Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
— 920 — § 18 Frachtgewerbes ist das Herzog Ottos vom Februar 1 309 l üx-Sifi-fifeute— der Marktgemeinde KW^NeMarkt)^ in welchem verfügt wird, daß die è Frachten der Kaufleute'8c^e^s inAergelegt und durch die Bewohner von (Enne nach Trient und Bozen weiter befördert werden sollend) Das Frachtvorrecht des privilegierten Gemeinde- oder Gerichtsverbandes, als ,jSITéii' ^Wagenballen) oder „wagen fueren' bezeichnet, bezog sich nur auTetne ganz KWmmk^MWMeS^'^HSn'oer''NiàlagsstStte im Gebiete
jenes Verbandes bis zu der des benachbarten reichte. Die ein- zelnen Genossen der bevorrechteten Gemeinde hatten den Frachtdienst ut einer bestimmten Reihenfolge, der ,,Rvd^,**) zu leisten, man sprach daher von Roddiensten und Rödstätten, letztere waren gleichbedeutend mit Niederlage und Umschlagsplätzen. Auch die Stadt Trient hat Vor- rechte auf Frachtbeförderung von ihrem Landesfürsten, dem Bischof, er- halten. Die Trienter Statuten aus dem Anfange des 14. Jahrh. setzen fest, das; alle Lasten
, die auf Saumtieren, Wagen oder Karren in die Stadt Trient kommen, daselbst abgeladen und niedergelegt werden müssen, weiterbesördert dürfen sie nur werden mit Ochsen und Wagen der Be- wohner von Trient,.welche die städtischen Lasten tragen, die daher, auch die wirtschaftlichen Borteile im Bereiche ihrer Heimatstadt genießen sollen. ***) Bereits im 14. Jahrh., in welchem der deutsch-italienische Durchgangs- verkehr durch Tirol schon stark entwickelt war, waren die tirolischen Haupt- Verkehrsstraßen
, Nauders, Glnrns,ji) ^ Latsch. Meran, Terlan ,ifi) Bozen, Neumarkt, Trient, Casteluovo in Valsugana. Spater~~ivur5>en~noch eingeschoben Rentte und tzeiierwang, von Trient ost- wärts Levico, Persen (Pergine) und Striglio. An der sog. „unteren' Straße, die von der Loisach über Scharnitz, Innsbruck, den Breuner ins Pustertal oder an die Etsch führte, waren Umschlagplätze: Zirl, Inns- . *) Stolz, Transportwesen, a.a.O., 226. \ L **) „Rod' ist Lehenwort vom romanischen rots und bedeutet sowie wie Reihe
wie jene auf der Etsch vom Trienter Bischof, sie galt als ein ohne Entgelt auszuübendes freies Gewerbe und wurde von der Stadt Hall ihren Bürgern verliehen; schon um 1303 gab es dort eine Schifferzunft. Die Floßfahrt auf dem tirolischen Laus des Lech von der bei Reutte befindlichen Niederlage bis Füssen stand im 15. Jahrh. den *) S)ie Leute von Grins, Stanz und Pians hatten das Fuhrrecht auf dem Arlbergwege im Stanzertal (Stolz, Transportwesen, 228). **') Stolz, Transportwesen, 234. **') Aber schon, laut Urkunde