Ludwigs V. des Brandenburgers Regierung in Tirol : (1342 - 1361)
Page 104 of 111
Author:
Haug, Flamin Heinrich / von Flamin Heinrich Haug
Place:
Innsbruck
Publisher:
Junfermann
Physical description:
109 S.
Language:
Deutsch
Notations:
Aus: Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 3,4 und 4,1 ; Zugl.: München, Univ., Diss., 1905
Subject heading:
p.Ludwig <Bayern, Herzog, V.> ; g.Tirol ; z.Geschichte 1342-1361
Location mark:
II 102.377
Intern ID:
307929
103 Sicco die tirolischen Scharen za. Auch Cangrande unterstützte ihn. Franziscus von Carrara (Jakob war gestorben) sandte den Florentiner Mannus Donatus mit Kriegsvolk nach Trient, um die Eroberungen zu behaupten. Sicco belagerte eben Levico und, um sich im Rücken zu schützen, hatte er einen großen Graben und Schanzwerk (wahr scheinlich zwischen Levico und der Brenta) angelegt. Ehe der Floren tiner die Schanze nehmen konnte, eroberte Sicco Levico (Juni). Vor her hatte er schon Pergine
dem Markgrafen gewonnen (Mai) 1 ). Nach dem Falle von Levico ergab sich auch Selva dem Herrn von Galdo- nazzo. Am 9. Oktober 1356 kam zu Padua der Friede zustande: Franciscus von Carrara trat seine Eroberungen in Trient an Ludwig ab und stellte diesem 4000 fl. zur Verfügung, damit er von Cangrande die ihm vom Bistume Trient verpfändeten Gebiete lösen könne. Doch mußte Ludwig versprechen, keinen Italiener mit diesen Festen zu be lehnen und den Paduaner in der Behauptung von Feltre und Belluno nicht zu beirren
. Anton von Castelbarco, der auf seiten des Padu- aners gestanden war, sollte in den Frieden eingeschlossen sein 2 ). Am 15. September 1357 zahlt Konrad Fraunberger, Ludwigs Hofmeister, in in Trient den Sold aus an seines Herren »diener in her Sighern Krieg* 3 4 ). Am 7. Februar 1357 gab Ludwig den Einwohnern von Pineid, Fornace, Givezzano und Albiono die Erlaubnis, die Feste Roccabrun zu zerstören, was auch geschah 1 ). Die genannten Orte erkauften diese Erlaubnis um 290 Goldgulden
5 ). Am 26- Februar gestattete der Brandenburger einem Bürger von Roccabrun, sich mit seiner Familie in Trient niederzulassen und dort zu bleiben wie ein Bürger von Trient 6 ). Mit diesem Feldzuge waren Ludwigs Eroberungen in Tirol be endet. Die Gebiete des Skaligers gewann er nicht mehr zurück. Daß Cangrande (1357?) vor seinem Tode (14. Dezember 1359) seine Ge- >) ß. A. M. Tom. pr. 25 p. 422: Otto von Aur erhält für seine Dienste, die er vor „persen“ getan hat und aus besonderer Gnade 300 M. Berner; Hall
, 25. Mai 1358. E ) A. f. G. u. A. Tir. 111. p. 405: Regest über den Frieden. Brandis p. 89 setzt die Eroberung auf 1357, das ist aber falsch. ;i ) R. A. M. Fürstenselect XV 14/5 f. 262. 4 ) R. A. M. Tom. pr. 25 p. 401, geg. Trient, commissores plebanus, friunts- perger, Jägermeister requisito Marcbione. Regest ohne Datum: Freiberg p. 146. ä ) Bonelli. III. 2 . p. 108. 0 R. A. M. Tom. pr. 25 p. 403: geg. Bozen, 1357, com. Jägermeister, ple banus in presentia domini.