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Books
Category:
History , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1928
¬Das¬ ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze
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Page 93 of 447
Author: Huter, Franz / von Franz Huter
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Language: Deutsch
Notations: In: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 1/2. 1928/29 ; S. 127 - 143.
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Zeitschrift<br />g.Tirol ; s.Volkskunde ; f.Zeitschrift
Location mark: II Z 191/N.F., 2
Intern ID: 378243
Jung E., Germanische Götter und Helden in christlicher Zeit. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der deutschen Geistesform. I. F. Lehmanns Verlag, München 1922. 393 Seiten. Das Buch Jungs, ein wichtiger Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte, gewinnt für die Heiinatforschung besonderen Wert durch die reiche Beleh rung, welche es für die Deutung älterer Denkmäler der Heimat, namentlich der Denkmale religiösen Kultes bietet. Mit Recht hebt Jung die große Be deutung hervor, welche heidnischer

Überlieferung noch in später christlicher Zeit zukommt und verweist in verschiedenen Beispielen auf die Einwirkung solcher Überlieferung auf die Gestaltung der Denkmäler. Die merkwürdigen Steinskulpturen an alten Kirchen und Kapellen (so z. B. die am Tor der Burgkapelle auf Schloß Tirol) setzen der Deutung oft große Schwierigkeiten entgegen. Jung wendet sieh mit guten Gründen gegen die einseitige Heran ziehung der griechisch-römischen Mythologie und gegen die oft gewagte Deutung im Sinn christlicher

Symbolik. So macht Jung darauf aufmerksam, daß Gestalten der heidnischen germanischen Mythologie an christlichen Kir chen angebracht wurden, um sie durch Aufstellung an geweihter Stelle zu bannen und unschädlich zu machen. Götterbilder wurden eingemauert, und zwar in verkehrter Stellung (das Obere nach unten), um den Umsturz der Macht der alten Götter darzutun. Ganz besondere Beachtung verdienen im Kreis tirolischer Forschung die Ausführungen Jungs über die heilige Küm mernis, über die drei

Schicksalsschwestern, über St. Oswald und seine Be ziehungen zu Wodan. Was die St.-Oswald-Legende betrifft, so wäre hiezu auch ein Aufsatz I. v. Zingerles zu vergleichen (Die Oswald-Legende und ihre Beziehungen zur deutschen Mythologie. 1856), der Jung anscheinend entgangen igt. Die Ausführungen Jungs über die drei Schicksalsschwestern nehmen unter anderem Bezug auf die Verehrung der drei heiligen Jung frauen, die bekanntlich auch bei uns (Meransen bei Mühlbach, Obsauers bei Zams) verehrt werden. Die Darstellung

der heiligen Kümmernis wäre nach Jung nicht mit dem volto santo in Lucca in Zusammenhang zu bringen, son dern wäre aus germanisch-heidnischen Überlieferungen zu erklären. Daß man bei Deutungsversuchen, die den Zusammenhang mit dem alt- germanischen Mythus herstellen wollen, auf trügerischem Boden sich bewegt, ist auch Jung bekannt. Andererseits ist man in den letzten Jahrzehnten nach früheren unkritischen Übertreibungen wohl in der Ablehnung solcher Deu tungen zu weit gegangen

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