiermark auch die zwei Handhaben

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 263 of 334

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? lieh an, wohl aber für die Gebiete um Trient und südlich davon, daß sie welsches Volk und Sprache haben, wo aber dort deutsche Inselsiedlungen waren, vermerkt er dieselben. Hieb ei ist Volk ebenso wie Nation auf die Gesamtheit des Landes zu beziehen oder auch auf die Bevölkerung des eins zelnen Gerichtes, Sicher aber meint Wolkenstein nur das Volk des Landes Tirol im allgemeinen Teil seiner Landes* beschreibung, wo er das „Landvolk der Grafschaft Tirol' nach seiner Art, Sprache. Sitten

Auffassung und Ausdrucksweise derart an jene des bayerischen Landvolkes bei Turmaier (Aventin), daß man direkte Entlehnung seitens Wolkenstein annehmen muß. Wie Wolken stein und Burgleehner, die in Tirol einhei* mischen Verfasser von Beschreibungen dieses Landes, haben auch die allgemeinen deutschen Topographien aus dem 16. und 17. Jahrhundert, wie Braun, Münster und Merian und andere, die gefürstete Grafschaft Tirol als ein eigenes Land M ) Stolz, a. a. O., Bd. 1, S, 101 und 107. Dazu noch eine Äußerung

in dem um 1600 geschriebenen Buche von Brandis, Landeshauptleute von Tirol. „Diesen Aufruer der Pauerschaft hat nit allain Tyrol, sondern das ganze Teitschland ausstehn müssen' (Druckausgabe S. 548). 55) Stolz, a. a. O., Bd. 2, S. 24, 86, 148, 227, 262. Die Landes beschreibung Wolkensteins ist seither im ganzen herausgegeben in Schlern-Schriften, Bd. 34, 1936 (Festschrift für Wopfner). M ) Wolkensteins Ausgabe, a. a. Q., S. 64.

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Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

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Hochrcligion und Volksglaube. Der Tiroler Hcrz?JcsusBund (1796 bis 1946) volkskundlich gesehen. Von Anton Dörrer. Die Herz=Jesu=Feicr rauscht in Tirol alljährlich in Er« innerung an jenes Gelübde auf, das der Prälat des Zister= zienser stiftes Stams im Oberinn tal. Abt Seb astian Stöckl, vor dem engeren Ausschuß der Tiroler Landstände am 1. Juni 1796 zu Bozen inmitten großer Kriegsbedrängnis des Landes beantragte: „fortan das Fest des göttlichen Herzens Jesu mit feierlichem Gottesdienst

zu begehen, wenn Tirol von der drohenden Feindesgefahr befreit würde' 1 ). Der 1 ) Albert Compioyer, Predigt auf das in Tyrol verlobte Fest des allerheiligsten Herzens Jesu, Augsburg 1802; Jakob G e p p, Dreimal Lob und Dank dem göttlichen Herzen Jesu, Brixen 1799; Derselbe, Das Dreyfache Thränenherz . . (zum) verlobten Dank- und Landesfeste, Brixen 1804; Derselbe, Aus den ersten Jahren des Tiroler Herz-Jesu-Bundes, drei Predigten, herausgegeben von Norbert Stock, Brixen 1896; Philip pBenitiusMayr

, Der Väter Bund mit dem Herzen des Welt erlösers, Festpredigt 1796, mit einem geschichtlichen Vorwort von Franz H a 111 e r, Innsbruck 1896. Der ewige Bund Tirols mit dem heiligsten Hetzen Jesu, wiedererzählt ;von F. H. (= Franz Hirn), Domkapitulär, Brixen 1843, 2 1850. (AI. Dav. Schenk), Die feierliche Bundeserneue- rung Tirols mit dem göttlichen Herzen Jesu am 23. Juni 1876 zu Bozen, Bozen 1876; Frz. H a 111 e r, Festschrift zur hundertjährigen Jubelfeier des Bundes Tirol mit dem göttlichen Herzen Jesu

, Innsbruck 1896; S i g m. W a i t z, Tirol im Jubeljahre, Brixen 1897 ; J. Hättensch willer, Der Bund Tirols mit dem göttlichen Herzen Jesu, Innsbruck 1917, u. a. m. — Nach Einsendung dieses Beitrages erschienen noch; H. Egarter, Tiroler Herz-Jesu-Bund, eine Festschrift zum Jubeljahr 1946, Brixen 1946; Der selbe, Der Bund der Väter, des Landes Schutz und Segen 1796—1946, Meran 1946; A..'_Sp_ar jj[eft Zur Geschichte der Herz-Jesu-Verehrung in Tirol, Der Sehlem 20 (Bozen 1946), S. 194

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

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Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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sehen Rechten und Pflichten. So erläßt der Landesfürst Heinrich von Tirol 1318 ein Gesetz über das Verbot der Selbsthilfe und die alleinige Austragung von Streitigkeiten, durch die Gerichte sowie über die allgemeine Pflicht der Verfolgung von Rechtsbrechern auf das Gebot der Richter mit der Zustimmung „seines Rates und des Landes- gemeinlieh', der Landesfürst Ludwig schreibt 1350 eine Steuer ebenso aus, zwecks Erbauung eines Wagenweges über den Ritten. Auch in der Urkunde über die Übergabe

der Fürstengewalt in Tirol seitens der Gräfin Margaretha an die Herzoge von Österreich 1363 wird „der Rat des Landes gemeinlich' hieb ei angeführt. 2 ®) Die „Landschaft gemeinlich' oder „g emeine Landschaft' —, welcher Ausdruck seit 1460 auftaucht, bedeutet einerseits die poli? tisch geordnete Gesamtheit der Einwohner des Landes,, andererseits aber auch ihre Vertretung gegenüber dem Landesfürsten. Mit demselben Ausdrucke wird das Fordes rungsprogram der Bürger und Bauern Tirols im Jahre 1525 eingeleitet

und zugleich betont, daß nicht d er eigene, sondern der gemeine Nutzen in allem gesucht werden solle. 30 ) Auch die wegen des Stabreimes beliebte Wendung „Land und Leute' zielt auf die enge Verbindung zwischen dem Land und seinen Bewohnern als einer dauernden Gemeinschaft ab. Als früheste Erwähnungen hiefür aus Tirol kann ich anführen; 1289 erläßt H. Meinhard ein Gesetz über die Ersitzung „zumgemeinen Nutzen aller Leute gemeinlich und für das ganze L a n d'. 31 ) — 1326 befiehlt der Landesfürst Heinrich

, daß „durch (d. h. zu) unser und des Landes, auch der Leute Nutz und Ge f ueg' zu Meran über die Passer statt der bisherigen Brücke aus Holz eine solche aus Stein zu machen sei, 32 ) 1342 bestätigt Kaiser Ludwig dem ,.L ande und Leuten und gemeinlich allen, die in der Herrschaft von Tirol gesessen sind', das Privileg, 2B ) Stolz, im Archiv österreichische Geschichte, Bd. 97, S. 649 f., und Bd. 102, S. 232, II u b e r, Vereinigung, S. 220. m ) W o p f n e r. Acta Tirol, Bd. 3, S. 35; ähnlich für die sogenannte Landesordnung Gaismairs

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Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

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Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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als Volk bilden und zu dem Lande und dein Landesherrn gehören wie diese zu ihm. Das Wort „1 i u t e' hatte gerade in älterer Zeit, wie Herold a. a. O. nachweist, in sieh den Sinn der dauernden Zusammengehörigkeit, also eines Volkes, selbst die Wortverbindung „1 i u t s t a m' war bereits in althochdeutscher Zeit für Volksstamm üblich, wenig später kommt „1 a n 11 i u t e' wie in anderen Ländern auch für Tirol im Sinne der Gesamtheit der Bewohner des Landes, die stammlieh und politisch

eine Einheit bilden, vor, so be* stätigt 1336 König Johann von Böhmen den Vertrag, den seine Söhne Karl und Johann mit „allen Landleuten, edeln und unedeln, der Grafschaft Tirol' wegen der Auf* rechterhaltung ihres Gebietes geschlossen hat. In der ersten Beurkundung der Rechte der Tiroler Landschaft durch den damals neuen Landesfürsten Ludwig von 1342 wird diese umschrieben als „a lie Leute, geistlich und weltlich, reich und arm, wie sie heißen oder wie sie gesessen sind in der Grafschaft Tirol

', und nur nach dieser ,,Landleute R a t' sollen neue Steuern und Gesetze eingeführt werden. 26 ) Das Landesgesetz über das Erbleihrecht der Bauern von 1404 erläßt der Landesfürst im Einvernehmen mit „unsern Lieben und Treuen, Prälaten, Dienstleuten, Rittern und Knechten, Städten und gemeinlich allen Landes* 1 e u t e n unseres Landes und der Grafschaft zu Tirol und im Inntal. 27 ) Dasselbe wie diese im Lande geborenen und zu ihm ge= hörigen Leute, die zugleich mit gewissen politischen Rechten ausgestattet

sind, sind die „t errig en i', welche nach der Selbstlebensbeschreibung des Kaiser Karl IV. ihn im Jahre 1335 zur Regierung des Landes Tirol berufen haben oder die „univer sitas incolar um tarn nobilum quam innobilium', also die Gesamtheit ihrer Einwohner in einem Schreiben des damals neuen Landesfürsten Herzog Rudolf an den Dogen von Venedig von 1363. 28 ) Den gleichen Sinn haben die Ausdrücke „das Land g e m e i n 1 i ch' oder die ge meine Landschaf t', sie bedeuten eben die Insassen des Landes in ihren politi

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 261 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

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als ledig. Diese Auffassung vertrat nun die Regierung des Herzogs Sigmund damals mit folgendem Satze: „Unser gnä* digster Herr (nämlich Sigmund) hat ein gefürstetes freies Land (d. i. nämlich Tirol) und möchte wohl erleiden» daß der Herr Graf (von Montfort) die Seinen daheim möchte be* halten und könnte nicht erwehren darein (nämlich nach Tirol) zu ziehen, dann in der Grafschaft Tirol allenthalben S waben, Pay ern, Francken, Sachsenundalle r* lei Volk war e.' 49 ) Die vier deutschen Hauptstämme

hat man also auch in Tirol damals als je ein Volk betrachtet, aber die Einwohner des eigenen Landes auch. Wie schon in alter Zeit überall „Volk' für eine streitbare Mannschaft in größerer Zahl gesagt wird, so auch noch später und auch in Tirol. So wird in Goswins Chronik (Druck S. 218) für die Zeit um 1363 be* richtet, die Herzoge von Österreich hätten ihr „populus' vorzeitig entlassen oder in den Landtagsakten von 1487, daß der Herzog Sigmund „mit seinem Zeug und Volk' ausge? rückt sei. 1423 ist von dem „Volk

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

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, 9., S, 5 bis 19). Innsbruck 1927. Die Anfänge der Baum Wollindustrie in Tirol (= Tiroler Heimat, 9. S. 58 bis 62). Innsbruck 1927. Die volkliche Einheit Tirols und ihre Entstehung ( = Süd* tirol, herausgegeben von Karl Bell, S. 20 bis 47), Dresden 1927. Mit einer Karte. Über Hausformen des Wipptales (= Schlcrn«Schriften, 12, S. 12 bis 30). Innsbruck 1927. SÄ, Aus dem Baueraleben Deutsch^Südtirols vor 700 Jahren (— Pädagogische Warte, 34, S. 1313 bis 1325, und Der Südtiroler 1934, Nr. 6 bis 8 und 10). Österwieck

, Innsbruck. Oswald von Zingerle (= Tiroler Heimat, 9, S. 67 bis 70). Innsbruck 1927. Die Praxis der Flurnamensammlung (= Tiroler Heimat« blatter, 6, 334/35 und 383 bis 385). Innsbruck 1929. Ab# druck aus Tiroler Heimat NF. 1/L Das deutsche Dorf (— Reimmichls Volkskalender für 1929, S, 106 bis HO, und Deutsche Familie, 5, S. 9 bis 12). Innsbruck 1928. Über Beziehungen von Hausform und Volkstum. Untersucht an Formen bäuerlichen Hausbaues im westlichen Tirol (=_ Veröffentlichungen des Museum Ferdinandeum

, 8, S. 287' bis 334). Innsbruck '1928, SA. Zur Geschichte des volkstümlichen Hauses in Tirol (= Tirol, Zeitschrift, herausgegeben vom Tiroler Landesverkehrsamt, Folge 2, H. 3, S. 37 bis 52, und Buchausgabe, 2, S. 118 bis 129), Innsbruck 1929 und 1931. SA.., Gr. 4* 12 $. Tirolische Volkskunde (= Der Bund, 4, H. 3''4). Bern 1930,

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

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de l'Universitè d'Innsbruck. L 'Uni tè du Tyrol Allemand. Innsbruck 1918, 'S, 1 bis 38. 2. Titelausgabe mit geändertem Untertitel: L'Unitè du Tyrol. Innsbruck 1918, S. 1 bis 38. Englische Ausgabe: The unity of Tyrol. Innsbruck 1918, S. 1 bis 38. Formen des bäuerlichen Hausbaues In Tirol (— Mitteilungen des Vereins für Heimatschutz in Tirol, 2, S. 22 bis 35; 3, S. 4 bis 11, 13 bis 18). Innsbruck 1919. Die Besiedlung unserer Hochgebirgstäler, dargestellt an der Siedlungsgeschichte des Brennergebietes

(— Zeitschrift des Deutschen und österreichischen Alpenvereins, 51, S, .25 bis 86). München 1920. SA., Gr, 8', '64 S, Die Besiedlung des. Landes (= Süd/Tirol, Land und Leute vom Brenner bis zur Salumer Klause,,, redigiert von Ant. Dörrer, eingeleitet und herausgegeben von Karl von. Grabmayr, S. 49 bis 58). Berlin, kl. 8®, 1919. Italienische Ausgabe: La Passione del Titolo, tradotto da E. Lamber* tenghi, Milano 1920, p. 31 bis 37. Volksschule und Heimatkunde (= Katholische Volksschule 36/4 bis 6), Innsbruck

1920. Die Entstehung des Deutschtums in Tirol (= Deutsch*Süd* tiro!, ein Erimterungs* und Mahnbuch, herausgegeben

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1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

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das sein Sohn Markgraf Ludwig ihnen soeben verliehen hat. 33 ) Derselbe ordnet 1350 „durch (zum) gemeinen Frummen unser Landes und Leute und ähnlich und Armen der Herrschaft zu Tirol' eine Steuer zur Er* bauung eines neuen Wagenweges über den Ritten aus und 1352 verleiht er der Stadt Hall zwei Jahrmärkte, weil dies Land und Leuten nützlich und frömmlich sei. Im selben Jahre 1352 erläßt Ludwig seine bekannte Landes* Ordnung „durch (d. h. gute gemeinem Nutz und Frummen unser Landes und Leuten

und ähnlich drückt sich 1363 auch die Gräfin Margaretha in der Urkunde über ihren Verzicht auf die Regierung Tirols und der von ihr eingesetzte Hauptmann von Tirol aus. 34 ) Die Herzoge von Österreich und Bayern beenden 1369 den Krieg, den sie um den Besitz Tirols sechs Jahre lang geführt haben, durch den Schärdinger Frieden „zu gemeinem Nutz Frommenund Gemach (d. h. Ruhe) unserer Land und Leute'. Im Hausvertrag der Herzoge von Österreich von 1364 wird auch als ein Ziel desselben „Frid und Gemach

auch von gemeinen Nutzen, F rummen und Gemach von Land und Le u t e n' gesprochen. 36 ) Übrigens wird schon in den Landfrieden, die ini 13. Jahrhundert vom Bischöfe von Brixen und Grafen von Tirol vereinbart wurden, als Zweck 33 ) Eine mir erst kürzlich aus dem Archive der Herren von Riccabona oder Kripp zu Absam bekannt gewordene Fassung, die von der bei Huber, Vereinigung, Reg, Mr. 84, angegeben etwas abweicht, S4 ) Ruf in Schützenzeitung 1862, Nr. 59; Schwind, Öster reichische Urkunde, S. 185, und Hub

er, Vereinigung, S. 233. Archiv, Geschichte Tirols, Bd. 2, S. 6. 35 ) H u b er, Vereinigung Tirols mit Österreich, S. 268; Dopsch und Schwind, österreichische Urkunde, S. 231. M ) Wopfner, Erbleihe in Tirol (1903), S. 203 f.; Schwin d, öster reichische Urkunde, S. 304; Brandis, Landeshauptleute, S. 255.

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Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

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Die althochdeutsche Wortform „g i m e i n e d a' kommt in einer Brixner Urkunde von 1060 im Sinne der gemein* schaftlichen Nutzung an Wald und Weide vor, bedeutet aber auch den betreffenden Verband der Gemeinde selbst wie „communio civium Baucanensium' um 1060 und ,,c ommunitas plebis Bauzani' um 1190. 17 ) Commu^ n i t a s und università s für bäuerliche Wirtschaftsge* meinden ist in Tirol in lateinsprachigen Urkunden, die bis Ende des 13. Jahrhunderts vorherrschen, ziemlich häufig

. In den deutschsprachigen Urkunden seit 1300 bedeutet „g emei n' ebenso einen von einer Gemeinde gemeinsam genutzten Grund (so auch im Innsbrucker Stadtrecht von 1239 in der Form „Gemeinde'), wie diese Gemeinde selbst. Nur in diesem letzteren Sinne ist sehr häufig die Erwähnung „die Leute gemeinlich' mit einem Ortsnamen, oder die „g e me ine Na chb a urschaf t'. iS ) „Gemeinschaft' ist besonders im südlichen Tirol auch für Gemeinde ge* bräuchlich. 19 ) In einem Bündnis der Tiroler Landschaft von 1407

. 20 ) Sonst kam mir in den Urkunden die Ver* bindung des Wortes Volk mit Gemeinde nicht unter, aber 17 ) Redlich, Acta Tirol, Bd. 1, Nr. 121; Huter, Tiroler Urkun- denbuch, S. 374 f. 18 ) Quellen zur Steuer- und Sippengeschichte Tirols, Schiernschriften, Bd. 44, S. 309. — Uber die Anfänge des Gemeindewesens in Tirol habe ich für den letzten Band der Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, eine eigene Abhandlung gebracht, sie wurde auch bereits vor einem Jahr gedruckt, der Band

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Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

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daß dies in „1 ingua v u 1 g a r i' oder „vulgo' oder „in lìngua teutonica', d. h. in der Gemein? oder Volkssprache, und zwar eben der deutschen, so lauten. 51 ) Die Wörter „vul? gus' und „Volk' dürften sprachlich miteinander verwandt gewesen sein, sie bedeuten eben eine Menschengruppe, wel« che dauernd gemeinsame Wohnsitze, Sprache und Eigenart besitzt und diese Sprache ist im Gegensatz zur lateinischen die deutsche Muttersprache. Im 14, Jahrhundert wird auch in Tirol und zwar in einer Urkunde

über eine Gerichtsvers handhmg am llofgericht zu Bozen, dafür „lingua ma? tern a' gesagt, die Muttersprache und damt ihr besonderer seelischer Wert ausgedrückt, gleich auch bei dem Geschichtsschreiber Johann von Viktring in Kärnten. 52 ) Auch Franz Adam von Brandis hebt in seinem Ehrenkränz? lein der Grafschaft Tirol die „deutsche Muettersprach' dieses Landes hervor. So sehr also in Tirol das Gefühl der eigenen Landes* Wesenheit lebendig war, so war man doch andererseits be* wüßt, daß diese in den großen Rahmen

bittet damals die Regierung zu ver? hüten, daß dort oder in einer anderen deutschen Stadt die welsche Nation einreiße oder überhandnehme, vielmehr solle die löbliche und weitberühmte deutsche Nation auch dort erhalten bleiben. 53 ) Das Wort Nation war seit dem 15. Jahrhundert besonders zur Bezeichnung der deutschen in ihrer Gesamtheit in die deutsche Sprache übernommen wor? den. Auch in Tirol wird es in diesem Sinne allgemein ge? braucht und das Land auch zu dieser Nation gerechnet

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Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

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