soll, bringt an der Hand der Kirche den Menschen existenziell dieser Welt immer näher. Kein Wunder, wenn schließlich so der Kirchenchrist der geriebenste Weltmensch wird ! * * * Was anfangs wohl übersehen wurde und später, im Hinblick aus die Weltmachtstellung der Kirche, kaum mehr erlaubt war zu sehen, ist: daß die Kirche, wo sie als Kirche sich geltend machte, bereits politische Machtensaltnng war. Die Auswüchse dieser kirchenpolitischen Machtenfaltung veranlaßten das Auftreten Luthers
. Mit einigem äußer lichen Recht, doch religiös gesehen völlig unzutreffend, sagt Nietzsche: „ LMhU, der Bauernaufstand des Geistes' und steht dabei eher aus Seite der Kirche, die er immerhin noch als die geistige Herrschermacht dieser Welt ins Auge faßt. So schwankend und schlecht eingesügt diese Auffassung bei dem religiösen Nietzsche (der die Hinneigung Wagners zur Kirchenchristlichkeit trefflich erkannte und verurteilte) auch war, mag sie doch den Grund dafür gelegt haben, daß Nietzsche in der Folge
das wahrhaft Christliche nicht mehr als das Religiöse und Geistige Zu erfassen vermochte. Jeden falls zeigt sich, daß Nietzsches Auffassung der redlich christ lichen Gesinnung Luthers nicht gerecht wird; er vergeht sich in geistiger Hinsicht schon dadurch, daß er politische Macht entfaltung, wie er sie an der Kirche zweifellos wahr genommen hat, mit geistiger Herrschaft vereinbar hält. Denn das Geistige herrscht nur, indem es dienend aufgeht in die Macht, vor der alle äußere Machtenfaltung machtlos
ist. Was nun Luther betrifft, so ist es gerade der Aufstand dieser deutschen „Bauern'-Gläubigkeit, der dafür Zeugt, daß Luther sämtlichen damaligen Vertretern der Kirche an