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Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 10 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
Dekret der Kammer erhalten, das ihr den schon eingezahlten Zoll für eine große Holz lieferung nach Venezien zuwies, also ein Zoll erlaß auf umgekehrtem Wege 37 ). Die Zah lung des Holzzolls wurde demnach durch jeweilige Bittgesuche der Äbtissin und Dekrete der Kammer auf kurze Fristen geregelt. Die Enneberger hatten bei dieser großen Holzausfuhr einen schönen Nebenverdienst als Holzarbeiter u. Fuhrleute 33 ). Es bestand aber eine ausdrückliche Be stimmung, daß die Eerichtsuntertanen erst

dann für die Kaufleute Holz führen durften, wenn das Stift selbst gerade keinen Holz transport benötigte. Die Taglöhner, welche aus der Bauernbevölkerung genommen wurden, mußten am Anfang des Jahres für den Holzschlag verpflichtet werden, im Sommer waren keine Arbeiter mehr frei. Einige Bauern hatten aber auch die Holz fuhren nach Sonnenburg als Frondienst zu übernehmen, wobei ihnen dann ein großes Holzscheit als Belohnung überlassen wurde. Wege, welche durch Zinsgüter führten, mutzten die Inhaber dieser Güter

instand halten. Ein Bauer, der erfahren hatte, daß eine große Holzlieferung durch sein Zinsgut geführt würde, ersuchte, als Entschädigung dafür selbst das Holz führen zu dürfen 3 °). In früherer Zeit, in der Wasierläufe nicht reguliert waren und wenig gute Landwege bestanden, war in Gebirgsgegenden der Wassertransport, das T r i f t e n des Holzes sehr gebräuchlich. Der Bach muß nur ein starkes Gefälle haben, damit der Verlust an Holz nicht zu bedeutend werde, dann werden die Holzstücke lose

hineingeworfen, am Be stimmungsort des Holzes ist quer über den 37) Vgl. F. XIII, 1616, der Zöllner von Cor- vara erklärt, daß er der Äbtissin den von der oberösterreichischen Kammer bewilligten Holz zollanteil von 1615 im Betrage von 618 Gl. 41 Kr. zu zahlen hat. Vgl. auch 25. Jänner 1618, 14. Mai 1623. 38) Über den Widerstand gegen fremde Holz arbeiter vgl. Vittur, Anhang S. LI, Anm. 234, P. 6, auch Wopfner, Lage Tirols, S. 34. So betrug z. V. der schwer verdiente Fuhrlohn von der Alpe Fanes nach Ampezzo

für eine Musel 1 El. 12 Kr. Der Fuhrlohn von Erünwald nach Villabassa ... 28 Kr. (F. xill, 1608. 1616). Der Arbeitslohn für Holzarbeiter rm Grünwald be trug für eine Musel ... 9 Kr. (F. XIII, 1608), 39) Vgl. F. XHI, 1606, 1618, Museum Ferd. Hschr. 947. 1775. Vach ein Rechen angelegt oder eine Reihe von Pflöcken eingerammt, hinter denen sich das Holz aufstaut, dann wird es „aus gezogen' «). Das Holz, welches aus dem Buchen steinischen ausgeführt wurde, wurde in den Wildbach Cordevole geworfen. Bei Fossal

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Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 11 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
zu versorgen, weil während der Trift die Müller nicht mahlen konnten. Mühlen und Zäune waren durch die Trift sehr gefährdet; wenn sie beschädigt wurden, mutzte Sonnen burg den Schaden ersetzen; manche Zäune wurden niedergelegt; ihr Holz wurde wäh rend der Trift aufbewahrt, nach der Trift wurden die Zäune wieder aufgerichtet 44 ). In Pflaurenz war der große Rechen, wo das Holz herausgezogen wurde 44 ). Die große Holzausfuhr brachte wohl dem Stift und den Gerichtsuntertanen einen großen Gewinn

ein, sie rächte sich aber durch immer größeren Holzmangel. Dieser war ein allgemeines Merkmal der Zeit 46 ). Der Bedarf an Waldprodukten überstieg bei weitem ihre vorhandene Menge. Die Holz nutzung stand nicht im richtigen Verhältnis zum Nachwuchs der Bäume. Es war Raub bau getrieben worden. Man konnte sich lange von der „rohen Okkupation', vom „regellosen Plenterbetrieb' nicht losreißen. Die Hochwälder waren zeitweise größten teils ausgehackt. Schon warnen die Sonnen burgischen Waldmeister die Äbtissin

, den Untertanen nicht so viele Holzschläge in den Hochwäldern zu gestatten. Im 18. Jahr hundert mutzte das Stift im Hochwald Plang- Pitscheid Holz schlagen lassen, obwohl man bisher der Meinung war, das Holz aus diesem Wald könne nicht heruntergeliefert werden 47 ). Die Gemeindewälder waren schon an sich bei mangelndem Eemeinstnn immer und überall in Gefahr, vorzeitig aus gehackt zu werden. Eine Fraktion konnte in einem gemeinsamen Eemeindewald so viel Holz bezogen haben, daß der Nachbarsfrak- tion im Notfall

devastationis nemorum Austriacorum“ das „jus regulandi silvas' zu, die Felder seien ohne Schutz der Wälder der Witterung mehr ausgesetzt. Sie verlangten ein landesfürst liches, von Sonnenburg unabhängiges Forst personal, eine Bitte, der sich die Nachbarschaft Armentarola anschloß. Die Zöllner be antragten sogar, daß die Abtissin bei Ver kauf oder Austausch von Holz an eine Be willigung der Regierung gebunden sei Daraus wurde freilich nichts, die Regierung wahrte gegenüber dem Stift schon grundsätz lich

immer die Rücksicht, abgesehen davon, daß die Äbtissinnen stets Verwandte und Familisnfreunde aus den Kreisen des Tiroler Hochadels unter den Mitgliedern der Regie rung hatten. Der Holzmangel traf das Stift selbst, weit geringer die Untertanen. Hatte das Stift früher den Bauern die venezia nischen Holzhändler als Abnehmer ihres Holzes zugeführt, so kaufte jetzt das Stift selbst ihnen ihr Holz ab, weil seine Holz einkünste sich vermindert hatten. Das Kloster hatte ja auch früher ausnahmsweise Holz

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 7 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
Eerichtsuntertanen Vor teil und Gewinn. Die Äbtissin erlaubt einem Kaufherrn, in bestimmten Hochwäldern eine festgesetzte Zahl von Stämmen nach einem vereinbarten Preise zu schlagen. Die Kontrakte gehen oft auf mehrere Jahre, der Kaufherr darf jährlich eine bestimmte Menge Holz beziehen. Der Händler darf aber auch ausEemeindewäldern Holz kaufen, indem die Gemeinden mittelbar über den Händler die Bewilligung zum Ver kauf erhalten oder unmittelbar zum Verkauf vom Stift angewiesen werden. Dem Kauf mann wird ebenso

im Vertrag das Recht gegeben, aus Zinsgütern und Heimwäldern Holz zu kaufen. In beiden Fällen erhalten also entweder die Gemeinden oder die einzel nen Hofbesitzer den Preis des Holzes. Der Holzhändler bekommt manchmal das Mono pol des Holzeinkaufs in die Hand, indem die Untertanen für die Zeit der Giltigkeit des Vertrags niemandem anderen Holz ver kaufen dürfen. Die Bauern können mit dem Kaufherrn direkt in Verbindung treten; der Amtmann von Sonnenburg, der das Finanz wesen des Stiftes

unter sich hatte, kann es übernehmen, Holz von den Bauern für den 21) F. XIII, 1618, aus dem Eemeindewald von Corvara nach Lolfosco, 7. Juni 1660, aus einem Heimwald an den Hauptmann von Buchenstein, 14. Juni 1669, aus einem Heimwald nach Col fosco, 6. Juni 1677, aus dem Eemeindewald von Corvara nach Colfosco. Es scheint ein beliebter Trick gewesen zu sein, von den im Herbst be willigten Stämmen einige über Winter liegen zu lassen, um dann im Frühling ein neues Bitt gesuch um etliche Stämme vorlegen

zu können, weil es sich nicht auszahle, bloß diese paar Stämme aus dem Herbst fortzuführen. 22) Beispiele von ausführlichen Kontrakten vgl. F. XIII, 4 . Juli 1626, 30. Mai 1695, 14 . No vember 1699. Händler zu kaufen; aber auch eigens von Sonnenburg befugte Zwischenhändler ver mitteln zwischen Eerichtsuntertanen und dem Kaufherrn 23 ). Die Bauern werden an gewiesen, das Holz zu anständigem Preis dem Kaufherrn zu überlassen, meistens wird aber von Sonnenburg der Preis bestimmt, den der Untertan für das Holz verlangen darf

24 ). Dem Kaufherrn wird auch das Holz bewilligt, welches er braucht, um Brücken und Wege zu verbessern oder neu anzulegen, auf welchen er das Holz fortführen läßt. Diese Händler legten also im Ennebergischen manche Wege und Brücken an, welche natür lich nach Erlöschen des Vertrags die Ein wohner selbst benützen konnten. In diesen Vereinbarungen ersehen wir deutlich die Fürsorge des Stiftes für seine Untertanen. Es wird eine eigene Klausel in den Vertrag ausgenommen, nach der der Kaufherr dem Bauern das Geld

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Year:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Page 333 of 544
Physical description: XV, 488 S. : Ill.
Location mark: III 5.595/1 ; III 7.266/1
Intern ID: 82786
vom Bache bespritzt, die Kleider frieren am Leibe und mancher grüne Junge mußte halb erstarrt vor Nässe und Kälte hier davon gehm, bevor alles Holz ausgeräumt war. Von da an geht es dann etwas besser bis hinunter auf die Kohlstatt, wo das Holz ausgezogen und dann mit Schlitten weiter befördert wird.' Gstrein schildert dann weiters, wie manchmal mehrere Arbeits gruppen gleichzeitig in der Ninne arbeiten und wie die Stämme, welche die oberhalb arbeitende Gruppe abläßt, die weiter unten Arbeitenden

gefährden. Oft bedrohen auch Lawinen die Arbeiter in der Rinne. In älterer Zeit wurde auf weitere Strecken das Holz durch die Trift befördert. Der einfachste Vorgang hiebei war der, daß das Holz don der Riese weg zum Triftbach gezogen wurde. TLo das Wasser zwischen leicht zugänglichen Ufern dahinfließt, ist die Trift leicht zu bewerkstelligen; aber in jenen Strecken, wo es in engen Klammen zwischen steilen Felsen in jähem Fall dahin- braust, wird die Arbeit schwierig und gefährlich. Der Holztreiber

. Ein in den Bach eingebauter Rechen fängt das Treibholz auf; hier wird das Holz ans Ufer gezogen und zu mächtigen Häufen aufgeschichtet. Ein solcher Platz ward in früherer Zeit eine „Reif' (vom lat. ^ Ufer) oder eine „Ladstatt' genannt. Eine große Holztrift auf dem Inn und seinen Zuflüssen versorgte vom Mittelalter an bis herab in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts die Haller Salme mit den nötigen, großen Holz- mengen. Um bei wasserarmen Nebenbächen den zur Beförderung des Holzes nötigen Wasser schwall

durch einen 4,5 Kilo meter langen Graben bis nach Radurschel geleitet, um ausreichende 2Dassermeugen zur Trift zu erlangen. Große Vorkehrungen wurden getroffen, um das Holz aus dem Gebiet des Lech über die Höhe des Fernpasses ins Inntal zu bringen. Unter anderm wurde eine große Holzriese, eine aus dünneren Holzstämmen gezimmerte Rinne, erbaut, um vom Fernbvden (beim Fernpaß) das Holz nach Nassereit (südl. der Paßhöhe) hinabzuleiten. Der Bau eigener TLege für die Holzförderung reicht schon in frühe Zeit zurück

. Um die Wälder der stedlungsleeren Karwendel täler für die Saline in Hall zu verwerten, wurden Wege gebaut, die aus dem Hinterautal über das Lafatschjoch (2085m) und aus dem Samertal über das Stempeljoch (2218m) ins Ißtal herabführten. Der älteste Straßenbauer Tirols, Kunter, der Erbauer des Kuntersweges durch die Eisakschlucht ober Bozen, war um die MAte des 14. Jahrhunderts mit dem Bau dieser V2ege beschäftigt. Auf ihnen wurde das Holz teils mit Ochsenfuhrwerk, teils im Saumverkehr durch Maultiere

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 9 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
sehr unbeliebten Zöllner unterstützen, ste schützen, dafür erhielt die Äbtissin ein Drittel des konfiszierten Guts und ein Dritte! der Geldstrafe, welche der Schmuggler zahlen mußte. Der Richter von Marebbe mußte dem Zöllner im Notfall mit Eerichtsdienern und Eerichtsleuten beistehen, er mußte die Schmuggler gefangen nehmen und gefangen halten 34 ). Ein Gegendienst der Zöllner war es, wenn sie das Holz, das aus dem Enne- bsrgischen Gericht geführt wurde, nach zählten, wobei überprüft werden konnte

, ob die Kaufleute die im Vertrag vereinbarte Zahl vonMuseln wirklich eingehalten hatten. Holz, das ohne Wissen und Willen der Äbtissin ausgeführt wurde, wurde von den Zöllnern festgehalten 3S ). Die Kammer in Innsbruck und das Stift scheinen, soweit ich die Akten überblicke, keine festen, für immer geltenden Vereinbarungen über Zölle in diesem .Gebiet gehabt zu haben. Die Äbtissin konnte, im Gegensatz zu den Wein- und Salzeinkünften, ihr Holz nicht zollfrei beziehen, wenn es einen Einnehmer posten passieren

mußte. Sie ersuchte nun die Kammer oft, den Zoll für das Holz, das zu ihrem Stift geführt wurde, zu ermäßigen oder zu erlassen. Es handelte sich vor allem um das Holz, das aus dem Erünwald über Braies ins Pustertal und nach Sonnenburg geliefert wurde. Nicht nur für den eigenen 33) F. Vili, Pos. 5, 1553, F. XIII, 1576, 1594; vgl. Vittur, Anhang S. LI, Anm. 234, P. 4, wo noch von einem Viehzoll die Rede ist, 1576 schon ist es unzweifelhaft ein Holzzoll. Die Angabe Vitturs S. 104, daß die Zollstätte

zu Lorvara überhaupt erst 1612 errichtet worden wäre (nach Alton S. 143 und nach Egger, Eesch. Tirols, 2. Bd. S. 399), ist also nicht richtig. Vgl. auch F. VIII, Pos. 5,1717, 1778. 34) F. VIII, tzos. 5. 1551, 1717. 35) F. XIII, 1576. 1635. Bedarf, bat die Äbtissin um Zollermäßigung, auch für das Holz, das sie nach Venetien ver kaufte. Vorübergehende große Notlage ihres Stiftes zwang sie manchmal dazu. Ich er wähne nur die Feuersbrunst, welche am 5. August 1597 das Kloster vernichtet

hatte. Mit einer Bewilligung der Kammer zu einer großen Zollermäßigung ausgestattet, konnte die Äbtissin mit den Holzhändlern ganz anders günstige Verträge über Holzverkauf abschlietzen. Es war eine Erleichterung für beide Teile 3 '). Freilich war dis Nachfrage aus Venetien nach Holz so dringend, daß der Verkäufer den ganzen Zoll auf den Käufer abwälzen konnte. Im Ennebergischen war der Holzzoll nicht in der Hand des Gerichts herrn, sondern des Landesfürsten. Wir haben aber Nachrichten, daß die Äbtissin

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 13 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
welche für Übertretungen in Eemeindewäldern gezahlt werden müssen. Von nun an darf aus Heim- und Eemeindewäldern ohne Erlaubnis frei Holz an andere Einzelbauern oder Nachbar schaften des Gerichts verkauft werden. Die Hoch wälder Plang-Pitscheid, Armentara, Care und Stores bleiben den Bauern weiter als Reserve, bei Mangel in Heim- und Eemeindewäldern weist chnen der Waldmeister daraus Holz zu. Falls Badia (Abtei) oder andere Gemeinden zu wenig Heim- und Eemeindewälder haben, dürfen

sie einen kleinen Teil der Hochwälder Care und Armentara als Eemeindewald abtrennen. Den Corvarern wird der Hochwald Frataplana als Eemeindewald gänzlich überlassen. Diese höchst wichtige Überlassung von Hochwäldern, die sehr gegen den Willen des Stiftes nur unter dem Druck der Regierung ausbedungen worden sein wird, erklärt auch zum Teil die Holzarmut von Sonnenburg im 18. Jahrhundert. Das Stift wahrt sich das Vorkaufsrecht, wenn Gerichts untertanen Holz verkaufen wollen und dieses sich leicht

auf dem Eaderbach tristen lägt '»). Die übrigen Bestimmungen sind zum Teil allgemein typisch für Forstordnungen dieser Zeit^). Ich erwähne nur das Hauptsäch liche. Immer wieder wird gemahnt, das junge Holz zü schonen, das tote oder minder wertige Holz zu verwenden und nicht ver faulen zu lassen. Die „Äßtig, Wintwürff, Wipfl, Schwanten' sollen genommen wer den 5S ). Die Schutzwaldungen, welche vor Lawinen und Muren schützen, sollen geschont werden. Der Wald Brussa, der die Kirche von S. Vigilio, das Eerichtshaus

mit dem Archiv und verschiedene Euter beschützt, wird eigens genannt. Der Wald soll vor Schaden durch Ziegen und vor allem vor Waldbränden bewahrt werden. Die „Khnospenmacher' dür fen das Holz von jungen Lärchen für ihre Hausindustrie nur von auswärts beziehen, in der zweiten Waldordnung ist es allerdings erlaubt, dafür Föhrenholz aus den eigenen Wäldern zu nehmen Zum Schluß ist die genaue Geldstrafe für jedes Vergehen an gegeben. 56) V. 1, 2, 3. s. 6. 7. 57) Über den Inhalt und die Gliederung der deutschen

Forstordnungen vgl. Bernhardt, 1. Bd. S. 116, 236 f., vgl. auch meine Arbeit „Aus der Forstgeschichte von Osttirol' (Anm. 2). 58) Hschr. 3629, 1769, P. 3. 8, 9. 13. Hschr. 3636, 1719, P. 4, 8. 9, vgl. auch F. XIH, 1562. hier be fiehlt noch die Abtissin, das minderwertige Holz durch Verbrennen zu verräumen. 59) Hschr. 3629, 1769, P. 16, 11, 12, 14. Hschr. 3636, 1719, P. 16, 11, 12, 14. Vgl. auch Bern hardt, 2. Bd. S. 75. Sonnenburg hatte von jeher sein eigenes Forst personal gehabt. In den Jahr hunderten

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 5 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
in denen hoch-, haim uno gemeinswaroungen'. Der Punkt: „üuncta poenalia,, umfaßt auch Strafen in Forstsachen 7 ). In Marebbe unterscheiden wir in der Neu zeit deutlich vier Gruppen von Wäldern, wie es rlar aus den Archivalten zu ersehen ist. Die Hoch- und Schwarzwälder waren Eigentum des Frauenftiftes, dieses verfügte frei über alles Holz in diesen Wäldern. Dann die „G m a i n' w ä l d e r. Der Um fang dieser Wälder war sehr verschieden. Eine ganze große Gemeinde konnte mit allen ihren Frartionen

einen solchen Wald nutzen, aber auch kleine Weiler konnten ihren „Emain'wald haben. Die Heimwälder (Heimholzer) waren Sondereigen eines Hof besitzers oder standen ihm wenigstens zur Sondernutzung frei. Das gesamte Holz in einem Heimwald gehörte nur diesem Bauern. Schtietzlich waren Wälder Bestandteile von Sonnenburgischen Z i n s g ü t e r n, ein be stimmter Teil des Holzes mutzte an das Stift gezinst werden. Aus den letztgenannten drei 6) Wopfner S. 46/17. 7) Sb. Sta. Fasz. I, Pos. 8, Die Definition

der Forfthoheit durch die zeitgenössischen Juristen des 17. u. 18. Jahrh. vgl. bei Aug. Bernhardt, Eesch. d. Waldeigentums, der Waldwirtschaft und Forstwissenschaft in Deutschland (3 Bde., 1872 f.), 1. Bd., S. 225. Wälderarten nahm der Bauer das Bau- und Brennholz für den eigenen Bedarf. An dem Holz in den Eemeindewäldern hatten auch die Seelsorger einen gewissen Anteil °). In den Enneberger Tälern brauchte der Bauer von jeher als Zubuße zu seinen kärg lichen Einnahmen aus Ackerbau und Vieh zucht

auch Einkünfte aus den Waldungen °). Genügten die Gemeinde-, Heim- und Zins- güterwälder für den Bedarf der Bauern an Brenn- und Bauholz nicht, das sie für eigene Gebäude, Zäune, auch zur Wegverbesserung brauchten, so mußten die Bauern an das Kloster ein Bittgesuch richten, um für ihren Hof sich aus den Hochwäldern Holz holen zu dürfen. Die extensive Wirtschaft in den Wäldern zwang die Bauern, besonders oft um Bauholz anzusuchen. Solche Bitten wurden höchst selten abschlägig bejchieden

. Etwas anderes war es, wenn der Bauer Holz zum Verkauf, vor allem über das Enneberger Gericht hinaus, schlagen wollte. Hier wirkte sich die Forstaussicht aus, welche ein wesentlicher Bestandteil des Forstregals war. Sobald ein Bauer in einer von den vier Wäldergruppen Holz zum Verkauf schlagen wollte, brauchte er dazu unbedingt die Erlaubnis der Abtissin 8 11 Das war eine volkswirtschaftlich notwendige Maßnahme'). Nach den Beständen dieser waldreichen Täler an oer Grenze der waldarmen „terrà ferma' Venedigs herrschte stets

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Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 8 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
wendet wurden, kamen nur Holzkohlen für diese Werke in Betracht 22 ). Die Werke be nötigten nun große Mengen von Holz kohlen, die Pächter mußten sich auch an die Sonnenburger Äbtissin wenden und sie schlossen mit ihr wie die Holzhändler Verträge ab. Das Frauenstift überließ nun Teile seiner Hochwälder zur Aushackung, wenn möglich sollte niedergefallenes Holz, Wipfel und Äste zum Brennen verwendet werden, welche natürlich zu geringerem Preis ver kauft werden. Die Kohlenmeiler wurden gleich in der Nähe

des ausgehackten Waldes angelegt; eine ständige Bedingung der Ver träge war, daß die Meiler nur an ungefähr lichen Orten, ohne Schaden anstiften zu können, sein durften 2 °). Für das Schlagen von Bäumen mußte der Äbtissin das Stockgeld oder Stockrecht gezahlt werden. Die Untertanen, welche mit Bewilligung Holz für eigenen Bedarf oder zum Verkauf schlugen, mußten fast immer bloß das Stockgeld zahlen. Bei Verträgen mit Holzhändlern und Eisenwerkpächtern war es nur ein Teil des Holzpreises. Die Höhe

, S. 129. 27) Bernhardt, 1. Bd. S. 179, 2. Bd. S. 70. 28) F. XIII, 1617. 1. Zänner 1619, 3. Nov. 1639, 1655, abgesehen vom Holzpreis war die ständige Gebühr für Anlegung eines Kohlenmeilers: 1 E. 43 Kr. zuführen waren, wurde es niedriger be rechnet. Das Stockgeld galt meistens als Einheit für eine „Musel' 22 ). Die Unter tanen baten manchmal vergebens, Holz „stockhfrey' schlagen zu dürfen, also ohne Stockgeld bezahlen zu müssen. Das Stock recht wurde aber öfters wesentlich er mäßigt

2 °). Das zum Verkauf bestimmte Holz wurde an den landesfürstlichen Zollstätten verzollt. Zu Dobbiaco saß früher der „obriste Einnehmer', der der Vorgesetzte der Zöllner in weitem Umkreis war, also der Einnehmer im Ennebergischen, selbst desjenigen in Eröden 22 ). Das Holz, das aus dem Grün wald über Braies ins Pustertal geführt wurde, wurde vom Toblacher Einnehmer ver zollt. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde unter heftigem Widerstand der Bevölkerung ein Einnehmerposten zu Stern errichtet 22 ). 29) In Marebbe schlug

lärchene Museln ... 8 Kr., kleine lärchene Museln ... 6 oder 4 Kr„ große sichtene Museln ... 12 Kr., mittlere fichtene Museln... 6 Kr., kleine fichtene Museln ... 3 Kr., vgl. F. XIII, 1618, 1635, 19. Dezember 1689; von jeder bewilligten Hun dertzahl von Museln durften 2 Prozent mehr gehackt werden, man mutzte aber auch dafür das Stockgeld zahlen. Auf Einzelheiten in den Holz preisen, welche je nach der Zeit, nach Gewandtheit des Händlers, nach der Entfernung des Waldes äußerst schwankten

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 12 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
Zu Ende des 17. Jahrhunderts und besonders im 18. Jahrhundert mußte aber Sonnenburg in großem Matzstabe Holz einkaufen, jetzt mußte das Stift mit seinen Eerichtsunter- tanen Verträge schließen, um von diesen Holz zu erhalten. Wenn früher manchmal nur Hunderte von Stämmen verkauft wurden, wurde jetzt z. B. einem Untertanen nicht er laubt, 10 Lärchen zu verkaufen, weil das Stift sie selbst brauchte und kaufen wollte. Es wurde aus Heimhölzern und Gemeinde wäldern gekauft, auch Bauern aus brix

- nerifchen Gerichten erscheinen als Ver käufer 52 ). In einem Inventar-Entwurf von 1766 steht unter den ständigen jährlichen Ausgaben des Stiftes: „Das in den Kloster gebrauchende Holz, anerwegen dieses das Sonnenburgische Stift durch baares Geld an sich erhandeln und auf den Ennenberger Bach, Eader genannt, heraustreiben lassen muß ... 400 G.' 6S ). Das beleuchtet die Tatsache, wie arm das Stift im 18. Jahrhundert an Holz eigentum geworden war und wie es großen teils seinen Bedarf durch Holzeinkaus

. In der Ein leitung betont die Äbtissin ausdrücklich, daß die Erneuerung der Waldordnung wegen der großen Vergeudung von Holz notwendig ge worden sei. Ich hebe vor allem die für Marebbe be sonderen Punkte hervor. Wichtig ist in der ersten Waldordnung die Be stimmung, daß den Untertanen, also wohl besonders den Bauern von Pleiken, Marebbe und S. Vigilio das Rauhtal überlassen wird, dessen Waldbestände bisher größtenteils als Hochwald gegolten hatten; dort dürfen sie von nun an ohne Bewilligung Holz, in erster

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Year:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Page 332 of 544
Physical description: XV, 488 S. : Ill.
Location mark: III 5.595/1 ; III 7.266/1
Intern ID: 82786
jedoch das Holz erst im Herbst oder Winter gefällt, namentlich dann, wenn die Lage der DZälder ein leichtes Fortschaffen des Holzes ermöglicht. In früheren Zeiten wurden die Bäume nicht abgesägt sondern abgehackt; man bediente sich dazu der sogenannten „Maishacke', einer Axt mit langer Schneide. Erst zu Ansang des 17. Jahrhunderts begann sich allmählich der Gebrauch der TMegsäge zu verbreiten. Am Atztal war noch vor 100 Jahren die Maishacke gebräuchlich. Ein geschickter Holzarbeiter

durch die Riese oder beim Triften nicht so leicht zersplittern oder hängen bleiben. Solche Hölzer werden „M^uselu' genannt; in älteren TLaldakten ist öfters von „Muselmännern' die Rede, gemeint sind damit die Holzarbeiter. Ein Hänfen übereinander gelegter Holzstämme, wie wir sie in den Wäldern oft zu sehen bekommen, heißt im Eisaktal eine „Plumme'. DaS Holz, das man nicht zu den Sägen liefern will, wird in Stücke zerschnitten. Die Stammstücke werden mit dem eingehakten Zappin (s. Textabb. 2 g) zur nächsten

ich dies Klingen höre, fällt mir immer die Sage vom berühmten Geigen- macher Stainer in Absam ein; er soll zur Herbstzeit in Hochtälern dem Klingen der Stämme gelauscht haben; von den Stämmen, die am besten klangen, nahm er das Holz für seine Geigen. Häufig beginnt man mit dem Ablassen des Holzes erst, wenn der Boden gefroren ist. Das Ablassen des Holzes in der natürlichen Rinne des Fahrnbaches bei Ätz schildert Gstrein (Bauer in Qtz) mit folgenden Worten: „ . . . im oberen Teil ist er (der Bachranst

) nicht stell, macht wenig Eis, dafür zappelt man gewöhnlich in tiefem Schriee 1 daö Holz bringt man nur langsam vorwärts, hebt und rückt mit den Zeppinen an den schweren Stämmen, freut sich aber der schönen Blöcher sBlöcke,Holz-), die man dabei hat und ganz hinabzubringen hoffte Natürlich tappt man dabei oft ms Wasser und in der Regel hat man den ganzen Tag nasse Füße. Auf Mit tag gibt es etwas Speck und einen Schluck Branntwein. .. Ungefähr in der Mitte des Laufes stürzt der Bach über einen Felsen

und bildet einen Wasserfall. Nachdem man hier das Holz hinabgelassen hat, schaut man hin unter, wo es etwa liegen geblieben. Da sieht man meistens einen Teil weit drunten bei der Lehmgrube, die schönsten Blöcher abgebrochen oder zerspalten in wildem Durcheinander. Ein Teil aber bleibt gewöhnlich knapp Textabb. 2g. Zappin 3oi

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Books
Year:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Page 327 of 544
Physical description: XV, 488 S. : Ill.
Location mark: III 5.595/1 ; III 7.266/1
Intern ID: 82786
im regelmäßigen Gang der Almwirtschast gekommen. Für den Bau und die Einhaltung der Almhütten sowie für die Feuerung brauchte man Holz, das man tunlichst nahe zu gewinnen trachtete. In den entstandenen Schlagflächen weidete das Vieh und oerhinderte das Wiederaufkommen des Waldwuchses. Die Verminderung der JDaldfläche durch die Almwirtschaft war vor alters sehr bedeutend. So wird beispielsweise 1608 amtlich festgestellt, daß durch Waldschwenden zu den ursprünglichen 4o GraSrechten der Bodenalm im Kaisertal

im Ahrntal in einer Seehöhe, von 2000—2100 Metern wachsen heute nur mehr einzelne kümmerliche Lärchen und Fichten, doch sieht man noch Baumstrünke und etwa einen Meter tief unter dem Boden liegen mächtige Baumstämme; es waren so viele vorhanden, daß man sie zufolge des heutigen Hvlzmangelö ausgrub und nach einjähriger AuStrocknung zur Feuerung auf der Alm oerwandte. Hier im Talinnern war es der Ahrner Kupferbergbau, welcher viel Holz verbrauchte. In den Kahlschlägen, die er in den höchstgelegenen

ja über dieselbe emporgereicht haben, da man sicherlich nicht das Holz zum Kohlenbrennen ans der Tiefe herauf gebracht hat. Auch hier führte der Kahlschlag zu dauernder Senkung der Waldgrenze. Selbst in den Zeiten, da Holz noch im Überfluß vorhanden war und man den Ä5ald mehr als Behinderung der Landwirtschaft wie als wirtschaftliches Gut betrachtete, hatten die W>älder in der unmittelbaren Umgebung der Siedlung wegen ihrer leichteren Nutzbarkeit einen höheren VZert als entferntere, schwerer zu nutzende WÄder. Es mußte

deswegen schon frühzeitig die Nutzung des Waldes durch die Gemeinschaft der Siedler geregelt werden und dementsprechend ein Recht am 5lLald entstehen. Eine größere wirtschaftliche Bedeutung kam den TAaldern Süd tirols schon in der Römerzeit zu. Holz wurde schon damals aus den nach dem Süden sich öffnenden Tälern in das holzarme Italien gebracht; es ist nicht zu bezweifeln, daß schon damals die Etsch der Holzförderung nach dem Süden diente. Der TIert des TFaldeS bestand aber nicht nur in der Holz

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Books
Category:
History , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1933
Zur Geschichte der Hofburg und der Rumergasse in Innsbruck
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Page 98 of 237
Author: Klaar, Karl / von Karl Klaar
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Language: Deutsch
Notations: In: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 6. 1933 ; S. 42 - 48.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Zeitschrift<br />g.Tirol ; s.Volkskunde ; f.Zeitschrift
Location mark: II Z 191/N.F.,6
Intern ID: 441951
Abgrenzung des gemeinsamen Waldgebietes vorzunehmen. Im Jahre 1538 kam es zur Tei lung. Danach 336 gehörte den Weerern „das Holz' vom Weerbach ostwärts am Terrassenhange bis zum Lempertal (= Ostende der Inntalterrasse gegen das Pilltal zu). Im Bereiche der politischen Gemeinde Weerberg blieb den Weerern der Bannwald „hinter den sogenannten Hochenzällen' und der Bannwald „ober den Hochsinngütteru' bis zur Lawasteralm hinüber 337 . Die Leute von Weerberg hatten mehrere Waldkomplexe, die den einzelnen

Fraktionen der Gemeinde verliehen wurden. Aus den Grenzregulierungen im 18. Jahrhundert ist zu entnehmen, daß den Bewohnern von Außerberg der „Taubenwald' (Pilltal) und die unteren Teile des „Kosselmoser' und „Breitögg- waldes' zugeteilt wurden 338 . Die Mitterberger bezogen ihr Holz aus dem „Hillenwald' (= unterer Hang des Weerer Waldes oberhalb der Fraktion Mitterberg) 339 und dem Walde innerhalb des Riederbaches in Innerberg bis gegen den Nurpenbach 340 . Neben den Anteilen in den Gemeindewaldungen

) und dem Weerbach 343 . Nur die Sölleute in der „Gmöls' (später Geringergut) konnten ihr Holz wegen der großen Entfernung aus den Lehensaßwaldungen am Ganglbach beziehen 344 . Wenn die Söllner mit dem ihnen zugewiesenen Holz aus dem „Soltnerwald' nicht ihr Auslangen fanden, stand ihnen das Recht zu, etwas Holz aus den 339 Kirchenarchiv Weerberg: Abschrift der Teilung vom Jahre 1850 vorhanden. 337 Oberstjägermeisteramtsarchiv vom Jahre 1734, fol. 422. 338 Kirchenarchiv Weerberg; Akten vom Jahre 1729. 339

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Books
Year:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Page 334 of 544
Physical description: XV, 488 S. : Ill.
Location mark: III 5.595/1 ; III 7.266/1
Intern ID: 82786
hinabgelassen. Verschiedene Namen von Ortlichkeiten erinnern heute noch an diese Holzförderung vergangener Zeiten. In der „Amtssäge' im Gleirschtal wurden die Hölzer geschnitten, das Samertal hat von den „Samern', welche das Holz zum Stempeljoch emporführten, den Namen erhalten; dieses letztere von den „Stempeln', den vier Meter langen und zehn Zentimeter dicken Bohlen, die man zur Stollenzimmerung benötigte und auf dieses Joch hinaufschleppte. In der heute verfallenen „Samerhütte' am Langen

Wäldern sich nicht ver lohnte, wurde das Holz an Ort und Stelle zu Kohle gebrannt: Ortsnamen wie Kohlstakt, Kohl lechen, Kohlenberg, Kohlgreit u. ä. bezeichnen die Stellen, wo einst Kohlenmeiler rauchten; Kohlenreste im Boden lassen die einstigen M^eilerplätze erkennen. Die Wege, auf welchen die Kohle von solchen hohgelegenen Plätzen durch Saumtiere herabgetragen wurde, haben sich da und dort noch erhalten. In den Zeiten, da die Industrie noch auf Holz und Holzkohle angewiesen war, verlegte

man Unternehmungen, die viel Feuerung benötigten, gerne an oder in Waldgebiete. Am Ausgang des holzreichen Brandenbergtales, zu Kramsach und zu Brixlegg wurden Schmelz- und Glashütten sowie ein Messingwerk errichtet, denen das Holz mit einer heute noch bestehenden großen Trifteinrichtung zugeführt wurde. Noch zu Ausgang des 18. Jahrhunderts in der waldreichen Kelchsau (bei Hopfgarten, Brixental) eine große Glashütte zu Hörbrunn erbaut. Seit dem Bau der Bahnen ist die Holzbeförderung durch Floß oder Trift

auf den größeren Flüssen fast verschwunden. Auch auf den Bächen ist die Trift sehr zurückgegangen und durch die Beförderung auf dem trockenen Weg ersetzt worden. Für die Ausnützung der Staatswaldungen wurden seit dem Ausgang des vorigen Jahrhunderts zahlreiche Forstwege hergestellt, auf welchen die Holzbeförderung vorteilhafter bewirkt wird als durch die Trift, welche das Holz oft schwer beschädigt und seinen Berkaufswert mindert. Mancher dieser DTege kommt Bergwanderern und Wintersportlern sehr zustatten

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 6 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
ein Bauer, der ohne Bewilligung Holz ge hackt hatte, das Unglück, 'gerade ertappt zu werden, während er auf seinem Wagen das Holz fortführte, so wurde ihm auch das Zug vieh gepfändet 33 ). Diese allgemeine Erörterung war not wendig, bevor ich in die Einzelheiten eingehe. Diese strenge Scheidung in vier Gruppen von Wäldern setzte eine genaue Abmar kung voraus. Sonnenburg,das das alleinige Recht der Erundbodenmarkung innehatte, sorgte zu wenig dafür. Die Wälder waren von einander ganz ungenügend

abgegrenzt. Das führte zu Übergriffen, welche gerade wegen der schlechten Ausmarkung nicht ge straft werden konnten. Wie oft mußte die Äbtissin die Strafe mildern oder erlassen, wenn z. B. ein Bauer nur aus Heimwäldern Holz verkaufen durfte, aber in einen Hoch wald übergegriffen hatte, weil, wie der Akt bekennen mutz, der Hochwald nicht aus gemerkt fei 33 ). 1674 verlangt der Enne- berger Richter dringend, daß die Hochwälder strenge abgegrenzt werden, um ihren Bestand besser erhalten

zu können Bezeichnender weise erlaubt manchmal Sonnenburg, unter der Bedingung aus Heimwäldern und Zins gütern Holz zu verkaufen, daß dieses an keinem strittigen Orte geschlagen werde. Wenn es unentschieden war, ob ein Wald Heim- oder Eemeindewald sei, ob ein anderes Mal ein Forst Gemeinde- oder Hochwald sei, mutzten lange Verhandlungen mit Zeugen aussagen der ältesten Männer durchgeführt werden 35 ). Die Schwierigkeiten wuchsen, . 12) Der wichtige Faszikel XIII des Sonnen- burger Stiftsarchivs bot für diese Arbeit

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1933
Forstgeschichte des Enneberger Tales : vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Page 14 of 16
Author: Kramer, Hans / von Hans Kramer
Place: Bolzano
Publisher: Vogelweider
Physical description: 15 S.
Language: Deutsch
Notations: Aus: Der Schlern ;14,3; In Fraktur
Subject heading: g.Enneberg <Tal>;s.Forstwirtschaft;z.Geschichte 1500-1800
Location mark: III 268.222
Intern ID: 495438
den Kaufleuten die Rechnung vorlegen, die Geldsummen für das ausgeführte Holz, zum Teil das Stock geld, auch das Geld für die Holzkohlen empfangen. Sie beide müssen mit den Zöll nern verhandeln, sie hatten auch manchmal in einem Prozeß zu tun. Sie hatten als Bevollmächtigte der Abtissin fast sämtliche Angelegenheiten der Holzausfuhr in der Hand, Die Herren legten der Äbtissin dann Rechnungen über sämtliche Auslagen vor, die sie bei diesen Kommissionen gehabt hatten. Die Richter übernahmen aber auch Aufträge

, die eigentlich Aufgabe des Waldmeisters ge wesen wären. So übernahmen Hosrichter und Richter die Ausmarkung eines Wald stückes, dessen Holz verkauft werden sollte; nicht selten wurde der Ennebergische Richter in einen Wald geschickt, um nach dem Rechten zu sehen °°). Der Waldmeister darf nur mit Wißen und Erlaubnis des Richters Wald stücke zum Schlagen anweisen. In der Wald- ordnung ist dem gesamten Forstpersonal eine monatliche Waldvisitation und ein Bericht an den Richter darüber vorgeschrieben. Das wurde

freilich nicht eingehalten «°). Auch sonst ist manchmal zu bemerken, daß die Zugel einer straffen Regierungsgewalt den Händen der Abrisftnnen zu enrgieitrn begannen. Die Zinsyolzer gingen unregel mäßig und nicht voUstanoig ein. Nicht um- jonji legte das Stift in der ersten Halste des 18. Jahrhunderts Listen über ein halbes Jahrzehnt (die Zinsholzer scheinen nicht immer pünktlich gegeben worden zu sein) an, in denen aufgeschrieben wurde, was die ein zelnen Bauern eigentlich an Holz zinsen mußten

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Books
Category:
History , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1933
Zur Geschichte der Hofburg und der Rumergasse in Innsbruck
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Page 158 of 237
Author: Klaar, Karl / von Karl Klaar
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Language: Deutsch
Notations: In: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 6. 1933 ; S. 42 - 48.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Zeitschrift<br />g.Tirol ; s.Volkskunde ; f.Zeitschrift
Location mark: II Z 191/N.F.,6
Intern ID: 441951
? Hat sich in der Zusammensetzung im Laufe der Zeit eine Änderung vollzogen und welche Ursadien werden hiefür angegeben? Gibt es Staatswälder im Gemeindegebiet? Überwiegt der Waldbesitz der Gemeinde oder der Interessentschaften gegenüber dem Waldbesitz der einzelnen Bauern? Sind Lärchmähder in größcrem Umfang vorhanden? Wie wird das Holz abtransportiert? Wird getriftet und bestehen Klausenbauten für die Holztrift? Wie nennt das Volk die Plätze, an denen Holz geschlagen wurde („Brand, Mois' und dgL). Welche Geräte

würden. Der 'Wald ist mit Ausnahme von 18 Morgen, die zum Eichhof gehören, Allmende, und zwar hat die Gemeinde in den höheren Lagen Eigentums- und Nutzungsrecht, in den tieferen Lagen ist der Wald in sogenannte „eigene Teile' parzelliert, doch hat auch hier die Gemeinde das Eigentumsrecht, der Besitzer nur ein Nutzungsrecht, d. h. er darf — innerhalb des Forstgesetzes — das Holz schla gen, er darf aber den 'Waldteil, der auch nicht grundbücherlich eingetragen ist, nicht veräußern. Triftanlagen

17
Books
Category:
History , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1933
Zur Geschichte der Hofburg und der Rumergasse in Innsbruck
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Page 99 of 237
Author: Klaar, Karl / von Karl Klaar
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Language: Deutsch
Notations: In: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 6. 1933 ; S. 42 - 48.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Zeitschrift<br />g.Tirol ; s.Volkskunde ; f.Zeitschrift
Location mark: II Z 191/N.F.,6
Intern ID: 441951
war, alljährlich zwölf Stämme für seinen Eigenbedarf zugewiesen 346 . Jedoch scheint diese Holzmenge den Leuten am Weerberg nicht genügt zu haben, da sie beim Tading erklärten, sie hätten aus eigener Machtvollkommen heit ihren Mitbürgern je 20 Stämme aus dem Gemeindewald zugebilligt. Dieser Forderung hat man offenbar in einem Ausmaße nachgegeben 34? , daß die Bauern in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an Ausfuhr von Holz denken konnten, allerdings nach Einholung einer landesfürstlichen Bewilligung

. Um aber durch bedeutende Holzausfuhr den Holzbedarf der Bergwerke um Schwaz nicht zu gefährden, mußte auch für das den Lehensassen zugesprochene Holz von den Bergherren von Schwaz im Falle des Verkaufes durch die Bauern das Vorkaufsrecht zugebilligt werden. Als im 18. Jahrhundert der Bergbau um Schwaz schon stark zurückgegangen war und zahlreiche Schmelzhütten in der Umgebung aufgelassen wurden, sank der Holzverbrauch in der ganzen Gegend bedeutend. Die bisher umverteilten Gemeindewälder am Weerberg, aus denen

die Bergwerke im Notfalle auf Grund des landesfürstlichen Waldregales ebenfalls Holz beziehen konnten, wurden nunmehr an die Gemeindemitglieder aufgeteilt. Die einzelnen Waldteile (= Lusse) wurden bestimmten Gütern verliehen und als Bestandteil des be treffenden Gutes erklärt 346 ; daher sah man den Verkauf eines Lusses ohne das Gut als unstatthaft an. Kam ein Hof durch Kauf, Tausch oder Tod, des bisherigen Besitzers in andere Hände, so mußte die damit verbundene Änderung der Inhaberschaft des betreffenden

19
Books
Category:
Linguistics
Year:
1933
Wörterbuch der Grödner Mundart.- (Schlern-Schriften ; 23)
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Page 88 of 510
Author: Lardschneider, Arcangjul / von Archangelus Lardschneider-Ciampac
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XXXI, 480 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Grödnerisch ; f.Wörterbuch ; g.Deutsch
Location mark: II Z 92/23
Intern ID: 104624
807. eia vài, -vèi, sm, ciavala, -es, sf. Pferd, Stute; fhi a -**• rei ten; a ~ rittlings; (im Kartenspiel): Ober, Reiter oder Pferd. Etym. caballus, -a, ML. 1437 und 1440. 808. ciavalè, -éa, vb. über etwas mit grossen Schritten hinweg schreiten. Etym. Ablg. v. 807. 809. ciavalè, èies, sm. Säumer; das Wort ist mehr bekannt als „ciai', 712, heute sind beide wenig gebr. Etym. caballus, -arius. 810. ciavalón, sm. Maurerbock (aus Holz). (G. a ~ für a ciaval „rittlings' nicht mehr gebr

mit einem Daumen, dann Stiefelzieher, das letztere wohl statt Knieriemen; im ganzen ist es ein Wort, dessen Bedeutungen nicht recht bewusst sind. 817. ciavidla, sf. Fussknöchel; Holznagel an der Deichsel für das Zweigespann (für Ochsen). Etym. clavicula, in der Bed. Fussknöchel hat das Rom. nach ML. 1979,2) cavicla. 818. ciavon, sm. Starrkopf, dass. wie 816,2). Etym. caput, -onem. 819. ciaz, ciac, sm. Schöpfkelle, -löffei (audi aus Holz, nicht, wie G. gibt, nur aus Eisen). Etym. ML. 2434: griech. eyathos

, 2. cattia, davon männl. Formen im Sp. und Ptg. 820. ciaza, sf. Schöpflöffel, gegenüber 819 ist ~ das kleinere, auch wieder aus Holz oder Blech, bezw. Eisen; ~ da skulè Seihlölfel. wohl audi da bulhes'. Etym. s. 819.

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