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hatte ganz Oesterreich, viele Gemeinden einstimmig, für Hitler und das Reich gestimmt. Die Rurösterreicher, die Anhänger Schußniggs, die patriotische Front war käglich zerflattert. Sogar die Bischöfe Oesterreichs, unter Füh rung des Kardinals und Crzbischofs Or. Inniher hatten in Riesen- Plakaten zum Anschluß-Ja ans Reich aufgefordert. Das ganze Deutschland soll es sein? Ein Wille, eine Richtung, ein Ziel! gestärk tes, einiges Deutschtum. Im Vertrage von Saint Germain waren die seit tausend Fahren

, loszuschlagen. Ein viertes Gebiet war dem Deutschen Reiche zugegliedert wordeni das deutsche Memelland wurde nach kurzer Zeit der Machtergreifung durch die nationalsozialistische Partei angeschlossen. Ein mächtiges Reich war im Herzen Europas wieder erstanden! Das einige Deutschland. Für andere Länder im Nordosten, wo die Deutschen nur als Minderheit heimisch waren, hatte der Führer ein anderes Lebens prinzip, als das einzig mögliche der Sicherung und ewigen Befrie dung erfunden, den Austausch. Die Zeit

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Fiction

Year:

1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

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Völkerwanderung in Friede uud Freundschaft, die nur ein großer Friedenssürst erdenken und ein gewaltiger Ljerzenseràrec durchführen konnte. And sie kamen, die Valtendeutschen aus Kurland, Littauen. Estland und dem weiten Osten. And unser Südtirol? In Tirol glaubten sie, übern Brenner hofften sie. Wann kom men auch wir Helm ins Reich? Deutschland war groß geworden, stärker als je in vergangenen Zeiten. Aber der Neid der alten Erbfeinde, der haßerfüllten Fran zosen, der berechnenden, ein Drittel der Welt

beherrschenden V^-en wuchs. Die Trànsrage, à einst der Vmnecker Stammtisch lösen wollte, war im neuen Reich gelöst. Israel fühlte sich als el?, eigene einheitliches Volk, in allen anderen Ländern verbunden, forderte aber für den einzelnen die gleiche Staatsbürgerschaft des Landen, wo der Jude jeweils wohnte. Das Doppelrecht, well ihm sein Gott die ganze Welt, alle Volker als Knechte versprochen. Es beherrschte d <e Welt presse, die Finanzen, die Regierungen. So schurrte es überall die neue Razlgeroalt

für den neuen sicher kommenden Weltkrieg gegen das Hitler-Reich werden. Aber der Führer wachte. Gr kam Zuvor. Er schlug ans Schwert zur Rechtzeit. Deutsche Truppen zogen in gewaltigen Eil märschen über die neue tschechische Grenze und kartätschte die Straßenbarrikaden nieder. Präsident Venesch, der alte Deutschen

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

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Neuntes Kapitel. Zie große Heimkehr. Nur die Sudgrenze Deutschlands gegen Italien war offen. Oer Faschismus/ den Mussolini, der Ouce, im gleichen Ringen geschaffen, hatte das Imperium aufgerichtet, ein neues, durchglühtes. starkes, italienisches Reich geschaffen. Gegen Englands und Frank reichs Willen, die Sanktionen verhängten, war das zweitausend- jöhrige Reich des Negus, Abessinien, überrannt worden, Albanien an der Ostküste einverleibt und der italienischen Kultur am Balkan erschlossen

Herzen gerettet, die Süd tiroler ins Reich zurückgeführt werden. Welch ein Opfer? Oer SMiroler sollte bis Zum 31. Oezember 1939 die freie Wahl habe«, sich für Italien zu erklären, Vollitaliener zu werden und die alte Heimat zu behalten, oder fürs deutsche Vaterland zu

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

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stand geschaffen. Die bestehenden Preise mußten, um Teuerungs wellen abzuhalten, überall gehalten werden. Ein Vierjahresauf- teilungsplan wurde aufgestellt und eingehalten. Das nutzlose Ge schwätz verstummte. Ein Reich? Die innere Front wurde überall einheitlich wiederaufgerichtet. Das konnte nur Kraft und Begeisterung von oben und unten wundergleich vollbringen. Das durch den Schandsrieden von Ver sailles ausgepoverte deutsche Volk erwachte, einig und stark wuchs es Zusammen. Keine kleinlichen

Eigenländer mehr. Ein Führer? Zur Wahrung und Erhaltung gegen den ringsum erwachsenden Haß wurde still und fest das deutsche Schwert geschmiedet. Ein Volk, ein Reich, ein Führer? Und in Oesterreich? Kein Geld, keine Arbeit. Arbeitslose Zu Hunderttausenden. Alleinherrschaft der schwarzen Partei und wirtschaftliche Tlàrgcwalk der Juden, alleiniger Ausbau Zu einer baldigen Habsburgerrestau ration. massenhafte Ehrenbürgerernennungen des Thronprätenden ten in der /Republik', Abrückung vom deutschen

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

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Staatsbürger bleiben, oder die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben und mithin ins Reich abwandern wollen. Solche sollen die freie Wahl des Ansiedlungsortes haben, den italienischen, weiterhin frei im Alto Adige zu bleiben, zugesichert sein. Beamten unter den Aus wanderern und Pensionisten war die Tlebernahme in deutsche? Gleich stellung Zugesagt. Alles mobile Vermögen durfte frei mitgenommen werden. Ihr Lirevermögen sollte zu einem günstigen Vorzugskurs? von einer für 4.S0 Lire statt

?.S0 des Kurswertes emgel-^, die Liegenschaften von einer gemeinsamen Kommission eingeschätzt werden. Die Abwanderung solcher Besitzer sollte bis Zt. Dezember ^942 stufenweise durchgeführt werden. Ein gigantisches Aufbauwerk hatte zu beginnen. Im Hochetfch waren durch die Eingliederung der Oesterreicher ins Deutsche Reich i?SS an 20.000 Reichsdeutsche dem Alto Adige zugewachsen, An 230.000 italienische Staatsbürger Südtiroler Abstammung trat die Schicksalsfrage heran. Probeweise wurde von deutscher Seite

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

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Das ganze Land erbrauste im Jubel'. Heim ins Reich? Ole Menschen standen auf der Straße, niemand dachte ans nach Hause gehen. Die Leute umarmten sich, das Deutschland-, das Horst Wessel- Lied erklang aus abertausend Kehlen. Ole deutschen Truppen rück ten in die Hauptstädte ein. Innsbruck, Salzburg, Linz, Mien, überall jubelnd empfangen. Aus dem Grabe seiner Eltern am Friedhof in Braunau, seiner Heimatstadt, stand im einsamen Gedenken der Führer. So war Oesterreich ins alte Vaterland heimgekehrt

. — Ein Volk, ein Reich, ein Führer? Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt, wenn es stets zu Schutz und Trutze bruderlich Zusammenhält, von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt, Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt? And Oesterreich blühte wieder, die Fabriken arbeiteten, das Heer der Arbeitslosen schwand, vom Zauberstab des einen Ziel sicheren Willens berührt. Keine Bettler mehr, volksglelche Schasfer. Parasiten und volksfremde Drohnen

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

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Achtes Kapitel. Ver Umbruch. Im Deutschen Reich hatte nach jahrelangem, stürmendem Auf- klàungs- und Versammlungskampfe „der unbekannte tapfere Sol dat des Weltkrieges' die alleinige Reichsführung ergriffen, die innere Front geschaffen und die ungeheuerlichsten Probleme gelöst. Es gab keine Parteien mehr, keine Priesterherrschaft, kein Geldsackjudentum, nur einen Willen? keine Stände und Klassen mehr, nur ein Volk? Die Kessel unter Feuer, die Fabriksschlote rauchten, die Ma schinen liefen

, die deutschen Menschen arbeiteten. Die Arbeitslosen- frage, der die reichsten Weltmächte machtlos gegenüberstanden, war gelöst. Keine Millionenheere der Arbeitslosen mit ihrer Kraftver schwendung, ihrem Hunger und Elend und Arbeitsentwöhnung mehr. Feder fand gesicherte Arbeit und Brot, jeder Gesunde mußte auch arbeiten und sich mühen, nicht um reich zu werden, sondern um Volks werte mitzuschaffen. Einer für alle und alle für einen, im sozialen Schutz. Keine Schmarotzer, Anhäufer großen Vermögens, leere

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1940

Zauber des Südens : Roman

Page 172 of 328

Physical description: 328 S. - 40.-45 Tsd.

Location mark: II A-24.997

Intern ID: 198481

em SPerrelWWer Patnot Attvefà Gr war m seine« ganzen Denken »M FLU« von Jugend aus reiWdeutsch eingestellt. Mas deutsche Weich war W« i» seiner frühesten .JvMnd se«e sWMr»erische Liebe gewesen, àuts^« Reich dankte er alle Hilfe, die ihm A«wvà« »ar. Da«kte er aM tiefstem Herze ErMge, die « ermng« hatte. Dankte er alls, er heute war. NM wßre aus ihm oh« dM Deutsche Reich, shne MM DaB war ja auch der unheilbare Gegensah Wische« de« jung« Studenten und seinem Vater, starre» Nureaukraten, gavesen. Und der junge

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1940

Zauber des Südens : Roman

Page 29 of 328

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Intern ID: 198481

er war und was er leisten konnte. Und so wurden, gewisse Kreise seiner engsten Landsteute wider ihren Willen und wider ihr Bewußtsein vielleicht zu seinen allergrößten Förderern. Außer München war es der Zauber des Südens, der den jungen Tiroler Künstler immer wieder in seinen Bann lockte. Wiederholte größere Jtalien- reisen hatten ihn unsterbliche Schönheit schauen ge lehrt. Hatten ihm neue Kenntnisse gebracht und ihm das herrliche Reich immer weiter erschlossen. Das Reich der Kunst

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1940

Zauber des Südens : Roman

Page 127 of 328

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holtzer erhob seinen rechten Arm. W/war ein Zeichen für die Tafelrunde. Und stehend sangen sie alle in einem schSne» Thor den alten deutschen NMommgmß . . . „Sei uns WWW, lieb Bruderherz . . . du deutsches Bruder herz, sei uns gegrüßt!' Dem jungen Künstler traten die Tràen in Ne Augen. Eine tiefe Ergriffenheit war in seiner Seele. UM' unMMàlich ein Gefühl von Wehmut und Trauer - .. Blitzschnell gingen die Gedanken durch sein à Hirn, wHrend sie da sangen . . . Ob ihn wohl seine JnWbruckr Freunde

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

Page 80 of 88

übernehmen und sich damit weitermckern. Ich werde deutscher Be amter. geh ins Deutsche Reich zurück. Freilich war mir die Trostburg einmal Heimat, einmal auch der Rosenthaler-Hof, als wir jung waren. Aber die goldene Fugend ist längst vorbei, wie man sie auch zurücksehnt. So versinkt auch die alte Heimat ... Und du, Eva?' Sie richtete sich hoch auf, daß sie schier den etwas rundlich ge wordenen Wolkenstein überragte. «Ich bleib, so lang der Rosenthaler-Hof steht. Und wenn er nicht mehr raucht

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

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und doch krachten die Böller, flammten die Hakenkreuze auf den freien Bergen, wuchs die deutfche Bewegung gegen das schwarze, habsburgische Oesterreicher- tum. Märtgrerblut düngte den Boden. Deutsch, für den Anschluß ans Reich, sollte er wieder werden. Weidacher und Wolf Rosenthaler hatten mit vielen mitgetan, es war wenig zu reden, und ist's heute noch, es galt und gilt zu handeln.

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

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Habsburgersprößling wartete auf seine Einberufung, die Restauration seiner Familie. Im Deutschen Reich hatte sich die braune Bewegung im Wahl gange durchgesetzt. Oer alte Präsident von Hindenburg hatte den Zührer Zum Reichskanzler bestimmt. Eine kampserprobte, zielsichere Partei griff durch, kein lähmendes Kompromiß, reiner Aufbau zu neuem Leben von Grund aus. Das ganze Deutschland soll es sein? Die Wellen der Begeisterung schlugen über die österreichischen Pfähle. Da reckte sich die Landregierung

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1940

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Nationalgefühl her vorgerufen, Italien erstarkt? Es braucht Land und hat den Brenner zur Festung ausgebaut. Er soll die ewige Grenze Roms sein? Die Italiener haben fur ihre àiegshilfe von den Alliierten wenig im Friedensschluß bekommen, da werden sie nichts mehr herausgeben, Wolf. Eg muß esne andere Lösung gefunden werden. Wir in Oester reich sind zu schwach, von Parteien zerrissen, die Arbeitslosigkeit steigt grauenhaft. Aber lassen wir heute die Politik. Wir hier be stimmen sie nicht, wir können und sollen

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

Page 19 of 88

Zelle vermag allein nichts, aber unsere Gesinnung, die festgefügte, bleibt und die Zeit wird und muß kommen, wo wir an geschlossen an alle Jener wieder flammen im befreienden, großen, allgemeinen VàstojZ. Heim ins Reich! Oer Führer wird die Oeutschenfrage lösen, er wacht und sorgt. Wir warten und gehorchen? Seid ihr schwelgend bereit?' Ein dumpfer Chor antwortete! »Wir sind es.' .Was aber soll mit dem geschehen, der uns verraten hat?' «Er soll ausgelöscht werden!' Wolfdietrlch! .Man muß ihm erst

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

Page 65 of 88

kommen, wir kommen? Ein Volk, ein Reich, ein Führer? Bundeskanzler Schußnigg sah spät die Zeichen der Zeit. Nach einer Aussprache mit dem Führer in Berchtesgaden sollte er eine Ab stimmung in Oesterreich einleiten und Frieden mit der national sozialistischen Partei Oesterreichs schließen. Zu Hause änderte er a'-'- unbekannter Beeinflussung den Plan und bereitete eine schon für den Nächsten Sonntag stattzufindende, nur auf ihn eingestellt? VM'^- stlmmung vor. Die Gegenführung unter Seiß -Inguart blieb

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1940

¬Die¬ große Heimkehr. - (Gruener, Franz: Menschen unterm roten Adler : ein Tiroler Heimatroman der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit und in die Zukunft hinein ; in drei Bänden ; 3)

Page 69 of 88

Hasser, floh nach England. Oer Führer gab der stets gegen die Tsche chen kämpfenden Slowakei die gesicherte nationale Freiheit und nahm die Tscheche! unter das Protektorat Deutschlands. So ward Friede, dem feindlichen Vorhaben Zuvorgekommen, das Reich gesichert. Gegen Westen wurde am Rhein der uneinnehmbare Wall in abertausend Arbeitsschichten errichtet, er sollte fur immer die deutsche Westgrenze gegen Frankreich schützen. Oer Führer erklärte feierlich, keinen fußbreit fränkischer

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1940

Page 123 of 330

Franzi war sehr stolz. Kein Kind im Dorf besaß so schöne Sachen. Da würden ihre Schulkameradinnen schauen. Eugen stand dabei und suhlte sich reich beschenkt, weil er der Franzi eine solche Freude hatte bereiten können. „Ist dein Onkel aa wieder mitkommen?' erkundigte sich nun Barbara Scheiber. „Nein. Leider nicht!' erwiderte Eugen. „Der Onkel ist in Hall geblieben.' „Und dei' Vaia?' wollte die Nanni wissen. „Der kommt erst später nach.' „Die Fräul'n Marie ist aber Wohl da!' setzte die Nanni

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Year:

1940

Page 91 of 330

prahlte er und riß mit beiden Händen die Blätter vom Zaune ab. „Hast nix zu suachen da drin?' fuhr sie ihn an. Der Garten war ihr Reich, und das wollte sie mit dem Seppele nicht teilen. „I tu', waS i mag, wenn's niem'nd sieht.'' entgegnete er, mit deln Fuße aufstampfend. „Wenn die Johannis- beer'n und die Kirschen erst zeitig sein, nacher geh' i sie holen.' „Dös derfst do' nit, Seppele?' rief die Franzi vor- wurfsvoll. „Da werd' i grad' di' fragen!' lachte er und warf

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Year:

1940

Page 24 of 330

und ihr Leben genießen würde. Dar über vergaß die Nanni gänzlich, daß die so Beneidete ein armes heimatloses Geschöpf war, das bei ihrer Mutter Zuflucht gesucht hatte, als sie in ihrer Not nicht mehr aus noch ein wußte. Die Sehnsucht nach dem niegekannten, nicht recht vorstellbaren ereignisreicheren Stadtleben ließ die Nanni ihr gesichertes Dasein geringachten. Sie sah ihr ferneres Leben vor sich. Gleichförmig und arbeits reich. Bald würde sie alt und grau sein. Mitleid mit sich selbst überkam

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Category:

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Year:

1940

Page 323 of 330