¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Author:
Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place:
Bozen
Publisher:
Auer
Physical description:
331 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Bozen <Dekanat>
Location mark:
II 5.562/1
Intern ID:
105512
Chorherr von Au-Gries. Der letzte war Nicolaus Bernardi, f 26. Juni 1867 zu Perra in Fassa, 91 Jahre alt. IX. Das Augustiner-Kloster in der Au zur seligsten Jungfrau Maria. Es lag in der sogenannten Guggau, d. i. in dem Dreieck zwischen dem Zufammenfluss des Eisacks und der Etsch, näher dem ersteren Wusse, vom letzteren ungefähr eine halbe Stunde entfernt. Ganz genau ist die Lage nicht mehr zu bestimmen und wird heute von der Bozen-Meranerbahn durchschnitten. Eine Mappe vom Jahre 1543 im Museum
zu Bozen zeigt noch die Ruinen des alten Klosters am Wege zum Klosterbaumannshaus in der Au (Gugg-Au).!) Da die Stiftungsurkunde des Klosters heute fehlt, lässt sich die Zeit der eigentlichen Gründung des Klosters, die Ver gabung von Grund und Boden von Seiten der Stifter nicht genau angeben. Allgemein wird von den Gelehrten angenommen, es falle die Stiftung in die Jahre 1160—1165^ Die Ansicht des M. Kiem geht dahin, dass das Kloster 1163 feierlich eingeweiht und den Religiösen nach der Regel
, der als eine Dingstätte diente, Hiemit stimmt auch die Urkunde von 1533 überein (Arch. Gries): Die 9 Tagmad bei bei dem „alten Kloster', welche Thom. Perl in Pacht nahm, stießen gegen Osten an den gemeinen Riglweg (Fahrweg) und gegen Mitternacht gleichfalls an den Riglweg, der zum „alten Kloster' führt. Hier ist jedenfalls der Güterweg, der in die heutige Guggau führt, gemeint. Am s. März 1S45 verpachtete das Kapitel 4 Tagm. Wiest, welche diesseits des alten Klosters in den Neubrüchen lagen und gegen Mitternacht
an den Weg, der zum „alten Kloster' führt, fließen. Diese angegebenen Grenzen entsprechen dem heute zum Kloster Gries gehörenden Reubruche; also lag das alte Kloster mehr südlich hievon, mehr gegen den Eisak hin.