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Books
Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 119 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
1,14 Ver dritte Student, hernach z»«i Exstudenten Weit« lieft sich Joseph in den Diskurs nicht ein, er wollt« Ruhe haben. Am andern Tage um S Uhr früh law ber kleine untersetzte Snftrufetor. Joseph war soeben aus dem Vette gekrochen. Die Analyse, fragte barsch der Instruttor, ist sie fertig? Nein, sprach Joseph, ich schlief.- einer unge, rechten Strafe unterziehe ich mich nicht. Run wohlan belili» lit Rute, sprach der Ma- glftcr er hielt sie schon unter dem Rocke bereit, sie sollte auf Josephs

Schade! .und Rücken tanzen. Einen Studenten schlägt man nicht, sagte Joseph, in seiner Würde beleidigt' Wissenschaft und Rute vertragen sich schlecht. Doch Josephs Räsonieren ließ der Magister nicht gelten, er wollte auf Joseph einHauen. Joseph ergriff in Wut versetzt die Rute und rift sie aus. eir,ander - da nahm ber OJÌngijtcr seine Fäuste und arbeitete den Joseph zu Boden, und als der dicke Koloß auf Joseph lag und mit seinen Fäusten Wacker auf ihn hämmerte, wurde es dem Joseph gar zu arg

, sein Geduld» und Respekt fàn zerrU und er bift feinem Meister in die Waden, so daß dieser schnell abließ und nach seinen Wade« griff. Joseph hatte nun Lust. Schurke, sagte der Magister, du hast mich ge» bissen wie ein Hund. Wie konnte ich anders, erwiderte Joseph, Sie hitten mich ja beinahe erwüi'gl, erdrückt und zu Tode geschlafen und behandelt wie einen Hund,

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 96 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
g»M Stilt«!«'* a»» «in«« §i«ft it tttffi Qebanken liehen Joseph von 11 bis 1 Uhr nicht schlafen. Al» der Nachtwächter rief: Hat 1 Uhr geschlagen, schlummerte Joseph wieder ein. Endlich ertSnte die Ave-Mana-Glocke. wo alle Geister wieder sich in ihre Schlupfwinkel verkriechen, und' auch der Nachtwächter sich zur Ruhe gelegt hat. Joseph brach von seinem harten Layer auf. es schmerzten ihn die Nippen und andere Knochen- schon hielten Ii® Schwalben ihr Morgen geplaudcr, fit riefen

sich ihren Gutenmorgen zu, sagten, daß schönes Wetter und Zeit sei. wieder an den Vau der Reste? zu gehen. Lanqjam richtete Joseph seine Schritte Groß- 'Wichen zu - schon sah er den Pfarrturm. Über Felder und Umwege nahte er sich seinem Vater, hause. Schon stand er an der Umzäunung ihres Feldes. Dort harrte er, bis es das Zeichen zur M«le gab. lini »ührend der Murterbauer mit den andern Leuten in her Kirche war, schlich sich Joseph p« Haus« hinein. Iteri«,. W« Schwester Joseph», war allein p Hause und Wiegt

« das Rind. Sie erschrak, als Joseph zur Türe hereintrat; doch bald verwandelte sich ihre Furcht in Freude, als sieden Joseph erkannte. Da hörte Joseph schwere Tritte durch den Hausgang hereinkommen. Josephs Herz klopfte stärker als ein. Ite«», wie der Vater über den Vries Trudens nach Innsbruck aus Besuch herabgekommen war. Du da, rief der Ruiterbauer. wie vom Donner q«Mhri. al» er, in Me Stube eintretend, den Joseph sah- Haben fit dich gejagt ?

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 81 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
76 Zwei Stubenten aus einem Haus« Joseph: Er was, Stadtsitte, eine schöne Litte, eine hundertjährige nlie Jungfer Fraukein zu titulieren. Da mühten darüber die Kühe lachen. Diese letzten Worte zwischen Alois und Joseph hatte zum Glücke die halbtaube Trude nicht ver- nommen. Der Wildling Joseph wurde nun in sein Quar- tier eingeführt und ihm seine Schlafstelle gezeigt. Dann wurden auch ihm die Hausgesetze publiziert. Joseph aber schaute sich inzwischen im Zimmer um, es gefiel ihm. Was Trude

sagte, überhörte er. Am andern Tage stellte Alois sich mit Joseph zur Einschreibung, Joseph benahm sich ziemlich verständig und beantwortete die an ihn gestelltem. Fragen präzis. Dann aber ging es- an das Vetteln der Kosttage. Das bizarre, ungenierte Wesen des Joseph frappierte die Stadtherren, mancher jagte ihn mit groben Worten zur Türe hinaus, Wieder andere hatten daran «ine Freude, und Herren, die an dem Kuriosen eine Freude haben, gibt «s genug. Joseph war nach nicht den ganzen Tag Klänken

- ziehen gegangen, hatte er Won bit Zahl sieben beisammen. Nun, wie steht's mit den Kofttagen, fragte Alois den Joseph, als er abends nach Hause Mm, Vortrefflich, màwrlà Joseph. Ich habe alle. Alois- So. dann warst du glücklich« al» ich das erstemal. Hast du gegesien?

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 254 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
Die zwei jungen Konzeptspraktikanten 249 Menschen, und doch WM er dem Joseph ein Wahrer Engel. Aus vollem Herzen sagte er: Dank dir, lieber guter Gott, und dir, selige Jungfrau; ja, wo die Not am größten ist, ist die Hilfe am nächsten. Nun Rann ich ruhig dem ersten Oktober entgegen- sehen. Ich bin fürs ganze Jahr gedeckt. Das Geld, in harten Kronentalern bestehend, rvar von einem alten Studienfreunde, der aber, als sein Vater starb, die Ökonomie übernahm. Er war in den Studien em Jahr

nach Joseph ge- Wesen, und Joseph Konnte diesen Menschen anfangs gar nicht leiden, «eil er selten etwas sprach, und - Wenn er * sprach, die Leute immer mit scharfem Spott geißelte, so daß seine Worte oft tief ver- letzten; ja niemand unter allen Studenten in Hall liebte seine Gesellschaft. In Innsbruck aber lernte Joseph diesen trockenen und bissigen Menschen naher kennen, nachdem er seine Abneigung gegen ihn mit Gewalt niedergekämpft hatte.' Er fand, daß er wohl ein Wortkarger Patron sei, ab« dah

in der spitzigen, harten, bitteren Ruhschale denn doch ein süßer Kern stecke. ' In der Not dachte Joseph an ein Äußerung, d« dieser einmal gemacht hatte,- er hatte nämlich gesagt, wenn Joseph Geld brauche, wolle er ihm eines leihen, er habe dessen. Joseph nahm ihm damals keines ab, aber jetzt wäre so der rechte Zeitpunkt gekommen» und darum hatte Joseph auch all diesen um Hilfe geschrieben. Von ihm hittt Joseph am wenigsten etwas erwartet. Lo Kann

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 296 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
Joseph ein Glücksvogel 291 Beamten in Tirol und auch um sein eigenes Dienst- alter. Wie zufällig warf er die Frage hin, ob er vielleicht Italienisch verstehe? Da Joseph meinte, daß es besser sei, wenn man sage, daß man dieses auch wisse, gab er an, daß er Italienisch spreche und zur Rot schreibe. Schern gut! sagte der Ministerialsekretär. Das war das ganze Wichtige, was der Herr MinisterialseKretär zu sprechen gehabt hatte. Joseph war fast ungeduldig, daß er Wegen ■ einer solchen Bagatelle

den weiten Weg in die Stadt hatte machen müssen. Acht Tage nach dieser Unterredung ging Joseph vor der Amtsstunde in die ebenerdige Kneipe des Dreilauferhauses, wo er Wohnte, um ein Seidel Bier zu trinken. Der Wirt reichte dem Gaste mit dem Bier auch die frischgebackene heutige Wiener Amtszeitung. ' Joseph war just kein leidenschaft licher Idtungsleser, er blättert« daher in den Rubriken herum; er stieß auf das Wort „Er- Nennungen'. Da Beamte immer neugierig sind, wer wieder emmal so glücklich

ist, befördert zu werden, so las Joseph diesen Artikel aufmerksamer. Da liest er: Joseph N. als Kommissär nach Italien. Joseph staunt Zuerst, daß er einen Amtskollegen habe, der den gleichen Namen trage mk er. Welcher Zufall! Er liest nochmals und schaut genauer, da steht auch dabei „bisher Konzeptsadjunkt in Wien'. Aber das kann ja nur ich sein, rief Joseph zu sich selbst; mehr Kollegen in Wien kenne ich, 19 #

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 150 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
Die Sonne schmM noch einmal a. b. GewSS« zu treten 145 ber 37., das zweitemal der 13., das drittemal Hon der 5. Der PrafM sagte dann vom Fortgehen zu Joseph nichts mehr. Rur wenn Joseph Pater hier und da ein kleines Schelmstücklein ausführte, sagte der Prüfe« dann immer: Hüte dich, du weißt schon, daß du mir ohnedies ein wenig ver- dächtig bist. Du hast dich eingeschmuggelt, ich weiß selbst nicht wie. Student war nun Joseph, aber einen andern tüchtigen Haken hatte es; das Geld war zu Ende

und von Lust kann der Student nicht leben; was blieb also dem Joseph übM als das Herz guter Leute? Aber das Bettelgeschäft verstand nun Joseph nicht mehr, er hatte eine große Schell, irgendwo in einem Hause einzusprechen; er war viel schüchterner geworden. Und Salzburg war ihm zu landfremd, es Mm ihm vor, als waren ganz andere Leute wie in Tirol, Leute voll Kom plimente und |ü|er 'Rede, doch ohne Herz. Joseph tot da zwar den guten Safzburgern gewaltig un recht, er sah es auch spa ter ein, aber er getraute

sich einmal nicht, irgendwo anzuklopfen. Da winkte ihm das Klösterlein auf dem Mönchs- berge gar so freundlich herab. Joseph erinnerte sich, einmal gehört zu haben, daß Frater Gaudenz P'ortner in. Salzburg geworden sei; diesen Frater ©allenj lanntc Joseph ganz gut. (Er mar sieben Jahre in GroWrchen gewesen, alle Vroßkircher hatten ihn gerne, denn immer lächelte er und gab niemand ein böses Wörtchen. All» itfft Tlffffl* in dick 77läT;riffföljft. 10

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 117 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
112 Der dritte Stubent, hernach zwei EA«d««te« Fleisch war es nicht, Speck auch nicht. Er schlang es mit den Knödelchen hinunter, und was be- kümmerte ihn das, was es War. Es waren Fliegen, «elche der alten Trude in lit Schüsse? hinein geflogen waren, ohne bah sie es gemerkt hatte. Alois, welcher gerade zu Hause war, hatte es wohl gesehen, wit der blinde Joseph voll Appetit die Fliegen hinunterschluckte, aber weil der Mensch gern« boshaft ist, fo war es auch Alois und * sagte nichts, «vhl

aber, als de» Topfes Inhalt von Joseph geleert war. Das konnte Joseph seinem Bruder fast gar nicht verzeihen; er war ihm nun aufsässig und Alois ihm. Fünf Wochen war Joseph p Hause geblieben, endlich war et vollkommen gehellt, er sah wie ehedem, aber In feinem ©epchtf hatte er eine ganz neue zarte Haut bekommen. Natürlich war Joseph im Stubieren zurück* geblieben, unb er durste auch nicht seine Augen zu sehr anstrengen; « schlug sich jedoch in den Studien leidlich durch. Der Dank bei der Pfarrmuttergottes würbe

richtig abgestattet; Joseph blickte mit seinen ge heilten Augen Dil Liebe zu der Helferin ber Christen auf. Der Nikolaustag Ram und mit ihm eine neue Neckerei des Alois. Alois hatte dem Instruktor eine Mute mi! goldenen Äpfeln eingelegt, sie sollte sur dm Joseph bestimmt sein. Da» verdroß den Joseph gewaltig, um so mehr, da er seit dem Schiefepntsche um vieles

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 331 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
326 Joseph, ein Totenvogel ist ans Fenster geflattert Lange widerstand Pepi dem Zureden des Joseph, denn wie sollte sie ihr Teuerstes auf Erden aus drei lange, lange Monate verlassen: doch als es ihr der deutsche Kaplan sogar als Gewissens, sache ans Herz legte, da gab sie endlich nach, aber mit schwerem Herzen. Am 13. Juni fuhr sie unter Tränen nach Innsbruck ab; ihr Herz lich sie bei Joseph zurück. Man versprach, alle 14 Tage zu schreiben. Wie leer kam es nun Joseph im Hause

vor, und wenn er von der Kanzlei nach Hause kam, meinte er immer, er müsse die Pepi ihm entgegen- hüpfen sehen. Joseph hatte beschlossen, in Abwesenheit seiner Frau sich selbst den Koch zu machen, und darum hatte er sich die Kochkunst von Pepi abgeschaut. Das Weib, welches sonst die Pepi bediente, muhte, während er in der Kanzlei war, das Rindfleisch sieden. Aber gleich das erstemal hatte Joseph mit semer Vizeköchin Malheur. Die Italienerin hatte noch nie ein Fleisch gesotten, und als ihr Joseph vor dem Weggehen

das Eisenhäfelein, worin das Fleisch aufbewahrt wurde, übergeben hatte, setzte sie es ans Feuer. Als Joseph um 12 Uhr nach Hause kam, stand die Italienerin am Häfelein und goh mit einem Löffel immer Wasser an das nicht gesot- tene, sondern gebratene oder vielmehr verbrannte Fleisch. Herr Kommissär, sagte sie, ich stehe nun seit 8 Uhr hier bei dem Häfelein und habe keine

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 79 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
74 3®f! Studenten aus einem fjäuft Geh, geh, sagte Alois, den Joseph am Rocke ziehend, «r muffen zur Gertrud, h er ist nicht viel Spektakel zu machen, gleich Kommt die Polizei und sperrt einen ins Loch. Joseph: Was ist denn das, die Polizei? Davon hörte ich in Grobkirchen nie etwas. Alois- Run siehst du, dort am Studenten« Plätzchen steht einer, der blaue Mann ist es. Der mit dem Wasserbrett« auf dem Kopfe, fragte Joseph, den Zeigefinger nach ihm aus« streckend, der schaut

ja aus mm eine MavmeHe. Dem Alois wurde des Joseph» Neugierde p lästig, der blaue Mann schaute auch schon gar be. denklich auf sie Herüber, Alois zog roch stärker an dem langen Kaput de» Joseph. Mit Mutze nur konnte « ihn fortbringen: e» gab immer wieder etwa» Neues zu sehen. Worüber Joseph ungeniert sei»»« lauten Bemerkungen machte. An dir, meinte Alois, wird noch viel zu hobeln sein. Was hobeln, erwiderte Joseph, ich glaube, dah vielmehr in der Stadt gar vieles zu hobeln wäre. Da schau dir nur einmal jenen jungen

lì offen an, der an der Rase zwei Brillen trügt wie unser alter, langnasete? Schulmeister, erinnerst du dich noch, er war dein Schrecken. Und da kommt noch einer mit Auqengläsern, und noch einer. Patz- tausend, da macht der Glaser gute Geschäfte * alle tragen Wmtersenster vor den Augen. Alois ging nun mit Joseph durch ein paar Seitengäßchen ; er hatte keine Lust mehr, ihm noch

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 287 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
282 Joseph ein GNcksvogel Baron: O, ganz gewiß werde ich Ihnen Wie à Tater sein, kommen Sie zu mir, wenn Sie etwas brauchen, zu jeder Stunde, |d es Tag ober Nacht. Bei bet nächsten Beförderung sollen Sie von meiner Seite als der erste vorgeschlagen Werden. In solchem Tone ging es bei Men Räten fort. Wenn das, Was diese Herren alles gesagt hatten, Ernst gewesen wäre, so wäre Joseph we- nigstens in ein paar Monaten auch so ein Rat gewesen, aber Joseph nahm es so. wie es war, als em bloßes

Phrasentum. Dergleichen Worte sagten sie jedem sich stellenden konzeptsadjunkten, . und Phrasen sind Wohlfeil. Rur der Hoftat mit seinem lakonischen, einfachen Wesen hatte ihm gefallen. — Hen Rat H. war gar nicht da, diesem legte Joseph seine Visitkarte auf den Tisch, und als Joseph nach acht Tagen wiederkam, ent- schuldigte sich der Rat und bezeigte in den herz- zerreißendsten Ausdrücken sein Leid, daß er das Logement des Joseph nicht gewußt habe, sonst wäre er längst schon zur Visite bei Joseph

an- gefahren. ©as aber heißt Gimpel anlaufen lassen wollen, dachte sich Joseph, ich sehe schon, ich muh mich in Wien um ein neues Sprachlexikon umsehen. Das Beste wird sein, immer das Entgegengesetzte zu sagen von dem, was man wirklich denkt, und dieses in ein recht süßes Geklingel einzukleiden; doch das erlerne ich dummer Tiroler nicht mehr. Komödiant war ich in meinem Leben nie.

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 148 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
M« Sanne scheint noch einmal a. d. <B twill« zu treten 143 O ja, sagte Joseph und holt« sich sein Zeugnis aus der ersten Klasse von der Tasche heraus, anderes hatte « Rein«. Hm, brummte der Prafekt, als er das Zeugnis angesehen hatte. Ein bißchen Lump war er, das sagt das Zeugnis. Wo warst du die letzten zwei Jahre? Zu Hause beim Dater in Großkirchen, atti» ©ortete Joseph? Du wirst wohl alles Lateinische vergessen haben? lautete die weitere Frage. Nonne? (Nicht Vahr?) setzie er hinzu. Mìnime

, (keineswegs) sagte Joseph auf gut lateinisch. Schwester (Ehrentraud, welche die lateinische Frage des Projekten an Joseph nicht verstand Anna gemeint hatte, ber Prafekt habe dem Joseph gesagt, er solle ein« Nonn« Werden, wandte sich an dm PräseKten und sagte in ihrer Einfalt: Eine Nonne wird der Landsmann doch nicht Merde» ìSnnen, ab« «in Student lein, deswegen bitte ich für den Landsmann um Aufnahme. Der Prafekt und Joseph fingen über den damischen Einwurf der einfältigen Laienschwester zu lächeln

an. Run wir «ollen probieren, sagte der in gute Laune versetzte Pater Präsekt, komme Er morgen um 12 Uhr mittags zu mir- so sprach er zu Joseph gewendet. Und die beiden Klosterfrauen und Joseph dankten dem Pater PrÜfekten fur seine Güte.

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 112 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
Der b ritte Student, hrrnach |»fi (Efstubcnten 107 Hub Ich sehe faft nichts mehr, sagte Joseph, und dach kann es noch nicht Nacht sein. Der Doktor war bei seines Vaters Wohnung und pel ab, Joseph hatte noch eine Strecke weit zu gehen. Mit genauer Not fand « noch seine Wohnung, so finster Kam es ihm vor. Auch bei ihm begann das schmerzliche Brennen. Ach, Mutter Gottes, wie schaust denn du aus! jammerte Trübe, als Iojoph so zugerichtet daherkam. Joseph legte sich zu Dette- er wurde endlich ganz

blind. Da ham der alt« Doktor uni nahm den Joseph ins Examen. Joseph Weinte und gestand alles haar I-, Irin. Mit diesem Vurschen ist es desperat, meinte der Doktor, er wird blind bleiben, das Augenlicht ist kaput. ja wahrscheinlich wird er ins Gras beißen müsse», ? Ins Gras beiden, blind bleiben? «leberholte sich Joseph. Ach, mein Gott, da» wohl etwa nicht, verwünschtes Pulver, verwünschte Allstier« spritze. Des Doktors verschriebenes 51 half wenig, liti wurde es immer schlechter. Du liììifit

beichten, sagte Trübe zu Joseph, es heißt einrücken. Vürschleiu. und bu bist schlimm qewesen, hast mir nie gefolgt, und ich meinte es so pit mir dir. ich Verde dir den Rooperator holen, den Frey, er hat schon vielen hit Cijen abgerissen, er versteht las Ding. Du mujjt aber auch ihm saqen. daß du in ich Trübe geheißen.

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 381 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
376 Wie die Flegel- und Mannesjahre sich schließen den Gassenbuben zu Tode gesteinigt worden; nur einem Franzosen habe ich es zu danken, daß ich nicht zertreten Worden bin; er nahm mich schnell in seine Kutsche und führte mich in seine Wohnung, und erst sät jener Zeit habe ich mich umgekleidet, der Bischof befahl es mir. Joseph verbrachte mit dem Kanarienvogel in London eine ganze Woche. Gab es ja von beiden Seiten gar viel p erzählen und zu fragen. Wie schnell flogen diese paar Tage vorüber

! Am Sams tag morgen begleitete der Kanarienvogel den Joseph noch hinab zu den Docks der Themse auf das Dampfschiff, das den Joseph nach Ostende. bringen sollte, und als das Schiff schon weit die Themse hinabgleitete, winkte von der London- Bridge herab noch immer ein weißes Tuch; es war dies das Lebewohl des Kanarienvogels an seinen scheidenden Bruder Joseph, der ferner Heimat, dem lieben Tirol, zuflog. Noch einmal besuchte Joseph seinen Bruder Pater Brundusius in England. Es war im Jahre 1862

, als zu Rom das Konzil gehalten wurde. Joseph hatte beschlossen, das große Fest der Heilig, sprechung der japanesischen Märtyrer mitzumachen und noch einmal an den Schwellen der Apostel- fürsten zu beten, und da er nun einmal schon auf einer weiteren Reise war, so gab er der Einladung seines Bruders nach, von Rom über Marseille sich nach England zu begeben. Dieses Mal brachte Joseph zwei Wochen bei seinem, Bruder in London p f ja, er ging sogar

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 353 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
348 Joseph, ein Totenvoge! ist ans Fenster geflattert Welch Morgen war dem Joseph der Morgen des 3. September 1856! Wohl stieg die Sonne nach dem stürmischen Wetter der Nacht wieder freundlich am Osten auf? wohl tummelten sich die Leute wie gewöhnlich auf den Gassen herum, aber dem Joseph kam es vor, als wäre alles wie mit einem schwarzen Trauerschleier bedeckt; das, was fröhlich und freudig an ihm vorüberschwebte, gab in seiner Seele einen entsetzlichen, schneidenden Miß- ton. Joseph war wach

und ging herum, und doch glaubte er zu träumen, alles, was er in so kurzer Zeit erlebt hatte, schien ihm nicht wahr, und einem Kinde gleich redete er mit seiner Pepi, als ob sie nur schliefe. Doch sie erwacht nicht mehr — sie antwortet nicht — es ist doch wahr — sie ist tot; Joseph muhte es glauben, ihre eiskalten Hände, ihr erbleichtes Antlitz, ihre Marmorstirne, das Sterbekreuz und ihr schwarzes, ernstes Sterbehemd sagen es ihm. Jetzt erinnert sich Joseph an die zwei Taler, denn eben ertönt

das (Blöcklein zur ersten Messe; er wühlt in dem Wäschekasten, und klingend rollen die zwei Geldstücke heraus auf den Boden. Er eilt hinab in den Dom, gleich die zwei bestellten Messen lesen zu lassen. Was ging in Joseph vor, als auf dem Altare der schmerzhaften Mutter für die Seele seiner Pepi das hl. Opfer dargebracht wurde? O jetzt konnte er teilweise begreifen, was die sieben Schwerter in der Brust der zarten Gottesmutter zu sagen hätten, und als erst gar nach der Messe das Sterbeglöck-

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Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 332 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
Joseph, ein Totenvogel ist ans Fenster geflattert 327 Suppe Zuwege bringen können, immer sott das Wasser ein, obgleich ich immer nachgegossen habe. Joseph muhte, ungeachtet er nun Rem Mittag- essen hatte, hellauf lachen; er sagte gelassen: Da hättet Ihr das Fleisch in einen gröberen Hafen geben und Wasser hineingießen sollen, dort oben sind ja der Hafen genug. Dieses kleine Häfelein war ja nur zum Aufbewahren und nicht zum Sieden bestimmt. Joseph schenkte das verbrannte Fleisch der Italiana

und schickte sie um ein Essen ins Gasthaus. Am anderen Tage ging es besser. — Nur am Sonntage nahm sich Joseph Zeit, seine Koch- Kunst ins Feine auszudehnen; dort kochte er Tiroler Knödel, und er schmeichelte sich, daß er dieses Handwerk sogar besser verstehe als seine liebe Pepi. Dieses alles schrieb Joseph an seine Pepi nach Innsbruck, ja noch viel mehr, besonders, daß er fast vor Langweile sterbe. ' Nach 14 Tagen erhielt Joseph einen Brief von Pepi, worin sie chrieb, daß sie glücklich in Innsbruck

angekommen ei, und daß sie den ganzen Tag in Gedanken bei ihm sei. Sie könne den Tag nicht erwarten, wo er ihr die Erlaubnis gebe, in seine Arme zu fliegen. Dem Joseph diente seine Kocherei einiger- maßen zur Zerstreuung, nur die Abende kamen ihm entsetzlich lang vor, und wenn er bei den ^rati'l-^occoianil betete, erinnerte er sich lebhast an seine Pepi.

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Books
Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 221 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
216 Noch ein Kreuzkopf, endlich einmal Arm«. Hintennach kann man das Ding wohl sagen. Gerne hätte sich Joseph auch nett gekleidet, Wie es bei den Juristen Mode ist, aber Woher nehmen und nicht stehlen? Wie genierte es den Joseph, als seine Stiefelabsätze ganz umgetreten waren und er nur dieses Paar allein hatte. Wohl hatte er den Vater gebeten, ihm ein Paar neue Stiesel und etwa ein Paar Hemden aus Bauern- lemwand W Wicken; aber da kamen wie zum Spotte ein Paar alte zerlumpte Stiefel

, die nicht ein Flickschuster nur einigermaßen hätte in Ord- nung bringen können, und Hemden kamen gar keine. Als Joseph so unansehnlich Zur Prüfung kam, rümpfte einer der aristokratischen Herren Professoren vornehm die Nase. Joseph las ihm aus dem Gesichte herab, dah er im Sinne hatte, ihn aus dem Iuristenkollegium auszumerzen. Verfängliche Fragen wurden gestellt und die Antworten durch- gehechelt, Kritisiert und über das Dach geworfen. Doch Joseph war sattelfest, er ließ sich nicht in Verwirrung bringen, er blieb

bei seinen Sätzen, und so konnte denn das Männchen ihm keine zweite Klasse anhangen, ohne eine offenbare Un- gerechtigkeit zu begehen, um so mehr, da der beim fitzende, billig denkende Professor sagte, er würde diesem Studenten ohne Bedenken erste Klasse mit Vorzug einschreiben; doch Joseph war zufrieden, daß es keinen Duppl gab. So flettete sich Joseph das erste Jahr durch. Seine notwendigsten Bedürfnisse bestritt er sich mit

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Books
Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 127 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
122 ©It Sonne scheint noch einmal a. d. Gewölk« zu treten Die Frömmigkeit erhielt hier immer ein Licht- lem angezündet. Joseph konnte der Mutter Gottes in ihr freundlich lächelndes Antlitz sehen, und das Kindlein auf ihren Armen lächelte nicht minder hold zu Joseph herab. Hier bat er nun oft und lange seine zweite Mutter, sie möchte ihn doch auf den rechten Weg führen ; wo er jetzt stehe, das sei nicht der rechte, das sage ihm sein Herz. Da war es immer, als nickte die Mutter bejahend

ihm zu. Und wenn es dann in der Pfarre Ave-Maria gelautet hatte, da nahm er das Glockenseil in der Kapelle und gab das Zeichen zum Rosenkranze in der Totengruft; die alte Mesnerin hatte ihm den Mesnerdienst in der Totengruft abgetreten, Weil Joseph so pünktlich war und eine gar so liebliche, helle Stimme zum Vorbeten hatte. Der Dienst rund freilich dem Joseph nicht mehr ein als den Lohn, den der Himmel gab, doch Joseph war mit diesem schon auch zufrieden. Ja, er gab manchmal sogar noch seine eigenen paar Kreuzer her

, die er sich irgendwo zufällig verdient hatte, oder bettelte Geld zusammen, um den Altar seiner Mutter bet sonders an ihren Festtagen, bei dem Abendrosen- Kranze glänzend beleuchten zu können. Seit Joseph Totengruftmesner war, schaute das Altarchen gar reinlich und nett her, man kam nun lieber zu diesem Rosenkränze, und manche Hand steckte ihm im Dun- Kiln, Venn er nach Hause ging, Geld zur Ver- zierung des Altars zu. Der Pfarrmesner lieh den Joseph frei han- Heren und meinte, der Bursche Hab« Geschmack.

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Books
Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 346 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
Joseph, à Totenvogel ist ans Fenster geflattert 341 Als Joseph heimkam, war Pepi zufrieden? sie Nagte über nichts mehr, sie meinte sogar,-mit ihm morgen Zur Beichte gehen zu können. Da jedoch Joseph in Furcht war, Pepi, möchte etwa im Schlafe den Aderlaßverband herabreißen, ließ er eine Nachtlampe brennen, um augenblicklich gegenwärtig sein Zu können. Es mochte ebey Mitternacht sein, wurde Joseph auf einmal durch den starken Ruf: „Weh! weh! weh!' aus dem Schlafe geweckt. Er springt

auf, ergreift die Lampe, leuchtet der in einem fort wehrufenden Pepi ins Antlitz, sie hat die Augen geschlossen und Schaum vor dem Mund. Pepi, Pepi, liebe Pepi, kennst du mich nicht mehr? Offne die Augen! so rief Joseph in höchster Angst; er glaubte, daß sein teures Weib schon in den letzten Zügen liege. Da öffnete Pepi auf einen Augenblick die Augen, Joseph weist mit der Rechten hinauf zu dem schmerzhaften Muttergottesbilde, das neben dem Bette m der Wand hing. Pepi scheint ihn zu verstehen, sie nickt

zustimmend, gleichsam als Wollte sie antworten: Ja, diese ist meine letzte Hilfe. Dann aber schloß sie wieder ihre Augen und setzte ihr Mark und Bein durchdringendes Wehgeschrei fort. Sie war bewußtlos. t Schnell schickte Joseph um dm Arzt und Chirurgen. Sie sagten, Pepi habe die Gehirn» Entzündung; mehrere Aderlässe Wurden angewendet und Blutegel gesetzt.

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