er selbständig sein. Diese kurze Zeit hatte Frau Susanne Altwirth nicht mehr abwarten dürfen. Es war eine stete Sorge um das Schicksal des Sohnes, die insgeheim an der Frau zehrte. Und ohne bange Sor gen um die Zukunft ihres einzigen Kindes war sie auch nicht gestorben. In den Stunden, die ihrem Todeskampf vorangingen, hatte sie ihre Schwester zu sich rufen las sen und Frau Therese ihre Seelenangst gebeichtet. Angesichts des Todes löste sich die starre Zurückhaltung, die sie immer gewahrt hakte
, und schwand auch die letzte Spur eines Mißverständnisses, das die Schwestern je im Leben getrennt hatte. Susanne Altwirth wußte, daß sie in ihrer Schwester den einzigen Menschen auf Erden besaß, auf d>en sie sich verlassen konnte. Es war erschütternd, wie das knochige, hagere Weib sich mühsam in ihrem bescheidenen Bette aufrichtete und bittend ihre schwieligen Arbeitshände faltete, als Frau Therese Tiefenbrunner in die Stube trat. „Gelt, Thres,' sagte sie stehend, und ihr Atem keuchte, „versprich mir's
g'wußt, es war nur deswegen, weil der Tod uns rechtzeitig getrennt hat. Oft Hab' i 's kommen sehen, wie's werden könnt', wenn der Mann koan Halt und koa Einsicht hat.' Ermattet von der gewaltsamen Anstrengung und inne« ren Erregung ließ die Kranke sich in ihre Kissen sinken. Mit ruhiger, leichter Hand fuhr Frau Therese ihrer Schwester über die glühendheiße Stirn und sprach mit guten, tröstenden Worten auf sie ein. Die Witwe Altwirth nahm ihre ganze Kraft Zusam- là »rei»I, Di« Mod! sm Inn ist