123 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
2010
55 Jahre sh.asus. (Der fahrende Skolast ; 2010, 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/530535-201001/530535-201001_45_object_5836237.png
Page 45 of 74
Author: Südtiroler Hochschülerschaft
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 143 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Hochschulbildung ; f.Aufsatzsammlung<br />k.Südtiroler Hochschülerschaft ; z.Geschichte 1955-2010 ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III Z 342/55(2010),1
Intern ID: 530535
Die Geschichte von Gebühren, die erst niemand wollte, aber plötzlich da waren, dann kurz mit Zwangsarbeit ersetzbar wurden und zwischenzeitlich als Strafgebühren endeten. Eine Zeitreise im Spiegel der Presse. „Am besten auswandern!“ 1 So oder so ähnlich war die Reaktion vieler Uni-Funktionärlnnen nach der Verabschiedung des Universitäts-Organisationsge setzes (UOG) 1975 durch die sozialdemokratische Regierung Kreisky. Nicht nur, dass die bis dahin allmächtigen Professorinnen entmachtet

als eigenständige Wirtschafts treibende handeln müssten, konnte auch in sozial demokratischen, also ehemals progressiven politischen Kreisen, allmählich Fuß fassen. Die Früchte dieses Meinungswandels ließen sich dann 2006 beobachten, als die nunmehr schwarz-orange Regierung Schüssel abgewählt wurde. „All die Jungen, die keine Studiengebühren zahlen wollen, brauchen dies nicht, wenn sie bereit sind, ihrerseits einen Dienst an der Gesellschaft zu leisten,“ 5 war der vergleichsweise lapidare Kommentar von Al fred

1
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_27_object_5625025.png
Page 27 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
Dekanate Mals und Schlanders.« 51 In ihrem Werk »Priesterverfol gung« vermerkt Blaas: »Eine kaiserliche [österreichische] Ent schließung vom 17.12.1814 forderte ausdrücklich die Bestätigung der 1811 von der bayrischen Regierung eingesetzten Dekane auch durch das [Tiroler] Gubernium.« 52 Sie beruft sich dabei auf Fer dinand Hirn »Geschichte Tirols von 1809-1814« (Innsbruck 1913, S. 57). Blaas fährt in ihrer Anmerkung fort: »Nach der Anglei chung der Dekanats- an die Landesgerichtsgrenzen 1812

der bayerischen Regierung im Jahre 1811 als hinreichend belegt gelten. Belegt wird dieser Tatbestand außer dem auch von den Akten im Diözesanarchiv Brixen, und zwar von den dortigen »Konzeptbüchern« von 1811. 55 Dort geht es um die Neubesetzung der Pfarre Schlanders: Im Jahre 1809 hat der Deutschordenspfarrer Johann Baptist Lipp 56 , der von 1800 bis 1809 als Pfarrer in Schlanders gewirkt hatte, resi gniert. Darauf hat der Deutsche Orden den Priester Joseph Mayer, Deutschordenspfarrer in Wangen (Diözese

Trient), als Nachfolger von Lipp ernannt. Gleichzeitig hat die bayrische Regierung am 16. März 1811 den »Kathechet[en] bey den Elementarschulen zu Innsbruck Priester Johann Baptist Peuger [zum Pfarrer von Schlan ders] ernannt.« 57 Das fürstbischöfliche Ordinariat in Brixen akzeptierte nun diese Entscheidung der königlich-bayerischen Regierung, die ja mit der Übernahme Tirols seit 1806 auch das Patronatsrecht für die Beset zung der geistlichen Stellen für sich in Anspruch nahm, woran

und des von der königlich-bayerischen Regierung zum Pfarrer von Schlanders er nannten Innsbrucker Kathecheten Johann Baptist Peuger betref fend: Die bayerische Regierung habe Peuger zum Pfarrer von Schlanders ernannt, das Ordinariat hingegen Joseph Mayer. Nun sei aber Peuger bereits sofort nach Schlanders gekommen, noch ehe er vom Ordinariat die Zustimmung bzw. die Beauftragung er halten habe. Diese »Kollision« wird nun gelöst, indem das fürst bischöfliche Ordinariat Brixen Peuger zunächst einmal »proviso risch

sche Regierung Johann Baptist Peuger zum Pfarrer von Schlanders ernannt habe. Peuger soll dann auch vom fürstbischöflichen Ordi nariat Brixen definitiv als Pfarrer von Schlanders ernannt werden, wenn Mayer freiwillig auf Schlanders resigniere und um Tschengls ansuche. Mit Schreiben des fürstbischöflichen Ordinariates Brixen vom 17. März 1811, das sowohl an Prodekan Augustin Handle aus

8
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_16_object_5625014.png
Page 16 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
die anfallende Mehrver waltung als eine neue Bürde.« 6 Dabei ging es ihm weniger um das zwei Duzend Pfarreien im kleinen Bezirk Vinschgau, sondern viel mehr um das von Brixen relativ weit entfernte Vorarlberg, für wel ches er dem Papst den Vorschlag unterbreitete, das »Ländchen« dem Bistum Augsburg oder Konstanz zuteilen zu wollen. Als kleines Zeichen der Befriedigung über die durchgesetzte For derung nach einer neuen Diözesanregelung ließ die bayerische Regierung einige inhaftierte Priester

aus dem Vinschgau frei. Am 9. Oktober 1808 wurde die Diözesanneuabgrenzung in allen Pfarr kirchen des betroffenen Gebietes von den Kanzeln verkündet. Auch verfügte die bayerische Regierung für einige eingezogene Be- nifizien die Aufhebung der »Temporahensperre«. Doch die erwar tete »Milde« im Umgang mit den Pfarrern, die sich geweigert hat ten, der bayerischen Regierung den Treueeid zu leisten, währte nur kurz. Wir wissen, dass es im Jahr darauf, 1809, zum bekannten Tiroler Aufstand oder Freiheitskrieg

unter Andreas Hofer kam, der nicht zuletzt von der Geistlichkeit mitgetragen wurde. Doch da rauf soll hier nicht weiter eingegangen werden, obwohl gerade auch Schlanders durch die Vertreibung der Kapuziner aus dem dortigen Kloster von der Priesterverfolgung durch die bayerische Regierung stark betroffen war, ähnlich wie das altehrwürdige Kloster Marien berg. Im Spätherbst 1808 kam es zu einer teilweisen Aussöhnung zwi schen dem Bischof von Chur und der bayerischen Regierung, die zwar nicht die Rückgabe

9
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_17_object_5625015.png
Page 17 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
Chur abtreten. Rom hat jedoch nicht schnell reagiert; inzwischen überstürzten sich die Ereignisse und das Thema war damit vom Tisch. Auch war Bischof Karl Rudolf wegen seiner Unterstützung des Tiroler Aufstandes bei der bayerischen Regierung erneut in Un gnade gefallen, sodass diese ihm die gewährte Rente sperrte. Da rauf sorgte Kaiser Franz II. seinerseits für eine Entschädigung des Bischofs. Als ob die bayerische Regierung im Herbst des Jahres 1813 den nahen Untergang Napoleons bereits

. 8 Nun mehr erst recht verunsichert, konnte sich der Kaiser zu keiner Entscheidung durchringen und versuchte, Zeit zu gewin nen. Das verursachte Unsicherheit bei Priestern und Gläubigen in der Diözese. Schließlich verlangte die Wiener Regierung über ihren Botschafter Graf Ludwig Lebzeltern (1774-1854) beim Heili gen Stuhl die Rücknahme des päpstlichen Breves vom 24. August 1814 über die Rückgabe der abgetretenen Diözesananteile von Bri xen an Chur. Nun ereignete sich etwas, was später

noch einmal zur Sprache kommen soll: Die bayerische Regierung hatte in der Zeit, als Tirol zu Bayern gehörte (1806-1814), die Churer Kirchenregierung im Vinschgau dahingehend abgeändert, dass sie - in Angleichung an das übrige Gebiet der Diözese Brixen - anstelle der beiden Churer Vikariate Dekanate errichtet hatte, und zwar im Jahre 1811. Die Einzugsgebiete dieser Dekanate sollten mit den jeweiligen Bezirks gerichten identisch sein: Das Dekanat Meran war identisch mit des sen Gerichtsbezirk, das Dekanat Mals

mit dem Gerichtsbezirk Glurns und das Dekanat Schlanders mit dem Gerichtsbezirk Schlanders, dessen Gebiet sich von Tabland bei Naturns im Unter- vinschgau bis hinauf nach Eyrs, Tschengls, Tanas erstreckte. Die entsprechenden Dekane waren durch die bayerische Regierung be reits eingesetzt worden. Nun wollte Bischof Karl Rudolf ab 1815 die Dekanate wieder abschaffen und an deren Stelle erneut die alten, nicht ortsgebundenen Vikariate errichten. 9 Das schuf noch größere Verwirrung unter der Bevölkerung bis hinauf

10
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_15_object_5625013.png
Page 15 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
Regierung am stärksten widersetzte und deshalb auch in besonderer Weise zum Ziel bayerischer Repressa lien wurde. Entscheidend war im Falle des Churer Bischofs, dass er als Ausländer galt, dem die bayerische Regierung keine Inge- renz auf nunmehr bayerisches Hoheitsgebiet zugestehen wollte. Man hoffte, ihn durch eine Art »Landesverweis« einfach loszuwer den. Bischof Karl Rudolf, der sich seit dem Übergreifen der Franzö sischen Revolution auf die Schweiz in Meran aufhielt, folgte nach einigem Zögern

der Aufforderung durch die bayerische Regierung und ging über die Schweizer Grenze bei Täufers im Müstairtal zu rück und hielt sich zunächst einige Zeit in Müstair auf, um sich dort mit Priestervertretern aus dem Vinschgau zu beraten und um not wendige Maßnahmen für das Verhalten des Klerus im Vinschgau gegenüber der bayerischen Regierung für die Zeit der Abspaltung dieses Teils der Diözese vom Ordinariat zu treffen. Die bayerische Polizei hat versucht, die Priester im Vinschgau unter Kontrolle zu halten

an den Papst den Antrag, den bislang churischen Anteil der Diözese, also den Vinschgau bis Meran sowie Vorarlberg, »einstweilen und provisorisch« dem Bistum Brixen zuteilen zu wol len, und zwar bis zu einer späteren, endgültigen Lösung. Papst Pius - VII. nahm überraschenderweise - wohl im Hinblick auf das ange strebte Konkordat - den Vorschlag der bayerischen Regierung an. In München war man davon angenehm überrascht. In den darauf folgenden Wochen wurden die einzelnen Details ausgehandelt; be auftragter

11
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_181_object_5625179.png
Page 181 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
besucht und auch viele Pfarreien. Er hatte in Wien studiert und war so wohl in Innsbruck wie in Salzburg und in Wien hoher Vertrauensfunk tionär der Regierung in Schulangelegenheiten gewesen, beherrschte per fekt beide Landessprachen (Deutsch und Italienisch) und genoss das Vertrauen der Wiener und der Innsbrucker Regierung. Vgl. dazu vor al lem Kapitel 6 und 7 bei Benvenuti, Sergio: I principi vescovi di Trento fra Roma e Vienna. 1861-1918; Bologna 1988, S. 155-195. Ebenda. Ebenda. Ebenda

bis zu seiner Vertreibung durch die bayerische Regierung im Jahre 1811 in Schlanders aufgrund einer Schenkung durch Kaiser Friedrich II. die Seelsorge versehen hatte, nach Beendigung der sogenannten napoleoni- schen Wirren nicht mehr nach Schlanders zurückgekehrt ist. Haupt grund dafür mag gewesen sein, dass mit Ausnahme des Kommenda-Ge- bäudes das gesamte ehemalige Vermögen des Deutschen Ordens veräußert wurde, und zwar über die Fürsten von Thurn und Taxis, denen dieses Vermögen als Ersatz für das ihnen abgenommene

zu diesem - auch als geschmeidig im Umgang mit hohen weltlichen Behörden. Das scheint Valussis Vorteil und zugleich das Handicap von Haller gewesen zu sein und dürfte letztlich ausschlaggebend für die Ent scheidung der Wiener Regierung zugunsten Valussis gewesen sein. Es fällt auf, dass selten einmal der Priester zum Provisor bestellt wurde, der die Todesmeldung an das Ordinariat erstattet hatte. War hier Metho de dahinter? Wir wissen es nicht. Sterberegister der Pfarre Schlanders. DAB, Schlanders, Fasz. II. Ebenda

12
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_26_object_5625024.png
Page 26 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
und den aktuellen Stand des De kanates Schlanders darzustellen, sodass nun auf die Geschichte der Installierung der Dekane eingegangen werden kann, was ja der eigentliche Kern und das Ziel dieses Beitrags ist. 4 Die Errichtung des Dekanates Schlanders und die Berufung des ersten Dekans in der Person des Priesters Johann Baptist Peuger durch die bayerische Regierung 4.1 Rekonstruktion aus der Sicht des DAB Wenn die Errichtung des Dekanates Schlanders - neben jenen von Meran, Mals und Nauders im Vinschgau

, der von den christlichen Anfängen bis zum Jahre 1806 zum Bistum Chur gehörte - im Jahre 1811 erfolgte - was historisch belegt werden kann -, so ist es sicher der den Tirolern insgesamt wie den Vinschgern im Besonderen »verhassten« bayerischen Regierung zu verdanken, dass es zu die ser kirchlichen Neuregelung und gleichzeitigen Aufwertung der ge nannten Orte als neue Dekanatssitze kam. Es ist hier nicht möglich, auf die gesamte Vorgeschichte zur Errichtung der neuen Dekanate einzugehen. In diesem Zusammenhang

wird erneut auf drei Publi kationen hingewiesen, die sich mit der Frage der bayerischen Refor men in Tirol, auch im kirchlichen Bereich, befasst haben: Mercedes Blaas »Die Priesterverfolgung der bayerischen Behörden in Tirol 1806-1806« (Innsbruck 1986), Margot Hamm »Die bayrische Inte grationspolitik in Tirol 1806-1814« (München 1996) und die unver öffentlichte Dissertation von Bernadette Rigo »Maßnahmen der bayrischen Regierung 1810-1813« (Innsbruck 1981) - dort sind noch weitere Quellen

- und Literaturangaben zu finden. Mercedes Blaas nimmt auch in ihrer »Geschichte der Pfarre Mals«, mit dem Haupttitel »Siebenkirchen«, 50 kurz dazu Stellung und erwähnt die Errichtung der genannten drei Dekanate. »Wohl auf Veranlassung der bayrischen Regierung - obwohl dafür kein Beleg vorhanden ist - änderte [der Bischof von] Brixen die churi- sche Sprengelverwaltung in Tirol und schuf anstelle der beiden Vi kariate mit Sitz in Dorf Tirol oder Meran für den unteren Vinsch gau und das Burggrafenamt bzw. in Mals

13
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_30_object_5625028.png
Page 30 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
bereits damals mitgeteilt, dass ein gewisser Vinzenz von Ambach, Kurat zu »St. Ursula auf der Platten in Pas seier«, um die Pfarre Schlanders im Innkreise angesucht habe, wo bei sonderbarerweise auch der Vater des ansuchenden Priesters dessen Bewerb unterstützte. 66 Laut Schreiben Nr. 2918 (oder 2948) aus Brixen vom 28. Dezem ber 1809 bewarb sich um die Pfarrstelle in Schlanders auch der Priester Johann Seiffert, Pfarrer zu Plaus im Vinschgau. Vonseiten der bayerischen Regierung wird im eingegangenen

Bewerbungs schreiben desselben vermerkt, dass Johann Seiffert als Pfarrer zu Plaus »auch unter der Zahl der renitenten Geistlichkeit bei den churischen Diözesan-Differenzen war und dafür wohl nicht schon jetzt eine Belohnung erhalten sollte«, nämlich durch Verleihung der Pfarre Schlanders. Er schied also als Bewerber für die bayeri sche Regierung von vornherein aus. Vom vorhin erwähnten Pries ter Vinzenz Ambach wird hingegen lobend hervorgehoben, dass er bereits im Jahre 1806 mit Auszeichnung

erwähnt die ser - zwecks Weiterleitung an die bayerische Regierung -, er habe seine Studienzeit in Innsbruck ordentlich absolviert und mit der »Eminenznote« beendet. Die zur Erreichung einer Pfarre notwen digen Seelsorgsjahre habe er »in der Pfarre Sarnthal des Bistums zu Trient mit allseitiger Zufriedenheit schon ausgehalten«. Weiter sagt Ambach von sich, »er war auch schon im Jahre 1807 zu Inns bruck beim Generalkonkurse gegenwärtig und wurde von den fünf zehn dort Anwesenden als der 8. gesetzt

«. Weiter weist er darauf hin, dass er zusätzlich »Zeugnisse aus Pädagogie und Katechetik« aufzuweisen habe. Er bittet daher das fürstbischöfliche Ordinariat Brixen, ihn in den der Regierung vorzulegenden »Ternovorschlag« für die Verleihung der Pfarre Schlanders aufnehmen zu wollen und verspricht, weiter vollen Eifer und alle Mühe aufbringen zu wollen, um den Erwartungen des Ordinariates zu entsprechen. Geschichte des Dekanates Schlanders 27

14
Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Dorf und Heimat : St. Andrä ; Plabach, St. Leonhard, Rutzenberg, Karnol, Mairdorf, Mellaun, Klerant
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/534197_ST/534197_ST_104_object_5627017.png
Page 104 of 556
Author: Tecchiati, Umberto / [Text: Umberto Tecchiati ...]
Place: St. Andrä
Publisher: Bildungsausschuss St. Andrä
Physical description: 547 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 542 - 547
Subject heading: g.Brixen <Region> ; s.Heimatkunde
Location mark: III 289.040
Intern ID: 534197
, die wiederholt von der Regierung zu Innsbruck deswegen getadelt, ja geradezu der Sympathie bezichtigt wurden. Vorwiegend das einfache Volk, Kleinbauern, Taglöhner und Handwerker, wandten sich den Täufern oder, wie man später sagte, den Hutterern zu. Sie forderten die Erwachsenentaufe, lebten in Gütergemeinschaft und lehnten geistliche wie welt liche Obrigkeit ab, weshalb sie von beiden gleichermaßen ver folgt wurden. Viele entzogen sich durch die Flucht nach Mähren dem Todesurteil. Obwohl sich die Tiroler

vor dem Altar standen, stürmte Jakob Gasser zum Altar, riss den Kelch herunter, warf die Patene samt Hostie auf den Boden und trampelte mit den Füßen darauf herum. Den Kelch aber schleu derte er gegen die Kirchtür. Von diesem Frevel sollen nach Informationen der Regierung zu Innsbruck lediglich die beiden Priester und etliche Frauen schockiert gewesen sein, während die in und außer der Kirche anwesenden Männer, unter denen sich auch einige Gerichtsgeschworene befanden, anscheinend nichts dagegen unternahmen

. Zwei der anwesenden Männer, und zwar der Hueber zu Mellaun und der Lehner zu Klerant, wie sich später herausstellte, geleiteten den Übeltäter und des sen Frau nach draußen und verhalten ihnen zur Flucht. Die Regierung zu Innsbruck war über diese Tat entsetzt und forderte vom Richter und Pfleger zu Rodeneck mit allem Nach druck, die Flüchtigen einzufangen, ihr Vermögen einzuziehen, darüber ein Inventar anzulegen und es nach Innsbruck zu schicken. Zudem sollten sie alle Leute, die sich am besagten

Sonntag in oder vor der Kirche befunden hatten, zu sich beor dern und jeden befragen, wie sich alles ereignet habe. Am 20. Februar wurden Jakob Gasser und seine Frau ohne Zu tun der rodeneckischen Gerichtsobrigkeit - wie die Regierung zu Innsbruck ausdrücklich festhielt - von Hans Melchior von Köstlan (später Unterhauptmann von Säben) gefangen und nach Rodeneck gebracht. Zu den Verhören wurden auch aus wärtige Richter als Beisitzer nach Rodeneck verordnet. Die bei den Delinquenten sollten

15
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_31_object_5625029.png
Page 31 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
Der Fall Ambach wird hier deshalb etwas ausführlicher behan delt, weil aus dessen Unterlagen bereits ersichtlich wird, worauf es bei der Bewerbung um eine Pfarrstelle - und eben in unserem Falle jener von Schlanders - in den damaligen politischen Zusam menhängen ankam: Einerseits musste ein Bewerber sich während der Zeit der bayerischen Besetzung (1806-1814) politisch unver dächtig verhalten haben, andererseits hatte er die besseren Karten, wenn er die von der bayerischen Regierung verlangte

er in Regierungskreisen nicht als politisch unzuverlässig wie Seifert. Übrigens hat sich laut Archivunterlagen Seifert gleichzeitig auch um die Pfarre Mals beworben, falls er Schlanders nicht bekommen sollte und verspricht dabei, entsprechende Zeugnisse nachsenden zu wollen. Die bayerische Regierung hat offenbar eine Entscheidung hin sichtlich der Besetzung der Pfarre Schlanders hinausgezögert, um Zeit für die Einholung geheimer Informationen zu gewinnen. Mittlerweile hat laut Archivunterlage Nr. 2875

die Bezirksrichter über entsprechende Schreiben des Generalkommissariates Innsbruck gehalten waren, Nachforschungen über die politische Zuverlässigkeit von Personen anzustellen und eventuell Verdächtige diesem Amte zu melden. 4.3 Johann Baptist Peuger wird Pfarrer und Dekan von Schlanders (1811 bzw. 1822[-1835]) So wurde also nach dem Abgang des Deutschen Ordens - nach lan gem Hin und Her und trotz zahlreicher anderer Bewerber - der Priester Johann Baptist Peuger im Jahre 1811 von der bayerischen Regierung

16
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_51_object_5625049.png
Page 51 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
und was damit in Verbindung steht, verachtet und die Geistlichkeit auf eine empörende Weise lä stert« 139 , wie es bei »Sektierern« üblich sei. Weiter beklagt sich der Pfarrer, dass Gorfer sich auf medizinische Quacksalbereien und so gar auf Prophezeiungen verlege. »Selbst ins politische Fach soll er sich gewagt und in Sonderheit von der kaiserlichen österreichi schen Regierung öfters nachteilig gesprochen haben«, er sei »ein melancholischer, schwarzgallichter Mann« 140 , dessen Hass auf die Geistlichkeit vielleicht

in der Angelegenheit verständigt. Dabei wird nicht klar, ob er dies deswegen getan hat, weil es sich um das Nachbar dekanat handelte, in welchem sich Gorfer auch gelegentlich auf hielt, oder ob damals trotz der bereits 1811 erfolgten Errichtung des Dekanates Schlanders durch die bayerische Regierung die ent sprechende Genehmigung bzw. Anerkennung vonseiten des fürst- bischöflichen Ordinariates von Trient noch nicht gegeben worden war, sodass Peuger die Dekanatsfunktion noch nicht ausüben konnte. Letzteres scheint

Schlanders vereinigt worden seien und ihm daher nicht mehr unterstünden«. 141 Diesem Schreiben Tschiderers zufolge wäre also vonseiten des füstbischöflichen Ordi nariates Trient das Dekanat Schlanders entgültig und effektiv erst mit 1. Jänner 1824 als errichtet zu betrachten. Peuger, der 1811 von der bayerischen Regierung als Dekan und Pfarrer eingesetzt worden war, erhielt erst ab diesem Zeitpunkt vonseiten des kirch lichen Ordinariates die Funktionen eines Dekans von Schlanders zuerkannt, sodass

17
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_374_object_5625372.png
Page 374 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
nicht in jedem einzel nen politischen Bezirke durch eine Volksabstimmung dargetan wird, dass es der Wunsch des überwiegenden Teiles der Bevölke rung dieses Bezirkes ist, unter die Regierung des Königreiches Ita lien zu gelangen. Sie erhebt sohin insbesondere feierlichst Ein spruch gegen jede Abtretung von solchen Gebietsteilen, die zum größten Teil von Deutschen und Fadinern bewohnt sind, da von vornherein jeder Zweifel darüber ausgeschlossen ist, dass es der Wunsch der Bevölkerung dieser Gebietsteile ist, dass

diese im österreichischen Staatsverbande als untrennbare Bestandteile des Fandes Tirol verbleiben. Die k. k. Regierung wird daher aufgefor dert, bei den bevorstehenden Friedensverhandlungen diesen Standpunkt [der Marktgemeinde Schlanders] mit aller Entschie denheit umso mehr zur Geltung zu bringen, als auch der Präsident der nordamerikanischen Union in wiederholten Darlegungen das Selbstbestimmungsrecht als die unentbehrlichste Grundlage und Voraussetzung für Gebietsabtretungen erklärt hat.« 174 So gerecht

die in dieser Resolution enthaltenen Forderungen auch gewesen sein mochten, so fragt man sich doch, ob die Markt gemeinde Schlanders die zuständige Instanz war, diese Initiative zu ergreifen oder ob es nicht doch eher der Tiroler Fandesregie rung oder zumindest den Bezirken zugestanden hätte, solche Schritte zu unternehmen und der Regierung eine entsprechende Aufforderung zukommen zu lassen. Wenn auch das Kriegsende bzw. der Zusammenbruch vom 3. No vember 1918 keinen Niederschlag in den Gemeindeprotokollen fand

18
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_21_object_5625019.png
Page 21 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
ben der sieben Gemeinden von Schlanders an das bischöfliche Ordinariat in Trient aus dem Jahre 1853 mit der Bitte, ja keine Deut- schordenspriester mehr nach Schlanders zu schicken, nachdem ent sprechende Gerüchte anlässlich eines fälligen Seelsorgerwechsels in Umlauf gekommen waren. Man hatte den Deutschen Orden nach seiner Vertreibung durch die bayerische Regierung im Jahre 1811 anscheinend nicht nur in guter Erinnerung. Die Pfarre Schlanders war dem Deutschen Orden inkorporiert

vor allem um die Entrichtung der sogenann ten »Annaten«, die der Bischof einforderte, der Deutsche Orden ihm jedoch verweigerte. Dieser Streit endete mit einem »Sieg« des Deutschen Ordens, während sich dieser hinsichtlich der Ent richtung des sogenannten »Cathedraticums« an den Bischof auf einen Kompromiss einlassen musste. 18 Die Anwesenheit des Deutschen Ordens in Schlanders endete 1811 nach beinahe 600 Jahren mit der Vertreibung desselben durch die bayerische Regierung. Mit Ausnahme des Kommenda-Gebäu

- des und der Pfarrkirche wurden alle übrigen Liegenschaften des Deutschen Ordens von der bayerischen Regierung veräußert. Das Kommenda-Gebäude wurde zu einem Teil den Fürsten von Thurn und Taxis als Entschädigung für das ihnen durch den Staat abgenommene Postregal überlassen und zum anderen Teil zur Un terbringung des Gerichts verwendet. Nach dem Wiener Kongress (1815) wollte Kaiser Franz II. dem Deutschen Orden die Pfarre Schlanders wieder zurückerstatten, doch angesichts des Verlusts fast sämtlicher Liegenschaften

19
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_33_object_5625031.png
Page 33 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
Kirchdorf bei den kriegerischen Auseinandersetzungen zwi schen Bayern und Tirol niedergebrannt worden war, im Sommer 1809 als einziger Geistlicher des ganzen Dekanates den vom baye rischen Generaladministrator Hutzschneider in Reichenhall ver fassten Aufruf an die Tiroler, die Waffen niederzulegen. Deshalb wurde er bei Andreas Jiofer als Verräter angezeigt, aber von der bayerischen Regierung beim Wiederaufbau seiner Pfarrkirche und des Dorfes großzügig unterstützt. Mayer schreibt: »Peuger

mit wenigen Worten folgendermaßen: »1811 kam er durch die bayri sche Regierung als Pfarrer nach Schlanders im Vinschgau. Obwohl ein tadelloser Priester, großer Wohltäter des Ortsspitales, gelehrt und ein großer Schulfreund, vermochte er sich die Liebe des Volkes doch nie ganz zu erwerben, weil man ihn als >Eindringling< an sah.« 75 4.4 Notizen zum Pfarrarchiv Schlanders (PAS) Nach diesen ausführlichen Erörterungen über die Errichtung des Dekanates Schlanders und die Einstellung des ersten Dekans

durch die bayerische Regierung (1811) - in den diversen Archiven sind wohl zahlreiche sekundäre, damit zusammenhängende Doku mente vorhanden, aber keine eigentlichen Errichtungs- und Er nennungsdekrete - wäre dem Anspruch des vorliegenden Beitrags Genüge getan. Dennoch sollte darüber hinaus auch noch über die Tätigkeit bzw. das priesterliche Wirken dieses ersten Dekans von Schlanders berichtet werden, wenn entsprechende Unterlagen vor handen wären. Diesbezüglich ist in den konsultierten Archiven we nig zu finden

20
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2010
Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/524851_SCHLANDERS/524851_SCHLANDERS_178_object_5625176.png
Page 178 of 612
Author: Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 606 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Location mark: III A-29.436/2
Intern ID: 524851
haft erscheint, aber dennoch auch interessante Details bietet.Was Pfarrer bzw. Dekan Peuger und die » Wibmer Sekte« betrifft, deren letzte Fami lienmitglieder Gamper noch persönlich miterleben konnte (als Michael Spieler 1880 verstarb, war Gamper bereits 22 Jahre alt), hat er folgende Meinung abgegeben: »Unter dem genannten Pfarrer Peuger ereignete sich in der Pfarre Schlanders ein merkwürdiges Vorkommnis. Die bayri sche Regierung in Tirol hatte [...] fremde Priester aus fernen Diözesen

[...] berufen, die der Regierung willfähriger erschienen, sich aber nicht des Vertrauens der Bevölkerung rühmen konnten. Dies erfuhr namentlich auch der 1811 aus der bayrischen Diözese Chiemsee nach Schlanders be rufene Pfarrer Peuger , der sich nur schwer auf seinem Posten zu halten vermochte. Wie sehr unter ihm das Misstrauen Wurzeln gefasst hatte, da von lieferten das aufsehenerregendste Beispiel die Bewohner des Wibm- hofes am Schlanderser Nördersberg [...] sie verweigerten die Annahme der Sakramente

21