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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestandes des f. b. Diöcesan-Knabenseminars, Seminarium Vincentinum in Brixen : 1872 - 1897
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Page 96 of 103
Author: Vinzentinum <Brixen> ; Spielmann, Alois ; Falbesoner, H.
Place: Brixen
Publisher: Selbstverl. des Vincentinums
Physical description: 102 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Enth. u.a.: Rückschau auf die ersten 25 Jahre der Anstalt / von Alois Spielmann. Die Kirche des f. b. Vincentinums / von H. Falbesoner
Subject heading: c.Brixen / Vinzentinum Brixen ; z.Geschichte 1872-1897
Location mark: 2.130
Intern ID: 186882
, der lichter sei als der Tag, ihm müsse er gehorchen, vor Finsternis sich hüten. Auf einer Jagd trifft er zufällig mehrere Ritter. Ihre Rüstung glänzte wie der Tag, er hält jeden für einen Gott. Diese Männer erklären ihm, dass sie Ritter seien, und König Artus . ertheile Ritterschaft. Da hat der Jüngling keine Ruhe mehr, bis ihn die Mutter, mit weisen Lehren und Narrenkleidern ausgerüstet, ziehen lässt. Vor. Sackleinwand werden ihm Hemd und Hosen aus einem Stück ge schnitten, eine lächerliche Capuce deckt

und einen Hund, welche den lächerlichen Parcival gierig anstaunen. Links erscheint der Mönch, welcher, überrascht durch die Ohnmacht der Herzeloide, die Aufregung der Kammerfrauen be- . sänftigt, um seinen Dienst zu leisten, herankommt. Oben sehen wir zwei aus dem Gesinde auftauchen, von dem Ereignis übermannt. Das 1L Bild an der Seitenwand der ersten Nische: „Parcival am Arlushofe.' — Parcival kommt nach Nantes, wo König Artus, der Typus und Mittelpunkt des weltlichen Ritter lebens, Hof hält. Vor der Stadt

begegnet er Iter, dem röthen Ritter, der ihm den Auftrag gibt, dem Artus zu melden, er warte hier auf einen Kämpfer. Der junge Thor erscheint vor dem König, . und alle bewundern trotz der N arrenkleidung seine Schönheit. Auf sein , ungestümes Drängen, ihn sogleich zum Ritter zu macheu, vertröstet ihn Artus auf morgen; da erklärt Parcival, er wolle sich selbst die Rüstung des „rothen Ritters“ holen. Wie er zum Kampfe reitet, lacht auf der Altane die ernste Cunevare, und redet der schweigsame Antenor

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestandes des f. b. Diöcesan-Knabenseminars, Seminarium Vincentinum in Brixen : 1872 - 1897
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Page 99 of 103
Author: Vinzentinum <Brixen> ; Spielmann, Alois ; Falbesoner, H.
Place: Brixen
Publisher: Selbstverl. des Vincentinums
Physical description: 102 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Enth. u.a.: Rückschau auf die ersten 25 Jahre der Anstalt / von Alois Spielmann. Die Kirche des f. b. Vincentinums / von H. Falbesoner
Subject heading: c.Brixen / Vinzentinum Brixen ; z.Geschichte 1872-1897
Location mark: 2.130
Intern ID: 186882
— 99 — Ross angebunden. Er muss sich selbst die Röstung anzieben; vergebens sucht er nach den Bewohnern; die Burg schien ausge storben. Nur im Grase kann er die Spuren der Ritter entdecken. Er folgt ihnen, aber noch hat er die Zugbrücke nicht übersetzt, da zieht sie ein verborgener Knappe so hastig empor, dass sein Ross bald gestürzt wäre. Dazu höhnt er ihn: „Mögt ihr der Sonne Hass nun tragen! Sich so sein ganzes Glück zerschlagen! Ihr seid der Gänse dümmste Gans ' Und aller Fänze dümmster

Fanz! — O hättet ihr ein Wort gefragt! ■ . • ‘ . Nun bleibt euch hoher Preis versagt.“ (Siociicr.) VIII. „Parcival scheidet aus Artus Tafelrunde .“ (Rechts oben.) — Zornig verlangt Parcival Aufklärung; doch vergebens. Er reitet weiter und kommt nach manchen Abenteuern zu König Artus, der ihm nachzog, um ihn als tapfersten Ritter in seine Tafelrunde aufzunehmen. Freudig wird er aufgenommen, besonders ist ihm Gawan zugetlian, der gefeiertste Ritter. Doch stürzt ihn von der Höhe seines geträumten

vom Gräle zu bringen. ... , . X. „ Parcival bei Trevrezent.“ (Plafond in der Nische.) — Parcival befolgt den Rath, verliert aber schnell die Spuren. Wieder zieht er kreuz und quer, da trifft er am Charfreitag einen Ritter, welcher eine Wallfahrt , zu einem frommen Einsiedler .unternommen hatte. Dieser weist Parcival auch dahin. Nun lässt er dem Rosse die Zügel, Gott möge es führen. Wirklich kommt er zum Einsiedler, seinem Oheim Trevrezent, der in stiller Abgeschiedenheit für 7 *

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestandes des f. b. Diöcesan-Knabenseminars, Seminarium Vincentinum in Brixen : 1872 - 1897
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Page 100 of 103
Author: Vinzentinum <Brixen> ; Spielmann, Alois ; Falbesoner, H.
Place: Brixen
Publisher: Selbstverl. des Vincentinums
Physical description: 102 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Enth. u.a.: Rückschau auf die ersten 25 Jahre der Anstalt / von Alois Spielmann. Die Kirche des f. b. Vincentinums / von H. Falbesoner
Subject heading: c.Brixen / Vinzentinum Brixen ; z.Geschichte 1872-1897
Location mark: 2.130
Intern ID: 186882
Gramöflanz', der den Ritter Cidegast, welcher in’ ihrem Dienste stand, erschlug, mit dem Be sitzer des Schlosses, dem Zauberer Klingschor, ins Einvernehmen gesetzt, um "auf alle mögliche Weise "Ritter anzulocken, * die gegen — FT’ — -V 1 Ä -- I l W r * *i ihren "Todfeind Kämpfen sollten! Audi Amfortas hatte sie in ihrem Netze. Während Gawan sich" wie die anderen mit ihr einlässt., widersteht ihr Parcival. Funk ihrer Mahnen hat er besiegt, dà , , . , _ . \ , ' ,, . ( ‘ * , • ' ' ■ • _ ! ' ® ' ■■ Ç bietet

, zeigt ihn als "den tapfersten* aller Ritter. Doch die Sorge um den Gral lässt ihm keine Ruhe ; er entfernt sich'heimlich aus dom Kreise* dèr 'Fröhlichen. Im Walde trifft er einen heidnischen Ritter, der für Sekimdillö kämpft, welche auch die Gunst des Anilbrlas besaß. Sie rennen gegeneinander, zersplittern ihre Lanzen, springen von den Rossen, ' und heftig lobt der Kampf ; endlich schlägt Parcival semèn Gegner zu'Boden; da zerbricht sein Schwert. lŒl." n Parcivâïs Berufung zum Gralkönigihum

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestandes des f. b. Diöcesan-Knabenseminars, Seminarium Vincentinum in Brixen : 1872 - 1897
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Page 95 of 103
Author: Vinzentinum <Brixen> ; Spielmann, Alois ; Falbesoner, H.
Place: Brixen
Publisher: Selbstverl. des Vincentinums
Physical description: 102 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Enth. u.a.: Rückschau auf die ersten 25 Jahre der Anstalt / von Alois Spielmann. Die Kirche des f. b. Vincentinums / von H. Falbesoner
Subject heading: c.Brixen / Vinzentinum Brixen ; z.Geschichte 1872-1897
Location mark: 2.130
Intern ID: 186882
seine'Diener vor der Todsünde 1 uhd gewährt ihnen nach dem Tode den Himmel. Dieser paradiesische Zustand ist. durch "diè Sünde deè Gfälkönigs- zerstört.- Züf-Strafe siecht' er ■ dahin; und seine Ritter 'leiden mit ihm- viele Jahre t ! Auf das : Gebet - Und ' die - -Buße der froMmen Verwandten des Königs erscheint 'eine '-Schrift--am Gräle, worin'Gott-Rettung verheißt: „Eim Ritter werde - nach Munsalväsche kommen ; wenn der -— ohne auf gefordert zu werden'—- aus wahrenri Mitlèid den kranken Amfortas

nach seinem Leide frage, "werde dieser' gesund ündr jener König ‘werden.“ • Farci vai,'- der Neffe des Königs, ist-dieser verheißene Ritter. — ' Sein Streben nach derii höchstenwahren Glückef Seine Entwicklung, seine Irrwege; seine Abenteuer, • seine Verzweiflung, Seine Reue und 1 Buße und endlich die ^Erlangung seines Zieles — diese Füh rung Farei vai s durch alle Tieferi ; und auf ; alle Höhen des irdischen und geistigen Lebens bildet'den Inhalt des großartigen Baues- an dessert Eingang wir stehen. 1 Wenden

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Category:
Religion, Theology
Year:
1897
Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestandes des f. b. Diöcesan-Knabenseminars, Seminarium Vincentinum in Brixen : 1872 - 1897
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Page 98 of 103
Author: Vinzentinum <Brixen> ; Spielmann, Alois ; Falbesoner, H.
Place: Brixen
Publisher: Selbstverl. des Vincentinums
Physical description: 102 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Enth. u.a.: Rückschau auf die ersten 25 Jahre der Anstalt / von Alois Spielmann. Die Kirche des f. b. Vincentinums / von H. Falbesoner
Subject heading: c.Brixen / Vinzentinum Brixen ; z.Geschichte 1872-1897
Location mark: 2.130
Intern ID: 186882
— 98 — VI. „Parcival auf der Gralburg.“ — Der junge Held folgt diesem Rathe, und bald hält er vor dem Burggraben. Auf. seine Erklärung, der „Fischer“ sende ihn, wird die Zugbrücke herab gelassen, und ungefährdet reitet er in den Schlosshof. Die Ritter empfangen ihn ehrenvoll. Nachdem er sich umgekleidet, wird er zum Mahle geführt. Prachtvoll ist der Saal; hundert Kronleuchter hingen von der Decke, hundert Kerzen brennen rings an den Wänden. In den Marmorkaminen lodert Feuer von Aloeholz

. In der Mitte sitzt der angekommene B urgherr, todesbleich von schmerzlichem Siechthum. Parcival muss sich an seine Seite setzen; vierhundert Ritter nehmen Platz im Saale. Eine Thür springt auf, und ein Knappe trägt eine Lanze durch den Saal, von welcher rothes Blut träufelt. Alles jammert, bis der Knappe sich wieder entfernt hat. Eine andere Thür wird aufgethan, und Jungfrauen kommen mit Kerzen und goldenen Leuchtern, zwei bringen ein Gestell von Elfenbein, vier die Tischplatte; dann erscheinen sechs

Jungfrauen mit Glasschalen, worin in himmelblauen Azurflämmen Balsam brennt. Von diesen Jungfrauen, Schalen oder Kerzen tragend, umgeben, sehen wir Repanse de Soi, die auf grünseidenem Kissen den Gral trägt. Links und rechts sind die Ritter gruppiert. (Diesen Moment fasst das Bild.)' Repanse setzt den Gral auf den Edelsteintisch, und das reiche Mahl beginnt. Auf . vier Wägelchen bringen Knappen Speise und Trank in Fülle" zu dein Tisch, wo, mit leichtem Flor verhüllt, der Gral steht

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 577 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
ZI. Der Ritter Prack sprengt über den Abgrund. Der Ritter Franz Wilhelm Prack zu Asch in Emi e b erg war mit den „Cadorini' (den Leuten in Cadore) in eine lange Fehde ge- rathen. Der Ritter pflegte öfters nach der Feste Peitelstein in Ampezzo zu reiten, uni seine Braut Sidouie von Winkelhofen zu besuchen, deren Vater Schlosshauptmann auf Peitelstein war. Der Weg dahin führte durch rauhe Gebirge und über tiefe Schluchten. Ties benutzten die Cadoriui, und als einmal der Pracke nach ge wohnter

Weise auf den Peitelstein geritten war, gieugen sie aus, ihn gefangen zu nehmen, trugen die Brücke über die Traver- nauzes, welche über emeu schauerlichen Felsenabgrund führte, ab und lauerten im Hinterhalt. Der Ritter kehrte von seiner Braut wieder zurück und kam vor den Abgrund. Die furchtbare Schlucht gähnt vor ihm, hiuter ihm schließen sich in drohender Bewegung die Feinde zusammen und sperren ihm den Weg. Aber der Pracke war kurz entschlossen; er zog seinen Schimmel mächtig zurück, drückt

ihm die Sporeu in die Weichen, und das starke Ross sprang tollkühn über den grausigen Schlund. Aber nur mit den Vordersüßen hatte es den jenseitigen Felsen erreicht, doch hielt es sich, an den felsigen Rand festgeklammert, bis der Ritter ab gesprungen war. Au den Fels sich stemmend, sassi der Prack das treue Thier und hilft ihm mit seinen kräftigen Armen vollends herauf. Jetzt ist er gerettet. Gerührt beugt er sich zur Erde nieder, küsst des Rosses treue Hufe und reitet wieder fort mit wildem Lachen. Drüben

legte die stolze Kriegsschar, knirschend vor Zorn, die Speere ein und stürmt vor, allein, es war zu spät, das edle Wild war ihnen entgangen, und sie ritten lautlos zurück. 38. Der Ritter Prack als ZWHe. Ein alter Ritter von Prack zu Asch, ein trefflicher Schütze, war mit den Herren v. Kolz verfeindet. Einst erblickte er von dem Fenster seiner Bnrg Asch aus den Kölzen, der von Piecolein her durch den Plaieswald ritt. Haftig legt der Pracke an und schießt nach dem gehassten Gegner, obwohl

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 54 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
-Handwerk umsonst. So führten sie denn ihre Galgenvögel ohne viel Federlesens in den Moser Stein nnd dnrch den unterirdischen Gang, bis sie zum Ritter kamen, der ihnen ohne viel Rechtens mit seinem breiten Schwerte den Kopf abschlug. 10. Der Langemmntel kommt! Ein Bnrsch sah in der Nähe der Weiherburg einen Weichset- banm über die Man er ragen. Es war sehr früh, kein Mensch in der Nähe. Da ihn die Weichseln so anweilten, stieg er über die Mauer. Schon war er daran, Weichseln zu klauben, da kam

plötzlich vom Schlosse her die Gestalt des Langenmantels in wallendem schwarzen Gewände. Ter Bnb hat Füße gekriegt ! (Innsbruck.) ll. Die silberne KM. Vor uralten Zeiten ist in der Schlick drin im Stubaithal à Schloss gestanden-, da hat ein Ritter gehaust, ein waidlicher Degen. Einmal des Nachts hat's draußen „schiach gewittert' nnd ist zum Schlossherru ein zwei Zoll langes Ung'schichtl gekommen nnd hat nm Nachtherberge gefragt. Der Ritter aber wollte von solch wildfahrigem Volk nichts wissen

und hat das Zwergl fort gejagt. Das Zwergl hat ein Weilele gegreint und gesagt, eS werde dem Herrn schon einen Tnck anthnn. Darnach kam ein nobler Herr nnd fand natürlich gastliche Aufnahme. Am anderen Tag sagte er: „Guter Freund, geh mit, ein hübsches Fräulein soll ans Kerkers- imcht befreit werdeu.' Der Schlossherr war gefchwiud dabei, nnd sie ritten davon. Nach einer Weile hielten sie vor einem Klösterlein mitten im Walde, und der Ritter gieng hinein. Da lachte der Fremde höllisch, lupfte sein Hntlein

, und zwei kleine Hörner schauten durchs kohlschwarze Haar. Es ist der Teufel gewesen, den der Zwerg gednngeu hatte. In der Klosterkirche sah der Ritter, wie die Oberin einem Fräulein ihr blondes Haar abschneiden wollte, um sie einzukleiden. Der Zwerg, der unsichtbar hinter dem Ritter stand, flüsterte diesem zu, das sei seine Braut, man babe fie mit Gewalt

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 575 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
, dem St. Vigilerbache zu. An diesen Lrt knüpft sich folgende Sage: Ein Ritter Prack Zog in den Krieg und ließ seine Gemahlin in bester Hoffnung zurück. Da kam einmal ein Bettelweib auf die Burg Asch und bat uni Almosen. Die Burgfrau aber war hart herzig und ließ der Alten die Thür weisen. Das Weib gieng zornig hinweg, verwünschte jedoch die Burgfrau uud rief zu den Fenstern hinauf: ..Du sollst Zur Strafe zwölf Kinder auf einmal zur Welt bringen'.' So geschah es dann auch. Die Frau brachte zwölf Knablein

aus einmal zur Welt, behielt jedoch nur eines davon, das ihr am besten gefiel, und befahl einer Magd, die übrigen elf im nahen Büchlein zu ersäufen. Zur selben Stunde kehrte aber der Ritter vom Felde heiin und begegnete der Magd mit den elf .Kindern in der Schürze. Er fragte sie, was sie da forttrage, und die Magd erzählte ihm alles. Der Ritter ließ nun die elf Knäblein bei fremden Leuten aufziehen, that aber zuHanse, als ob er von der Sache nichts wnsste, liebkoste den Knaben, den die Frau zurückbehalten

hatte, uud sorgte siir dessen ritterliche Er ziehung. Als die Söhne alle herangewachsen waren, veranstaltete er ein glänzendes Gastmahl und sagte seiner Frau, dass er dazu elf stattliche Tegen geladen habe. Die Frau schätzte sich glücklich, so vornehme Gäste bewirten zu können, und bot alles auf, das Mahl vornehm genug zuzurichten. Die elf Ritter traten endlich ein, uud das Gastmahl begann. Während des Essens unterhielt der Ritter seine Gäste mit Er zählung seiner Kriegsthatm und leitete zuletzt

das Gespräch so, dass sie auf verschiedene Verbrechen zu reden kamen. Nicht lange, da Hub der Ritter zu erzählen an und sprach: „Einmal war eine

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 579 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
sur die Gothik besaß, ließ man den herrlichen Flügelaltar von Pacher stehen. Früher thronte an Stelle dieses Kirchleins ein großes Ritter- schloss, von dem die Sage Folgendes erzählt-. In diesem Schlosse hauste ein reicher und überaus tapferer Ritter, ein Haudegen, der schon viele Schlachten rühmlich micgesochten. Der Ritter hatte eine engelgleiche Tochter, welche er keinem zum Weibe gönnte. Selbst der mächtige und baumstarke Ritter von Uttenheim erhielt einen Korb. Darüber

war dieser so entrüstet, dass er den Sanct Walburger Nachbar zum Zweikampfe forderte. Am Rappenbühel, St Walluirg gegenüber zwischen Mühlen und Uttenheim, sollte der Zweikampf stattfinden. Bevor nun der Ritter von St. Walburg auszog, sprach er zu seinem Weibe-. „Wenn du mich fallen siehst, dann zünde schnell das ganze Schloss an, und niemand soll verschont bleiben, selbst unsere Tochter nicht.' Als die Frau darnach sah, dass ihr Mann vom Rosse siel und im Zweikampf unterlag, steckte sie eilends das Schloss in Brand

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 133 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
tanzten. Da in der Nacht nach dem dritten Tage rauschte es wie im Wirbelwinde, und herabschoss ein gewaltiger Greif und trug den Rossleib sammt dem Ritter darin weit fort durch die Lüfte. Erst nach einer laugen Luftreise setzte der Greis seine Last in einem- Thalspalt der Plosacher Alm ober dem Dorfe St. Andrä bei Brixen ans Land, und als gerade die Sonne auf die Häupter der Alpen schien, stieg der Ritter ans seinem Gemach und zog gegen den Greifen, der sich eben anschickte, seinen Raub

Zu verzehren, das Schwert. In hartem Kampfe hieb er dem Ungethnm die beiden Krallen weg und tödtete es darauf. Jetzt erst sah er sich um und wusste anfangs nicht, wo er wäre. Da klang aber die traute Glocke der Pfarrkirche von St. Audrä zum Morgeugruße herauf, und Herr Heinrich dankte der Gottesmutter auf den Knien für seine Rettung. Zum Andenken an diese Begebenheit trägt jener Bergspalt noch heute den Namen „Rosskrippe'. Die Greifenklauen nahm der Ritter mit sich hinab und führte sie fortan

, wie es ihn aus dem Kerker Zieht. Als uuu der fromme Ritter sich des Lebens begab, wurde er in der geuanuteu Kapelle begraben und unter das besagte Bild die Grabschrift gesetzt: Hie ligt Heinrich von Gretenberg, Dem Gott gnad, odüt. in xta à 1381. Im Jahre 1696 ließ der bäuerische Weihbischof Wilhelm v. Mittler die alte Frauenkapelle niederreißen und in größerem Umfange und verändertem Baustile wieder aufführen. Der Leichnam des Herrn Heinrich v. Greifenberg, der noch völlig unversehrt in voller Rüstung lag, ward

in der neuen Kirche uuter der Stiege, welche aus deu Orgelchor führt, bestattet und das Gemälde au der nördlichen Scitenwand erneuert. Wer die Tafel, die dort hängt, entfernt, findet es noch au derselben Stelle. Eine Greifenkralle sasst den knienden Ritter im Rücken, das Christkind aber zieht ihn

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 448 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
Zur selben Zeit saß oben ans der Burg Greisenstein ein reicher und stolzer Rittersmann, dessen Herz hart und nngesüge war und der Minne verschlossen blieb. Als er aber eines Tages die schöne Tochter eines Grund holden erblickte, da brach sein eiserner Sinn, und er empfand große Lust, das Mädchen zu seiner Gemahlin zu uehmeu. Der Vater des Mädchens war damit einverstanden, aber er verlangte ein Fleckchen Erde dasür vom Ritter zn seinem Eigen, da er bisher keine Handbreit Bodens sein nennen

konnte. Auf die Frage, was er begehre, fagte der Knecht: „Einen einzigen Felsblock in Euren uuermesslichen Ländereien.' „Dm sollst dn haben', sagte der Ritter, der froh war, dass er ihm nicht seinen schönsten Meierhof abnahm. Als aber der Mann den Felsen ver langte, aus dem das Wnnderöl floss, meinte der Ritter: „Dn bist ein alter Fuchs; ich habe dieses Brünnlein immer als Ge- meiugut betrachtet und geschirmt und die Leute ohue Unterschied an dem Segen theilnehmen lassen, den Gott der Herr

nichts anderes, als dass sie ihren Friedel, den Leibknappen, bald besitzen werde, und stieg voll banger Wonne den Burgweg hinan. Mittlerweile hatte der Ritter seinem treuen Leibknappeu den Auftrag gegeben, vor der Burg zu warten uud das Mägdlein, das da kommen werde, mit höfischer Zucht einzuführen, deuu das sei seine Braut. Hurtig machte sich ' der Knappe aus den Weg, den Befehl seines Herrn zu vollziehen; als er den Abhang hinab schritt, stand auf einmal sein eigenes Bräutlein vor ihm in bräut lichem Staate

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 52 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
hiuaufsprengte und im Reiten Goldstücke nmer die Leute regnen ließ. Und wie die Königstochter von oben herab dnrch den Berg den stattlichen Ritter erblickte, da konnte sie sich vor Freude nicht satt sehen am Hansl und an seinen Goldsachen. Und weil die diaman tenen Nägel scharf ins Glas bissen, konnte der Schimmel nicht abstürzen, und Hansl bewunderte mit der größten Ruhe die Bogel, das Gewild lind die andern wunderbaren Thiere des Berges. Und durch das Glas konnte er schon die Prinzessin

, und wie der Hansl das drittemal zum Thore gelangte, sprang er slink ab nnd küsste seine Braut. Wie der König das hörte, kam er mit der Königin ans den Berg nnd.richtete seiner Tochter mit dem schmucken Hansl im goldenen Harnisch die Hochzeit ans, und alle saßen vergnügt, aßen und tranken nnd waren voller Freude. Und willst du wissen, wie's weiter geht, mussi dn warten, bis der Hansl vom Mahl aussteht, um über Zaun nnd Graben den Glasberg herabzntraben. 8. Der Ritter Trantson. In alter Zeit lebte ein Ritter

Trantson, ein auserkorener Degen und berühmt wegen seiner Kühnheit. Er saß ans seiner Feste Matrei nnd hielt treulich Wache, denn es war der Feind ins Land gebrochen. Dieser zog mit einem übergroßen Kriegs- hansen mich vor die Feste des Ritters Trantson nnd umschloss sie vou allen Seiten hart. Lange wehrte sich der Ritter mit seinem Häuslein anss tapferste, aber endlich kroch der Hunger über die Mauern nnd schoss größere Breschen in die Reihen des Burg- Volkes, als der Feind draußen in das Gemäner.

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 647 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
derselbe alsbald seinem sicheren Geschoss erlag. Es war aber seit undenklichen Zeiten der Sattel des heiligen Ritters Georg im Be sitze der edlen Herren von Prack, und wer von ihnen immer in diesem Sattel ritt, konnte von niemandem bezwungen werden, selbst dann nicht, wenn der Gegner des stärksten Znnbermittels mächtig gewesen wäre. So wollte denn der Ritter Prack auch dem Drachen znleibe gehen. Er sattelte sein edles Ross mit dem Sattel des hl. Georg nnd ritt nach dem wilden Gebirge, ivo schon

so viele weidliche Degen ihren Untergang gefunden hatten. Denn auch dem schärfsten Schwerte widerstanden die stählernen Drachenschuppen. Bald kam er auf den bekannten Weg zum Loch des Wurmes. Alsbald schvss auch das scheußliche Umhier, das sich vor seiner Kluft gesonnt hatte, heran, seine Schuppenhant rasselte, seine Augen glühten wie Feuer, nnd mit weit geöffnetem Rachen gieng es zischend auf den Ritter lov. Dieser sandte augenblicklich ans sicherem Rohre eine gewaltige Kugel durch den Rachen

des Ungeheuers, und die Kugel drang durch das Herz desselben und bohrte sich tief in die Eingeweide ein, dass es sich vor Schmerz auf dein Boden wand, iu heftige Zncknngen verfiel und alsbald todt den Aelsen hinabstürzte. Darauf kehrte der Ritter auf seine Burg zurück. Lange wagte es niemand, nach dein tvdten Drachen zu sehen: erst einige Jahre später faud ein Hirte durch Zufall das Gerippe desselben. An der Stelle, Ivo der Ritter durch leine kühne That die Gegend von der fürchterlichen Plage befreit

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 449 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
den Berg herauf?' „Mein Vater sagte mir,' entgegnete das Mädchen, „ich werde heute mit meinem Bräutigam Hochzeit halten.' „Weißt du, mein Kind, was auf Greifenstein vorgeht? Der Ritter sandte mich, ihm die Braut in das Schloss Zu geleiten. War der Ritter in eurem Hause?' „Ja, er war dort', sagte das Mädchen. „Nun ist mir die Sache klar; ich soll dich dem Ritter als Braut Zuführen', rief erzürnt der Knappe. ,,Mein Friedet,' flüsterte das erschrockene Kind, „ich lasse mich und meine Liebe

nicht so verhandeln-, wenn du mich liebst, so rette mich, aber geschwind!' Sie flohen in den Wald und kamen nicht wieder. Der Ritter wartete lange vergebens auf den Knappen und die Braut, und vergebens war sein Streifen in Wald und Ge birge : fie kamen nicht wieder. Der Vater des Mädchens war unterdessen mit zwei großen Krügen zum Ölbrünnlein herabgestiegen, um am selben Tage noch ans dem Bozner Markt ein gutes Stück Geld für das Öl zu lösen, denn er gedachte fürder nur allein ans dem Wnnderquell zu schöpfen

18
Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 55 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
öi) — ins Kloster gebracht, er solle sie nur herzhast befreien. Ter Ritter hat geglaubt, es sei eine Stimme vom Himmel, hat die Oberin greinen lassen und das Fräulein mit sich genommen aufs Ross. Das blonde Ding war's zufrieden, und schon, wie sie beim Schlicker See ankommen, hat's dem Ritter zugesagt, seine Schlosssrau zu werden. In dem Augenblick aber wurde sie in eine silberne Gans verwandelt und flog vom Rosse herab in den See. Der Ritter grämte sich uud starb bald darauf, sein Schloss

sein Schwert, und schon schien der Kampf unausbleiblich, als der greise Burgpfaffe eintrat, ein überaus frommer Diener Gottes, und zum Frieden mahnte. „Ans dem Wege, Hund!' schnaubte jedoch der Ritter dm Geistlichen an nnd stieß ihn mit dem Fuß auf die Seite. In diesem Augenblick fuhr ein blendender Strahl vom Himmel, und das Schloss wankte unter der fürchterlichen Macht des sich erhebenden WettersturmeS. Die sieben Räuber von dcrSonucnbnrg stürmten sammt dem Schloss- Herrn schreckensbleich in den Burghof

19
Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 132 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
1 — I.-)') — mit seinem Schwerte wusste er gut umzugehen, uud damit er sich nicht verliege, gieng er in die Fremde, um Rnhm zn gewinnen. Zur selben Zeit brachen die Heiden in die Christenheit ein. Da gürtete sich Ritter Heinrich von Mellann sein langes Schwert nm und zog mit des Kaisers Heervolk aus durch Ungarn gegen die Türkei. Allda gerieth er aber mit wenig Getreuen nuter die Feinde. Tie Ivanen den Ritter nieder, sperrten ihn in einen Kerker, darein kein Tageslicht schien, und gaben

Pilgerkragen über den Achseln und dem Pilgerstab in der Hand. Der labte den Ritter mit Wein und Brot uud führte ihn unbemerkt ans dem Kerker und ins Lager des Christenkaisers. Es währte aber nicht lauge, da schwärmten von allen Seiten die braunen Horden herein und schrien und mordeten. Es erhub sich ein grimmiger Kampf, aber den Christen konnten Kampfmuth und gnte Schwerter nnr wenig frommen. Denn der Heiden waren zu viele in der Feldschlacht. Sie gieng verloren. Herr Heinrich von Mellaun kämpfte

noch und achtete deS Pseil- regens nicht, der plötzlich ans seinen Eisenhnt niederprasselte. Er war mitten ins seindliche Gewühl g era then. Da rannte ihn ein baumstarker Heidenmensch von hinten an und stach ihn ans dem Sattel. Der Ritter fiel, und die wilden Reiter sprengten über ihn hinweg. Seine Lage war gefahrlich. Er schaute nicht ans und rührte sich nicht. Endlich, als es ruhiger geworden, kroch er einem gefallenen Schlachtrosse zn, das in der Nähe lag. Der Banch des Thieres war aufgeschlitzt nnd

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
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Page 423 of 848
Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place: Brixen
Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description: 847 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark: II 102.725 ; II 61.994
Intern ID: 139017
US. Der Zatan KM den Kiock Weg. Auf dem Virglberg oberhalb Bozen stand in alten Zeiten das Schloss Weineck, von dem noch die Ruinen sichtbar sind. Davon geht folgende Sage: Einst gebot auf dem Schlosse ein gar über- müthiger Ritter, der den Leuten, die bei seinem Schlosse vorbei mussten, allerlei Tücken anthat. Eines schönen Morgens aber kam er nicht mehr zum Burgthvre hinaus, denn davor lag ein ge waltiger Felsblock, den er sainmt allen seinen Knechten nicht weg zuschaffen vermochte

. Als der Ritter mit Schrecken wahrnahm, dass sie in der Burg rein verhungern mnssten, rief er nach dem Satan und versprach ihm, wenn er den Stein wegwälze, seine Seele. Der Satan ließ sich das nicht zweimal sagen, sondern war gleich zur Stelle und schloss mit dem Ritter den Pact ab. Im Nu hatte er den Block weg, holte aber auch sofort den Ritter aus der Burg und fuhr mit ihm auf und davon. Noch heute soll man den Fels- block sehen -, er liegt einige zwanzig Schritte unter der Burg und hat die Spitze nach oben

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