¬L'¬ Europa multiculturale : filosofia, pedagogia, metodologia, economia, filologia ; atti del XXIV convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 11 - 13 maggio 1998 = Philosophie, Pädagogik, Methodologie, Soziologie, Ökonomie, Philologie ; Akten der XXIV. internationalen Tagung deutsch-italienischer Studien, Meran, 11. - 13. März 1998
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Author:
Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <24, 1998, Meran>/Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place:
Merano
Publisher:
Hauger
Physical description:
XXII, 728 S.
Language:
Deutsch
Notations:
Parallelsachtitel: ¬Das¬ multikulturelle Europa
Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zs.fassung.
Subject heading:
g.Europa ; s.Multikulturelle Gesellschaft ; f.Kongress ; g.Meran <1998>
s.Europäische Integration ; s.Kulturelle Identität ; f.Kongress ; g.Meran <1998>
Location mark:
II 172.117
Intern ID:
201519
immer - verstehbar sein, dann muB er prinzipiell wahrnehmbar bzw. rezipierbar sein; er bedarf grundsàtzlich und unhintergehbar der Ver- sinnlichung in einem bestimmten Medium: er ist auf Zeichen oder Symbole angewiesen. Ohne solche Mediatisierung wâre menschlicher “Sinn” rein innerlich, privat, individuell und ohne jede mögliche kul- turelle und/oder kollektive Relevanz. Zusammenfassend laBt sich also formulieren: Kulturaler Sinn ist immer auf die (mediale) Vermittlung von Zeichen oder Symbolen
an- gewiesen; kulturaler Sinn ist, wenn man den Symbolbegriff in der weiteren Bedeutung nimmt, immer symbolischer bzw. symbolisch ver- mittelter Sinn. (1) DaB potentiell verstehbarer kulturaler Sinn mediati- siert werden muB oder mediatisiert sein muB, gilt fiir jedwedes Verste- hen - sei es eigen- oder fremdkulturelles, sei es intra- oder interkulturelles Verstehen. Und es gilt uneingeschrànkt und gleicher- maBen ftir alle Kulturen bzw. fiir alle kulturellen Phànomene oder Sachverhalte. Infolgedessen
werde ich diesen Aspekt der Mediatisie- rung von Sinn als Moment der Medialitat der Kultur bezeichnen, (2) Diese vorlâufigen und noch recht groben Bestimmungen zum Begriff der kulturellen Medialitàt bedürfen selbstverstàndlich weiterer Pràzisierungen. Da Kulturphànomene das gesamte Spektrum mensch- licher Ausdrucksformen und -möglichkeiten umfassen, ist wohl kaum anzunehmen, daB es sich bloB um ein einziges Medium handeln kann. Ja, schon die wenigen eingangs von mir angeführten Beispiele machen deutlich, daB
das Gegenteil der Fall sein rnuB, Denn so hat beispiels- weise ein sprachlicher Ausdruck sowohl eine andere Mediatisierungs- form als auch einen anderen kulturalen Sinn als ein technisches Pro- dukt oder als ein bildnerisches Erzeugnis. Dieser Sachverhalt legt den SchluB nahe, daB sich jeweils bestimmter kulturaler Sinn in verschie- denen kulturellen Medien konkretisiert, manifestiert und aktualisiert. {2) Bei einem Medium ist prinzipiell zwischen zwei grundverschiedenen, gleichwohl aufeinanderbezogenen
, Komponenten zu unterscheiden: einer wahrnehmbaren, sinnlichen Komponente und einer unsinnlichen, verstehbaren Sinn-Komponente. Beide sind voneinander abhàngig, beide lassen sich nicht aufeinander zurückführen: Kulturphanomene sind sinnlich-sinnhafte Phanomene. Ich werde im folgenden diese 453
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