Englische Subsidien für Tirol und die Emigranten von 1809
Müllers Familie in Not, 75 sich entfernt hatte, entdeckte Müller zu seinem Schrecken, daß auch sein gesamtes Bargeld der Prozedur zum Opfer gefallen. Nach mancherlei Gängen und Scherereien bekam er dies heraus, das übrige wurde erst nach einigen Monaten frei, aber für die »Mautbunzierung« hatte er 300 Gulden zu erlegen 1 ). In Wien traf Müller seine Familie, Frau und drei Kinder, in der dürftigsten Lage. Im Vororte Sechshaus hatte sie bei einer entfernten Verwandten eine ärmliche Unterkunft
gefunden. Die Gattin wußte beim Wiedersehen nur Trauriges zu berichten. Nach Müllers Flucht war starke Einquartierung über sein Heim gekommen, die Frau sogar längere Zeit in Arrest gelegen. End lich hatten die Bayern seine zwei Häuser in Bludenz nebst den dazugehörigen Grundstücken eingezogen und um einen Spott preis verkauft. Ihr eigener Vater wagte aus Furcht vor den Bayern nicht, die Frau bei sich aufzunehmen, und so entschloß sie sich, dem Beispiele der Frau Schenachers folgend, nach Wien
bezüglich des englischen Geldes ausgab, etwa in den Ausschuß kooptiert worden wäre, davon war gar keine Rede. Horn hatte nicht um sonst geschrieben. Dafür gesellte er sich zu jenen, die am lautesten das Komitee verurteilten, das sich des Vertrauensbruches schuldig gemacht und mit jüdischer Gewinnsucht sich an der großherzigen 1 ) Die Suche bei Müller, dem aus England Angekommenen, nach Kolonial waren verlief selbstverständlich ergebnislos. 2 ) Müller schreibt, seine Frau sei mittels eines Schweizer
Passes nach Wien entkommen, aber erst im Juli. Nach Schenaclier wäre die Flucht schon früher gelungen, er setzt die sehr hohe Summe von 1950 Gulden an, die er dem Zillertaler Viehhändler Matthias Gredler für die Rettung von Müllers Frau ausbezahlt habe. 3 ) Auch über diesen Punkt gehen die Aussagen auseinander. Müller schreibt in seiner Species facti, er habe gezahlt; Riedmüller verrechnet die 280 Gulden, weil von Müller nicht gezahlt, wie er ausdrücklich bemerkt.