derfelben Gaffe, der zu Anfang des iö. Jahrhunderts von dem Domherrn Antonio de Fatis Tabärelli erbaut wurde, erfchwingt fich diese Richtung, vielleicht von Bologna her beein flußt, fogar zu einer Rufticafaijade, allerdings — und dies ift bezeichnend — im obern Stockwerk mit facet- tirten Quadern. Das kräftige Erdgefchoß fällt durch die Böfchung, die demfelben gegeben ift, auf und ge mahnt hier in den Bergen an die Stadt im Waffer, an Venedig, ebenfo die EinfafTungen der Portale und der Fenfter
zu den befferen Monumenten der Stadt gehört haben dürfte, dem Palazzo dei Gir oidi da Prato in der Via Calepina, ift nur noch ein bemerkenswerthes Portal in der Via S. Trinità erhalten. Dasfelbe, in bra- mantesken Formen der Früh-Renaiffance ausgeführt, trägt die Jahrzahl 1512, ift als noch vor dem Portale in S. Maria Maddalena entftanden. Zwei Halbfäulen mit gefchmackvollen Capitälen fchließen die im Halbrund gefchloffene Thüröffnung ein und tragen ein einfaches, aber claffifch geformtes gerades Gebälk
unter dem Einfluße der Baukunft Venedigs und der ober -italienifchen Früh- Renaiffance ftehend, fo trat fclion unter feinen nächften Nachfolgern,denBifchöfen ausdem Haufe derMadruzzo, infofern eine Veränderung ein, als fich der Einfluß des nahen Verona in der Baukunft, alfo vor allem die Ein wirkung Michele Sanmickelfs und feiner Bauten, in diefer Stadt immer mächtiger fühlbar machte. Und diefer Einfluß ift es', der der Stadt im ganzen und wefentlich auch heute noch fein Gepräge aufdrückt und ihr bauliches
der Palazzo degli Alberi 1 außerhalb der Stadt, welchen Gian Gaudenzio Madruzzo, der Vater des Cardinais Chriftoph Madruzzo, noch in der erften Hälfte des 16. Jahrhunderts und vielleicht nach einem Plane Sanmicheli's felbft erbauen ließ. Ferner erwähne ich als ebenfalls fehr bezeichnend den Palazzo Roccabruna (fpäter Guarienti della Torre) in der Via S. Trinità, den Palazzo Sardagna in der Via Calepina, den Palazzo Bortolazsi in der Via Oriola, den Palazzo Rossi auf der Piazza S. Martino (mit argen