Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
Brixen und die Strafaktion Herzog Heinrichs 1158 mehr gesagt wird, soll noch Graf Ulrich von Eppan, der urkundlich sicher feststellbare erste Graf von Eppan, kurz vorgestellt werden. Daß er ein Sohn des Grafen Friedrich von Bozen ist, wie fast allgemein angenommen wird und wie es auch sehr wahrscheinlich ist, kann ur kundlich nicht belegt werden. Graf Ulrich er scheint, wie schon früher erwähnt, im Frühjahr 1116 im Gefolge des deutschen Kaisers und wird dabei mehrfach als Zeuge angeführt
zu, dabei wird sie bezeichnet als „uxor eiusdem comitis Odolrici nomine Adalheit”. Auch die (bereits ganz oder zumindest fast erwachsenen) Kinder Graf Ulrichs stimmten zu, wie in dem betreffenden Akt angegeben wird, doch werden leider ihre Namen verschwiegen. Wann Graf Ulrich von Eppan gestorben ist, scheint nirgends auf, es dürfte aber um 1150 gewesen sein. So wie seine Brüder oder Stiefbrüder (?) Graf Arnold von Morit-Greifenstein und Ulrich von Tarasp je ein Kloster gestiftet haben, nämlich Kloster
Au der eine und Kloster Marienberg der andere, so scheint auch Graf Ulrich als Kloster gründer auf. Zusammen mit Bischof Altmann von Trient (1124-1149) stiftete er nämlich das Augustinerkloster St. Michael an der Etsch nördlich von Trient, früher auch Welschmichel genannt, heute San Michele all’Adige. Das war um 1145, am 29. September jenen Jahres wurde das neue Kloster von Bischof Altmann einge weiht. In der Weiheurkunde 1145 wird Graf Ulrich von Eppan mit seinen Söhnen angeführt. Es waren dies Graf Friedrich
und Graf Heinrich, ein drit ter Sohn dagegen, dessen Name aber nicht genannt wird, war damals schon verstorben, hatte aber einen Sohn, Adelbert, hinterlassen (Dieser Adelbert wird in der genannten Weihe- und Ausstattungsurkunde etwas dunkel als „istorum fratruelis” bezeichnet, was dann zu verschiedenen Auslegungen geführt hat, es scheint aber doch, daß es sich dabei um den Sohn eines bereits verstorbenen Sohnes des Grafen Ulrich und also um einen Enkel dessel ben bzw. Neffen der genannten Brüder
Friedrich und Heinrich gehandelt hat). Weitere Söhne hatte Graf Ulrich offenbar nicht, wohl aber zumindest eine Tochter, nämlich Mathilde, die sich mit dem Obervinschgauer Adeligen Egno von Tarasp verheiratete, der sich später „von Matsch” nannte und, da er die Klostervogtei über Marienberg übertragen erhielt, als der erste „Vogt von Matsch” bezeichnet wurde. Mathilde starb Ende 1173 und wurde im Kloster Marienberg bestattet (Ztschr.Ferd. 1871,25). Ihr Mann starb 1192. Die beiden Söhne Graf Ulrichs