is — einen guten Morgen zu und noch anderes, was er nicht verstand, und was sich ihm doch wie froher Gruß aus der Zukunft in die Seele niederließ. »Ich grüß' euch wohl, ihr Rosen und ihr Blumen all', und halte es für ein gutes Zeichen, daß ihr mir den ersten Morgengruß in dieser Stadt gebracht! Wer euch ^ auch Pflegen mag, er sei gesegnet; denn wer die Blumen liebt, der hat ein treuherzig fromm' Gemüt.' Und als der Hans Fugger. das dachte und noch anderes mehr, da ging drüben bei den Rosen
das Fenster auf, und eine Jungfrau strich sich die Locken aus dem blühendem Gesichte. Daun goß sie aus einem Krüglein gar sorgsam Wasser in die Töpfe, und was sie dabei dachte, has muß gar unschuldig lieb gewesen sein; denn sie lächelte schier so hell und klar, wie der Morgensonnen schein. Und das war die Clara Widolph, welche gestern dem jungen Weber aus Göggingen so gerne des Vaters Gastfreundschaft gegönnt hätte. Hans Fugger Hatte die Jungfrau kaum erschaut, als er tief in seine Stube Zurücktrat
, so tief, daß er sie nicht mehr schauen konnte, und sie ihn nicht. Das wollte er ja. Denn so war er gemutet, daß ihm nichts weher that, als wenn einer unbescheiden dem anderen gegen übertrat. Das war eben damals gute alte Sitte. Clara aber begoß einen Blumentopf nach dem anderen und freute sich der Knospen, die über Nacht aus einander gebrochen waren, und dann ging sie wieder fort; daß aber der Hans Fugger sie erschaut habe, daß wußte sie nicht. Es war auch besser so; denn Unruhe im Menschen- 'herzen
