war, bei der Burg Formicar (Sigmundskron), die an der dortigen Straßenbiegung liegt, nicht weiter vorwärts gelassen. Der Be fehlshaber der Festung selbst war ein Kleriker, der hier aber nicht auf eigene Hand sondern im Auftrage des Bischofs Manasse von Trient handelte. An einen gewaltsamen Durchbruch war für Berengar nicht zu denken, aber es gelang ihm trotzdem, sich dadurch den Weg frei zu machen, daß er für später d. h. in dem Falle, wenn er die Krone Italiens für sich glücklich erobert haben würde, ebenso
dem Befehlshaber von Formicar, wie dem Bischof von Trient selbst Bischofssitze jenem den in Como, diesem aber den erzbischöflichen Sitz in Mailand in Aus sicht stellte. Man sieht also, wie stark damals die Unsicherheit der Macht verhältnisse, die Erwägung, daß Berengar möglicherweise die Zukunft in Italien gehören könne, auf die Entschlüsse jener eingewirkt hat. Ein nicht weniger bezeichnender Vorfall dieser Art ereignete sich auch 1106, gleichfalls in Südtirol 2 ). Damals schickte Heinrich V. kurz
vor dem Tode seines Vaters eine ganze Anzahl deutscher Bischöfe über die Alpen nach Rom, um dort die Klage gegen Heinrich IV. zu führen. Jene Gesandten reisten nun auch ungehindert auf verschiedenen Wegen durch das Gebirge und trafen sich zunächst in Trient, das ihnen zum Sammelpunkt angewiesen war. Hier angelangt wurden sie dann aber plötzlich im Auftrage des alten Kaisers von einem Grafen Adalbert wahrscheinlich von dem Grafe n im Vintschgau, dem Ahnherrn der alten Grafen ') Oe. I. S. 216