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Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.

Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur

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Gatterer, Glockengießer- Meister in Volderwald. — Gott gnade seiner Seele.' So war auf der Glocke zu lesen. Verklärten Antlitzes stand Hanns vor dem letzten Werke seiner kunstfertigen Hände. Nachdem er es lange und genau betrachtet und den Ton noch einmal mit Wohlgefallen ge prüft hatte, nahm er Abschied und ließ sich nach Hall Zurück in den Kerker fuhren. Auf den nächsten Freitag nach 9 Uhr morgens war seine Enthauptung vom Richter festgesetzt. Zu dieser Stunde sollten die Milser die neue Glocke Hanns

Gatterers Zum erstenmale läuten, nachdem sie zuvor mit der großen Glocke seines Meisters „des Herrn Scheidung' verkündet hatten. „Ich verlange,' sagte Meister Hanns vor seinem Weg gehen, „keinen andern Dank von den Milsern, als daß sie in meiner Todesstunde, in der ich vor Gottes Richterstuhl hintrete, ein Mater unser^ beten und ein Mott gnad' seiner Seele und gib' ihm die ewige Ruhe!^ Vielleicht werden sie auch später noch meiner im Gebete gedenken, wenn ich schon lange nicht mehr bin; denn die Glocke

wird in ihnen meinen Namen stets wachrufen, so lange sie wohlklingend ins Tal hinausschallt.'

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1909-1915

¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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man aus euch verfallen muß! Ja, der Krug geht so lange zum Brunnen,, bis er bricht. — Nun sei es.' Ich habe keine andere Schuld, als daß ich deinen Lügenworten glaubte, da durch bin ich endlich selbst zur Lügnerin und .Hehlerin ge worden!' „Einfältiges Weib!' sprach der Meister auffahrend. „Bei deinem ewigen Gewinsel ist es nicht mehr auszuhalten. Wohlan denn, gehe Hinab nach Hall und gib mich an; dann magst du Zeugin sein, wie deines Mannes Kopf vom Blocke , fliegt; kannst dich an meinem Blute

sein!' „Ehrlich sein — fliehen — ? was doch du daherschwätzst!' entgegnete der Meister. „Wo gibt es jetzt ein Plätzchen in der Welt, in dem ehrliche Menschen wohnen ? Ein bischen Schurken minder oder mehr, darauf kommt es am Ende nicht an. Oder Martha, glaubst vielleicht, du bist ehrlich ? Das Ehrlichsein hast du schon lange hinter dir!' „Das weiß ich leider wühl!' erwiderte Martha. „Ich fühle tief im Herzen, daß ich es nicht mehr bin, und schau dere vor mir selbst zurück, wie ich die Gattin eines Mörders

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¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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Da winkte der Meister den Gefängniswärter zu sich und sagte ihm etwas ins Ohr. Es dauerte nicht lange, so . wurde er aus der Armensünderstube abgeholt. „Wie, Meister!' sprach Langhanns wieder, „Verläßt Du uns? Das ist gar nicht schön von Dir. Ich möchte Dich gerne vor mir am Messer sehen, wäre ein Vergnügen, an zuschauen, welche Gesichter Dein vom Rumpfe getrennter Kopf schneidet! Möchte wissen, ob Deine Lippen dann auch noch den Rosenkranz herschnattern !' Der Meister hatte sich zum Richter

melden lassen, er hatte noch etwas vorzubringen. Bald stand er vor demselben. „Nun, was willst du noch?' sprach dieser. „Hast du noch etwas auf deinem Gewissen? Sage es, es ändert deine Strafe nicht mehr!' „Nein!' antwortete der Meister, „Das ist es nicht, warum ich vor Euch zu erscheinen begehrte und auch nicht, um Gnade zu erflehen, kam ich. Aber es fiel mir ein, daß ich zu Hause im Glockenhofe noch einiges Metall habe. Von Mils herauf horte ich schon lange eine übelklingende Glocke tönen. Sie paßt

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¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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„Da habt ihr nun etwas für die Kehle und den Magen, anderes gibt es heute nicht mehr; denn mein Weib mit ihren Bälgen schnarcht schon lange oben in der Kammer, ich möchte sie nicht mehr in die Küche plagen!' Der erste Fremde: „Hat auch nicht Not! Obdach und ein bischen Wein und Brot, um die Glieder einzuwärmen, ist uns das Liebste.' Die Männer ließen es sich wacker schmecken. Der Wein schien ihnen Zu munden; denn bald hatten sie den Krug leer und Hanns mußte zum zweiten und zum dritten Mal

angekommen sagt Hanns zìi den Fremden: „Dort sind eure Schlafstätten! Sie sind für jeden von euch groß genug und die Wolldecken halten warm. Gute Nacht!' Und hiemit stellte er das Licht auf eine lange Truhe hin und ging fort. Noch eine Zeitlang schwätzten die Fremden untereinander, bis das Lichtstümpfchen hinabgebrannt war, dann warfen sie sich angekleidet auf die bereitliegenden Stroh- sacke. Keine fünf Minuten vergingen, da waren die Drei schon in tiefen Schlaf versunken. „B'st!' lispelte es bald ganz

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und probierte jenes, uà wenn andere schon lange Feier abend gemacht hatten, blieb ich gar oft allem noch in der Werkstätte. Der Meister schwieg dazu und ließ mich' nach Lust schassen. Nur einmal hätte ich beinahe eine tüchtige Ohrfeige bekommen, weil ich, um eine kleine Glocke recht wohlklingend zu machen, etwas Silberbeisatz genommen hatte. ,Tölpels sagte er mir, „Das Silber müssen wir für die Glocken be kommen und nicht in die Glocken stecken; so kämen wir mit unserer Kunst weit! Die Schwazer

keinen Tropfen von den feu rigen Weinen, die unsere Hauptleute so oft tranken, sondern ziemlich sauren Etschländer. Auch Hühner gab es selten, und so wünschte ich mich manchmal zurück zu den Fleischtöpfen Ägyptens. Über lange einmal konnte ich dem Wunsche nicht Widerstehen, wieder zu versuchen, wie ein edler Rebensaft

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¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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noch einmal den wochenlangen Griesgram des Meisters ertragen, ohne euch zu mucksen, und zwar bloß wegen des täppischen Betbruders von gestern? Ihr habt euch schon wegen des Weib erg ew ins els geduckt, ich nicht. Ich tue es auch heute nicht!' Die Übrigen: „Wir auch nicht mehr! Man macht nur einmal den Hausnarren!' Lang Hanns: „Seid ihr doch endlich aus eurem Schlafe erwacht? Das hat lange genug gedauert! Es war aber auch höchste Zeit! (Zum Meister gewendet): Hört, Meisterl Wir haben es alle nun satt, uns Euren Launen

vom Gerichte werden Euch nicht lange ungestört lassen. Wenn schon vom Glockenhofe ge schieden werden soll, ist es am besten für Euch, gleich mit uns fortzugehen; dann könnt Ihr immer noch Einsiedler werden. Wir wollen ja auch nicht für immer in diesem Neste

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eingekehrt! O Martha, ich danke dir! Das hast du mir erbetet, Gott lohne es dir! Nun werde ich dich doch noch wiedersehen, wenigstens dort oben im Himmel!' Und die Tränen flössen von des Meisters Auge reichlich, wie woltätiger Tau. Wie lange hatte er wohl solche Tränen nicht mehr geweint? Das war gewiß lange her, viele, viele Jahre! „Aber Martha!' rief der Meister wieder, „Du sollst im Leben noch einen Trost haben, die Hoffnung, daß wir wenigstens dort oben nicht auseinandergerissen werden. Du sollst

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bannen, und wie sie scheidet, ruft sie noch zu Unserer Lieben Frau empor: „Muttcr der Barmherzigkeit, Steh' mir bei im letzten Strrit! Komme dann, ja komm' geschwind, Schütze mich, dein lrcues Kind!' „Wo bleibst Du denn so lange?' rief die Kameradin der Trautl zu, als diese endlich daherkam. „Du hast wohl lange gebetet, hast Du aber für mich auch eine Gralle fallen lassen?' „Freilich!' antwortete Trautl. „Warum denn nicht! Mir kam es heute in der Kapelle gar so schön vor, so wie nie, und darum

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aber noch weiter in rührender Andacht. Sie glauben dem lieben Herrgott noch immer etwas anempfehlen zu müssen. ES strömen heute ihre Bitten mit solcher Macht aus ihrem ubervollen Herzen, wie ein übersprudelnder Quell aus lange verschlossenem Felsen. Und der Allmächtige im Himmel hört sie gnädig an. Er hat schon in seinem ewigen Ratschluß beschlossen, was er in - seiner unendlichen Weisheit für die beiden frommen Seelen als das Beste erkannt hat. Der schwache Menschenverstand hätte in seiner Kurzsichtigkeit freilich

eine andere Wahl getroffen Z Den Hvchzeitsgästen wird endlich in den Kirchenstühlen die Zeit des Wartens zu lange. Sie räuspern sich ziemlich ungeduldig. Der alte Vetter tritt darum ans Ehepaar heran uub mahnt es zum Aufbruch. Ein schlichtes Mahl beim Wirte beendete den Ehren- und Freudentag der braven Leutchen und ihrer Freundschaft. Simon war fröhlichen Mutes. Er hoffte viele glückliche Jahre mit seiner geliebten Lebensgefährtin zu schauen. Doch der Mensch denkt und Gott lenkt! Maria vergoß trotz der mun

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¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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„Sie fuhren hinab gegen die Straße!' sagte der Buck lige. „Vielleicht könnt Ihr sie noch einholen i Was es doch für kecke Leute gibt, meinen gestrengen Herrn zu bestehlen. Schlimme Zeiten, Herr Forstwart, schlimme Zeiten?' „So etwas ist mir noch nie begegnet, so lange ich Friedberger Brot esse, und das ist doch schon lange her!' sprach der Forstwart; und er ging eilig fort, der Land straße Zu. „Die Drei wirst du ewig nicht erwischen, alter Polterer!' sagte lachend der Bucklige

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¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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Damals unter den Gesellen bemerkt, gewiß könnte ich es nicht sagen, es ist schon ziemlich lange her!' „Ja wohl!' sprach der Langhanns, „Ich war schon da, und der Wolf auch. Ich erinnere mich noch ganz gut an den Fremdling,' der uns durch seine Sprache einen Mann aus c em Reiche verriet. Wir hatten Dich schon als Opfer auf unsere Liste gesetzt, doch Du warst klüger und hast uns überlistet; wäre schade gewesen, wenn wir Dir damals den Garaus gemacht hätten, aber wer konnte es voraussehen, baß

, der auch sein Handwerk prächtig verstand, aus einander. Man murmelte in Hall drunten schon lange von dem Glockenhofe, als ob es da droben nicht so ganz in Ordnung wäre, uud so hin machten wir uns fremd. Wir wußten auch nicht, wer etwa die Gießerei übernähme und ob der neue Meister auch wieder ein kleines Nebenhandwerk betreibe. Als wir hörten, daß ein Meister ans Büchsenhausen komme, hatten wir höllischen Respekt. Wir mußten zuerst sondieren, wessen Kalibers er sei, und als wir das erste Mal hieherkamen

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schoren lassen! Meister, fahrt nur weiter, wir horchen!' Meist er Hanns: „Als ich im Freien war, da, fiel mir so Vieles ein, was ich hätte sagen können und sollen, ich schalt mich selbst den größten Einfaltspinsel, aber ich batte nicht das Herz nochmals umzukehren; ich wanderte gedanken voll hinauf zum alten Nußbaume nach Weiherburg. Wie lange ich dort gesessen, weiß ich nicht; nur das weiß ich, daß ich zürn erstenmale, seit ich beim Büchseuhausner Meister im Dienste stand, das Nachtessen versäumt

habe. Der Meister machte ein unwilliges Gesicht. ,Draußen in der Küche/ sagte er etwas barsch, Hast du dein Essen, mich würde es sehr verdrießen, wenn auch du, Hanns, anfangen würdest, nur einen Ausreißer zu machen, du weißt schon, daß ich meine Leute abends gerne bei mir sehe/ — Ich wurde über und über rot. ,Zch war nicht im Wirtshause, Meister/ sagte ich. ,Ich war beim alten Nußbaume in Weiherburg droben und habe mich versäumt; der Abend war so schön/ ,Nun, weun du nicht so lange beim Zechtische

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¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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des Mannes Leben; darum, Brüder, wollen wir den Weibern Rache schwören!' Alle: „Keine Weiber, keine Weiber! Hoch das Jung gesellenleben !' Da kommt Triefauge Zur Türe herein, von der Vol- dererbrücke zurück, er ist nicht zur Lustigkeit gestimmt, wie seine Kameraden; das Scheiden der Martha ging ihm noch im Kopfe um. „Wie Triefauge!' rief der Langhanns. „Wo steckst du denn so lange, du bist gewiß in den Wald hinausgegangen, dich für deine Sünden abzu geißeln? Du hast auch manchmal so eine kleine Anlage

, uns den Feldpater zu machen, komme ich einmal an den Strick oder das Schwert, so nehme ich dich zum Zusprechen!' Ms Langhanns so sprach, erhob sich ein lautes Ge lächter. „Aa!' sagte der Wolf. „Das Triefauge wäre so der iechte Pater. Er weiß lange fromme Reden herzusagen, es steht ihm gar so schön an, wenn er mit seinen triefenden Augen Zum Himmel hinaufschielt!' , Inzwischen tritt der Meister aus der Küche in die Zechstube und fetzt ein Licht auf den Tisch. „Nur ein bischen Geduld!' sprach er. „Ich mußte heute

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¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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. Wie die Alten zu erzählen wußten, wandelte gleich in der ersten Nacht nach dem Tode des Hannes rings um den Weißenhof eine lange, kohlschwarze Gestalt mit glühenden Augen, verzerrten Gesichtszügen und zerrauften Haaren und klirrenden Ketten an Händen und Füßen. Am Begräbniß- tage des Irrsinnigen ließ sich im Hause ein gewaltiges Ge töse vernehmen. Diese Vorgänge wiederholten sich viele Jahre hindurch, besonders an höheren Festzeilen, bis endlich die Gemeinde Rinn eine jährliche heilige Messe abhalten ließ

, um den geängstigten Hofbewohnern vor der Schreckensgestalt und dem unheimlichen Lärm Ruhe zu verschaffen. Lange lastete auch auf dein Weißenhofe augenscheinlicher Unsegen. Erst als um das Jahr 1600 das Geburtshaus des seligen Änderte in den Besitz eines braven Mannes kam, der vom alten Sillerbauern abstammte, wich der Flitch; denn wo die Sillerifchen ihre Wohnstätte aufschlugen, kehrte überall Glück

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¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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Kuttenmann nicht. Kommt er noch einmal, mich mit seinen Dummheiten zu plagen, so erdroßle ich ihn mit meinen Ketten. Nicht einmal ini Gefängnisse hat man vor diesen Blutegeln eine Ruhe. Da ist der rote Henker ein ganz anderer Mann; den lob ich mir, er ist gar höflich und bedient uns noch mit Wein genug, bevor er uns die Kehle durchschneidet! Mit schönen und häßlichen Bildern einer Ewigkeit füllt man meinen Magen nicht, der schon lange nach einen: guten Bissen und einem labenden Trünke lechzt

! Ich begreife nicht recht, was sie mit uns haben! Schon lange weiß der gries grämige Aktenwurm, der Richter, wie vielen wir den Garaus gemacht haben. Er quälte uns arg genug, um zu erfahren, wie wir bei jedem Stoße das Messer geführt haben, was wir redeten und wer der erste gewesen sei. Es wunderte gar dell Federfuchser, wie viel Taler jeder der Gemordeten

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. Er wollte nicht, daß mir der billige l^lockenbos oietleicht fiir immer verlöre?! gebe oder gar einem mißliebigen ^nnstgenossen zufalle. Mein Bleiben in Mchienbauien bàtte obtledies gar' nick? mebr lange ge- dane«: den/n des Meislero ^ebenorage waren bercilo gezählt. Er ftarb ans einer Neii'e i?n Boknncrlande^ tvenn ich nicht irre, ^ch verlor au ibm iast einen ^iveiien Barer, so lieb batte ick de?r wackern Mann gewonnen.' Das I ri es an ge: „Es gibt doch noch edle Menschen, mà alle und schlecht, ivi e wir es nns gerne einreden

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volle Jahre hindurch in gleicher Zier lind Frische. Wohl lange noch hätte die liebliche Lilie am Märtyrer grabe weiter geblüht und das Blätterkleid des Birkenbäum- leins weiter gegrünt, da rissen aber boshafte Bubenhände die schöne Blume ab und ein roher Hirte hieb das Bäum chen um, weil er es überdrüssig wurde, daß seine Geiße gar oft auf der Heimkehr zum Birkcnstämmlein hinsprangen und an dem saftigen Laub und Gezweige naschten. Ließ auch Gottes unendliche Langmut diese Freveltaten wie so viele

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wir unser Leben hier scheiden, ich sehe es ein, sonst ziehe ich dich mit in mein letztes Unglück, das du nicht verschuldet hast. Martha, ich will dir das Geld bringen, dann machst du dich auf die Reise; wer weiß, ob uns nicht doch diesmal die irdische -Gerechtigkeit erreicht!' Martha erhob sich, lange erwog sie in ihrem Herzen, was sie tun sollte. Hanns war, so wie er vor ihr stand, nicht mehr der Alte, das fühlte sie. Es regte sich etwas m ihr, was zu Gunsten des Mannes sprach

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, habe ich ihn früher schon oft. Sein eingezogenes Wesen gefällt mir/ ,Nun denn/ sprach der Meister, Menu der Hanns, deine Martha zum Weibe nähme, hättest du etwas dagegen'?'' ,Der Hanns meine Marthas fragte überrascht die Mutter, Mill der geschickte Glockengießergeselle, der ja bald einmal ein wackerer Meister sein wird, wohl ein Bauern- madl sich auàrwahlen ? Und dann weiß ich auch nicht, ob etwa Martha geneigt ist, so lange. ich lebe, zu heiraten ' Zwar kommt sie nur seit einiger Zeit etwas sonderbar

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¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit

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Waldesdunkel eindringen? Ja, er — er sieht Dich! Jesus. Maria und Josef, steht mir bei!' „Laß Deine Allfanzereien!' sagte Naz. „Umsonst rufst Du Deinen Gott und alle Deine Heiligen an, meinen Armen entreißen sie Dich nicht. Ich sage Dir, entweder fügst Du Dich meinem Willen aus freien Stücken oder aber, Du wirst Dich fügen müssen! Ich zwinge Dich!' „Nein, nein! Ich will nicht — in Ewigkeit nicht, so lange ich noch einen Tropfen Leben in nur habe!' beteuerte das Mädchen. „Ich will mich wehren

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