SüSüdtirol-Handbuch.- Stand: April 1988.- (Sonderdruck zur Informationsschrift des Landtages und des Landesausschusses)
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Author:
Volgger, Franz [Red.] ; Bozen <Provinz> / [hrsg. von der Südtiroler Landesregierung. Verantwortl. Schriftleiter: Franz Volgger]
Place:
Bozen
Publisher:
Autonome Prov. Bozen
Physical description:
228 S. : Ill., graph. Darst., Kt.. - 7., überarb. Aufl.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Südtirol ; s.Politik ; f.Verzeichnis<br />g.Südtirol ; s.Landeskunde<br />g.Südtirol ; f.Statistik
Location mark:
II Z 1.665/1988
Intern ID:
192466
Nachkomme Meinhards II. starb, hatte Tirol seine erste Bestandsprobe zu beste hen. Der damalige Kaiser, Herzog Ludwig von Bayern, war mit den Herzogen von Österreich übereingekom men, Tirol so zu teilen, daß der nördliche Teil zu Bayern kommen und der südliche Teil an die Österreicher übergehen sollte. Zur Ausführung dieser Teilung kam es nicht, wohl hauptsächlich aus dem Grund, weil die Vertretung des Landes sich energisch dagegen wehrte und für ihre rechtmäßige Landesherrin Margaretha Maultasch
, eine Enkelin Meinhards II., eintrat. Margaretha Maultasch vertrieb im Einverständnis mit der Vertretung des Landes ihren ersten Gemahl, Jo hann von Böhmen, und heiratete Ludwig, Herzog von Bayern und Brandenburg, den Sohn des Kaisers. Von diesem ließen sich die Vertreter des Landes, welche allgemein die Landstände genannt werden, 1342 einen für die damalige Zeit aufsehenerregenden Freiheits brief ausstellen. Diese älteste Urkunde der Tiroler Freiheiten, welche auch vorn Kaiser bestätigt ist, wendet
sich an die Städte, Dörfer und Märkte, an alle Leute in der Grafschaft Tirol, edel oder unedel, reich oder arm, und beinhaltet ein Mitspracherecht der „Landleute“ in Steuersaehen, bei der Gesetzgebung und in der Regierung. Nach dem plötzlichen Tod Ludwigs von Bayern und Brandenburg (1361) und dessen und der Margaretha