— 1S2 — auch von Frankreich aus fortsetzen, wodurch die gegenseitigen Beziehungen sich immer freundlicher gestalteten. Die Mutter, die vier Jahre vorher noch voll Entsetzen war, als ihr Sohn auf ihre Frage ihr gestand, daß er katholische Priester kenne, ging selbst zu dem katholischen Geistlichen. In einer längeren Unterredung suchte ihr dieser daS Wesen der katholischen Kirche und die Zweck« des Jesuitenordens darzulegen, so daß die Mutter voll Freude ausrief: „Herr Pfarrer, jetzt erkenne

ich klar, was meinen Sohn zur katholischen Kirche geführt hat, daS war die reine Liebe zu Gott I Er war stets so ernst und nachdenklich, er hatte so viel Katholisches in seinem Wesen, jetzt begreife ich, warum er die katholische Religion annahm.' Von dieser Zeit an war das Verhältnis zu seinen An- gehörigen ein recht inniges. So schrieb der Vater einmal: „Du irrst gewaltig, wenn Du meinst, wir hätten Dich ver- gessen, nein, täglich haben wir von Dir gesprochen.... Ver- zeihe

uns, daß wir aus Deine Briese im ersten Jahre nach Deinem Religionswechsel nicht antworteten, der Schlag war zu furchtbar, zu hart für uns. Jetzt find wir ganz mit dem Ge- danken versöhnt, daß Du Katholik, ja selbst, daß Du Jesuit bist ' Einige Zeit später konnte Arndt an Alban Stolz schreiben- „Meine Eltern nähem sich mehr und mehr durch Gottes Gnade der Kirche'; in seinem Innern hegte er die stille Hoffnung, daß dieselben noch zur Erkenntnis der Wahrheit deS katholischen Glaubens kommen könnten. Alban Stolz machte

den Vorschlag, eines oder das andere seiner Werke den Eltern zu übersenden, damit sie die katho- lische Kirche kennenzulernen Gelegenheit hätten, und sandte als Arndt freudig bat. dies auszuführen, das „Vaterunser' und „Diamant oder Glas' an dieselben.

romanische Bauweise mit lombardischen Einflüssen ist charakteristisch sür Bayern und Oesterreich und die Kirche zu Altenstadt am Lech darf geradezu als Beispiel für das Aussehen der Bozner Pfarrkirche des 13. Jahrhunderts angeführt werden. Die romanisch-gotische Übergangsepoche. Im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts beginnt sich in Nordfrankreich eine neue Bauweise zu entwickeln, die wir heute die gotische nennen. Die Gotik breitet sich noch im 12. Jahrhundert in ganz Frankreich aus, greift

geben insbesondere dem Aeußeren der gotischen Kirche das bezeichnende Gepräge. Der Uebergang vom romanischen Baustil zum gotischen erfolgte nach Ländern und Gegenden verschieden, hier früher, dort später, und im allge meinen nur sehr langsam und allmählich, so daß man geradezu von einer

Zeit bereitet hat, wie Sie äußerlich und innerlich leben, was Sie denken und schreiben und ob Sie bei allem den inneren Frieden sich bewahrt haben. „Ich muß bei den jetzigen Ereignissen, vor allem in Italien, fragen: Was wird uns das Jahr 1861 bringen? „Man ist doch darum gewiß kein schlechter Katholik, wenn man behauptet, daß die Kirche und auch die Unabhängigkeit des Oberhauptes derselben bestehen werde auch ohne weltliche Macht; im Gegenteil, man würde, denke ich, ein schlechter Katholik

sein, wenn man nicht dieses festen Glaubens wäre, und man würde damit jenen törichten Jüngern des Herrn gleichen, welche immer hofften, der Herr werde ein Welt- liches Reich stiften. „Was kann doch dem Heiligen Vater sein kleines Ländchen helfen, um seinen Anordnungen innerhalb der Kirche, etwa in Frankreich oder in England oder in Baden, Geltung zu verschaffen? „Der Schwerpunkt seiner Macht liegt ja ganz wo anders, und das zeigt sich eben jetzt schon deutlich, wo ihm, als einem Pfeiler gegen die andringende Willkür

; er selbst schildert die Ereignisse also: Das Versolgungsdekret gegen die Jesuiten war unter- zeichnet; am 29. Juni 1880 sollten sie Frankreich verlassen. Der Tag war angebrochen, ganze Scharen von Männern, Frauen und Kindern drängten sich in Vals in die Kirche, UM zum letztenmal die von ihnen verehrten Väter der e- sellschast Jesu zu hören, zum letztenmal von ihnen die hei- ligen Sakramente zu empfangen. Die Nacht vom 29. auf den 30. Juni bringen i»e Patres im Gebete zu, ohne sich niederzulegen; in aller Frühe

gegen die katholische Kirche in wahrhaft fanatischer Weise Ausdruck gab und die törichtesten Dinge gegen den jungen Bekenner ausgesprochen waren. Als nun gar die preußische Polizei ihre Nachforschungen über Augustin Arndt auch nach Osterreichisch-Schlesien aus dehnte und dieser aus den 14. Februar 1878 vor das Gericht in Berlin vorgeladen wurde wegen „Bruchs des religiösen Friedens' und auf Verlangen der preußischen Regierung die österreichische die Auslieferung Zugestand, beschlossen die Vor gesetzten, den jungen

— 194 — > ^ i der katholischen Religion es insbesondere daraus abgesehen sei, die religiösen Genossenschaften, vor allem die Gesellschaft Jesu, zu vernichten. Im Frühjahr 1880 erzählt er von „den Wechselsällen, die unsere Existenz in Frankreich bald so bald anders bedrohen'. „Wie dem sei', fährt er sort, „Gottes heiliger Wille sei gelobt, und mein einziger Wunsch ist nur, die unsterblichen Seelen möchten nicht zu viel leiden von den schrecklichen Folgen, welche der gegen die Kirche begonnene

aus dem Hause herausgeführt ward, bat die vor dem Hause versammelte Volksmenge um den Segen des Priesters. Drei Stunden dauerte die Exekution; endlich war das HauS leer; da hörte man durch die Stille laute Hammer- schlüge: man vernagelte die Türe Zur Kirche. Eingeschlossen von dem zahlreichen Aufgebot von Gen. darmm und Polizisten, wurden die Jesuiten wie eine Horde von Verbrechern hinweggeführt, und wenige Tage nachher sagten sie Frankreich Lebewohl. Den nächsten Brief an Alban Stolz schreibt Augustin