Protestantismus ausmacht, sondern das Kirchliche, die äußerliche Geste, die Handhabung des leeren Gefäßes; existiert doch, wie dargetan, die „christliche'. Religion nur als Kirchentum. Ein Konfessionswechsel wäre demnach für den wahrhaft religiösen (hier christlichen) Menschen aus geschloffen. Denn mit dem Wachstum des Religiösen müßte im Menschen das Kirchliche immer mehr an Bedeutung ver lieren. Das könnte wohl den Austritt aus der Kirche, aber nicht den Uebertritt zu einer anderen zur Folge
haben. Wo das letztere stattfindet, ist es wohl meist eine Sache der Politik. Vermögen doch weder der Katholizismus noch der Pro testantismus als instituierte Kirchen dieser Welt sich ihrer weltpolitischen Intereffensphäre zu entziehen. Beide bleiben vielmehr in ihrer innerlichen Verarmung an diese anti religiöse Intereffensphäre gebunden. Und die Mittel und Wege, mit Hilfe deren sie sich diese Intereffensphäre offen halten, kennzeichnen beide als skrupellose politische Mächte. » * ■k P Die Kirche eine politische
_ Macht,. — und, gleichwohl j Trägerin deL R eligiösen, des Geistigen, des- Christlichen: ! dies kann unmöglich stim men! Hierin liegt wohl der ver hängnisvollste Selbstbetrug, die tiefstgehende Verschuldung der Kirche. Daß die Kirche Politik treibt wie der profanste WM, H freilich daß sie das Religiöse veräußerlicht hat. So ist ihr Problem zunächst ein politisches Problem ; es erklärt, daß die offizielle Kirche mit dem Anspruch auftreten kann, die „einzig wahre' Stellvertreterin Christi auf Erden