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Books
Year:
1924
¬Der¬ große Unwissende
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Page 460 of 652
Author: Dallago, Carl / von Carl Dallago
Place: Innsbruck
Publisher: Brenner-Verl.
Physical description: 650 S.
Location mark: II 3.969 ; II 62.389
Intern ID: 67921
àtechumenen, d. h. die, welche die Taufe begehrten, ehe sie ihnen erteilt wurde; und man ließ sie erst nach voll ständiger Belehrung über die Geheimnisie der Religion zu... Wenn die ganze Kirche das alles wußte, erteilte man ihnen das Sakrament der Incorporation, wodurch sie Glie der der Kirche wurden... Während die ersten Christen so viel Erkenntlichkeit bezeugten für eine Gnade, die die Kirche ihnen nur nach langen Bitten erteilte, beweisen die Chri sten von heute nur Undankbarkeit

für dieselbe Gnade, die sie ihnen erteilt, ehe sie auch nur im Stande sind darum zu bitten... Ohne Seufzen kann sie den Mißbrauch ihrer größten Gnade nicht ansehen... denn sie hat ihren Geist nicht verändert, obwohl sie ihre Gewohnheit verändert.' So schaute Pascal, und soweit er von der Vergangenheit spricht, mag seine Wahrnehmung das Richtige treffen. Nur daß der Unterschied zwischen Einst und Jetzt der Kirche heutzutage noch viel schärfer hervortritt, ja so scharf, daß man sich fragen muß: ob das, was einst

so war, wirklich das werden konnte, was es heute ist. Denn wahrzunehmen ist, daß, wer sich heute für die Kirche erklärt, sich zugleich auch für diese Welt am besten legitimiert, und wenn er der Kirche zugesellt bleibt, dies für sein Fortkommen in dieser Welt von Vorteil ist. Kein Wunder, daß auch schon der Ällerweltsjude seinen Vorteil im Bereich der Kirche sucht. Und wenn einer, der wie Karl Kraus dazu wahrlich berufen ist, die ganze jüdische Verkommenheit in Preste und Welt bis hinauf zu Thron und Altar

in bewundernswerter Weise aufdeckt und brandmarkt, wird er auch von den Par teigängern der offiziellen Kirche, die ja ihre Macht bereits mehr auf die Preste als auf das Evangelium stützt, als

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Books
Year:
1924
¬Der¬ große Unwissende
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Page 515 of 652
Author: Dallago, Carl / von Carl Dallago
Place: Innsbruck
Publisher: Brenner-Verl.
Physical description: 650 S.
Location mark: II 3.969 ; II 62.389
Intern ID: 67921
behaupten können — das Papstwort von der „ehrlosen Menschenschlächterei' ist wohl, als allzu förmlich gegeben, auch allzu ungehört verhallt — mag nun die Vertreter der Kirche, die aus dem Christlichen ein Kirchliches gemacht haben, als Erscheinung beunruhigen; so greift ihre Politik Ln der Not zum Nationalismus, als nach dem Leim, auf den heute noch die vielen gehen (wiewohl gerade heute einzusehen wäre, daß der politische Nationalismus der Ruin der Nationen ist) und spielt Deutschtum

gegen den Juden Kraus aus. Wäre der Kirche und ihren Vertretern ernstlich darum zu tun, das Döse im Judentum zu bekämpfen, ja vermöchten sie das, müßten sie sich zur Presse als solcher, deren Wesen Kraus in der „Neuen Freien Presse' verkörpert sieht, ganz anders verhalten; eben so, wie Kraus sich zur „Neuen Freien Presse' verhält. Denn das ist ein Blatt, von ver fallenem Judentum geschrieben, vom bösen Geist des Judentums, der diese arge Welt geschaffen hat, der sie beständig aufs neue schaffen hilft

und unterhält. Die Kämpfe, die die Vertreter der Kirche gegen eine solche Presse führen, von der das Publikum doch wahrlich weiß, daß sie von dieser Welt ist, sind Theaterkämpfe, durch die sie dem Publikum Vortäuschen wollen, daß ihre Sache nicht von dieser Welt sei. Was aber ein im Sinne Pascals wahrer Jude schreibt, enthalt ungleich mehr vom wahren Christlichen als das Kirchenchristliche je darzutun vermag. So enthalten auch die Fackelhefte ungleich mehr vom wahren Christentum als die gesamte christliche

Presse, die nur eine Begleiterscheinung der Weltlichkeit der Kirche ist. Wahres Christentum wird sich nie der Presse bedienen,

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