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Title A - Z
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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy , Law, Politics
Year:
1896
¬Die¬ Agrarreform im Tiroler Landtag
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Page 139 of 169
Author: Grabmayr, Karl ¬von¬ / von Karl v. Grabmayr
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XII, 157 S.
Language: Deutsch
Subject heading: c.Tirol / Landtag;s.Agrarreform;z.Geschichte 1896
Location mark: II 102.284 ; D II 102.284
Intern ID: 160246
, dem eine solche Gesetzgebung bei dem zunächst betroffenen Bauernstand zweifelsohne begegnen würde, kommt wahr* lieh nicht zuletzt in Betracht. Der Bauer will auf seiner Scholle Herr sein. Gegen die Zumuthimg, sein freies Allod in Zukunft nur mehr als getheiltes Eigenthum zu besitzen und bei jeder wichtigeren Verfügung von der Zustimmung der Anwärter und der Behörde abzuhängen, wird sich jeder Bauer, in Tirol und anderswo, nach Kräften verwahren. Nun gibt es allerdings Wirtschaftspolitiker, die sich an den Willen des Volks

nicht kehren, die durchdrungen von der eigenen höheren Weisheit das Destillat ihrer agrarischen Retorte der Landbevölkerung mit Gewalt aufdrängen wollen, wie man etwa unmündigen Kindern die heilsame Medizin trotz sträubenden Wider stands einflösst.. 1 ) Für solche, an die Methode des x ) Dieser Auffassung gibt der oben S. 4 citierte Artikel der £eichsj)ost folgenden charakteristischen Ausdruck: »Diese liberalen » Agrarier« wehren sich dagegen, dass dem Bauer etwas aufgedrungen

werde, was gegen seinen Wunsch und Willen sei und damit suchen sie ländliche Wahlkreise zu gewinnen! Der conservative wahrhaft bauernfreundliche Politiker darf sich jedoch hieran nicht kehren. Hinter der Phrase >der Bauer will nicht schaut der alte schlaue Fuchs hervor, der die Freiheit verlangt, die Freiheit der Bewucherung und Ausbeutung! Der Bauer muss eventuell auch gegen seinen Willen frei und unabhängig gemacht werden, und darum muss das vom Liberalismus so hart vertheidigte und seine Herrschaft sichernde Privatrecht

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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy , Law, Politics
Year:
1896
¬Die¬ Agrarreform im Tiroler Landtag
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Page 19 of 169
Author: Grabmayr, Karl ¬von¬ / von Karl v. Grabmayr
Place: Meran
Publisher: Ellmenreich
Physical description: XII, 157 S.
Language: Deutsch
Subject heading: c.Tirol / Landtag;s.Agrarreform;z.Geschichte 1896
Location mark: II 102.284 ; D II 102.284
Intern ID: 160246
unsere Ghristlichsocialen für die Schäden auch der tiro- lisehen Landwirtschaft die liberale Gesetzgebung ver antwortlich machen. Ein Werk allerdings hat die liberale Gesetzgebung auch in Tirol vollbracht: die Befreiung des Bodens von den Grundlasten, die als feudales Ueber- bleibsel den Bauer bedrückten und jede fruchtbare Ent wicklung der Landwirtschaft hemmten. Dieses grosse Werk der Grundentlastung zu schmähen, dürfte sich auch' Professor Schöpfer besinnen, ja es dürfte kaum

einen so veibissenen Reaktionär geben, der es wagte, der tirolischen Landwirtschaft die Rückkehr zu den Zuständen vor 1848 zuzumuthen. So wenig als ein modernes Agrarrecht überhaupt, kennen wir in Tirol eine » moderne Hypothek«. Vor zwei hundert und hundert Jahren, gerade so wie heuté, lieh der Bauer Geld, wenn er Geld brauchte, versprach er für das Darlehen Zins zu bezahlen, und nach einer bestimmten Frist oder gegen Kündigung die Rückzahlung zu leisten; gerade so wie heute bestellte der Bauer zur Sicherheit

des Darlehens seinen Hof zum Pfände und wurde ganz wie heute, wenn er die bedungene Zahlung nicht leistete, im Weg der Execution vom Hofe vertrieben. Ebensowenig wie heute gab es damals eine Verschulduiigsbeschränkung; auch damals konnte der Bauer Schulden machen, so lange und so viel ihm beliebte und so lange er einen Borger fand. Wenn also die Versehtiläbm-hei £ von Grund und Boden schon seit Jahrhunderten bestand, wenn das Rechtsinstitut der Hypothek aus längst vergangenen Zeiten ganz unver ändert

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