Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
Das „Riesenbuch' ist somit dasselbe Buch, .an dem er schon in den früheren Jahren geschrieben hat. 1511, ddo. Innsbruck 18. Februar, schreibt die Raitkammer an Paulsen Lichtenstein: Kaiser Maximilian habe wiederholt befohlen, „die alten kaiserlichen Freiheiten und andern Briefe, sonderlich was gen Wien gehört' abschreiben zu lassen, was ungefähr drei Bücher ausmache. Das könne nun wegen vieler Arbeit durch die Sekretari und Jngrossisten nicht geschehen- Nachdem nun Hans Ried dazu besonders
und andre eure Sachen daselbst richten und dann herauskommen möget.' 1514 wird Hans Ried der Zoll am Eisack wieder übergeben, „um feiner Dienste willen, so er unfern Kanzleien gethan und die- weil er uns Mängel halber feines Gesichts nit mehr stetlichen dienen mag.' Endlich, ddo. Innsbruck 10- Juni 1515, schreibt Kaiser Maxi milian an das Regiment und die Raitkammer: „Edlen, erfamen, gelerà, lieben Getreuen. Wir empfehlen euch mit Ernst und wollen, dass ihr unserm Zollner am Eysack zu Bozen, Hansen Ried
, für das Schreiben, so er uns noch an unserm Heldenbuch thun soll, und aus Gnaden ein Ehrenkleid oder aber ein ziemlich Geld dafür durch unsern Amtmann zu Bozen zu geben verordnet und das nit lasset. Daran thut ihr unser ernstlich Meinung.' Regiment und Kammer erledigten die Angelegenheit mit „fiat 15 Gulden für ein Ehren kleid und aber erst zu geben, so das Buch ausgeschrieben ist. 27. Juli.' Der Schreiber des Heldenbuches ist somit ohne Zweifel der Zöllner Hans Ried. Der Künstler
(V. 1?.), welcher die Handschrift kunstreich ver ziert hat, und wodurch dieses Werk in den Bereich der.Kunstgeschichte hereingezogen zu werden verdient, ist zur Stunde noch unbekannt. Derselbe vollendete seine Ornamentik im Jahre 1517. Hans Ried starb im Frühling des Jahres 1516 und hinterließ Frau und Kinder in der Roth. Das Gnadengesuch der Witwe an