Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
288 V. Das Ende. Bo kommt es zum Gefecht am 1. November. Wrede besehiefst die Stellungen der Tiroler aus 21 Kanonen, darauf stürmt er die Höhen, die Stellung der Tiroler ist durchbrochen, Mutters, Natters, Vili, die Ellbögner Strafse in den Händen der Bayern, „Gottlob', bemerkte der Tiroler Ii n of lach, „die traurige Geschichte scheint ein Ende zu haben x ).' Das war der Allerseelenabend von 1809. Wieder denkt man an Unterwerfung. „Noch ist nicht zum Verzagen. Fasset Mut
, noch ist nicht alles verloren, es lebt noch der alte gerechte Gott-, vertrauet auf ihn und wir werden mit der Hilfe Gottes wieder siegen', schreibt Hofer an die Kom- mandantschaft Meran 2 ). Aber am 2. November regt sich neuer dings der Gedanke der Unterwerfung. Schon ist die Unterwerfungs erklärung von Purtscher aufgesetzt. Wieder ist es Haspinger, der Hof er daran hindert; jeder der den Rat gibt, die Waffen nieder zulegen , komme aus der Holle, stehe im Bund mit dem Teufel, verdiene, dafs man ihm die Zunge ausreifse
und zu Ehren Jesu den Hunden vorwerfe. Lieber solle man nach Siebenbürgen aus wandern. „Er schrie wie ein Unsinniger'', bemerkt der Kärntner Türk, der Augenzeuge, war 3 ). Da gelingt es Danai, der nun aus einer a ufgef angenen Depesche des Vizekönigs Eugen an Drouet den Ernst der Lage erkennt, im Verein mit Sieberer Hof er zur Unterhandlung zu bewegen 4 ). Der Vizekönig hat inzwischen -alle Vorbereitungen zur Besetzung Tirols getroffen. Er läfst Drouet vorläufig bei Innsbruck stehen, Vial kann in Bozen
eintreffen, wenn Rusca nach Brixen kommt. Doch erhofft er das Beste von Lichtenthurn, der am 26. Oktober in Villach durchgereist ist 5 ). Schon baten die Pustertaler um Waffenstillstand und um 1) Tiroler Stimmen 1908, Nr. 95. Schon zum 24. Oktober bemerkt er: ,,Nur bald einen rechtmäfsigen Herrn und ich will mit allem zufrieden sein. Die abscheuliche Lage dauert zu lange.' A. a. 0. Nr. 6G. 2) I. F. Beilagen zu Rapp 5, Nr. 12. 3) Aufzeichnung Türks, I. F. Eibl. Ferd. 4354. Türk setzt diese Szene