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Books
Year:
1911
¬Der¬ Götz : eine Tiroler Bauerntragödie in 3 Akten
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Page 11 of 19
Author: Brix, Rudolf ; / von Rudolf Brix
Place: Ohne Ort
Physical description: 19 S.
Location mark: III 62.052
Intern ID: 67216
und über haupt die meisten Brtschaften vom ganzen Wahl bezirk haben als Reichsratskandidaten den Herrn Aooxerator Alayrhofer aufg'ftellt. Sein Programm ist das christlichsoziale, also derjenigen Partei, die im letzten Reichsrat allein die katholischen Interessen vertreten hat,-nachdem die Konservativen aus ur eigner Schuld aus dem Parlament spurlos ver schwunden sein. Bürgermeister: Herr Pfarrer, schneiden S' nit lang umher. Die Bauern täten's glei' besser versteh'n, wenn S' ihnen sagen: Ls handelt si' darum

, ob s' den Herr Kooperator oder den Bür germeister wählen sollen. Pfarrer: Da sein S' im Irrtum. Ls han delt si' bei dem IVahlkampf nit darum, wen von beiden Ihr in's Parlament schicken wollt's, sondern darum, ob Ihr wollt's, daß >Lure Interessen durch a mächtige katholische Partei vertreten wird, oder ob Ihr sie an einzelnen, parteilosen IVilden zwecklos anvertrauen wollt's. Ls handelt si' mit an Wort um den Aampf der lebendigen christlichsozialen Par tei und der abgestorbenen konservativen Adeligen- partei

. Die Person spielt da gar ka Rolle, denn im Parlament ist der Einzelne a Null und nur ini Verband' von a großen Partei kann a Erfolg er zielt werden. Die große Partei aber ist die christ lichsoziale und nit die konservative, die nur noch in der Phantasie einiger fanatischer Gernegroße existiert. Bürgermeister: Hört's Ihr's, Leut'? Da mit meint er unsere Bischöf'. Wißt's, Leut', die Christlichsozialen jteh'n a gegen die Bischöf' auf. Pfarrer: Ah, haben S' den Schlager a schon aus der Zeitung g'lesen

! Maßt's Luch nit Irreführen, Bauern. !Vir Thristlichsozialeu sein vor alleni a christliche Partei. U?ir erkennen auf kirch lichen! Gebiet die Kirche als maßgebende Autorität an und unterwerfen uns voll und ganz. In politi schen Dingen aber sein wir frei und unabhängig von Fürsten, Grafen und Baronen, und a von Bischöfen und Prälaten. Brandberg er: Das heißen Sie christlich, wenn gleich die erste (Christenpflicht, der Gehorsam gegen die kirchliche Obrigkeit zum Teufel g'schmis>en wird. In politischen

, a der Schönerer und der Wolf. Pfarrer: Na, die zwei g'rad nit. Aber 's Deutschtum recht gut, Herr Bürgermeister. Ja! Die Thristlichsozialen sein a a deutsche Partei und treten allzeit ein für den Schutz des deutschen Be sitzstandes. Das ist a z'gleich echt österreichisch, denn a großes Vesterreich ist nur möglich auf der Grund lage des Deutschtums, das die herrschende Stellung gegen die Uebergriffe der Ungarn, Tschechen, Wel sehen und Juden behaupten kann. Brandberg er: Gut deutsch heißen Sie das? Z'erst frag

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Books
Year:
1911
¬Der¬ Götz : eine Tiroler Bauerntragödie in 3 Akten
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Page 9 of 19
Author: Brix, Rudolf ; / von Rudolf Brix
Place: Ohne Ort
Physical description: 19 S.
Location mark: III 62.052
Intern ID: 67216
S' mir, Hochwürden, ist vielleicht das Wunder a nit richtig? Und daß i' wegen dem Wunder 's (überhaupt der Gemeinde worden bin, a nit? Das all's auf anial nimmer richtig, weil der Herr Pfarrer nimmer richtig ist? Mayrhofer: Das sagt ja niemand, Bür germeister, daß das nit richtig war. Sie müssen aber ein's bedenken, vor vier Jahr' ist die christlich soziale Bewegung sozusagen erst in's ^eben treten, und hat speziell bei uns erst damals richtig Wur zel g'faßt. Bis dort hat's in Tirol nur a katholische Partei

'geben, die Konservativen, und daher a nur konservative Geistliche und Bauern. Heut' ist die Sach' aber ganz anders. Heut' steht a neue christliche Partei da, jung und mächtig, die seit vier Jahr 's katholische vohk allein im Parlament vertritt, während die alten Konservativen nit an Vertreter durchbracht haben. Ist's da a Wunder, wenn die Pfarrer, die damals no' konservativ 'blieben sein, weil sie halt a g'laubt haben, daß 's alte immer 's beste sei, wenn all' die Pfarrer und Uooperatoren si' heut

' der Partei anschließen, die a Macht hat und do' gleich christlich ist, als wie die alte? Wenn also damals der Herr Pfarrer anders 'predigt hat, wie Sie sagen, ist das nit selbstverständlich? B ü r g e r in eist er: Na! Heut' so und morgen so, das ist nit selbstverständlich. Nlayrhofer: Wohl, Bürgermeister, das ist selbstverständlich. Für die damalige Zeit ist es das einzig richtige g'wesen, für die heutige Zeit ists nimmer richtig. Das gebt mit allem so. Wer vor tausend Iahren g'sagt hätt', daß die Sonn

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