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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Page 560 of 794
Author: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Place: Neumarkt
Publisher: Verein für die Ortspflege
Physical description: 782 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 153.497
Intern ID: 135677
manche von ihnen kehrten regelmäßig jedes Jahr zu bestimmten Zeiten wieder. Sie kauf ten das Holz oft schon drinnen im Tal. und zwar lag es in der Regel am Weg herauswärts gegen Neumarkt, aber ebenso oft kauften sie auch in Neumarkt, im Ort selbst und auf der Reif, und hier nicht nur von Leuten aus dem Gericht Neumarkt, sondern auch von Fleimsern und Trudnern. An gehandelten Sorten werden genannt: Plakaun, Plan, Taufen für Weingeschirr, Träm. Jeder kaufte, soviel

von Fleimsern selbst, ohne jemandes Widerrede; erst vor ca. zwölf Jahren hätten die von Neumarkt dann eigenmächtig eine neue Ordnung eingeführt, die besagt, daß man nur von ihnen Holz kaufen dürfe. Diese neue Ordnung, die seit zwölf Jahren bestehe, erwähnen mehre re italienische Kundschaftspersonen. Die Aldeiner, Radeiner, Montaner, Pinzoner und Kalditscher sind in ihren Aussagen zurückhaltender: Ja, die Reif war einmal frei und offen für alle. Bis vor 40 Jahren, bis die Neumarkter Bürger vom Landesfürsten

»Briefe« erlangten, die ihre alten Freiheiten bestätigen, legten die Fleimser ihr Holz wie alle anderen aus dem Gericht auf der Reif nieder, das wird allgemein bezeugt; seither aber dürfen sie auf der Reif weder nieder legen noch an Auswärtige verkaufen. Ein Montaner und ein Aldeiner berichten, sie wüß ten von alten Leuten her zuverlässig, daß die Rechte der Fleimser so geregelt seien: Sie liefern ihr Holz nach Neumarkt bis in den Ort und verkaufen es dort sogleich »auf dem Protzn«; wer

es aber dort nicht an den Mann bringen kann, der mag sein Holz danach wohl auf der Reif an der Etsch niederlegen, aber er muß es dort drei Tage liegen lassen; sind die drei Tage um und kein Neumarkter hat das Holz haben wollen, so mag er es frei verkaufen, wem er will. - Demnach hätte Neumarkt schon immer innerhalb der Ort schaft ein Vorkaufsrecht auf das Fleimser Holz beansprucht. Am Ende der mit Erbitterung geführten Auseinandersetzungen von 1437/38 steht ein Kompromiß, ausgehandelt zu Innsbruck am St. Katharinatag 1438

: Während des großen Marktes zu St. Gallus (16. Oktober) dürfen die Fleimser ihr Holz selbst auf der Neu markter Reif niederlegen und frei verkaufen; außerhalb der Marktzeit aber sind sie ver pflichtet, alles Holz, das sie nach Neumarkt bringen, den Bürgern von Neumarkt anzu bieten, soviel dieselben haben wollen; den Bürgern von Neumarkt gehört die Reif, sie werden das Holz auf die Reif legen und Weiterverkäufen. Eine eigens ernannte Kommis sion sollte die Holzpreise festlegen, so daß die Fleimser von den Leuten

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Page 562 of 794
Author: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Place: Neumarkt
Publisher: Verein für die Ortspflege
Physical description: 782 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 153.497
Intern ID: 135677
Ab und zu übernahmen Fleimser, die in Neumarkt ansässig wurden, den Holzverkauf für ihre Landsleute. So war es zum Beispiel um das Jahr 1535 herum. Damals betrieben die Brüder Benedict und Mathe Terzago, Bürger zu Neumarkt und Söhne des Misser Zuan Jacob Terzago in Fleims, Holzhandel; sie hatten für mehrere Jahre auch den Holz zoll zu Neumarkt in Unterpacht . 48 Noch einen Ausweg kannten die Fleimser: Sie trifte ten soviel Holz wie möglich auf dem Avisio an die Etsch hinaus. Darüber beklagten

sich die Neumarkter im Jahre 1542 bei der Regierung . 49 (Siehe dazu auch Anhang I Seite 560) Mit den Trudner Holzlieferanten vermochte man sich ins Einvernehmen zu setzen: Truden ersuchte im 16. Jahrhundert jeden Herbst offiziell um die Erlaubnis, das für den Verkauf an Auswärtige vorgesehene Holz noch vor der Ausrufung des Gallimarktes auf die Reif legen zu dürfen. Die Bewilligung wurde jedes Jahr erteilt, aber Truden zahlte dafür: 1554 zum Beispiel mit 25 Stämmen Brückenholz, sonst waren es in der Regel

2 Kreuzer für jedes Fuder Holz, für extra große Fuder, vor die man zwei Paar Ochsen spannte, 4 Kreuzer. 491 ' Im übrigen fühlten sich nicht nur die Fleimser übervorteilt auf der Reif zu Neumarkt. Im Jahre 1525 beschweren sich die Gerichtsleute von Tramin und Kurtatsch bei der Regie rung: »Wir kaufen unser Bauholz, Weingartholz, Brennholz und Schintln zu Neumarkt auf der Reif, von den Neumarktern selbst oder von den Bergbauern. Wir bezahlen das Holz, sind aber oft nicht imstande, alles sogleich

wegzuführen. Liegt unser erkauftes Holz aber auf der Reif, so kann es uns jeder Insasse des Gerichtes Enn und Caldiff, der das Holz braucht, wegnehmen. Sie erlegen uns dann zwar das Kaufgeld, aber wir leiden dadurch doch Schaden. Es kommt sogar vor, daß sie uns das schon aufgeladene Holz von unseren Fuhrwerken nehmen. Sie behaupten, wenn sie das Holz nötig haben und uns das Geld dafür erlegen, so haben sie das Recht dazu laut ihrer alten Privilegien. Solche Rechte ver ursachen aber nur Unwillen

und darüber nit, aber darunter wohl lang gemacht werden, und der klainiste Plan soll 1 pernischen Schuech dick oder breit sein. Zehnerträm: 34 oder 38 pernische Fueß lang und eine Dicke, wie es der Stamm gibt, doch in der Breite und Dicke unter den Plän, was 1 pernischen Schuech nit erreicht. Neunerträm: 28 bis in 32 pernische Fueß lang, dick 1 Schuech oder V 4 . Alle Sorten Holz sollen in der Länge und Dicke oder Breite fleißig gemessen nach dem pernischen Fueß oder Schuech und das Maß der Breite

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Tscherms : Dorfbuch mit Beiträgen zur Orts- und Heimatkunde
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Page 228 of 632
Author: / hrsg. von der Gemeinde Tscherms
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 623 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Beil. u.d.T.: Siedlungsplan der Gemeinde Tscherms
Subject heading: g.Tscherms ; s.Heimatkunde
Location mark: III 153.478
Intern ID: 136320
gegeben, Alstern, Graatschn und Habichte, Wild- und Stockenten, Fischotter und viele Fa sane, wilde Schwäne wenig; mehr Vögel eigent lich im Herbst und Winter, im Frühjahr sind sie wieder gewandert. Aber auch Mücken und Bremsen, es war eine Plage für Vieh und Leut. Da sind viel Schwarzerlen gestanden. Da sind die kleinen Leute hinaus mit so einem Wagele und haben die dürren Aste aufgesammelt als Brenn holz. Das war von der Gemeinde geduldet.« (Das »Dorfpuech« sieht ein generelles Schlägerungs

, soll bei der Gemeinde darum an- suchen, die ihm dann je nach Bedarf ein paar Stämme zuweist. Ähnlich war es mit dem Brenn holz: »Wenn die Gemeinde Holz geschlägert hat, sind Lose zusammengestellt worden, die sie dann an die Bauern, die Holz brauchten, verstei gert hat. Auch die köschtbaamenen Säulen, das ist ja das beste Weinbergholz, hat man können heraussteigern. Das Holz ist heruntergetrieben worden bis zum >Hoad<; das Holz für den Kir chenbau aber hat man ganz heruntergetrieben bis vor den Körblerhof

. Die haben den alten Jochweg mit Stämmen ein bißchen hergerichtet und im Winter dann Wasser aufgekehrt, das ist dann gefroren und hat eine gute Treibbahn ge macht. Man hat schon auch mit die Roß Holz >gestraaft< (Grimm: das holz (aus)ziehen) und ei ner, der Haflinger Sepp, sogar mit dem Muli. Überhaupt hat man beim Holz halt auch schau en müssen, weil manchmal hat ein Prügel >Füß gekriegt< und ist >verschwunden<. Aber die Prügel waren oft wild zerstoßen, man hat mit dem Trei ben einigen Verlust gehabt

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Page 559 of 794
Author: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Place: Neumarkt
Publisher: Verein für die Ortspflege
Physical description: 782 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 153.497
Intern ID: 135677
Floßfahrt und des Warentransportes auf der Etsch - nicht ab der althergebrachten Floßlände Neumarkt, sondern, den neuen Gegebenheiten entsprechend, ab Branzoll. Und die Floßlände zu Branzoll überflügelte denn auch bald die von Neumarkt. Man ver legte dann auch den landesfürstlichen Flolzzoll dorthin. Was weiter südlich an Holz auf die Etsch kam - aus dem Gericht Enn und Caldiff, aus Fleims, von Salurn - wurde erst an der Avisiomündung verzollt. Die Fleimser haben seit alters viel Holz

über den Sattel von San Lugano nach Neu markt auf die Reif geliefert. In der ältesten Zeit scheint es eine gewisse festgesetzte Menge gewesen zu sein. Zumindest findet sich in einem Fleimser Statut des Jahres 1270 die Aussage, die Wälder in Fleims seien Gemeindegut und das Holz daraus allein zum Bau der Kirchen und Häuser dort und für andere Bedürfnisse der Leute von Fleims be stimmt, ausgenommen das Holz, das nach Neumarkt geführt werden muß ... 4I Diese Ver pflichtung dürfte wohl auf eine Verordnung

des Bischofs von Trient zugunsten seiner Neugründung Neumarkt zurückgehen: Genügend Holz auf der Reif und Floßlände war die Voraussetzung für die bischöflichen Einkünfte aus Holzausfuhr und Warenzoll zu Neumarkt. In späterer Zeit handelte es sich wohl nicht mehr um festgesetzte Mengen. Das erübrigte sich bei dem gewaltigen Ausmaß, das der Holzhandel nach Italien ange nommen hatte. Der Holzverkauf auf der Reif war ein sehr einträgliches Geschäft, die ita lienischen Holzhändler und Etschflößer aus Verona

und Trient kauften so viel Holz, als das Gericht Neumarkt selbst und vor allem die Fleimser nur immer bereitzustellen imstande waren. Die Neumarkter hätten an der großen Menge Fleimser Holz, das durch ihre Ortschaft geführt und auf ihrer Reif niedergelegt wurde, gern mitverdient. Durch fahrtgeld und Reifgeld wollten die Fleimser nicht zahlen. Aber es gab da die alte Ver pflichtung zu Holzlieferungen, die im Statut von 1270 angedeutet ist. Die legten die Neumarkter nun eben dahingehend

aus, daß die Fleimser ihr Holz in Neumarkt eigent lich überhaupt nicht selber verkaufen durften, sondern es an Neumarkter Bürger abzuge ben hätten, und erst diese könnten es dann an die italienischen Händler weitergeben. Das stünde in den alten Rechten und Privilegien Neumarkts, behaupteten sie. Die entspre chenden »Briefe« (d. h. Urkunden) der Landesfürsten gingen zwar bei einer Feuers brunst um das Jahr 1370 in Flammen auf, aber Neumarkt beeilte sich, von den Landes fürsten neue »Briefe« mit Bestätigungen

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Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
¬Das¬ Gsieser Tal : ein Südtiroler Hochtal im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zukunft
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Page 364 of 528
Author: Bergbonifizierungskonsortium Gsies-Taisten / Bergbonifizierungskonsortium Gsies/Taisten
Place: Bozen
Publisher: Pluristamp
Physical description: 519 S. : zahlr. Ill, graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Gsies ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-33.197
Intern ID: 542953
ern - arbeiteten im Winter für Monate als Fuhr leute und verdienten sich somit ein willkomme nes Zubrot. Auch das zum Verkauf bestimmte Holz wurde mit Pferden nach Welsberg zum Bahnhof gebracht. Aus dem Pfoi, aus dem Verseil und aus dem Sta- cher Berg wurde das Holz meist über das zuge- frorene Bachbett geliefert. Oft wurde dieses mit Stämmen ausgelegt, um ein besseres Gleiten zu ermöglichen. So wurde, beginnend von oben, das Holz nach und nach talwärts „gelischt“. Oft er richtete

man auch sogenannte Holzriesen, um das Holz im Winter talwärts zu befördern. Holzriesen waren meist steile Hohlwege, die oft von den Holzarbeitern eingeeist werden mußten, damit das Holz besser glitt. In den sechziger Jahren wurde im Gsieser Tal zum ersten Mal eine „moderne Maschine“ bei der Holzlieferung eingesetzt: Anton Mayr (Keil Tone) schleifte mit einem selbst entwickelten Raupenschlepper das Holz über einen Waldweg aus den Wäldern oberhalb des Weilers Dumwald. In den letzten 25 Jahren wurde

die Holzbringung wesentlich erleichtert. Viele Wälder und Almen wurden durch Forststraßen erschlossen. Das Holz wird jetzt zum Großteil mit der Seilwinde zur Straße gezogen, verladen und dann aus dem Wald gebracht. Schäden am Waldboden, am Bestand und am gelieferten Holz werden dadurch verrin gert. Groß ist auch die Zeiteinsparung gegenüber dem gefährlichen Holztreiben. Bei den hohen Lohnkosten von heute ist das für den Waldbesit zer sehr wichtig. Nur durch ein rationell angeleg tes Wegenetz

6
Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
¬Das¬ Gsieser Tal : ein Südtiroler Hochtal im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zukunft
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Page 360 of 528
Author: Bergbonifizierungskonsortium Gsies-Taisten / Bergbonifizierungskonsortium Gsies/Taisten
Place: Bozen
Publisher: Pluristamp
Physical description: 519 S. : zahlr. Ill, graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Gsies ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-33.197
Intern ID: 542953
ha. Ursachen dafür sind mehr Betriebsmängel und -Schwierigkeiten als die ge wünschte Vorratsvermehrung. Wegen der langsa men Naturverjüngung, der mangelnden Walder schließung, vorrangiger Schutz- und Dienstlei stungsfunktionen können nicht alle Wälder mit derselben Intensität genutzt werden. In manchen Wäldern zwingen auch Struktur- und Massen mängel zu Einsparungen. Der private Waldbesitzer deckt mit dem genutz ten Holz vor allem den Eigenbedarf, oft wird das Holz bei Kapitalbedarf auch verkauft. Seit

der Nutzungsmöglichkeiten und für die Genehmigung von Schlägerung bei den alljährlichen Forsttagssatzungen. Wenn der Waldeigentümer Holz nutzen will, müssen die Baumstämme vom Förster gekennzeichnet (aus gezeigt) werden. Damit soll eine Übernutzung verhindert werden. Alle 10 Jahre werden die Waldkarteien durch Revisionen erneuert und somit eine schrittweise Verbesserung der Genau igkeit erreicht. Um einer Ausbeutung der Wälder Einhalt zu ge bieten, formulierten die Forstleute schon vor 200 Jahren das Prinzip der Nachhaltigkeit: Es darf

nur so viel Holz entnommen werden, daß die Pro duktivität und die Wertleistung des Waldes nicht geschmälert werden. So werden alle öffentlichen Körperschaftswälder nach eigenen Wirtschafts plänen bewirtschaftet. Bei der Erstellung der Wirtschaftspläne wird der Baumbestand durch eine Vorratsinventur (Kluppierung und Schät zung) genau erhoben und bezüglich Ertragsfähig keit, Wachstum, Stabilität und Nachhaltigkeit un tersucht. Außerdem werden die einzelnen Wald parzellen beschrieben und mit Karten der Alters

phasen ergänzt. Festgelegt werden die Nutzungs möglichkeiten für den Planungszeitraum und man arbeitet Hinweise zur Bewirtschaftung bzw. für Waldverbesserungsarbeiten aus. Das Forstge setz schreibt vor, daß alle öffentlichen Körper schafts- und Gemeindewälder nach diesen Wirt schaftsplänen bewirtschaftet werden. In diesen Wäldern müssen in erster Linie einmal die Holz bezugsrechte garantiert sein, erst dann kann das überschüssige Holz verkauft werden. Nutzungs-

7
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Page 541 of 794
Author: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Place: Neumarkt
Publisher: Verein für die Ortspflege
Physical description: 782 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 153.497
Intern ID: 135677
über die Alpen. Das Holz aus dem Gericht Enn und Caldiff und aus Fleims wurde außerhalb der Ort schaft am Etschufer zu Flößen gebunden und in großen Mengen auf dem Fluß nach Sü den verfrachtet. Diese Holzverflößung wird gerade für Neumarkt schon 1181 und 1194 urkundlich erwähnt'; 1181 ist die Rede von dem Platz bei Neumarkt, auf dem die Flöße gerichtet werden: »... de campo de Egna ..., ubi rates preparantur«, 1194 von der Wiese zu Neumarkt, über welche das Holz an die Etsch gebracht wird, wo man die Flöße

baut: »... et pratum ..., per quod ligna conducuntur usque ad flumen Athesis, in quo rati fi- unt.« Genauso alt sind auch die ersten Nachrichten über Kaufmannsgüter, die Neumarkt auf Flößen und Schiffen in Richtung Süden verließen 2 ; dabei scheint aber die Schiffahrt immer eine untergeordnete Rolle gespielt zu haben. Hauptabnehmer für das Holz aus dem Gericht Enn und Caldiff war durch Jahrhunderte die Stadt Verona; Verona gab aber auch viel Holz an andere oberitalienische Städte weiter, speziell

von deutschen Händlern Kupfer oder andere Kaufmannsgüter zur Weiterbeförderung etschabwärts übergeben werden, so ist die Fracht gleichmäßig auf alle vorhandenen Flöße zu vertei len 4 , damit kein Zunftmitglied benachteiligt wird. Floß- und Schiffahrt auf der Etsch unterstanden zu der Zeit noch dem Bischof von Trient als Landesherrn. Er vergab Schiffahrtsrechte, an ihn gingen Zölle und andere Ge bühren. An der Floßlände zu Neumarkt wurde in seinem Namen der Zoll auf das ausge führte Holz

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Page 561 of 794
Author: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Place: Neumarkt
Publisher: Verein für die Ortspflege
Physical description: 782 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 153.497
Intern ID: 135677
auf die Neumarkter Reif zu stellen versprochen. Weil die Lieferung nicht termingerecht er folgt ist, verklagen die Käufer die drei Fleimser. Letztere behaupten, sie hätten bei den Veronesern von früher her noch 300 Gulden für Holz ausstehen, und wollen vor der neu en Lieferung bezahlt werden. Unter dem Vorsitz des Pflegers auf Schloß Enn handeln die Mittelsmänner der zwei Parteien, und zwar der Bürgermeister von Neumarkt und ein gewisser Bernhardin de Sandro von Cavalese, einen Vergleich aus: Die Veroneser erhal

Schmid und Zuan Ma ria Grego aus Fleims, Simon Sazo und Valthin de la Margaretha von Tesero haben für die Fleimser Holz auf die Neumarkter Reif geliefert und dasselbe verkauft. Das ist wider Neumarkts Freiheiten und Privilegien. Sie haben wegen dieses unbefugten Verkaufs ho he Geldstrafen zu gewärtigen. Die vier Angeklagten geben an, es sei aus Unwissenheit geschehen, sie hätten von dem Vorkaufsrecht derer von Neumarkt nichts gewußt; sie bit ten um Milde. Um 1540

waren die Meinungsverschiedenheiten in der Sache größer denn je. Da ver trieben die Neumarkter sogar einmal die Fleimser »mit Gewalt« von der Reif. Die Fleimser versuchten, ihr Holz noch im Tal drinnen an die italienischen Händler zu ver kaufen wie schon früher manchmal, aber die Neumarkter Bürgermeister verwehrten dann den Durchtransport ans Wasser. 46 Andere Male brachten die Fleimser ihr Holz un ter Umgehung Neumarkts heimlich bei Nacht nach Gmund oder Laag, aber das rief nicht nur den Protest der Neumarkter hervor

, sondern auch Gegenmaßnahmen der Re gierung, die dadurch Zolleinnahmen verlor. 47 Der Neumarkter Holzzöllner hatte zwar of fiziell die kleineren Länden zu Laag und Gmund mitzuversorgen, aber praktisch erwies sich das als unmöglich. Von beiden Orten wurde viel Holz unverzollt außer Landes ge führt. Nicht zuletzt wegen dieses viel praktizierten Schmuggels gewährte die Regierung zuletzt den Leuten von Sacco das Privileg der Etschflößerei: Man hoffte, dadurch das Ausmaß der Holzausfuhr leichter kontrollieren

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Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
¬Das¬ Gsieser Tal : ein Südtiroler Hochtal im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zukunft
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Page 319 of 528
Author: Bergbonifizierungskonsortium Gsies-Taisten / Bergbonifizierungskonsortium Gsies/Taisten
Place: Bozen
Publisher: Pluristamp
Physical description: 519 S. : zahlr. Ill, graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Gsies ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-33.197
Intern ID: 542953
durchzuführen. Diese Arbeiten be standen vor allem darin, die Bäume zu fällen, zu entasten, je nach Nutzung zu schneiden und schließlich ins Tal zu treiben. Die vielen Wald schneisen rühren davon her. Damit das Holz durch das Treiben nicht zu sehr beschädigt würde, hat man die Rinde an den Stämmen be lassen und danach getrachtet, das Holz über ge eignete Riesen abzutreiben. Erst im Tal wurden die Stämme „geschähst“ (entrindet). Hier wurde das Holz gesondert gelagert und nach Nutz-, Schleif- und Brennholz

. In den Fraktionswäldern haben die Holzhacker meist in einer nahegelege nen Almhütte gekocht und nicht selten auch dort übernachtet. Die Bewirtschaftung der Wälder ist heute um ein Vielfaches leichter geworden. Um die Verluste zu vermindern, die durch das Holztreiben ins Tal ent standen, sind vor allem bei größeren Schlägereien Materialseilbahnen für den Holztransport ins Tal errichtet worden. Zudem hat die Forstbehörde im Lauf der Jahrzehnte das Waldwegenetz ausgewei tet, so daß teilweise das Holz vom Schlag direkt

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Tscherms : Dorfbuch mit Beiträgen zur Orts- und Heimatkunde
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Page 184 of 632
Author: / hrsg. von der Gemeinde Tscherms
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 623 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Beil. u.d.T.: Siedlungsplan der Gemeinde Tscherms
Subject heading: g.Tscherms ; s.Heimatkunde
Location mark: III 153.478
Intern ID: 136320
für diese Änderung waren Schäden durch hohe Schneelasten im Winter, denen die Holzpunt nicht standhielt. Zudem sparte man mit der Ver wendung von Draht große Mengen an Weingart- holz und Arbeit ein. Das für die Erstellung einer Punt bzw. eines ganzen Weinackergerüstes benötigte Holz kam aus den umliegenden Mischwäldern (Marlinger Berg, Ulten, Passeier). Diese boten geeignete Punt, Pergl und Pataun - Skizze nach Parthanes 8 Alle Holzteile der Pergl haben örtlich verschiedene Benen nungen

für die in den Boden gestoßenen Stecken, stabiles Lärchenholz für Schaltern und Trägern. Für die langen Stangen und den Stallein benötigte man gerades, gut spaltbares und wenn möglich astfreies Holz. Dazu war Fichtenholz bestens geeignet. Nach dem Fällen der Bäume begann die Arbeit, die Stämme zu Weingartholz zu verarbeiten. Für die Stecken wurden die Ka- lm Perglbereich A-Säule, mdl. Seil; Ai Ortseil (auch Kopfseil); Pfossen wie oben, im Eisacktal Stecken, aber im Gebiet um Brixen neue Benennung: Seil

, um ein Loch in die Erde zu stampfen. Den in das vorbereitete Loch gestellten Stecken umschlang man mit einer Kette, der »Stoaßkette«. Zwischen diese und den Stecken wurde dann ein aus Hart holz gefertigter Keil geschoben. Mit kräftigen Schlägen des »Stoaßeisens« auf den Keil drang Landwirtschaft und Genossenschaften in Tscherms 181

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Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
¬Das¬ Gsieser Tal : ein Südtiroler Hochtal im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zukunft
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Page 362 of 528
Author: Bergbonifizierungskonsortium Gsies-Taisten / Bergbonifizierungskonsortium Gsies/Taisten
Place: Bozen
Publisher: Pluristamp
Physical description: 519 S. : zahlr. Ill, graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Gsies ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-33.197
Intern ID: 542953
Abb. 15/6: Beschwerlich war in früherer Zeit die Holzar- Abb. 15/7: Holzlose warten auf die Versteigerung. Im Hin beit. Im Bild: Holztreiben in einer Riese in Oberplanken, tergrund der Hof Unterstem in St. Martin (Frühjahr 1996). um 1930. welche Leistungssteigerung sie ermöglichte. Heute wäre die Motorsäge aus der Waldarbeit nicht mehr wegzudenken. Wie wurde das gefällte Holz aus dem Wald zu den Höfen oder zu den Verkaufsstellen geliefert? Die einfachste Art der Holzlieferung und oft die einzig

Verjüngung sehr schädlich war, ist ver ständlich. Stammverletzungen mit folgender Rot fäule und die Zerstörung der jungen Bäumchen waren die Folgen dieser Bringungsart, besonders wenn unvorsichtig gearbeitet wurde. Verluste hatte man auch beim gelieferten Holz, das an Steinen und stehenden Bäumen oft zerbrach. Im flacheren Gelände erfolgte das Schleifen mit Hilfe von Pferden. Um den Schleifwiderstand am Boden zu verringern, kamen Halbschlitten zur Anwendung. So wurde das Holz aus dem Karba- cher Berg

mit Pferden bis zu den Karbacher Höfen geschliffen und dann über einen steilen Waldweg zum Örlerhof getrieben. Von der Stumpfalm brachte man das Holz mit Pferden bis zur Holzlege (Holzlagerplatz) und ließ es dann

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Page 191 of 794
Author: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Place: Neumarkt
Publisher: Verein für die Ortspflege
Physical description: 782 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 153.497
Intern ID: 135677
Keller für die Lagerung von Wein, geräuchertem Fleisch, in Kalk gelagerten Eiern und anderen Lebensmitteln; manche Häuser werden wohl bis zum ersten Geschoß gemauert gewesen sein, darüber waren sie aus Holz gebaut. Wegen des aufwendigen Transportes suchte man die Steine möglichst an Ort und Stelle. Interessant ist der Werkvertrag des Kirchpropstes der Marienkirche in der Vill vom Jahre 1473, mit welchem der Steinmetz meister Peter von Ursel die Fertigstellung der Kirche dortselbst übernimmt

ein Gewölbe gebaut werden mußte. Unter diesem Gewölbe wurde nun für mehrere Tage, je nach Ofengröße, mit Holz gefeuert. Das Feuer wurde im Mittelalter laut den Quellen mit Schwefel (sulfur) entzündet. 17 Das Kalkbrennen verbraucht riesige Mengen an gutem Brennholz. Dieser Holzverbrauch wird immer eigens verrechnet. Für Arbeiten am Schloß Enn hat der Richter 1302 ver rechnet: pro lignis cid calcinem conburendam et laboratoribus et magistris et aliis neces- sariis ad ipsam marc. 23, Ib 4, sol. 12, vini

um. 4. Also für Holz, Arbeit und anderem neben einer beachtlichen Geldsumme auch vier Ührn Wein, also etwa drei Hektoliter. Diese Unmenge verwundert nicht, denn die Kalkbrenner mußten etwa eine Woche lang Tag und Nacht bei großer Hitze aushalten. Nach dem Brand ließ man die Steine ab kühlen und hat sie dann zur Baustelle geführt. Der gebrannte Stein wiegt nämlich bedeu tend weniger als der ungebrannte. Bei der Baustelle hat man den Stein in mit Wasser ge füllten Gruben oder Holztrögen gelöscht. Unter großer

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Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
¬Das¬ Gsieser Tal : ein Südtiroler Hochtal im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zukunft
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Page 358 of 528
Author: Bergbonifizierungskonsortium Gsies-Taisten / Bergbonifizierungskonsortium Gsies/Taisten
Place: Bozen
Publisher: Pluristamp
Physical description: 519 S. : zahlr. Ill, graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Gsies ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-33.197
Intern ID: 542953
größer wurde und der Holzbedarf stark anstieg, erkannte man bald die Notwendigkeit, die Nutzungen in den Wäldern zu regeln. So sollten der Raubbau an den Wäldern und Ungerechtigkeiten unterbunden werden. Die Nutzungsberechtigten stellten eige ne Verfassungen, die sogenannten Weistümer, auf: Diese beinhalteten unter anderem das Recht, im Wald Holz zum Bauen und zum Brennen zu fällen, Vieh auf die Weide zu treiben und Wasser zu nutzen. Die Grundherren hatten sich schon immer in gewissen Waldungen

. Die Vermessung war sehr primitiv und folgte meist nicht den natürlichen Gelände gegebenheiten. Vielfach wurde nicht einmal eine Vermarkung durchgeführt. So blieben natürlich auch Grenzstreitigkeiten nicht aus. In den ande ren Fraktionen des Tales und in Taisten blieben noch unverteilte Gemeinschaftswaldungen beste hen. Aus diesen wurde neben dem Holz für den Eigenverbrauch auch Holz für die Gemeindebe dürfnisse oder zu Verkaufszwecken für die Ge meindekasse geschlagen. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Page 557 of 794
Author: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Place: Neumarkt
Publisher: Verein für die Ortspflege
Physical description: 782 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 153.497
Intern ID: 135677
Thuet von den drei Jöchern in einer Summa Sechsundsechzig Gulden rheinisch. - Mehr haben die Herrn Bürgermeister genanntem Meister Sigmund an der angezeigten Pruggen in seiner Kostung zu machen angedingt einen Kasten an dem entfern Land heer, wo es die Notdurft erheischt von Grund auf mit neuem Holz zu setzen. Und so dann der Kasten (der wohl als Unterstand für den Brückenwächter diente) dermaßen von neuem gemacht werden muß und fertig ist, so sollen die Herrn dem Meister auch davon geben

und be zahlen zweiundzwanzig Gulden rheinisch, alles Landeswährung. Sofern aber noch an dem alten Kasten etwas Holz nutz und guet wär zu brauchen und nit gar von neuem ge macht zu werden bedarf, so sollen die Herrn dem Meister nach Gelegenheit der Arbeit, so er weniger daran hat mögen legen, an sollicher Summa der 22 Gulden einen Abbruch thun. Wo sich aber beide Teil deshalben nit miteinander vergleichen möchten, so soll je der Teil einen guelen Nachbarn nehmen, und was dieselben erkennen, das soll dem Mei

, ehrbaren und weisen Zuan Terzago Richter, Adam Keller, Leopold von Salzpurg, Hans Tschann- der, Meister Mathes Sgachnitz Binder, Meister Benedict Hofmann Schneider, Balthassar Seitz und Jörg Obermayr, alle Bürger zu Neumarkt.« 34 ★ ★ ★ Es ging sehr lebhaft zu auf Neumarkts Land- und Wasserstraße, und fast jedermann hatte in irgendeiner Form Anteil am Wohlstand, den das »Straßengewerb« dem Ort be scherte: Wer Ochsen oder Rosse besaß, wer Holz zu verkaufen hatte oder Heu und Hafer für die Zugtiere

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Page 190 of 794
Author: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Place: Neumarkt
Publisher: Verein für die Ortspflege
Physical description: 782 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Location mark: II 153.497
Intern ID: 135677
, oder er hat kleinere Bauparzellen vergeben als im unteren Markt, wo unter zehn Solidi kein Baugrund zu ha ben gewesen war. Wie waren diese Häuser im hohen und späten Mittelalter gebaut? Aus den Urkunden geht indirekt immer wieder hervor, daß die Häuser, sowohl Wohn- als auch Wirtschafts bauten, aus Holz aufgeführt waren; indirekt deshalb, weil aus Stein erbaute Häuser ei gens betont und hervorgehoben werden. Ein frühes diesbezügliches Beispiel findet sich in einer Schenkungsurkunde um einen Hof in der Vill 1367

. 7 Ulrich, genannt Templer, schenkt seinem Sohn Nikiein das Eigentumsrecht in uno casali muris et lingnamine edif- ficato cum curte, domo, canipa et stala ac aliis edeficiis et cum orto cum vineis et arbo- ribus plantato, also einen Hof, der sowohl aus Stein als auch Holz erbaut ist, mit Hof statt, Wohnhaus, Keller. Stall und anderen Gebäuden, mit einem Garten, der mit Reben und Obstbäumen bepflanzt ist. In den anderen Urkunden dieser Zeit wird gewöhnlich über die Beschaffenheit des Baues nichts gesagt

, wenn das Haus aber aus Stein gemauert ist, wird es betont. Dieselbe Hervorhebung gemauerter Häuser finden wir auch für ande re Ortschaften des Unterlandes bezeugt: 1308 wird in Tramin ein Haus aus Holz mit ei nem gemauerten Keller verkauft 8 , 1327 ein stein- und holzgebautes Haus in Margreid 9 , 1331 wird in Kurtatsch ein domus cum canipa murata, stabulo, curte cum muris et lig- namina edificata verliehen. 10 1495 heißt es von einem Haus in Auer domus muro lapidi- bus et cemento compactata ac lignaminibus

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
Prad am Stilfserjoch : Beiträge zur Orts- und Heimatkunde von Prad, Agums und Lichtenberg im Vinschgau/Südtirol
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Page 40 of 417
Author: Loose, Rainer [Red.] / hrsg. von der Marktgemeinde Prad am Stilfserjoch. Redigiert von Rainer Loose
Place: Lana
Publisher: Tappeiner
Physical description: 428 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 411 - 412
Subject heading: g.Prad ; s.Heimatkunde
Location mark: III 150.403
Intern ID: 126738
das Unglück von 1517 verantwortlich, als zu »Un zeit« (unbeaufsichtigt) der Holzrechen auf »Beide- Wasser bei Gamarn« (Gomagoi = Geminae aquae) brach, der die Aufgabe hatte, das »angewasserte Holz« 5 aufzuhalten. An die 2000 Baumstämme wurden auf einen Schlag fortgeschwemmt und er reichten schließlich Prad. Unter dem Dorf bei der »Tschengler prugkhen« 6 machte das Triftholz 7 einen »Knopf«, der Bach wurde aufgestaut, der Runst aufgesandet bis zu den hintersten Kalköfen in der Schmelz. Wasser und Holz

traten über die Ufer, drangen in Haus und Feld und zerstörten alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Das Holztriften auf dem Suldenbach, bewilligt von Prad ab dem Heilig-Kreuz-Tag (21. September) bis St. Jörgen (25. April; in der Diözese Chur) etwa vier Tage vor und nach dieser Frist, verursachte stets eine Lockerung des Bergfußes sowie des Bachbettes und war damit neben den Holz-Kahlschlägen Mit auslöser so mancher Gefahr. Glaubte man etwa durch das mutwillige Ab drängen des Baches

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Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1997
¬Das¬ Gsieser Tal : ein Südtiroler Hochtal im Spannungsfeld zwischen Tradition und Zukunft
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Page 361 of 528
Author: Bergbonifizierungskonsortium Gsies-Taisten / Bergbonifizierungskonsortium Gsies/Taisten
Place: Bozen
Publisher: Pluristamp
Physical description: 519 S. : zahlr. Ill, graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Gsies ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-33.197
Intern ID: 542953
öffentlicher Körperschaften. Flächen, Vorräte, Zuwächse und Hiebsätze Holznutzung Die ersten großen Eingriffe in unsere Wälder er folgten in Form von Rodungen. Als erste wurden die Fichtenwälder der Taistner Terrasse gerodet und urbar gemacht. In Gsies begannen die ersten Siedler auf den Almen Weideland zu schaffen. Dabei drückten sie die natürliche Waldgrenze herunter auf den heutigen Stand. Das Holz, das die Siedler zum Bauen und zum Heizen brauchten, holten sie sich einfach aus den umliegenden

Gemeinschaftswäldern, wo sie Nut zungsrechte besaßen. Holz war im Tal der einzi ge Baustoff, der in großen Mengen vorhanden und zudem noch leicht verarbeitbar war. Die Wohnstätten und die Wirtschaftsgebäude wurden in Blockbauweise aus Fichten- und Lärchenholz errichtet. Diese Bauweise erforderte großes hand werkliches Geschick. Mit der Säge wurden nur die Bretter zugeschnitten, während die Bohlen (Trame) mit speziellen Äxten bearbeitet wurden. Heute gibt es leider kaum jemand mehr, der diese Kunst noch beherrscht

. Große Mengen an Holz verschlangen auch die vielen Feldzäune, die jährlich ausgebessert wer den mußten. Die Waldarbeit war seit jeher eine sehr anstren gende und gefährliche Arbeit. Für lange Zeit war die Axt das Universalwerkzeug der Holzknechte sowohl beim Fällen als auch beim Entasten und beim Ablängen der Bäume. Im Wald hielt die Säge erst spät ihren Einzug. Die Sägen wiesen anfangs eine gerade Zahnlinie und ein dickes, rauhes Sägeblatt auf. Da die Arbeit mit ihnen einen enormen Kraftaufwand

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