Ist die Religion nur für das "dumme Volk"? : eine bescheidene Anfrage an hoch und niedrig, reich und arm
mehr auch auf das Land hinaus, und mancher Bauer wird im Wirtshause.hinter einem Glas Wein oder Schnaps auch so erleuchtet, dass er alles bekritteln kann, was kirchlich und gläubig ist. .Nun frage ich: Sind diese Leute wohl gar so gescheit, wist sienneinen? Die Antwort lautet: Nein, nein, mit ihrer Weisheit ist es nicht weit her, und das Pulver haben' sie durchaus nicht erfunden. So gedankenlos leben sie in den Tag hinein, wie das liebe Vieh, das keinen Verstand hat, pm Futtertrog und zur Tränke
geht, dabei ein bisschen herum- - st.bstlt, hüpfst und springt, dann wieder in den Stall zurück läuft und sich dann um nichts mehr kümmert. Geradeso besinnungslos, kurzsichtig und gedankenarm sind diese religions losen Leute, sie mögen Gebildete oder Ungebildete, Bornehme oder Niedrige sein. Denn die Religivn ist nicht bloß für das „dumme Volk", sie ist für .alle Menschen ohne Ausnahmen unumgänglich nothwendig, und jener Bauer hat recht gehabt, der einmal einen solchen Spötter so prächtig
hinauszahlte. Man erzählt nämlich, ein Bauer sei einmal in die Stadt gekommen, und weil er auch da, wie zuhause, ganz ungeniert sein Tischgebet vor dem Essen verrichtete, so sei er tüchtig ausgelacht worden. Ein junges Herrchen fragte spöttelnd: „Bauer, beten bei euch alle so fleißig?" „Nein, alle nicht," antwortete der Bauer. „Wer denn nicht?" „Ja, die Kühe und die Schweine und die Esel und dergleichen Volk betet bet' uns nicht, aber die Leute alle." Das Herrchen wurde ganz roih vor Scham und suchte