¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
in der Frage der Schaffung der provisorischen Zentralgewalt erfolgten. Unter der geringen Minderheit der 31 Abgeordneten der äußersten Rechten, die am ersten Tag 1 ) dafür stimmte, daß die provisorische Zentralgewalt nur vorbehaltlich des Einver ständnisses der Regierungen geschaffen werde, befand sich auch ein Tiroler, der Dekan Alois Schmid ans Brixen i. T. ; alle anderen anwesenden Abgeordneten aus Deutsch- und Welschtirol stimmten gegen einen derartigen Vorbehalt. Stante con cluso schloß
sich dann auch Schmid der nahezu alle Abgeordneten umfassenden Mehrheit an, welche sich damit einverstanden erklärte, daß eine provisorische Zentralgewalt für alle gemeinsamen Angelegenheiten der deutschen Nation bis zur definitiven Begründung einer Regierungsgewalt für Deutschland geschaffen werde. Doch hielten Feßler, Haßlwandter, Kerer und Schmid am Vereinbarungsprinzip auch dann noch insoferne fest, als sie mit etwa 75 Abgeordneten der Rechten und des rechten Zentrums am nächsten Tage zu Protokoll gaben
, nicht zu einem Vollzugsorgan der Nationalversammlung herabsinken zu las sen; bloß Unterrichter stimmte zusammen mit den Welschtirolern Marsilli, Prato und Vettorazzi für den Antrag, daß die provisorische Zentralgewalt auch die Be schlüsse der Nationalversammlung zu verkünden und zu vollziehen habe. Der An trag blieb in der Minderheit, allerdings in der ansehnlichen von 261 Stimmen — die Mehrheit von 277 Stimmen, darunter auch jene von Feßler, Für, Gasser, Haßl wandter, Kerer, Schmid, Vonbun und Weber brachte ihn zu Fall
. Ein Teil der Deutschtiroler Abgeordneten, nämlich Feßler, Gasser, Kerer und Schmid wollten auch zusammen mit der Rechten in der Paulskirche die Zentralgewalt bei den Be schlüssen über Krieg und Frieden und beim Abschluß von Verträgen mit auswärtigen Mächten nicht an das Einverständnis der Nationalversammlung, wie es der Mehr heitsantrag des Ausschusses vorgesehen hatte, gebunden wissen. Flir, Haßlwandter, Vonbun und Beda Weber sowie die Welschtiroler Abgeordneten stimmten jedoch für den Ausschußantrag