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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1909
¬Fridolin Plant's¬ Reise-Führer durch Vinschgau, Oberinntal bis Landeck und die Seitentäler
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Page 67 of 172
Author: Plant, Fridolin ;
Place: Meran
Publisher: Plant
Physical description: 160 S. : Ill.. - 2., verm. und verb. Aufl.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Vinschgau;f.Führer ; <br>g.Oberinntal;f.Führer
Location mark: I A-27.078
Intern ID: 328665
Innerem noch architektonische Reminiszenzen an den Deutschen Orden zu sehen sind. Diese baulich recht interessante Kapelle harrt auf einen erlösenden Restaurator. Im Friedhofe schöne, alte gotische Grabsteine. Bekannt ist, daß Schlanders im Engadiner Krieg 1499 von den Bündnern, als sie bis Kastelbell vorgedrungen waren, dort aber übel empfangen wurden, auf ihrem Rückzüge aus Rache niedergebrannt wurde, wobei auch die herrliche gotische Pfarrkirche in Flammen aufging. Interessant sind die heute

noch, an der Schanzenerbrücke bei Schlanders bestehenden Gebräuche, welche nach den alten tirolischen Weistümern aus dem 14. Jahrhundert, statt gefunden und in Schlanders „Landsprach' genannt wurden, ähnlich wie in Passeyer, wo sie die Bauern „Trading' auch „Ehehafttaiding' (von Ehehaft-däding) nennen. Das sind Versammlungen von Gemeindeangehörigen und der mit ihnen in Verbindung stehenden Personen an einem bestimmten Tage, einmal im Jahre, wo alle gegenseitigen Händel und Angele genheiten geschlichtet und gerichtet

werden. Wer ohne trif tigen Grund bei diesen Versammlungen ausbleibt, der verliert Kredit und Ansehen. Die ganzen Verhandlungen werden mündlich geführt, ohne Notar und ohne Advokat, das Wort gilt jedem heilig. Diese Versammlungen hieß man in alten Zeiten auch „gemain', „große gemain' oder „Baurschaft- haltung' auch „ratschlag' (siehe A. Tille, die bäuerliche Wirt schaftsverfassung des Vinschgaues etc.). In Schlanders stehen wir, wie erwähnt, auf geschicht lichem Boden und mehrere hervorragende

Persönlichkeiten aus Schlanders sind hier zu nennen : Da ist zuerst Martin Teimer, nächst Speckbacher der berühmteste Schützenmajor vom Jahre 1809, dann der Heldenpriester Josef Danej, beide gebürtige Schlanderser. Auch Haspinger ist zu erwähnen, da ihn der Freiheitskampf aus seiner Klosterzelle in Schlan ders herauslockte. Von den vielen Autographen, die Hr. Franz Steiner so freundlich war mir zur Verfügung zu stellen, hier nur ein kleines, aber sehr charakteristisches:

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