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U. fi, zu ihrem Jahrtage 6 Ps. B. jährlich aus einem Weinberge, gen. gonde, außerhalb Rauhenpühel. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 269. 1316 September 29, B. auf dem Freithof der Pfk. Meister Heinrich von Leder, pellifex, Bürger zu B., bekennt, daß weil, seine Frau Alhaid der Pfk. zu B. Va Gelte Oel, ans ihrem (der Frau) Hanse zu Hurlach jährlich zu zinsen, vermacht habe und ncrspricht, diesen Zins zu entrichten. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 172. 1817 Februar 5, B. Hencelin Schwcrtfeger

), B. auf dem Friedhof der Pfk. Ulrich Maier von St. Afra und andere erwählte Schiedmänner im Streite zwischen Frau Friderann einerseits und Ulin ans dem Prnel anderseits ent scheiden, daß Friderann jährlich ein Start Oel ans drei Zeilen Weinberg am Vagen und Ulin ebensoviel aus den 9 Pf. B. Zins, welche ihm Friderann aus dem genannten Weinberg reicht, der Psk. zu B. zinsen sotten. ----- Erw. Tifenal. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 252. 1317 Dezember 1, B. Frau Gretta, Gattin des Konrad Sarcntncr, macht Test., ans

, quod vulgariter dicitur ueberteuver, und alle ihre Rechte auf einen Weinberg zu Ruessan in der Gegend von Ehelre; sie mußte daraus der Pfk. jährlich Va Start Oel ent richten. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 240. 1318 August 17, zc zolstange. Frau Alhaida an der Zottstange macht Test, und vermacht aus einem Wein berge zu Gurlan in Camerade je Va Gelte Oel der Pfk. zu B., St. Johann, St. Oswald und Maria Magd, auf Plazedelle, ferner eben daraus 6 Pf. B. jährl. Zinses zu ihrem Jahrtagc, nämlich zu Messen

und Almosen in Brod und Käse, u. s. w. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 56. 1318 Oktober 9, B. Frau GiSla fabrissa (Schmiedin) macht Test, und verschafft der Psk. zu B. 1 Gelte Oel jährlich aus einem Weinberge ze der sage jenseits der Talfer;

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1894

Author: Hauser, Christian / gesammelt und hrsg. von Christian Hauser

Page 120 of 131

Subject heading: g.Paznauntal ; s.Sage ; f.Anthologie

dasselbe die Halde hinabeilte, hörte es die Frau unauf hörlich jammern und weinen, dass es, bereits so nahe am Ziele, wo es sie hätte erlösen können, sie itod) im Stiche gelassen habe. 84. Das schöne Haus. Eines schönen Tages verfiigte sich ein Bauer aus St. Anton mit einem großen Sacke in den nahegele genen Wald, um Streu zu holen. Als er eine kurze Strecke Weges hinter sich hatte, begegnete ihn: eine Frau, die ihn freundlichst anblickte und dringendst ersuchte, mit ihr zu gehen; er brauche

sich nicht im mindesten zu fürchten, da ihm nichts Schlimmes widerführe, und was sie ihm zeigen würde, das solle er beherzt als sein Eigen thum betrachten und mitnehmen. Der Bauer folgte der Frau die steile Halde hinauf. Oben angelangt, erblickte er ein großes schönes Haus. Bor diesem blieb die Frau stehen und sagte, er möchte jetzt da eintreten und, was er Schönes darin sehen würde, sich aneignen. Der Bauer betrat unerschrocken das Hans und kam zunächst in ein Zimmer, worin ein freundlich blickendes Mädchen

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Arts, Archeology

Year:

1894

Page 87 of 114

mußte, um diesen Zins zu behaupten, zu erstatten. — Erw. Mcmroch. — Or. Perg. Not. Instr. Nr. 260. 1313 März 6, B. ans dem Graben. — Gw. Uttitt Erbe, S. weil, des Peter Campezher und andere, alle zu B. in contrata olim dominorum de Vanga wohnhaft. Heinrich Chlosenler macht Test, und verschafft der Pfk. zu B- zwei Gelten Lel jährl. Zinses, eine ans einem Weinberg zu Griez, die andere aus einem Weinberg in der Eisackane, n. s. w. — Or. Perg. Not. Instr. Nr. 190. 1314 Februar 23, B. Frau Maetza

ein anderer Weinberg des Ullin, welchen ihm dieser auch libere assignavit, so daß Ullin jenen Zins ans beiden Stücken zu geben bat. Konrad schenkt diesen Zins der Pfk. zu B., welche den Ullin mit den zwei Stücken zu Erbpacht investirt. — Or. Perg. Not. Instr. Nr. 48. 1315 (das 1314, wie es in der Urkunde steht, ist wohl irrig, weil. ind. 13 und die domili.) Inni 22, B. Michael, S. weil, der Frau Irmele von B-, verkauft für sich und als Voll machtträger seiner Geschwister der Frau Metza, Gattin des Heinrich Fischer

aus einem Weingarten jenseits der Etsch zu Doßb). Den Weingarten überläßt er seiner Frau als Morgengabe. — Or. Perg. Not. Instr. Nr. 237. 1316 Juni 20, B. in coritrata sancii Herardi. Frau Halchaydis, Witwe Elbeyn's von Troie, macht Test, und vermacht

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1894

Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)

Page 56 of 217

Author: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach

49 — mir, daß es nicht vom Herzen gehe. Der verliert doch seine Zeit, denn ihm ward nie von rechter Liebe weder wohl noch wehe, deßhalb ist sein Glaube schlecht. Doch wenn er denkt, wie Minne kränkt, dann wird er meinem Sang gerecht". Viel hoffnungsvoller klingt schon das folgende: „Minn' ist ein alltäglich Wort und doch seltsam in den Thaten, das ist so. Minn' ist aller Tugend Hort, ohne sie wird nie ein Menschen herz recht froh. Weil ich dessen sicher bin, nun, Frau Minne, freu

in Eins verschmelzen. Einfach, aber gerade deshalb um so herzlicher, gesteht nun die Frau ihre Empfindung: „Es lebt ein Held mit treuem Sinn, der immer mir gebieten kann, was er des Guten von mir will. Sein bied'rer Mut bringt ihm Gewinn: ich that ihm Lieb's schon manchen Tag. Das kommt von Minn' und ihrem Spiel. Mir ist durch ihn, muß ich gestehn, ein Heil vor allen Frau'n geschehn. D'rum ist das Glück uns beiden jetzt erblüht, es warb in meinem Herzen sich den Sieg sein ritterlich Gemüt? Ja die Frau

gerät alsbald in Kampf mit sich selbst: sie zweifelt, ob sie wird versagen können, worum er sie fleht. Und dennoch darf sie es nicht, das ist ihre schmerzliche Klage. „Über alle anderen hat er es davon getragen und ihre Liebesmühen matt gesetzt", schließt sie mit einer Phrase Reinmar's. Zum Teil überwindet die Leidenschaft ihre Bedenken, denn daß Walther sie geküßt und umarmt habe, gibt die Frau in einem weitern Liede (L. 119. 17) zu: S ch L 7> b a ch, Walther von der Wogelweide. 4

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Arts, Archeology

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1894

Page 84 of 114

1300 Oktober 12, B. in der Gasse des H. Herzogs. Frau Irmengard Eurerin macht Test., aus dem hier nur mitgetheilt wird, daß sie der Pfk. zu B. eine Gelte Oel jährlichen Zinses vermacht, zu geben aus ihrem Hause in der genannten Gasse. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 248. 1901 November 26, B. Heinrich, Ullin und Acblin, Söhne weil, der Frau Mcchtild, genannt Sweuhilt, von Hurlach, theilen ihr väterliches und mütterliches Erbe, ausgenommen vier Uhren Wein jährlichen Zinses, mit welchem der Jahrtag

für die Eltern gefeiert werden soll. — Erw. St. Peter in Curnol. — Not. Jnstr. Perg. Copic, angcfer- tigt auf Grund der am 11. Februar 1321 in der neuen Stadt zu B. vor dem Hause des H. Albertin Reiver von H. Rändlin, Richter in B., iu Gegenwart des H. Weigliu von Weiueck und H. Paul von Muretsch er- theilten Erlaubnis. Nr. 33. 1302 März 16, B. ' Frau Geysla, Witwe des Lantzo äs vicu,' qui hurlach genannt wird, macht Test-, aus dem hier mir folgende Bestimmung mitgetheilt wird: Sie ordnet

Zinses aus feinem Wohnhause schafft. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 219. 1303 März 18, B. im Hause des H. Christan, Richters in Gries. Rudolf Schuster von Chiems macht Test., aus dem hier nur mitgetheilt wird, daß er der Pfk. zu B. aus seinem Haus und Garten zu Hurlach über die ^ @eltc, welche schon seine verstorbene Frau baraug cbendorthin geschaffen, noch 1 2 Gelte Oel vermacht. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 72. 1309 Juni 30, B. vor der Pfk. Herr Prautoch Joudes von B. und Ulrich Maier von St. Afra

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Arts, Archeology

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1894

Page 97 of 114

. Not. Jnstr. 0. Von außen heißt es, es sei dies das MeßnerhauS zu B. 1354 März 9, B. Obige Frau Meeza heißt die Resignation von Seite ihres Mannes Nikolaus gut. — Or. Perg. Not. Justr. Auf der gleichen Nolle 0. 1355 Juli 19, B. auf dem Graben vor dem Hause des H. Gerlin vom Siegel. H. lllrich Pfrüntner vour Graben als Kpr. »ovi opaeis der Pfk. und Albert Schilber, Vormund der Kinder weil. Ruebli Goldschmieds in B., iiwestireu zu Erbpacht — jeder für eine Hälfte — die Frau Alhaid, Witwe Heinrichs

aufgehoben fei, die Bedin gungen aber für einen etwaigen nochmaligen Verfall werden verschärft. — Cr. Perg. Not. Jnstr. Nr. 222. 1359 Mai 27, B. — Gw. Meister Paul, Steinmetz in B. Frau Beatrisa, Gattin des H. Ulrich Pfrüntner, macht Test., ans dem hier im Auszug mitgetheilt ist, daß sie ihrem Manne ihren Zehent vermacht aus den Gütern zu Gries, welche sie der Frau Ste'mle, Schwester ihrer Mutter, zu ihrer Verheirathnng geschenkt. Er soll, solang er lebt, ans diesem Zehent ihren Jahrtag halten lassen

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Arts, Archeology

Year:

1894

Page 102 of 114

zu B., S. weil. /Konrad Vintlers, investirt für sich und im Namen seiner Frau Dorothea, Tochter weil. Adams von St. Afra vali, venusta (sie), den Perlin von Frauen- Haus mit drei .Weinbergen im Leitach zu Obstraß zu Erbpacht. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 3. 1381 Juli 31 (?, die lune), B. Frau Alhaid Chruczelliuue schenkt der Pfk. (slucture) zu B. einen jährlichen Zins von einer Gelte Oel aus ihren Rechten auf eine Arl Weinberg zu Gries, den ein dritter baut. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 256. 1382 Oktober

4, B. — Gw. H. Konrad. Strobel, Pfarrvikar zu B., Meister Martin Schiche, Steinmetz von Augsburg, jetzt wohnend zu B., und sein Bruder Peter, Steinmetz von Augsburg, Priester Peter von Augsburg, gi-aoiouarius in der Pfarre B. ' . Frau Christina Speyserin schenkt der Pfk. zu B. ihre Rechte auf einen Wein berg zu Campii beim Thurm, damit der Kpr. eiu Oellicht brenne bei den Totenbeinen sub capella s. M, Magdalene auf dem Freithofe^) und mit drei Pf. B. jährlich ihren Jahrtag halten lasse. —Or. Perg. Not. Jnstr

, in der Pfarre Mais; grünzt daran einerseits der Bach, genannt div Rumetz, — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 104. 1383 Juli 15, B. Johann Axler von B>, S. weil. Peters vom Berge ober Brixen, verkauft für 20 Pf. B. dem Albert von der obern Fleischbank zu B. einen jährlichen Zins von 15 gross, und 2 Fasnachthühneru, die ihm dieser reichen mußte aus einem Zehent von einem Weinberge zu Holenpaemb; gränzt daran an einer Seite der Mühlbach, an einer andern die Mühle der Frau Elisabeth, Gattin des H. Hartmann von Scharm

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Arts, Archeology

Year:

1894

Page 92 of 114

und aii's Spital, schenkt endlich der Pfk. 1 Gelte Oel ewigen Zinses ans dem genannten Weinberge. Alles jedoch ablöslich. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr 263. Es ist auch ein die Pfk. betreffender Auszug ans diesem Test., Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 239, vorhanden. 1327 April 12, B. Frau Meya von B., Gattin des H. Ulrich von Greyneke, macht Test, und verschafft 30 Pf. B. jährlichen Zinses zu ihrem Jahrtage, nämlich 50 sol. der Pfk. zu Messen, ebensoviel den Predigern ebenfalls zu Messen

, 5 Pf. dem Pfleger des hl. Geist-Spitals zu B., daß er daraus den Armen und Kranken in Speise und Trank eine Ergötzung bereite. Mit den übrigen 20 Pf. B. soll Tuch gekauft werden für die Arme», u. s. w. — Erw. novum opus der Pfk. und Eongarts. — Not. Jnstr. Perg. Copie, verfertigt auf dem obern Platze am 3. Sept. 1971 mit Erlaubnis des Franz, vicari! provinciali constituti ad Gries, und des Englin, Richter in B. Nr. 267. Von dem vollständigen Test, der Frau Meya, dessen Copie Nr. 267 ist, en- stirt

. für die Zukunft ebenfalls zu zahlen hat ?c. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 25t. 1329 Februar 26, B. Frau Diemodis Amme verkauft der Pfk. einen jährlichen Zins von 4 Pf. B. • auS einem Weinberge zu Rusian, den die Kirche bisher der Verkäuferin ent richten mußte. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 121. 1330 April 5, B. — Gw. H. Hildebrand, S. weil, des H. Eberhard von St. Petersberg, Seyblin von Campöne. Frau Alheid Scariman von B. übergibt für den Preis von 20 Pf. dem Kpr. der Pfk. zu B. einen Weinberg zu Trupe

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Arts, Archeology

Year:

1894

Page 86 of 114

1306 Juni 2, B. vor der Pfk. Frau Gesa Haegui» von B. schenkt der Pfk. zu B. ein Haus und dabeiliegen- den Garten zu Hurlach. Für ihre Lebzeit will sie noch im Besitze desselben bleiben, gibt aber jährlich 10 solidi au die Pfk. zum Zeichen der gethanenen Schenkung. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 178. 1307 Februar 21. B. Frau Irmengard, Gattin des Rudolf Mayser, macht Test., das hier nur in soweit es fromme Legate betrifft, mitgctheilt wird. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 175. 1909 August

3, B. in der Gasse von Hurlach im Hause der Erblasserin außer halb der Fleischbank (in der Gasse der Fleischbank, heißt es später). Frau Agnes, Gattin Rueblins, macht Test, und verschafft den Priestern der Pfarre 6 Pf. B., den Prediger-, den Minderbrüdern und dem Spital zum hl. Geist je 20 sol„ ordnet sich einen Jahrtag n. s. w. — Erw. St. Jakob von zinte und die St. Oswaldkirche. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 236. 1309 November 9, im Hause wie oben. Das obige Test, wurde der Erblasserin vorgelesen, sie fand

. Not. Jnstr. Nr. 235. 1312 Juni 1, B. Frau Alhaid, Witwe Heinrichs Mulcelt von Rausch, und Iteliii Scheuauglc, ihr Schwiegersohn, beide anstatt ihrer Kinder, versprechen, alljährlich 1 Gelte Oel zur Bozucr Pfk. zu zinsen und alle Kosten, welche die Kirche anfwenden

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1894

Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)

Page 78 of 217

Author: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach

zwischen Hoffnung und Entsagen, es wird ihm aber immer deutlicher, daß die Frau sich bisweilen an seiner Unterhaltung freut, daß eine herzliche Neigung jedoch in ihr nicht aufkommt. So mischen sich Sorge und Freude in seinen Liedern. Zwar rühmt er die Schönheit und Ehre der Herrin und stellt ihnen seine Zucht und Treue gegenüber, doch wie beneidet er die (L. 117, 29), denen die langen Winternächte Glück spenden? Alle schönen Frauen und alle gute Jahreszeit Helsen dem nichts CB. 118, 12), der seinen Morgen

mit Trauer beginnt. Mühselig schleichen dann die Tage dahin, und selbst zu der Herrin geht er nur selten, denn seine Hoffnungen schwinden, sie spottet seiner (L. 70, 1), er habe ja bekanntlich kein Glück. So verliert er die Zeit und verzehrt sich in fruchtlosen Wün schen. Jahre ziehen vorbei, die Jugend vergeht (L- 52, 23). So darf die Frau, welcher er sonst alle Opfer gebracht hätte, die aber lieber mit ihren und seinen Feinden verkehrt als mit ihm — das tadelt er mehrmals an ihr — sich nicht wundern

, wenn er in fremde Länder zieht und dort nach Frauen wirbt. Allerdings giebt es nur eine, deren -Versagen ihn schmerzt. Doch die Frau nimmt diese Unsicherheit des Empfindens übel (L. 70 , 22 ) und verweist sie dem Sänger. Blickt er nach anderen aus, wie soll sie ihn lieben? So muß sie sich ihm entfremden. Walther verbirgt seine Kränkung, er scheint unter den Menschen heiter (L. 116, 33), in Wahrheit ist er traurig !

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Year:

1894

Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)

Page 29 of 217

Author: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach

— allerdings mit gebührenden Rücksichten — auf dem Turnierplatz wider einander anreiten ließ, wird durch die Kreuzzüge zu Wege gebracht, in welchen gemeinsam Erfolge erstritten, gemeinsam Niederlage und Elend erduldet werden, in welchen Könige als Bettler heimkehren, ritterliche Herren sich Königskronen gewinnen und unerhörte Wechsel des Ge schickes dem mutigen Abenteurer die Bahn zu Ehren und Reichtümern eröffnen. Ein anderes ideales Prinzip, die Hochstellung der Frau und der Frauendienst, beruht

gleichfalls auf germanischer Grundlage, auf der deutschen Achtung vor den Frauen, die Tacitus schon bezeugt, die aber freilich nicht stark genug ist, um auch die rechtlichen Beziehungen der Frau im realen Leben entsprechend umzugestalten. Daß dieses Prinzip sich gerade mit der Chevalerie verbindet, ist wohl zunächst im Wechsel- bezug durch die steigende Verehrung beeinflußt, welche die jungfräuliche Gottesmutter Maria genießt; Möglicherweise haben jedoch dabei auch sehr greifbare Umstände mitgewirkt

: be sonders in Frankreich lassen häufige Besitzveränderungen, starker Verlust an Männern in den immerwährenden Kriegen und Fehden die Frau als Erbtochter und Witwe sehr bedeutend erscheinen. Aufs schnellste tritt dieses ganze ritterliche Wesen mit einent weitläufigen Apparat von Formeln, Sitten und Bräuchen nach Deutschland über, welches gewohnt war, Anregungen der

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Year:

1894

Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)

Page 30 of 217

Author: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach

festen Fuß gefaßt hat. Es ist nun lehrreich zu beobachten, wie stark die volkstümliche Liebesdichtung in Oesterreich gewesen sein muß, denn sie zwingt ihre Weisen zunächst dem Inhalte der Ritterpoesie ans. .Der Minnedienst überträgt die Formen des Lehenswesens auf das Verhältnis zweier Liebenden: die Frau ist die Herrin, der Mann begiebt sich in ihren Dienst, sein Gesang breitet ihr Lob und das aller Frauen aus, seine Thaten vollbringt er ihr zur Ehre, ihre Neigung ist sein Lehen und der Liebesgenuß

sein höchster Lohn. Kein Zweifel, daß anfangs nur der junge unvermählte Ritter und das Mädchen einander gegenübertraten und der mmnigliche Lehensdienst mit dem Ehebündnis abge schlossen wurde, aber bald verschob sich dieses Verhältnis, und die Herrin, um die der ritterliche Mann wirbt, ist beinahe immer eine verheiratete Frau. Der Grund dafür ist unschwer einzusehen: der Minnedienst, der ideale Lehensdienst, war eine Form gesellschaftlichen Verkehrs zwischen Männern und Frauen, welche üdj

dort nicht aufrecht erhalten ließ, wo die sehr nüchternen und gemeinen Forderungen des wirklichen Lebens, Geld und Besitz, Macht und Verwandtschaft, Erbaussichten, darüber bestimmte^:, ob eine vielleicht vorhandene Neigung zum Ehebunde führen durfte. Die „Minne" hebt die ver mählte Frau und den dienenden Ritter, der übrigens auch ver heiratet sein kann, aus diesen Bedingungen des gewöhnlichen Daseins heraus, sie ergeht sich in Illusionen, welche sehr ge-

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1894

Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)

Page 32 of 217

Author: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach

. In leidenschaftlicher Sehn sucht spricht die vornehme Frau: „Ich stand heut' abends spät aus einer Zinne, da hört' ich einen Ritter herrlich singen in des Kürenbergers Weife, ihn allein vernahm ich aus der Menge; entweder erfreue ich mich seiner Liebe, oder er muß mir das Land räumen." Hochfahrend jedoch erwidert dem Boten der Ritter: „Nun bringt mir eilig her mein Roß und Eisenkleid, denn einer Frau nmß ich das Land räumen. Die will mich dazu zwingen, daß ich ihr hold sei, aber sie wird meiner Minne immer darben

müssen". — Milder ist der Sinn einer andern sehnenden Frau: „Wenn ich so allein stehe in meinem Nachtgewande und ich denke an dich, du edler Ritter, dann steigt mir das Rot ins Antlitz wie der Rose am Dorn und trauriger Sehnsucht voll wird mein Herz." Sie sendet Liebeskunde an ihren Freund, den sie behalten will, den sie bittet, er möge ihr hold bleiben wie früher und er möge bedenken, was sie sich versprachen, da sie zuletzt ihn sah. Dann spricht wohl der Ritter:

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1894

Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)

Page 74 of 217

Author: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach

? Ein guter Mann ist guter Seide wert." Auf diesen leisen Spott läßt Walther nun ein Lied folgen (Lied 46, 32), das sich an die gepriesene „Frau Maße" selbst wendet. Alles Treffliche in der Welt ist durch sie erreicht worden. Glücklich der Mann, dem sie hilft. Der braucht sich nirgend etwas zu vergeben, nicht bei Bornehm, nicht bei Gering. Er bittet, sie möge ihn doch die edle Mittel straße finden lehren. Uebermäßiges Streben thut nach keiner Seite gut, das hat der Dichter an sich selbst erfahren

. Am meisten in der Liebe. Niedere Minne macht, daß der Mann in Leidenschaft dahinsiecht, ohne Ehre zu gewinnen. Aber die hohe Minne, sie erhöht den Mut, so daß er sich ausschwingt nach den zu erwerbenden Ehren. Und jetzt ist sie hier und winkt dem Dichter, ihr zu folgen. Wo ist Frau Maße ge blieben? Sie ist fort, aber selbst, wenn sie wieder käme, würde der Sänger ihr nicht mehr gehorchen: seine Sinne nahm eine hohe Frau gefangen. Zwar fürchtet Walther, die neue Liebe ■ 5*

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Arts, Archeology

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1894

Page 82 of 114

. — Gw. Ropertus de pinzano, Petrus de pla<jadeita« Bertold de pigala^io und Diamota, seine Frau, verkaufen dem Bertold Nef für llstz Pf. B. und invcstiren ihn mit einem halben gemauerten Keller, ge legen zu baue bei der Kirche des hl. Georg. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 212. 1275 März 2, B. im Hause des H. Eberhard. — Gw. die Herren Jakob und Rudolf, vicarii der Pfarre B., Wernhard von Weineck, Abraham, Hougelin, Fritz, S. weil, des H. Lantfrid. ^ H. Eberhard macht Test, und verschafft eine Gelte Oel

jährlichen Zinses zur Kapelle des hl. Vigil unter Weineck und ebensoviel zur Kirche St. Jakob von Shinte. — Or. Perg. Rot. Jnstr. Nr. 81. 1278 Dezember 8, ,im Hause diami zu St. Justina. Frau Irmengard, Tochter weil, diami von St. Justina, Gattin Heinrichs auS der Eben, macht Test, und schafft der Pfk. zu B. eine Gelte Oel jähr lichen Zinses aus einem Weinberge zu Blasbühelleite; gränzt daran einerseits Engelman von Severs, anderseits Heinrich Hurldai. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 200. 1279 Juni

16, B. vor dem Hause deT Goldschmiedes Apelin. — Gw. Olliuus, S. weil, des H. Heinrich von Haselbergi Mehrere Testamentszeugen bekunden, daß weil. Ruöcbo Pulle seiner Frau drei Weinberge in der Pfarre Chelr unter dieser Bedingung vermacht habe, daß. sie und ihre Erben daraus jährlich ein Stärt Oel der U. Frauenkirche zu B. reichen sollen. — Or. Perg. Not. Jnstr. Nr. 255. st Siehe oben die Vorrede.

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Year:

1894

Walther von der Vogelweide

Page 30 of 53

Author: Hoffmann-Krayer, Eduard / E. Hoffmann-Krayer

Place: Basel

Publisher: Georg

Physical description: 46 S.

» »Mir tuars mir reckt im Herzen leid, t> »Dass du es allzu selten thatest. » » Bedenk dich doch, du lebst ja gut, »» Und kündigst du die Freundschaft mir, so wirst du nie mehr wolgcmut ,« « » Frau Weit, zu viel hab ich gesogen, y> Entivöhnen muss ich, es ist Zeit. » Fast hat dein Zärieln mich betrogen, 2 Mit Freuden warst du stets bereit. » Als ich dir erst sah ins Gesicht , »Da war dein Antlitz wunderschön, ich läugni es nicht. 3» Doch warst du so der Gräuel voll » Als ich von riickzvärts

dich erblickt, s Dass ich dich immer schelten soll .« » » Da ichs zu ändern nicht vermag, » s So thu nur eins, das ich begehr: » » Vergiss nicht manchen heitern Tag » »Und sieh doch nur mitunter her, •b % Wenn du bei langer Weile mich vermisst .« « » Das thät ich wahrlich allzugern, nur furcht ich deine böse List, » Vor der sich niemand weiss zu wahren. » Drum sag ich gute Nacht, Frau Welt, zur Her berg muss ich fahren

Location mark: II 58.730

Intern ID: 301119

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Category:

Arts, Archeology

Year:

1894

Wanderungen und Kunststudien in Tirol : erstes Bändchen

Page 63 of 268

Author: Semper, Hans / von Hans Semper

Physical description: 262 S.

Notations: Aus: Bote für Tirol und Vorarlberg. - In Fraktur

Subject heading: g.Tirol ; s.Kunst

Location mark: II A-1.414

Intern ID: 136951

Grabplatte des Grafen Michael von Wolken- ftetn, welcher 1523 starb, - zeigt uns ihn und seine Frau, Barba r a von K h u e n, ebenfalls in Vorder ansicht. Er ist in Rüstung und steht in strammer Haltung da, sie in der Tracht des 16. Jahrhunderts. ff Unter ihnen in der Mitte steht ein Lowe in Vorder ansicht. Links vom Ritter befindet sich sein mit zwei Helmen bekröntes Familienwappen, unter der Frau das ihrige. Jede Figur ist von einem spitzbogigen Maß werkbaldachin überdacht, darüber zieht

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

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1894

Author: Hauser, Christian / gesammelt und hrsg. von Christian Hauser

Page 121 of 131

Subject heading: g.Paznauntal ; s.Sage ; f.Anthologie

und unverrichteter Dinge aus dem Hause lief. Sofort war dieses weggezaubert, und wie er über die Berglehne hinuntereilte, hörte er die Frau unablässig jammern und seufzen, dass die gegenüberliegende Berglehne wiederhallte *). öS. Die Schlange mit dem goldenen Schlüssel. Caspar Caspar, vieljähriger Landbote in St. Gallen- kirch, dessen Enkel gegenwärtig noch daselbst leben, begab sich an einem Donnerstage, seinem regelmäßigen Boten gänge, auf den Weg nach Bludenz, um hier die nöthi- gen Einkäufe Zu besorgen

. In der Nähe des Dorfes St. Anton hörte er plötzlich seinen Namen rufen. Er wandte sich um und erblickte vor sich eine schöne Frau. Diese sagte ganz freundlich: „Caspar Caspar, schneide dir in dem Walde hinter dem (erwähnten) Dorfe einen Haselstecken ab und versetze dann mit btefctit der Schlange, welche mit einem Schlüssel im Maule du alsbald auf dem Wege treffen wirst, hintereinander drei Schläge. h Vgl. Zingerle, Nr. 427 . 8 '

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1894

Author: Hauser, Christian / gesammelt und hrsg. von Christian Hauser

Page 119 of 131

Subject heading: g.Paznauntal ; s.Sage ; f.Anthologie

so weit von einander entfernt, dass sie sich gar nicht mehr fanden. Da Begegnete dem einen eine schöne, hehre Frauengestalt und lud es sreimdlichst ein, ihr auf die Höhe zu folgen; dort würde es viel Schönes sehen imb auch zum Geschenke bekommen. Hierauf gieng sie rasch voran, und das Mädchen eilte ihr nach. Bald darauf blickte sie nach demselben um, ob es ihr wohl nachfolgte. Da bemerkte das Mädchen, dass die anfänglich so schöne und liebenswürdige Frau recht hässlich geworden sei, so dass es gar

keilten Gefallen mehr an ihr fand. 'Die Frau stieg wieder die steile, holperige Halde hinan und das Mädchen ihr nach. Sodann drehte sie sich abermals um und blickte nach dem Mädchen. Jetzt erschien sie diesem geradezu abscheulich, so dass es ein gewaltiges Grauen überkam und es erschrocken ztlrücklief. Während ') Oft erscheinen Schätze als Weizen. > Bgl. Zmgerle, Nr. 599—601, ■ . ■ H ausc r, Sagen aus dem Pazmuii. g

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1894

Author: Hauser, Christian / gesammelt und hrsg. von Christian Hauser

Page 122 of 131

Subject heading: g.Paznauntal ; s.Sage ; f.Anthologie

116 Dieselbe wird sich allerdings nach jedem Streiche sehr wild und ungestüm geberden; indes sei ohne alle Furcht, es kann dir nicht das geringste Leid zustoßen. Nach dem dritten Streiche, den du jener gibst, lässt sie den Schlüssel aus dem Maule fallen und verschwindet ur plötzlich; an ihrer Stelle steht dann aus dem Wege eine Kiste voll Geld, Welche dieser Schlüssel öffnet. Bestehst du beherzt die Aufgabe, so soll der Inhalt der Kiste dein Eigenthum sein". So sprach die Frau und ver schwand

. Auf das hin gerieth der Bote in eine furchtbare Angst und lief, ohne den letzten Streich noch zu wagen, hastig über Stock Und Stein davon. Da horte er die Frau, welche ihm früher begegnet war, bitterlich weinen und wehklagen, dass sie jetzt von neuem wieder so lange leiden müsste, %i§- abermals ein Mann sich fände, der den gleichen Tauf- und Geschlechtsnamen führte und die vorgelegte Aufgabe auch kühn und unerschrocken löste x ). J ) An der Stelle des heutigen Dorfes St. Anton, früher auch Zalanz geheißen

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Category:

Literature

Year:

1894

Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)

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Author: Schönbach, Anton Emanuel / von Anton E. Schönbach