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, Siegmund von seiner üblen Umgebung zu befreien, aber vergebens. Die Günstlinge trach teten, ihren Einfluß dadurch, sicherzustellen, daß sie den Herrn von der Außenwelt abschlossen, ihn in nähere Beziehung zu den Herzogen von Bayern brachten und mit Verleumdungen gegen • seine eigenen Ver wandten aufhetzten. Den bayrischen Herzogen gelang es in der Tat, wich tige Verschreibungen auf Schlösser im Unterinntal zu erhalten. d) Siegmunds Krieg gegen Venedig Zum Schluß seiner Regierung stürzte sich Siegmund

in einen Krieg m it der damals überaus mächtigen Republik Venedig, zu der er bis dahin ein sehr freundliches Verhältnis gehabt hatte. Den Anlaß bot der Umstand, daß Ulrich von Frundsberg, ein Bruder des berühmten Landsknecht führers Georg, als Nachfolger des Bischofs Johann von Hinderbach auf den Stuhl des hl. Vigilius erhoben wurde. Dieser war kriegerischen Sinnes wie sein Bruder; auch die Herzoge von Bayern setzten auf den Krieg m it Venedig ihre besonderen Hoffnungen, denn sie erwarteten davon

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Natural sciences, Agriculture, Domestic economy

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1936

Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)

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und seit 1413 in den Reichsgrafenstand erhoben 1 ). Da der Bischof Johann von Trient im J. 1349 Riva und Arco an Mastino della Scala, dem Herrn von Verona abgetreten hat, konnte diesem der Kaiser im J. 1351 die Rechte des Reiches über den ganzen See von seinem obersten Ufer bis zum untersten, mit aller Tiefe und Oberfläche, verleihen (s. oben 8. 259 Anm. 4). Die Republik Venedig, die seit 1405 und 1426 die Gebiete von Verona und Brescia erobert hatte, gewann 1438 auch die Gerichte Riva

und Penede mit Nago-Torbole und hat so die gesamten Gestade des Gardasees beherrscht, Kaiser Max hat aber durch seinen Krieg mit Venedig dieses im J. 1509 genötigt, das Nordufer des Gardasees wieder herauszugeben. Gericht und Stadt Riva gab der Kaiser dem Hochstift Trient zurück, Penede mit Torbole den Grafen von Arco. Das Pürstentum Trient unterstand als ganzes der Vogtei oder Schutzherrschaft der Tiroler Landesfürsten und auch die Grafen von Arco haben ihre Unterordnung unter diese trotz

ihres reichsunmittelbaren Ranges anerkannt. Daher war es auch begründet, daß in der Tiroler Landesordnung von 1532 und 1573, die auch weiterhin bis 1805 Geltung besessen hat, ,,der Gartsee” als eine Landskonfin der Grafschaft Tirol bezeichnet wird. Venedig hat aller dings seit dem 17. Jh. die Hoheit über den ganzen See beansprucht, aber von den Regierungen von Tirol und Österreich, sowie von Trient wurde dies zurückgewiesen und am Nordufer des Sees, im Bereiche ihrer Gebiete, auch die Hoheit über dessen Wasserfläche

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1936

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ein und hängt mit der glänzenden Entwicklung von Venedig und der süddeutschen Städte ur sächlich zusammen. Im 15. Jahrhundert hatte die Brennerstraße schon, einen offenkundigen Vorsprung vor der Vinschgauer Straße. Die Straße über den Arlberg wurde erst 1309 begonnen (Kunststraße 1785—1824). Die Beförderung geschah auf der Grundlage des Rodfuhrwesens (rota — Rad), nicht auf durchlaufenden Wagen, sondern staffelweise von einer Ortschaft zur anderen, von einer Rodstätte zur anderen. Auf der oberen Straße gab

es von Füssen bis Venedig 24 Rodstätten in einer Entfernung von IV 2 bis 5 Meilen (Heiterwang, Leermoos, Imst, Zams, Prutz, Nanders Glums, Latsch, Meran, Terlan, Neumarkt, Trient, Pergine, Levico, Castel- nuovo, Grigno). Innungen von Fuhrleuten besorgten den Verkehr auf zweirädrigen Karren. Der Staat kümmerte sich nur um die Beförderung seiner Post, amtlicher Personen und von Kriegsmaterial. Auf der Vinsch gauer Straße hat sich kein Heereszug bewegt. In jeder Rodstätte über nahm eine Anzahl

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1936

Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)

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des Nordufers des Gardasees zur alten Grafschaft und damit zum Hochstift Trient hat schon im früheren Mittelalter gegolten, im 15. Jh. wäre diese aber seitens Trient gegen die Übermacht von Venedig nicht mehr behauptet worden, wenn nicht Kaiser Max als Herrscher von Österreich und Tirol das Gebiet Venedig wieder abgenommen und dasselbe unter seinen und seiner Nachfolger Schutz gestellt hätte. Der Gardasee war wegen seiner Größe eben so bedeutsam, daß alle benachbarten Staaten dar nach strebten

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(1418—1439) 96 3. Erzherzog Siegmund der Münzreiche (1439—1490, 1496) 100 a) Jugend und Regierungsbeginn 1O0 b) Streit zwischen Siegmund und Nikolaus von Kues 102 c) Die Regierungsjahre Siegmunds nach der Beilegung des Kirchenstreites .. 106 d) Siegmunds Krieg gegen Venedig und Ende 108 Überblick über die kulturelle Entwicklung unseres Landes bis zum Beginn der Neuzeit m 1. Das deutsche Schrifttum auf Tiroler Boden von ältesten Zeiten bis in den Beginn der Neuzeit 111 2. Über die Entwicklung

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unerhörte Wagnis der ersten Weltumsegelung. Gewaltig waren die Folgen, dieser Erfindung. Die Mädite, die sich zuerst an den Entdeckungsfahrten beteiligten, Spanien und Portugal, stiegen zu Weltmächten mit ungeheu rem Kolonialbesitz auf. Die Städte am Mittelmeer, das bis zum Zeitpunkt der Entdeckungen weitaus das befahrenste Meer gewesen war, verloren gegenüber den Städ ten am Atlantisdien Ozean an Bedeutung; das mußte besonders die bis herige Königin des Meeres, Venedig, an sich erfahren

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auch sonst immer wieder auf sein Recht zur Steuerbewilligung. Was die Steuerverteilung anlangt, so hielt Leopold mit Recht den Ständen vor, wie leicht sie es sich machten, indem sie jede neue Steuer auf die gemeinen Leute abwälzten, die doch längst schon über Gebühr belastet seien. c) In den ersten Jahren von Leopolds Regierung nahm Graubünden eine drohende Haltung gegen unser Land ein. In diesem Lande gab es eine österreichisch-spanische und eine französische Partei, auch Venedig hatte seine Parteigänger

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Wenige Tage später schloß Kaiser Franz mit Napoleon, der bereits bis in die Steiermark vorgedrungen war, einen Waffenstillstand ab, dem im Herbst 1797 der Friede von Campoformiö folgte. Österreich verlor die Lombardei und die Niederlande an Frankreich, während Napoleon das von ihm eroberte und ausgeplünderte Gebiet der Republik Venedig an Österreich abtrat. Damit hörte jede Bedrohung unserer Landesgrenzen vorläufig auf. Das Verhalten der Tiroler Landstürmer wurde mit Recht gerühmt. Pensionen

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1936

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80,000 Menschen in Konstanz feierlich wiederbelehnt. Aber alle Eroberun gen der Schweizer, desgleichen Schaffhausen und andere Städte blieben dem Herzog verloren. Auch mußte er beträchtliche Geldsummen bezahlen und dem Kaiser seine Hilfe gegen Venedig versprechen. c) Friedrichs Regierung nach seiner Wiedereinsetzung (1418—1439) Die nun folgenden Jahre verwandte Friedrich dazu, Ruhe und Ord nung im Lande wieder herzustellen. Zu diesem Zweck berief er im Jahre 1420 einen Landtag

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, nahm Venedig seine Zuflucht zu jenem Mittel, das es stets mit besonderer Meisterschaft handhabte, zu Verhandlungen. Es trennte die Verbündeten des Kaisers durch Friedens schlüsse. Obwohl der Kaiser an 50.000 Mann unter den Waffen hatte, mußte er alle eroberten Plätze in Italien, ausgenommen Verona, wieder aufgeben. Im Jahre 1517 wurde endlich ein Waffenstillstand abgeschlossen, der Verona wieder der Herrschaft Venedigs unterstellte, während die Ge biete von Ampezzo, die Städte Rovereto und Riva

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zu nehmen für seine Hilfeleistung gegen Padua, ging Leopold III. bereitwillig ein, doch konnte er diese Stadt nicht behaupten, behielt aber Feltre und Belluno. Im Jahre 1382 unterwarf sich ihm die Stadt Triest freiwillig, da sie von sich aus gegen Venedig nichts auszurich ten vermochte. Am Schluß seines Lebens hatte Leopold einen schweren Kampf gegen die Schweizer Bauern zu bestehen. Er verlor die entscheidende Schlacht bei Sempach im Jahre 1386, in welcher das Schweizer Fußvolk seine Über legenheit

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Feinde. So wurde die Lage Friedrichs geradezu hoffnungslos. Aber das Verhalten seiner Untertanen rettete den Herzog. Die Städte Baden und Feldkirch konnten nicht genommen werden, der Schwarzwald, Breisgau und Tirol standen fest zu ihm, der entflohene Papst warb Söld ner, Venedig, Mailand, Steiermark und zahlreiche adelige Herren entschie den sich zu seinen Gunsten. Gleichwohl beschloß Friedrich, sich zu unter werfen, und erschien Ende April 1415 in Konstanz. Der Kaiser verlangte unbedingte

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gelangt war, eröffnete ihm die Republik Venedig durch ihre Abgesandten, daß sie ihm den Durchzug durch ihr Gebiet nur unter der Bedingung gestatten könne, daß das Gefolge, mit dem er Italien betrete, gering sei. Der Kaiser mußte sich in der Tat davon überzeugen, daß an ein gewaltsames Vordringen gar nicht zu denken sei, denn die Venezianer hatten alle Pässe besetzt. Da ließ der Kaiser durch seinen Kanzler Matthäus Lang vor der Domkanzlei m Tirient feierbcii verkünden, daß er den Titel „Erwählter

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Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)

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gezeichneten Wellen ö Wotschitzky, Krieg mit Venedig 1487 (1889). Jecklin, Graubünden im Schwabenkries (1899).

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an, und zwar umso lieber auch deshalb, weil dort zwei Seen sind, und man in alter Zeit Seen als Ursprung der größeren Flüsse besonders gerne betrachtet hat. Durch das Hellensteiner Tal ist aber auch seit dem 13. Jh. ein sehr stark besuchter Verkehrsweg von Ampezzo nach Toblach, im weiteren von Venedig mit Umgehung des Etschtales an die Brennerstraße gegangen. Er galt als noch wichtiger als die Verbindung von Kärnten durch das Pustertal an die Brennerstraße 1 ). Daher

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Innsbruck über den Brenner nach Trient und Venedig, beziehungsweise Mantua; hinzu kam 1568 die Linie Innsbruck— Kufstein—München. Eine regelmäßige Verbindung Inns bruck-Wien wurde erst 1594 in die Wege geleitet. Die Verwaltung des Postwesens wurde auch in Tirol der Familie Taxis übergeben. Doch bezahlte sie die diensttuenden Postboten so schleckt, daß der Verkehr darunter fühlbar litt. Darum benützten viele lieber die Fuggerschen Boten. Der Bergbau hatte seine Blüte in der ersten Hälfte

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, 36 Untermais 18, 311 Unterrichter, Franz von, 300 Urbar 149 Urbarämter 139 Ursula, hl., von Lienz, 107 Utrecht, Friede, 228 Uttenheim 40, 168 Vahrn 55, 250, 251 Val di Cembra 24 Valentin, hl., 42, 43 Val fredda 223 Valier Max 318 Vallarsa 223, 298, 307 Vallgenäun 18 Valones = Flans 44 Valschauer 26 Valsugana 12, 26, 36, 54, 76, 155, 103, 306 Vasallen 50, 51 St. Veit i. D. 119 Veldes 55 Vellenberg, Schloß, 64, 122 Venantius Fortunatus, Dichter, 27, 38 Vendôme, Herzog, 226 Venedig 93, 162 Venezianerkrieg

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, der in die Donau mündet und von den Anwohnern der Inn genannt wird” 2 ). Diese Behauptung Brunis erregt ebenso sehr unser Aufsehen wie unsere Bedenken. Daß er nur zwei statt drei Seen erwähnt, kann noch als ein bloßes Ver- 1 ) Stolz Landesbeschreibung S. 730. 2 ) Die Stelle in den Epistole Leonardi Aretini 4. Buch (Ausgabe Venedig 1495 fol. d) lautet: „Von Maranum gelangten wir auf ein „jugum”. „Summitas (gemeint ist damit die Malser Heide) pl&niciem habet duosque snbin.de lacus parvo inter so spatio distantes

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1936

Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)

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Misurinasee wird aber in den betreffenden Akten nicht genannt. Nach Festsetzung der Staatsgrenze zwischen Tirol und Venedig im Jahre 1588 verblieb er im Gebiete der letzteren Republik und der Gemeinde Auronzo, demgemäß er auch in der Karte von Anich verzeichnet ist. Durch seine malerische Lage am Fuß der Dreizinnen ist er sehr berühmt und oft abgebildet, z. B. hei Theodor Wundt, Aus den Dolomiten 1890 u. Zt, Alpenverein 1908 S. 341. Im Gebiete der großen Gemeinde Ampezzo vermerkt das See Verzeichnis

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Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)

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. (Stolz, Deutschtum in Südtirol Bd. 3/1 S. 112 u. 115 und Bd. 4 S. 142); im Inntai Ober- und Niedermiemingen (Stolz, Lb. 484), Niederndorf und Oberndorf bei Ebbs, gemessen am Lauf des Inn, seit dem 13. Jh. so erwähnt, Ober- und Unterlangkampfen, Ober- und Niederbreitenbach seit dem 16. Jh. (Stolz Lb. S. 105 u. 112); Gemeinden, die sich auffallend durch ganze Täler erstrecken, werden, so Gsieß und Antholz in *) Leonardi Aretini Epistolae familiäres lib. IV. Ausgabe Venedig 1495 fol. d IIII. Vgl. oben

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