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Books
Category:
History
Year:
1889
Geschichte von Meran, der alten Hauptstadt des Landes Tirol von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart
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Page 250 of 410
Author: Stampfer, Cölestin / von Cölestin Stampfer
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VIII, 398 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Meran ; z.Geschichte
Location mark: II 102.643
Intern ID: 84112
an den Frühmesser von Tirol, Joseph Platzer, übertragen, und dieser schob es nach ein paar Wochen auf den Pfarrer Kiem von Partschins, den die baierische Regierung für einen chmer'schen Insurgenten- Häuptling hielt. Deßhalb sorgte Kiem für den Fall seiner Verhaftung und wählte zu seinem Nachfolger im- Vicariate seinen Cooperator Martin Denoth von Samnaun. Am 5. Mai wurden die zwei würdigen Priester, Jakob Zingerle, Pfarrverwalter von Tirol, und Philipp Moser, Schloßkaplan _ von Tirol, arretiert und nach Bozen

in's Kapuziner-Kloster geliefert. Als der baierischen Regierung das päpstliche Breve vom 7. Mai 1808, worin die Handlungsweise des Bischofs von Chur belobt und jede Losreißung Vinstgaus von Chur zurückgewiesen wurde, zur Kenntnis kam, nahm die Ver folgung des katholischen Clerus eine gereiztere Gestalt. an. Die baierische Regierung übergab eigenmächtig das ganze Vinstgau der Jurisdiction dem Generalvicar von. Trient, Johann Franz Grafen von Spaur, der das Angebot auch annahm und ein Circulare

an die Geistlichkeit von Binstgau erließ, worin er den Exprofessor Jn- genuin Koch als seinen Provicar mit dem Sitze in Meran bekannt machte. Die churer'schen Geistlichen versagten dem eingedrängten Provicare Anerkennung und Gehorsam. Dagegen bedrohte die baierische Regierung die Widerspänstigen mit Entfernung von.ihren Pfründen. Der königliche Provicar Koch wurde ersucht, mit der ganzen Clerisei eine Conferenz zu hatten, um die verwirrten Ver hältnisse zu regeln, was auch am 5. Juli im Psarrwidum zu Meran geschah

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Category:
History
Year:
1889
Geschichte von Meran, der alten Hauptstadt des Landes Tirol von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart
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Page 246 of 410
Author: Stampfer, Cölestin / von Cölestin Stampfer
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VIII, 398 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Meran ; z.Geschichte
Location mark: II 102.643
Intern ID: 84112
— 23 *. — XYl. Verfolgung des Clerus durch die bmerifche Rögirrung 1807—1809. . Die baierische Regierung hatte dm Hauptschlag gegen den Bischof gewagt, und nun ging sie in ihren Gewatrmaßregetn mit geringerer Scheu gegen die untergeordneten kirchlichen Organe vor. Der Landrichter von Meran, Joseph Franz Mieser, erhielt am • 28. Oft. 1807 den Auftrag, alles Eigenthum des Bischofs und des Regens Purtscher, und was dem Seminare gehöre, mit Be schlag zu belegen, und bei allen Mauthstationen

fahrendes Gut an- halten zu lassen, damit nichts verloren gehe. Der Landrichter kam diesem Befehle am 29. Okt- nach. Als die gefährlichste Waffe des Clerus erschien der baierischen Regierung das päpstliche Breve vom 1. Aug. 1807. Dagegen erließ das baierische Landes commis- sariat am 31. Okt. ein Decret, in dem das Breve als wirkungslos und nichtig erklärt wurde. Da nun Bischof Karl Rudolph. die Verfolgung seiner Heerde in Vinstgau herannahm sah, so erlheilte er dem Bicar Patscheider in Meran

die ausgedehntesten Vollmach ten, die ihm als Bischof selbst zukamm, somit auch das Recht zu delegieren und zu suddelegieren, Geistliche, welche sich, der Regierung unterwürfen, sollten suspendiert werden. Alle kirchlichen Handlungen von solchen Geistlichen erklärte der Bischof für ungiltig. Für den Fall eines Schisma erließ der Bischof von Chur aus unter dem 18. November 1807 ein weiläufiges Belehrungsschreiben an den Vicar Patscheider, worin hauptsächlich vier Jrrthümer der Staats gewalt gerügt wurden

an das ausländische Ordinariat in Chur, son dern an das bischöfl. Consistorium von Augsburg in allen geistli chen Angelegenheiten wenden soll, weil über jenen Termin hinaus keiner Verfügung des Bischofs von Chur das Placetum regium ertheilt werden würde. Der Bicar und Pfarrer Patscheider achtete auf keine kirchliche Verordnung der baierischen Regierung; deßhalb sollte er . nach Innsbruck deportiert werden, um sich vor dem Ge- neralkreiscommissariat zu verantworten. Nur Kränklichkeit des greisen Pfarrers hinderte

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Category:
History
Year:
1889
Geschichte von Meran, der alten Hauptstadt des Landes Tirol von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart
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Page 252 of 410
Author: Stampfer, Cölestin / von Cölestin Stampfer
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VIII, 398 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Meran ; z.Geschichte
Location mark: II 102.643
Intern ID: 84112
, die sie bei den gegebenen Verhältnissen aus Noth, aber auf rechtmäßige Weise ausübten. Bei dieser traurigen Lage der Dinge machte Rom den Anfang, sich mit der baierischen Regierung zu veroleichen. Der Papst gab dem Willen des Königs von Baiern nach,' Vinstgau von der Diocesi Chur loszutrennen und einstweilen mit dem Bisthume Brixen zu vereinigen. Darüber benachrichtigte der Papst den Bischof Karl Rudolph von Chur mit einem eigenen Breve vom 7. September. Ein königlicher Erlaß vom 20. September 1808 kündete die neue

Ordnung der Dinge an. Damit endete dieser einjährige Kirchenstreit, wie die Geschichte Tirols wegen seiner Rücksichtslosigkeit kaum einen ähnlichen zu ver zeichnen hat. Dabei muß die Standhaftigkeit und Treue des Clerus von Vinstgau gegen seinen rechtmäßigen Bischof bewundert, hin gegen das despotische Vorgehen der baierischen Regierung verurtheilt werden. Recht und Gewissen standen im Kampfe mit der rück sichtslosesten Tyrannei. — Am 9. Oktober wurde die päpstliche Uebergabe des Churer Bezirkes

. Die bäurische Regierung wollte den Frieden nicht. Mn außerordentlicher Bote brachte an das königliche Land- . 16 *

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