Tscherms : Dorfbuch mit Beiträgen zur Orts- und Heimatkunde
Vom nassen und trockenen Zehent beziehen 1/4 der Pfarrer zu Lana und Herr Friderici. Verhältnismäßig spät findet das Huotmanngut den Weg in die Geschichte. 1653 erwähnt eine Ur kunde laut Josef Tarneller das »Huotmangut«, doch später nimmt es die Bezeichnung »Wör- gele« oder »Wergele« an. Der erste historisch faßbare Besitzer des Hut manngutes ist »der kunstreiche Herr Joachim Praitenperger, Organist zu Marling«, doch er verkauft den Hof laut Verfachbuch Lana von 1717, fol. 120
, an »den Junggesellen Martin Bai weber um 1000 fl.; dieser wiederum tritt ihn am 4. Dezember 1718 an Joseph Kolb sen., Binder meister, ab. Nach dessen Ableben geht das Hut manngut erbweise an seinen Sohn Joseph Kolb jun. Uber die direkte Besitzerfolge nach Joseph Kolb gibt es keine weiteren Urkunden, bis das Steuerregister des Gerichts Stein unter Leben berg aus dem Jahre 1749 bezeugt, daß Jacob Clai- nist zur damaligen Zeit das Hutmanngut beses sen hat. Laut Verfachbuch Lana von 1757, fol. 603, übergibt Leonhard
noch im selben Jahr 1777 auf geteilt wird. Der Hof hat laut der damaligen Be schreibung »ein Stuben, vier Kämer, ain Dill wie diese die Hauptman abtheilt, item zwey Keller, ein Werchstatt nebst der daranstoßenden Kob, Stall und ein halber Stadl gegen (...) Wirtshaus liegend und ein Stuck Garten unter dem Stadl liegend«. Das Haus erbt Paul Stechers Tochter. Die Urkunde vom 23. März 1783, die sich im Be sitz der Familie Innerhofer, Biedermann, befin det, bezeugt, daß Mathias Ladurner, Felderer, und Anton
Wergele am Huetmangütl einen Streit, den sie wegen des Durchfahrtsrechts durch den sogenannten Knollrunggeracker ge führt haben, mit einem Vergleich beenden. Laut dem Verfachbuch Lana von 1793, fol. 269, ver kauft »Josef Laimer (...) dem Anton Hueber, Pintermaister, die Baurecht und Gerechtigkeit des Häusls nächst der Wirtsbehausung, des Huetmanhäusl« um 380 fl., nachdem er es laut Erbe vom 4. Mai 1784 selbst erworben hatte. Fol. 397 des Verfachbuchs von 1794 bezeugt, daß die »Blasy Wergelische
werden. Durch den Kaufvertrag vom 7. September 1893, fol. 2213, bzw. vom 5. April 1880, fol. 345 ex 1890, wird das Eigentumsrecht auf Anton Braun über tragen, der den Hof an seinen Sohn Josef laut Teilungsvertrag vom 2. Juli 1930 weitergibt. Auf grund des Erbscheines der Prätur Meran vom 5. Mai 1930 wird Braun Rosa verehel. Volpi zu neuen Besitzerin bestimmt, die das Anwesen an die Edil sas der Chemini Pia mit Sitz in Lana laut Kaufvertrag vom 5. November 1986 verkauft. Der Hof wird dann völlig abgerissen, so daß die alte