¬L'¬ unità d'Europa e il mutamento del quadro culturale: "Le scienze umane" . atti del XIX vonvegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 22 - 27 aprile 1985
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Author:
Akademie Deutsch-Italienischer Studien (Meran) ; Internationale Tagung Deutsch-Italienischer Studien <19, 1985, Meran> / Accademia di Studi Italo-Tedeschi - Merano
Place:
Meran
Physical description:
XLIX, 498 S.
Language:
Deutsch; Italienisch
Notations:
Parallelsacht.: ¬Die¬ Einheit Europas und der Wandel des Kulturbildes: "Die Humanwissenschaften"
Beitr. teilw. ital., teilw. dt. mit jeweils dt. oder ital. Zsfassung.
Subject heading:
s.Geisteswissenschaften ; s.Kulturwandel ; f.Kongress ; g.Meran <1985>
Location mark:
II Z 759/19(1985)
Intern ID:
62155
der Einzelwerke gerichteten idealistischen Be- trachtungsweise mubte die Proklamation der Rückkehr in die Geschichte tatsàchlich als Provokation wirken. Jauss bewerkstelligte sie mittels seiner Rezeptionsàsthetik, Nicht mehr auf den Autor des Werkes lenkt er das Au- genmerk, sondern auf den Rezipienten, den Leser, der nun erst den Sinn bzw. die Bedeutung des Werkes “aktualisiert” und “konstituiert”. Der Sinn der Dichtung, heiBt das, liegt nicht im Werk selbst, jedenfalls kann das Werk diesen Sinn
, diese Bedeutung nicht aus sich entbinden, sondern ist auf die Deutung des jeweiligen Rezipienten angewiesen. Dieser nàmlich re- zipiert das Werk vor einem ganz bestimmten Erwartungshorizont, der sich im Laufe der Geschichte immer weiter hinausschiebt, so dab sich der SÍnn in praktisch nicht endender Progression in der Geschichte entfaltet. Statt ei- nes ewigen ideellen Gehaltes weist die Dichtung demnach einen sich in der Geschichte realisierenden Sinn auf. Da somit Geschichte, entgegen Aristo- teles
, das Werk der Dichtung überragt, kommt nicht mehr den Meisterwer- ken der sogenannten Höhenkammliteratur, sondern jenen andern die be- sondere Aufmerksamkeit des wieder zum Literaturhistoriker gewordenen Literaturwissenschaftlers zu, in denen sich ein “Paradigmawechsel” voll- zieht, d.h, in denen neue Muster oder Modelle des Weltverstàndnisses her- vortreten. Nicht die Perfektion der Gestalt gibt den Aussehlag, sondern der Wandel und die Neuheit der Betrachtungsweise. In spàteren Schriften