Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
, und es musste selbst eine Predigt, die?. Norbert hier hätte halten sollen, wegfallen. So ward denn das Scheiden noch schwer gemacht, als man sich gegen V2IO Uhr am Bahn hof zur Abreise versammelte. Aber so sehr das alles bei dem letzten Blick auf Portiuncnla und Assisi, auf die dreifache Franeisens-Kirche und das herrliche, er innerungsreiche Thal fühlbar war, es wurde bald zurückgedrängt von der Sehnsucht nach dem letzten Ziel der Reise, von der Sehnsucht nach der ewigen heiligen Stadt, von der Sehnsucht nach Rom
. Es war die Stimmung aller, was ein Theilnehmer sJ. Kaufmann im „Tiroler Volksblatt') über den letzten Theil der Fahrt und die Ankunft in Rom geschrieben hat: „Rom, das Centrum der katholischen Welt, die Hauptstadt der Christenheit, die Residenz des Stellvertreters Jesu Christi; Rom, die Grabstätte der Apostelfürsten Petrus und Paulus, der Schauplatz jener Jahrhunderte langen, blutigen Kämpfe, auf welchem das Heidenthum mit der Religion des Sohnes Gottes rang; Rom, die Stadt der Heiligen, die Stadt mit 400 Kirchen
— wessen Herz sollte nicht vor Sehnsucht brennen, diese Stadt Zu sehen? Als die Pilger in früheren Jahrhunderten, wo es noch keine Eisenbahn gab, jene letzte Anhöhe von Rom erstiegen hatten, von wo aus sie auf einmal den Anblick der zu ihren Füßen liegenden Stadt genossen, da sielen sie auf ihre Knie nieder, küssten den Boden lind dankten Gott unter Thränen, dass er sie an das Ziel ihrer