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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 83 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
Gesellschaft meinte auch der schöne Theodor, er sei als Osterburger aus ganz besonderen Zellen ausgebaut. Der junge König hatte kaum je mit dem Händlerprinzen ein Wort gewechselt, und nun wartete der alte Herr, der in Gehrock und hohem Hut eingetreten, fast untergeben aus die Anrede. Die Unterhaltung der beiden ist doppelt ver bürgt. Ernst der Dritte begann etwas von einem traurigen Anlaß. Der Prinz senkte sein Fuchsgesicht und beglück wünschte den Vetter zur Thronbesteigung: König: »Ich hätte

lieber meine Schwadron behalten.« Prinz: »Aus ähnlichen Gründen habe ich dem Throne entsagt, Euer Majestät!« König: »Bitte, nicht Majestät, verehrter Onkel!« Prinz (dreht sich den gefärbten Bart): »Darf ich dann um den Vetter bitten? Es klingt jünger.« König: »Und ich wollte, ich wäre älter.« Prinz: »Lebensklugheit ist: nie etwas wollen, was man nicht kann.« König: »Es ist auch nur eine Sehnsucht.« Prinz: »Sehnsucht verdirbt die Nerven.« König: »Ich habe gute Nerven.« Prinz: »Als König verliert

man sie.« König (begeistert): »Aber als König kann man seinem Volke Segen bringen.« Prinz: »Das Volk hält den König für edel, wenn er Raubmörder bejnadigt. Das Volk verlangt, daß er mit jedem gnädig sein soll, auch wenn der Kerl ihn umbringen will. Sorgt der König für Ordnung, so ist er ein Tyrann. Ist er gut, nennt man ihn schlapp. Hält er sich zurück, schilt man ihn stolz. Geht er unters Volk, so wahrt er nicht seine Würde. Der König ist König und hat doch keine Macht. Die ist heute auch nicht beim Kaiser

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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 84 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
ebensowenig beim Reichstage, sondern bei der Börse. Geld ist die Macht!« König: »Ich bin immer arm gewesen.« Prinz: »Ein König sollte reich sein.« König: »Der König von Tillen hat, soviel ich weiß, kein Hausvermögen. « Prinz: »Er wird es haben. Ich habe einst in Amerika Stiebel jeputzt, aber ich bin Monarchist, weil ich die Mon archie für die unschädlichste Staatsform halte. Beim großen Kladderadatsch, wie Bebel sagt, stehlen sie vielleicht dem Könige das Hausvermögen, wer kann'ö wissen

, aber mein Geld können sie nicht stehlen, weil das nicht hier ist, auch nicht von den Tillen kommt, sondern das ich mir selbst ver dient habe wie jeder Börsenjobber. Ich habe den jeweiligen König zum Erben einjesetzt. Du wirst also mal reich wer den, lieber Vetter ... Euer Majestät...« Wie dieses Gespräch geendet, stehe dahin — man muß nicht alles wissen. Tatsache ist, daß Ernst der Dritte mit dem schönen Theodor ins Nordische Palais suhr, aber in de^en Kraftwagen, denn er war besser als jener des spar samen

Ernst des Zweiten. Der Generaladjutant folgte. Der Prinzessin küßte der junge König genau wie Ernst der Zweite ritterlich die Hand, doch verlegen, und sie war im Gegensatz zur merkwürdigen Hausergànheit ihres Ge mahls von freier Liebenswürdigkeit. Ja, der Engel für Wöchnerinnen, ledige Mütter, Krüppel und Kranke erwies sich von leise überlegener Haltung gegen den bescheidenen König, fühlte sich doch Prinzessin Jngeborg hochgezogemr mit Olaf dem Großen (946— 1027) im Blut als Oster-- burg-Slivovitz

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