Page 19 of 50
Author:
Tabakfabrik <Schwaz> ; Österreichische Tabakregie <Wien> ; Tirol / Landesverkehrsamt / hrsg. von der Generaldirektion der Österreichischen Tabakregie in Wien unter Mitwirk. des Landesverkehrsamtes für Tirol in Innsbruck
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
48 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Schwaz <Tirol>;s.Tabakindustrie;z.Geschichte 1830-1930
Location mark:
III 59.766
Intern ID:
224236
Zur Geschichte des Schwazer Bergbaues. Von Univ.-Dozent Dr. Guido Hrad il. Die ältesten Spuren bergbaulicher Tätigkeit in der Umgebung von Schwaz scheinen bis in die Bronzezeit zu rückzureichen; mit Holzhämmern und Keilen, die man in das erzführende Gestein trieb, unter Anwendung der ein fachen Feuersetzarbeit, beim trüben Scheine des Kienspans ging man in unglaublich engen und niedrigen Stollen den Erzgängen nach. Die Aufbereitung geschah mit schweren Steinschlegeln, Handscheidung
war die übliche Art der Trennung haltiger Massen von tauben. Etwa um das Zahr IVOS v. Chr. dürfte in Schwaz bereits ein nicht unbe deutender Bergbau umgegangen sein, der dann allerdings wieder einging und durch Jahrhunderte stillgelegen haben mochte. Herzog Siegmund der Münzreiche tauschte im Jahre 1449 die damals wahrscheinlich schon ergiebigen Berg baue am Falkenstein von ihren Besitzern, den Herren von Frnndsberg, gegen das Stadt- und Landgericht Sterzing und die Herrschaft Petersberg im Oberinntale
, der Kampf der Geister aus politischen und religiösen Gebieten warf seine lastenden Schatten bis in die stillen Tiroler Täler. Der Schmalkalden einfall (1345), die Einfälle des Kurfürsten Moritz von Sachsen (1522) finden unter der Knappschaft von Schwaz kampfbereiten, sympathischen Widerhall, bei der Regierung dagegen strenge, bewaffnete Abwehr. Die Rädelsführer müssen mit Blut und Leben für ihre Überzeugungstreue büßen. Seuchen wüten, eine derselben, „Infektion' ge nannt, rafft innerhalb von drei Jahren
an 6000 Menschen in Schwaz und Umgebung dahin, darunter 1000 Berg knappen. Der Verfall schreitet weiter fort. Im Jahre 1366 blieben die Gewerken den Knappen sogar die Löhne schuldig. Die Stürme der Gegenreformation brausten auch über Tirol und die Knappenstadt Schwaz. Auch dies« Er schütterungen waren der weiteren Entwicklung des Bergbaues ebensowenig förderlich wie ein Aufstand der Knappen, der 158Z ausbrach und wirtschaftlichen Hintergrund hatte. Es handelte sich damals um die von den Gewerken beab