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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Page 246 of 388
Author: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-35.522
Intern ID: 427821
Hedwig schluchzte laut auf. „Es ist das Schlimmste, das eine Frau treten kann, wenn der Mann keine Lieb' nit hat!' sti'Eß sie erregt hervor. ,Hat er das nicht, Frau Hedwig?' frug Adele weich. „Nein!' Hedwig schüttelte traurig den Kopf. „Die andere, die Sophie Rapp, die Person ...' sing sie jetzt in krankhafter Erregung zu schimpfen an, „die ist'S! Ich Hab' ihn selber zu ihr gehen sehen. Ich .. Da nahm Adele die Hand der kleinen Frau tröstend in die ihrige. Die beiden so ungleichen Frauen saßen

jetzt ganz eng aneinander gedrückt. Hedwig blaß und schüchtern und trostsuchend. Die andere gerade und aus recht, selbstbewußt und voll Würde. Eine lange, lange Pause entstand. Keine der beiden Frauen sagte ein Wort. Und so still war es in dem dämmerig beleuchteten Zim- wer, daß es Hedwig vorkam, als könne-sie von der Frau, die ihr zur Seite saß, den lauten, kräftigen Schlag des Herzens hören. Da plötzlich frug Adele, und ihre Stimme klang leise, fast flüsternd- „Glauben Sie, daß nicht auch andere Frauen

das gleiche Leid erdulden müssen?' Frau Hedwig sah erstaunt zu ihr aus. „Sie sagen das so seltsam, Frau Altwirth ..sprach st?> Dann über eine Weile fuhr sie nachdenklich sort: „Ich Hab' ghört ... sollt' es wahr sein ... daß die Frau Rapp.. Mit großen, fragenden Kinderaugen sah ste zu der blonden Frau auf. „Uber das kann ja nit 5vahr sein. Da müßten Sie ja schrecklich unglücklich sein!' sagte Hedwig naiv. ìlnd wieder herrschte tiefes Schweigen in der dämme- ri gen Stube. „Wer sagt

Ihnen, daß ich es nicht bin?' frug Adele ^aum hörbar. „Ja ... aber ... aber ' stotterte Frau Hedwig derwirrt. „Ich begreif' nit ... Ich begreif' Sie nit .. „Begreifen nicht, daß ich nicht auch weine und mich aufreibe wie Sie?' sagte Adele mit wehmütigem Lächeln. „Nicht wahr?' 2^7

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Books
Category:
Fiction
Year:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Page 160 of 388
Author: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-35.522
Intern ID: 427821
er selbständig sein. Diese kurze Zeit hatte Frau Susanne Altwirth nicht mehr abwarten dürfen. Es war eine stete Sorge um das Schicksal des Sohnes, die insgeheim an der Frau zehrte. Und ohne bange Sor gen um die Zukunft ihres einzigen Kindes war sie auch nicht gestorben. In den Stunden, die ihrem Todeskampf vorangingen, hatte sie ihre Schwester zu sich rufen las sen und Frau Therese ihre Seelenangst gebeichtet. Angesichts des Todes löste sich die starre Zurückhaltung, die sie immer gewahrt hakte

, und schwand auch die letzte Spur eines Mißverständnisses, das die Schwestern je im Leben getrennt hatte. Susanne Altwirth wußte, daß sie in ihrer Schwester den einzigen Menschen auf Erden besaß, auf d>en sie sich verlassen konnte. Es war erschütternd, wie das knochige, hagere Weib sich mühsam in ihrem bescheidenen Bette aufrichtete und bittend ihre schwieligen Arbeitshände faltete, als Frau Therese Tiefenbrunner in die Stube trat. „Gelt, Thres,' sagte sie stehend, und ihr Atem keuchte, „versprich mir's

g'wußt, es war nur deswegen, weil der Tod uns rechtzeitig getrennt hat. Oft Hab' i 's kommen sehen, wie's werden könnt', wenn der Mann koan Halt und koa Einsicht hat.' Ermattet von der gewaltsamen Anstrengung und inne« ren Erregung ließ die Kranke sich in ihre Kissen sinken. Mit ruhiger, leichter Hand fuhr Frau Therese ihrer Schwester über die glühendheiße Stirn und sprach mit guten, tröstenden Worten auf sie ein. Die Witwe Altwirth nahm ihre ganze Kraft Zusam- là »rei»I, Di« Mod! sm Inn ist

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Books
Category:
Fiction
Year:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Page 230 of 388
Author: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-35.522
Intern ID: 427821
einmal an! Aber gut!' forderte De Hn auf. „Gefall ich Ihnen?' „Natürlich, gnädige Frau!' stimmte Felix heiter bei. „Sie gefallen ja jedem!' „Das will ich aber gar nicht!' lachte sie und zeigte kokett ihre blendend weißen Jahne, die gegen das tiefe Braun ihrer Gesichtsfarbe ganz besonders abstachen. „Ich will wissen, ob ich recht schon werd', wenn Sie mich malen tun ?' frug die junge Frau und wiegte sich heraus fordernd in den Hüften. „Wissend, extra schön, meine ich. Sonst hilfk's nix

. Denn nur, wenn Sie mich so schön malen, daß die andern Weiber einen Neid kriegen, dann sind Sie ein gemachter Mann. Sie wissen gar nit, was das ausmacht, wenn die Weiber aufeinander einen Neid kriegeii. A jede möcht' doch die Schönste sein, nit wahr? Und da kvmmen's g'laufen zu Ihnen, scharen weis! Und bitten tun's Ihnen, daß Sie's nur ja malen tun. Sie werden's sehen, ich kenn' meine Leut^!' Laut und lustig lachte Frau Sophie über ihren Ein-, fall. Dieses Lachen übte auf den Mann, der vor ihr saß, einen solchen Zauber

von der Begegnung, die er mit der Frau des Rechtsanwaltes gehabt hatte. Er berichtete, daß Sophie Rapp gleich morgen zu ihm kommen würde zur erster SiHung, und daß er sich von dem Erfolg dieses Bildes viel für seine Zukunft verspreche. Ein leises Unbehagen beschlich Adele bei der Er zählung Ihres Gatten. Sie wußte es selbst nicht, was es SZI

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