Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
« 40 u. a. auch der Geschichte der Dekanate in der Diözese Trient nachgegangen und berichtet dazu: »II termine >decano< e documentato per la pri ma volta nel 1208 al tempo del Sinodo diocesano convocato dal Vescovo Federico di Vanga (1207-1218), ma non ne conosciamo ne la fisionomia ne le attribuzioni.« 41 Also ist die Existenz von Dekanaten in der Diözese Trient seit dem frühen 13. Jahrhundert nachweisbar. Die sogenannten »decani rurali« scheinen nach Costa erstmals im 15. Jahrhundert auf, näm lich in den Synodal
-Konstitutionen des Bischofs Ulrich von Frunds- berg (1486-1493) und bei dem bedeutenden Bischof und späteren Kardinal Bernhard von Cles (1514-1539). Sie sollten als »accusato- ri pubblici degli excessus dei cierici nei loro territori« 42 , also als öf fentliche Ankläger der Kleriker des Gebietes bei Übertretungen bzw. Fehlverhalten fungieren. Insgesamt umfasste der deutsche Anteil der Diözese Trient im Jahre 1793 fünf Dekanate, während der italienische Anteil deren 20 zählte. Im Jahre 1804 gab es insgesamt
34 Dekanate in der Diö zese Trient, davon 25 italienischsprachige und neun deutschsprachi ge. Im Jahre 1814 waren es insgesamt 32, davon 24 italienische und acht deutsche. Im Schematismus des Jahres 1826 scheinen dann ins gesamt 35 Dekanate auf, und zwar 25 italienischsprachige und zehn deutschsprachige, darunter diesmal erstmals auch das Dekanat Schlanders. Es war der Bestand geschaffen worden, wie er dann für den deutschen Anteil der Diözese bis zum Jahre 1949 blieb. 1949 wurden sechs neue
deutschsprachige Dekanate geschaffen: Bozen, Kaltem, Kastelruth, Klausen, Lana, Meran, Passeier, Sa- lurn (später dann auf Neumarkt übergegangen), Sarnthein und Schlanders. Im Jahre 1949 wurden folgende neue Dekanate im deutschen An teil der Diözese Trient errichtet: Fürsterzbischof Karl von Ferrari hat dies mit dem Dekret »Quae ad maius« verfügt, wobei Bozen in zwei Dekanate geteilt wurde, ein deutsches und ein italienisches, und zu einigen Dekanaten Prodekanate hinzukamen, nämlich Rit ten, Völs, Auer
und Deutsch-Nonsberg. Die Dekanate des deut schen Anteils der Diözese Trient waren dann folgende: Bozen I und II, Kaltem, Kastelruth mit Prodekanat Völs, Klausen, Gröden, Neumarkt mit Prodekanat Auer, Lana, Meran, Mölten, Naturns, Deutschnofen, Passeier, Sarnthal, Schlanders, Terlan, Tramin, Tisens mit Prodekanat Unser Frau im Walde. Die Prodekanate wurden später wieder abgeschafft. Das Deka nat Naturns zwischen Meran und Schlanders wurde gleichsam »auf Kosten« des Gebietes dieser beiden gebildet, wobei