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Title A - Z
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1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Page 168 of 544
Physical description: XV, 488 S. : Ill.
Location mark: III 5.595/1 ; III 7.266/1
Intern ID: 82786
N?ann nahm der Tiroler Bauer nicht bloß an den Geschicken seiner Heimat gemeinde Anteil, sondern wandte er auch den Landeöangelegenheiten seine Aufmerksamkeit zu. Die Teilnahme des Bauernstandes an der Landesregierung durch den Landtag brachte eine gewisse poli tische Schulung mit sich. Das tritt beispielsweise zu Zeiten des allgemeinen deutschen Bauernauf standes von IZ2A zutage. Die Bauern Tirols gingen damals weit weniger gewalttätig vor, als etwa ihre Standesgenossen im südwestlichen Deutschland

Leben sich ergeben konnte. Wenn in andern Ländern die Forderungen der aufständischen Bauern einen reaktionären Charakter aufwei sen, einseitig auf ^Wiederherstellung des Alten zielen, so fassen zwar auch die Tiroler in verschie denen Fällen ihre Forderungen als Wiederherstellung des guten alten Rechtes auf, andererseits werden aber Forderungen vorgebracht, die der Zeit voraneilen und modern anmuten. Auch in der Folgezeit, namentlich in Zeiten der Landesnot, griff der Bauer selbständig in die Führung

der Landesgeschicke ein. So im Jahre i?c>Z und besonders 180g. Die Erhebung von 1809 wird vom Bauernstand getragen, an der Spitze steht der Typus des deutschen Tiroler Bauern, der Sand wirt Andreas Hofer. Die Versuche des bayrischen Zentralismus, gewaltsam eine Angleichung Tirols an Bayern durchzuführen, lösten gerade in bäuerlichen Kreisen den schärfsten Widerspruch aus. Auch heute noch legt der Tiroler Bauer als Folge seiner freien Vergangenheit hohen Wert auf politische Selbständigkeit, und auf Selbstregierung

des Landes. Gerade deswegen wird die italienische Herrschaft in Deutschsüdtirol so recht als unerträgliche Fremdherrschaft empfunden, weil sie in allem mit der freien Vergangenheit des deutschen Bauerntums sich in Widerspruch setzt. Als Nachwirkung seiner freien Vergangenheit besitzt der Tiroler Bauer noch heute einen star ken Freiheitssinn, der sich gegen allen Zwang wendet, der nicht in einer ihm verständlichen Weise

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