Illustrierter Führer an der neuen Dolomitenstraße und durch die gesamten Dolomiten.- (A. Hartleben's illustrierter Führer ; 61)
B I, 11 b. Das G-aderfcal. 81 Meine gotische Kirche zeigt hübsche Holzschnitzereien (Altäre, ■Kanzel, Betstühle etc.) und gemalte Fenster. Die Bevölkerung von Corvara und Colfosco spricht den sogenannten Badiotischen Dialekt der ladinischen Sprache. Beide Urte sind Touristen stationen ersten Banges, insbesondere für die Sellagruppe. Die Sellagruppe bildet den Mittelpunkt der westlichen Dolomiten (Grödener- undFassaner-Dolomiten) ; auf ihr entspringen die Gewässer Ladiniens
und von hier über Colfosco und das Grödnerjoch zurück nach Plan wird die ganze Gruppe leicht und bequem umwandert. Die Sellagruppe, zu den typischen Dolomiten gehörig i) ist eine der unwirtlichsten und geschlossensten Dolomitgruppen; sie hebt ihr aus vegetationslosem, fast weißem Gestein beste hendes und teilweise mit Eis und Schnee, bedecktes Plateau bis zu einer Höhe von mehr als 2900 m (Bambergerbütte 2878 m, 27 Gipfel über 2900 m. darunter 5 über 3000 m) empor und fällt allseitig mit gewaltigen schroffen Wänden
ab. Nur an verhält nismäßig wenigen Punkten eröffnen die Felsbastionen mehr oder minder beschwerliche Zugänge in das Heiligtum des Gebirges. Vier Xöcher, das Grödenerjoch, Sellajoch, Pordoijoeh und Campolongajoch bezeichnen mit den von ihnen absinkenden Wasserläufen die Begrenzung der Sellagruppe, die mit der ■Langkofigruppe (westlich) und der Puez- und G-eisler- gruppe (nördlich) die Gruppe der Grödener-Dolomiten bildet. Infolge ihrer von den häufiger begangenen Touristen- routen etwas abseitigen Lage
ist die Sellagruppe auch erst später bekannt und besucht worden; vor dreißig Jahren noch Y ar en es fast Gelehrte allein, welche in die, bloß mittelst lang- dauernder Fußmärsche oder hindernisreicher Wagenfahrten zu Reichenden Hintergründe des E un eb e r g c r-(Gader-) T ales kamen. Die Gelehrten kamen aber nicht um der Sellagruppe und ihrer Schönheit willen, sondern wegen der seltenen geologischen Vor- , *) Während nämlich die großartigen, unter dem Manieri Dolomiten gekannten unci gefeierten Kalkhochalpen
(besonders auch die Ampez- Äanei* G-ebirge) vorwiegend aus Dachsteinkalk und nicht, aus Dolomit gebildet sind, ist deren westlicher Teil (Langkofi, Sehlern, Rosengarten, ^eislerspitzen, Feitlerkofl, Sellagruppe) wirklich aus Dolomitgestem •nut gebaut. Rabl, Jux. Führer d- d. Dolomiten. a