Tiroler Novellen der Gegenwart : mit biographischen Notizen.- (Reclams Universal-Bibliothek ; 6151/6152/6153/6154)
rollt, lacht das böse Geschöpf so laut, daß es einem durch Mark und Lein geht.' - „Das Wettermannl', flüsterte der kleine Peter, der atemlos zuhörte. „Ja; wißt ihr aber, wer das Wettermannl ist? Gebt acht, vor vielen, vielen Jahren war einmal ein reicher Bauer, .beim Unierberger'. Gr hatte einen schönen hos mit vielen Stück Vieh, weite, fruchtbare Kcker und Wiesen. Aber er war trotzdem nie zu frieden und verlangte in seinem abscheulichen Geize immer nach mehr. Die Armen, die bittend
vor seine Türe traten, wies er barsch von dannen, sogar seine eigenen Leute hielt er knapp bei schmälster Rost. Da geschah es eines Nachts, daß sich an der Fels wand über dem Unterberger ein hausgroßer Fels- ' block ablöste und in den hausgarten fiel, ohne aber das Gebäude zu beschädigen. Als dies der Bauer MM Morgen sah, dankte er nicht etwa Gott, daß er und die Seinen heil geblieben waren, sondern sprach einen schweren, lästerlichen Fluch und hieß harten, trotzigen Sinnes seine Unechte den Felsblock ent
fernen. Aber keiner der Arbeiter vermochte auch nur einen Splitter davon abzulösen. Da sann der Bauer nach, was er wohl tun könnte, um den Block zu sprengen, und als er mit allem Grübeln an kein Ende kam, ging er zur alten hexe, die im Gebrach daheim war und in den bösen Mnsten Bescheid wußte. Diese riet ihm, daß es nur eine Naturkraft gebe, die den Block aus dem Garten entfernen könne, das sei der Blitz. Venn er aber den beschwören wollte, muffe er Weib und Kind opfern, da sie nur dann Macht