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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1909
Peter Mayr, der Wirt an der Mahr : eine Geschichte aus deutscher Heldenzeit
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Page 270 of 426
Author: Rosegger, Peter / von Peter Rosegger
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 415 S.. - 17. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 61.236
Intern ID: 530007
He da! Wir wirken auch Wunder! 265 bauer: „Dieses Gotteshaus anzünden, mein lieber Steuer einnehmer, das thun wir nit. Der paar Mandeln wegen das heilige Kreuzpartikel verbrennen, das war' schon das dümmste, was wir thun könnten. Unser Herrgott muß unser bester Kamerad sein, den auch noch beleidigen? Das thun wir schon gar nit!' Kulber blieb dabei: den Feind in die Kirche ein schließen und anzünden. „Einverstanden!' sprach der Stauker, »wenn wir früher das Kreuzpartikel herauskriegen.' Und bald

darauf entspann sich zwischen einem Tiroler, der vor der Kirche stand, und einem Bayern, der zum Fenster herausschaute, die Verhandlung. Die Besatzung der Kirche solle gestatten, daß ein Priester hineingehe, das Merheiligste vom Altare nehme und es davontrage, dann wollten die Bauern abziehen ; sonst aber nicht, denn das Gotteshaus zu einer Kriegsburg machen , das könne ihnen nicht gleichgültig fein. Das Heiligste möchten sie heraus haben, nachher könnten die andern mit der Kirche

machen, was sie wollten. Die Bayern waren damit einverstanden, doch müßten die Bauern in geziemender Entfernung bleiben. Während aus allen Fenstern die Gewehrläufe strotzten, ging ein Priester, begleitet vom Stauker, der in einer Laterne das Licht trug, zur Kirche hin. Das Thor öffnete sich, sie schritten zwischen den Soldaten hindurch bis Zum Altare, nahmen die heiligen Reliquien heraus und trugen sie feierlich davon. Mehrere Krieger knieten nieder, als das Heiligste an ihnen vorüberkam; andre spotteten

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909
Peter Mayr, der Wirt an der Mahr : eine Geschichte aus deutscher Heldenzeit
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Page 265 of 426
Author: Rosegger, Peter / von Peter Rosegger
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 415 S.. - 17. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 61.236
Intern ID: 530007
260 He da! Wir wirken auch Wunder! hier an dieser Kirche, die dem heiligen Franziskus geweiht ist. Lasset euch, ihr lieben Christen, bevor der Schlummer euer Auge schließt, ein Wunder erzählen, was an dieser Stätte geschehen ist.' Einige Pilger waren während dieser Worte des Fran ziskaners unruhig geworden, besonders Kulber wollte schon aufschreien und den Redner unterbrechen. Aber das Tiroler Volk unterbricht keinen katholischen Prediger, er mag sagen, was er will. Und der Franziskaner sagte

sie auch erhalten. Hierauf hat der Graf weit oben im Firnbachthal, wo sein Stammschloß gestanden, eine prunkvolle Kirche bauen lassen, in welcher die Reliquie, als da ist das Holz vom Kreuze, beigeseht werden sollte. Drei Priester haben hernach die Reliquie in unser Land herein getragen und der neuen Kirche zu, weit oben im Mrnbach- thale. In der letzten Nacht der Reise haben die drei Priester hier geruht, hier im Kloster des heiligen Franziskus, der an seinen Händen die drei Wundmale Christi hat. Aber sehet

, liebe Christen, wie sie nächsten Tages hinauf sind gekommen zur neuen Kirche, haben sie die heilige Partikel nicht bei sich gehabt. Voll großer Angst sind sie eilig um-

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909
Peter Mayr, der Wirt an der Mahr : eine Geschichte aus deutscher Heldenzeit
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Page 267 of 426
Author: Rosegger, Peter / von Peter Rosegger
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 415 S.. - 17. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 61.236
Intern ID: 530007
-)ß2 He da! Wir wirken auch Wunder! sondern ein katholischer Priester, dessen Würde du entehrest. In geifernder Eisersucht verleumdest du die Kirche zum Heiligen Kreuz und ihre Reliquie, deren Echtheit durch zahllose Wunder bewiesen ist.' Mir wirken auch Wunder!' entgegnete der Mönch auf dem Klostersöller, „und gerade so gute Wunder, als anderswo, und vielleicht bessere Wunder! He da ! Wenn sie nur erst nicht vorübergehen an uns, die Wallfahrer, und wenn sie nur zukehren bei uns und fleißig

beten und ihre frommen Opfer bringen, wie sie es anderswo thun, dann werden sie schon sehen! Machet doch einmal die Augen auf, liebe Christen» und sehet, wie bettelhast es bei uns hergeht: die ehr würdigen Brüder davon, das Kloster zerfallen, die Kirche verlottert, und ich der einzige, der da sitzen bleiben muß, lebe von milden Gaben, die oft lumpig genug sind. Wie sollen da Wunder geschehen? Ja, Pfeifen wird man euch was, und die heilige Partikel...' „Führt ihn herab!' befahl jetzt ein Domherr

aus Brixen, »führt in schnell herab, er ist krank, er redet Aberwitz.' „Besoffen ist er!' riefen mehrere Stimmen und lachten. Da sagte Augustin : „Er ist weder krank noch besoffen. Aus ihm spricht die Selbstsucht.' Der Franziskaner, den man von seinem Söller nicht herabzukriegen wußte, stieß mit den Fäusten in die Lust hinein und schrie: „Ist Gott nicht überall? Ja? Also warum soll er hier nicht sein? Just hier in der Kirche des heiligen Franziskus nicht? Heiden, die ihr seid! Und wenn er da ist, warum

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